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Sp@rer

Rücknahmegebühr von ETFs

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Layer Cake
· bearbeitet von Layer Cake

Ja, das mit den swapbasierten ETFs ist schon ziemlich hirnzermürbend. Ich hab mich jetzt auch eine Weile damit beschäftigt und bin mir auch nicht sicher, ob ich es nun vollends verstanden habe. Der Kern liegt meines Erachtens darin, dass ein swapbasierter ETF zwar einen Index trackt, aber völlig andere Wertpapiere hält. Vereinfacht ist das also folgendermaßen:

 

Du kaufst z.B. einen swapbasierten ETF auf den Dax. Der ETF wiederum hält beispielsweise MDAX Papiere und hat einen Vertrag mit der Partnergesellschaft, jederzeit die Performance der Dax Papiere einfordern zu können. Als Tauschmittel hat er dafür die MDAX-Papiere. Nun muss er nur sicherstellen, dass die eigenen Papiere auch möglichst genau den Gegenwert bieten. Daher ist es für dich als Käufer irrelevant, was bei den Dax-Papieren thesauriert oder ausgeschüttet wird. Da du sie mit dem ETF nicht erworben hast, musst du davon auch nichts versteuern. Wenn dann der Wert der Dax-Papiere durch Thesaurierungen steigt, muss der ETF nur sichergestellt haben, dass seine Papiere die gleiche Performance widerspiegeln. Du kaufst somit eine Schuldverschreibung, dir die Dax-Performance zu liefern. Bei Verkauf wird daher nur Verkaufswert-Kaufwert besteuert. Gemäß verschiedener Auflagen ist aber gesichert, dass nie mehr als 10% Unterschied zwischen den gehaltenen MDAX-Aktien und den getrackten DAX-Aktien sein dürfen. Ich glaube, die meisten swapbasierten ETFs haben zusätzlich noch weitere Sicherungen, so dass gesichert ist, dass du bei Verkauf, auch die Performance des Dax geliefert bekommst.

 

So zumindest habe ich es verstanden. Ich hoffe, ich werde jetzt nicht gesteinigt :D

 

P.S. Sysiphos und Farbfarbrik waren schneller und bei ihnen klingt das um einiges fundierter :thumbsup:

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Sp@rer

 

Da de jure keine ausschüttungsgleichen Erträge der Index-Aktien durch den Swap anfallen, kann ein solcher ETF auch die entsprechende Steuer vermeiden. Das setzt allerdings voraus, daß auch im Trägerportfolio keine ausschüttungsgleichen Erträge anfallen. Das kann ein ETF bei Aktien im Trägerportfolio leicht erreichen, so daß es die Swap-ETFs auch entsprechend handhaben. Falls das Trägerportfolio allerdings Renten enthält, lassen sich ausschüttungsgleihe Erträge und die damit verbundene Steuer nicht mehr vermeiden.

 

 

Danke für eure Aufklärung!

Ich versuche bei in Deutschland aufgelegten ETFs einzusteigen, dass stressfreier wenn sich das Trägerportfolio mal ändern sollte.

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Sp@rer

Auch auf die Gefahr hin, dass meine Frage völlig doof ist, aber jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr!

Warum ist denn dieser ETF ein Performance Index, er ist doch ein ausschüttender ETF:

 

Der iShares DowJones Global Titans 50 (DE0006289382)

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=DE0006289382&h=8&query=DE0006289382&from=search

 

Wenn ein Fond die Gewinne ausschüttet, wie kann er denn die Performance abbilden, die Ausschüttungen gehen doch ab an den Anleger.

Ich kann noch so viel lesen, ich fühle mich bei dem Thema manchmal wie im Labyrinth!

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Mr. Jones
· bearbeitet von Mr. Jones

Ein ETF trackt einen Index, ist aber selber keiner. Auch mit ETFs auf Kursindizes bekommst du die Dividenden. Kurs + Dividende = Performance

 

Wo ist das Problem? Der Kurs sieht natürlich weniger beeindruckender aus als die Performance-Variante...

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Sp@rer

Der ETF bildet physisch vollständig nach, d.h. er enthält die zugrunde gelegten Aktien. Wie kann der ETF die PERFORMANCE abbilden, wenn nicht durch Thesaurierung (=Neuanlage in neue Aktien des zugrunde liegenden Index)! Wie soll der Index nach Ausschüttung ansteigen, wenn nicht durch Wiederanlage der Ausschüttungen?

 

Ich kann doch keine Performance nachbilden (mit physisch vollständig vorhandenen Aktien) ohne die Dividende im Fond zu belassen. Wo soll die Steigerung des Kurses (welche die Performance mit sich bringt) denn sonst herkommen?

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Ramstein

Der ETF berücksichtigt in der Performanceberechnung/angabe die Ausschüttungen, genau wie die Aktien auch.

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Sp@rer

Das ist ja genau das, was das Wort Performance ja ausdrückt. Berücksichtigung der Dividenden im Kurs. So wie ich das lese bildet er eine Performance ab, ich zahle ja beim Kauf den Preis in Höhe des Performance Index (welcher ja höher ist).

Oder meinst du, dass es gar kein echter Performance Index ist, sondern er eigentlich die auf den Kurswerten der zugrunde liegenden Aktien basiert? Für mich sieht es so aus, als würde er wirklich die Performance abbilden, welche ich ja auch beim Kaufpreis zahle und beim Verkauf erhalte.

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Rubberduck

Für mich sieht es so aus, als würde er wirklich die Performance abbilden, welche ich ja auch

beim Kaufpreis zahle und beim Verkauf erhalte.

 

Tuh mal Fondsweb. Da kannst Du zwischen Perfomance und Kurs switchen: Mein Link

 

Wird es dadurch klarer? Der Fonds schüttet Dir die Dividenden aus

und die musst Du dann bei der Berechnung der Performance mitzählen.

 

 

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Sp@rer

Nein, gar nichts wird klarer!

Natürlich kann ich die prozentualen Veränderungen des Kaufpreises in einem Chart darstellen und es dann Performance-Chart nennen. Aber darum geht es ja gar nicht.

 

Performance-Index bedeutet Wiederanlage der Dividenden. Im Chart bei https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=DE0006289382&tab=chart&h=9&query=DE0006289382&from=search ist der Marktwert genau gleich dem Marktwert + Ausschüttungen. Außerdem schreiben die auf der Website "Der Dow Jones Global Titans 50 (Performance-) Index bietet Zugang zu 50 größten börsennotierten Unternehmen weltweit." Also ist es in Wirklichkeit gar kein Performance-Index?

 

Dann wäre es logisch, es wird nicht die Performance abgebildet und die Dividenden werden ausgeschüttet.

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Mr. Jones
· bearbeitet von Mr. Jones

Was hat denn ein Kurs/Performance-Index mit der Ausschüttungsmethodik zu tun. Gar nix. Es sind unterschiedliche Darstellungsformen.

 

Bei ETFs schnurzpiepegal.

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Rubberduck

Nein, gar nichts wird klarer!

Natürlich kann ich die prozentualen Veränderungen des Kaufpreises

in einem Chart darstellen und es dann Performance-Chart nennen. Aber darum geht es ja gar nicht.

 

Bei einem ausschüttenden Fonds sagt der aktuelle Kurs nix über die Performance.

(Das gilt im übrigen auch für aktive Fonds. Hat nix mit ETFs zu tun.)

Vielleicht suchst Du Dir zur Verdeutlichung mal einen Fonds, der quartalsweise ausschüttet, oder so?

Dann wird es vielleicht deutlicher.

 

Der Fonds schüttet aus und der Kurs geht entsprechend runter.

Die Ausschüttung ist nun auf Deinem Girokonto/Tagesgeldkonto.

Diese muss aber für die Performance mitgezählt werden.

 

 

 

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Der Titans-50-ETF folgt dem Kursindex, nicht dem Performance-/Total-Return-Index: siehe hier. Weil er als Replizierer die Dividenden ausschüttet, logisch.

 

Mit "DJ Global Titans 50 (Performanceindex)" in der Fondsbeschreibung ist wohl nur gemeint, dass sich ishares nicht einfach diese Dividenden abzwackt. Wäre ja durchaus möglich, wenn auch bei einem replizierenden ETF ungewöhnlich. Bei Indexzertifikaten dagegen war (ist?) das eine beliebte Masche.

 

Du kannst ishares schreiben und um deutlichere Formulierung bitten.

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Sp@rer
· bearbeitet von Sp@rer

Nein, gar nichts wird klarer!

Natürlich kann ich die prozentualen Veränderungen des Kaufpreises

in einem Chart darstellen und es dann Performance-Chart nennen. Aber darum geht es ja gar nicht.

 

Bei einem ausschüttenden Fonds sagt der aktuelle Kurs nix über die Performance.

(Das gilt im übrigen auch für aktive Fonds. Hat nix mit ETFs zu tun.)

Vielleicht suchst Du Dir zur Verdeutlichung mal einen Fonds, der quartalsweise ausschüttet, oder so?

Dann wird es vielleicht deutlicher.

 

Der Fonds schüttet aus und der Kurs geht entsprechend runter.

Die Ausschüttung ist nun auf Deinem Girokonto/Tagesgeldkonto.

Diese muss aber für die Performance mitgezählt werden.

 

 

 

Das würde dem Dividendenabschlag entsprechen, wie man ihn ja auch von Aktien kennt.

 

Was hat denn ein Kurs/Performance-Index mit der Ausschüttungsmethodik zu tun. Gar nix. Es sind unterschiedliche Darstellungsformen.

 

Bei ETFs schnurzpiepegal.

 

Manchmal glaube ich, ich befinde mich in einem Paralleluniversum, in dem Informationen grundsätzlich anders gemeint sind als ich sie verstehe. :o

 

http://de.wikipedia....erformanceindex

Ein Performance Index geht davon aus, dass Dividenden beibehalten werden.

 

Mal als Beispiel am DAX. Der wird als Kurs- und als Performanceindex angegeben. Wenn ein ETF (vollständig physisch replizierend, hat also direkt diese Aktien im Portfolio) auf den DAX als Performanceindex setzt: Wie soll das gehen, wenn er die Beträge nicht thesauriert sondern ausschüttet? Woher soll die Steigerung des Nettoinventarwertes kommen, die dann dann auch die Ausschüttungen berücksichtigen sollte? Kommen nachts die Mainzelmännchen und erhöhen den Wert der enthaltenen Wertpapiere?

 

Ich begreife beim besten Willen nicht, wie ein Performance Index (zum Beispiel der DAX als Performanceindex) abgebildet werden soll, und zwar mit tatsächlich enthaltenen DAX-Aktien, wenn die Dividenden ausgeschüttet werden. Man kann keine Performance (die naturgemäß Dividenden berücksichtigt) abbilden, wenn man die Dividenden aus dem ETF ausschüttet! Dann wäre der Nettoinventarwert weitaus geringer, als er beim DAX (hier im Beispiel) im Performanceindex sein müsste.

 

Vielleicht reden wir auch völlig aneinander vorbei. Vielleicht sprecht ihr nur von der Performance-Darstellung (prozentualer Veränderung des Marktpreises) des ETFs und ich spreche von der Abbildung eines Performanceindexes wie den schon erwähten DAX als Performance Index.

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Sisyphos
· bearbeitet von Sisyphos

Deine Frage ist völlig berechtigt und Du hast auch das richtige Verständnis: Man kann nicht ein und denselben Kuchen essen und behalten.

 

Ein ETF, der die Dividenden ausschüttet, kann in seinem Kursverlauf nicht dem Performance-Index (jedenfalls nicht ohne zunehmenden Tracking-Error) folgen sondern nur dem entsprechenden Preisindex. Genau das tut auch der von Dir angegebene ishares-DJ-Global-Titan-Index.

 

Es ist eigentlich unredlich zu sagen, ein ausschüttender ETF bilde einen Performance-Index nach. Gemeint ist: er enthält die in diesem Index enthaltenen Aktien in den entsprechenden Prozentverhältnissen. Diese Aussage sollte nur dann zulässig sein, falls es zu dem entsprechenden Index keine Preisvariante gibt. Man muß sich aber eben darüber im Klaren sein, daß der Kursverlauf des ETF kontinuierlich hinter dem des Perfornmance-Index zurückbleiben wird (nämlich mindestens um die erfolgte Ausschüttung).

 

Natürlich erhält der Anleger in Summe gleichwohl eine ähnliche Performance wie der Performance-Index, da er die Ausschüttungen kassiert. Sie ist nur ähnlich, weil der Performace-Index eine Wiederanlage der Ausschüttungen unterstellt und natürlich auch Steuern zu berücksichtigen sind.

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Ramstein

Der Titans-50-ETF folgt dem Kursindex, nicht dem Performance-/Total-Return-Index: siehe hier. Weil er als Replizierer die Dividenden ausschüttet, logisch.

Natürlich nicht logisch, Ob Fonds ausschütten oder nicht, replizieren oder nicht, ist für die Performanceangabe ohne jede Relevanz, Die eventuellen Ausschüttungen rechnen sie in die Performance ein.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Der Titans-50-ETF folgt dem Kursindex, nicht dem Performance-/Total-Return-Index: siehe hier. Weil er als Replizierer die Dividenden ausschüttet, logisch.

Natürlich nicht logisch, Ob Fonds ausschütten oder nicht, replizieren oder nicht, ist für die Performanceangabe ohne jede Relevanz, Die eventuellen Ausschüttungen rechnen sie in die Performance ein.

Für die Performanceangabe (% p.a.) wäre das korrekt, jedoch nicht für den Kursverlauf (Chart) des Titans-50-ETF. Denn der enthält nicht die Dividenden (bzw. nur bis zur nächsten Ausschüttung) und folgt so dem Kursindex. Meine Anwort auf Sp@rer bezog sich speziell auf folgenden Irrtum:

Im Chart bei https://www.justetf....382&from=search ist der Marktwert genau gleich dem Marktwert + Ausschüttungen

In diesem verlinkten 1-Jahres-Chart sehen wir:

  1. "Marktwert" ohne Haken bei "inkl. Ausschüttungen", 17.01.2014: 22,92 Euro
  2. mit Haken bei "inkl. Ausschüttungen", 17.01.2014: 23,52 Euro

Wobei Nr.2 nur eine fiktive Berechnung von Justetf ist.

 

ishares schreibt in den Wesentlichen Anlegerinformationen daher auch:

Der iShares Dow Jones Global Titans 50 (DE) (nachfolgend "Fonds") ist ein börsengehandelter Indexfonds (Exchange Traded Fund, ETF), der möglichst genau die Wertentwicklung des Dow Jones Global Titans 50SM (Preisindex) abbildet. In dieser Hinsicht versucht der Fonds, den Referenzindex nachzubilden.

[...]

Der Anteil der Vermögensgegenstände im Fonds, der hinsichtlich der Gewichtung mit dem zugrunde liegenden Index übereinstimmt (Duplizierungsgrad), beträgt mindestens 95% des Fondsvermögens.

[...]

Bei den Anteilen am Fonds handelt es sich um ausschüttende Anteile. Erträge aus den Anlagen des Fonds werden also mindestens einmal pro Jahr als Dividende ausgeschüttet.

Auch auf der Produktwebseite und im Factsheet schreibt ishares nichts von "bildet den Performanceindex nach" oder ähnlichem. Das wird eher eine Ungenauigkeit von Justetf sein.

 

Speziell bei Swap-ETFs ist es bisher aber nur guter Marktbrauch, die Dividenden voll weiterzugeben, oder? Das kann sich bei neuen Produkten auch einmal ändern. So dass tatsächlich nur ein Kursindex abgebildet wird. Verbietet das ausdrücklich eine Vorschrift? (ist ja möglich, nach den schlechten Erfahrungen mit den Indexzertifikaten.) Generell wachsam bleiben und das Kleingedruckte lesen, wenn um die mögliche Zusatzeinnahmen für die Anbieter geht.

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Sisyphos
· bearbeitet von Sisyphos

Der Titans-50-ETF folgt dem Kursindex, nicht dem Performance-/Total-Return-Index: siehe hier. Weil er als Replizierer die Dividenden ausschüttet, logisch.

Natürlich nicht logisch, Ob Fonds ausschütten oder nicht, replizieren oder nicht, ist für die Performanceangabe ohne jede Relevanz, Die eventuellen Ausschüttungen rechnen sie in die Performance ein.

 

Ich glaube, hier reden einige sehr aneinander vorbei. Natürlich ist es bei den Perfomance-Angaben, die Fonds (insbesondere aktive Fonds) machen so, daß sie - auch durchaus logisch und nachvollziehbar - erfolgte Ausschüttungen einbeziehen. Das hat aber nichts mit dem Kurs (bei aktiven Fonds ggf dem NAV) des Fonds zu tun, der beim ETF für den Anleger relevant ist. Und genau darauf bezog sich die Frage von Sp@rer.

 

Wenn ich ein Haus kaufe bezahle ich auch nur den Preis des Hauses (Preisindex) und nicht noch zusätzlich die Summe der Mieteinnahmen, die der Vorbesitzer in der Vergangenheit kassiert hat (Performance-Index).

 

Daher nochmals zum Mitdenken: Ein thesaurierender ETF auf einen Performance-Index wird (von eventuellen steuerlichen Effekten einmal abgesehen) näherungsweise (Differenz z.B. durch Verwaltungskosten) dem Performance-Index folgen, diesen also abbilden. Ein ausschüttender ETF kann das nicht sondern sein Kursverlauf wird näherungsweise dem Preisindex folgen.

 

Edit 20.01.2014:

Ich möchte meine grundsätzliche Aussage, daß der Kursverlauf eines thesaurierender ETF dem Performance-Index, der eines ausschüttenden ETF dem Preis-Index folgt noch dahingehend präzisieren, daß dies längerfristig gilt.

 

Kurzfristig kann ein ausschüttender ETF sich durchaus vom Preis-Index nach "oben" Richtung Performance-Index bewegen. Das hängt damit zusammen, daß die Dividendenausschüttungen der Aktien des Aktienkorbes und die Ausschüttungen des ETF nicht zeitkongruent erfolgen. Der ETF "speichert" also angefallene Dividenden bis zum nächsten Ausschüttungstermin des ETF in seinem Fondsvermögen meist als Cash-Position, manchmal auch angelegt in einem Derivat auf den Index. Dadurch steigt bis zum Ausschüttungstermin das Fondsvermögen und der Kurs des ETF wird den reinen Preisindex, der von einer sofortigen Dividendenausschüttung ausgeht, übersteigen. Zum Ausschüttungstermin wird das Fondsvermögen dann wieder "zurückgesetzt". Es ergibt sich damit ein "sägezahnartiges" Abweichen des ETF-Kurses vom Preisindex. Das kann man gerade bei ausschüttenden DAX-ETFs schön in Q2 und Q3 beobachten, da sich die Dividendenzahlungen der DAX-Gesellschaften auf die Monate April bis Juni konzentrieren.

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Sisyphos

Speziell bei Swap-ETFs ist es bisher aber nur guter Marktbrauch, die Dividenden voll weiterzugeben, oder? Das kann sich bei neuen Produkten auch einmal ändern. So dass tatsächlich nur ein Kursindex abgebildet wird. Verbietet das ausdrücklich eine Vorschrift? (ist ja möglich, nach den schlechten Erfahrungen mit den Indexzertifikaten.) Generell wachsam bleiben und das Kleingedruckte lesen, wenn um die mögliche Zusatzeinnahmen für die Anbieter geht.

 

Bisher ist es in der Tat üblich, daß Swap-ETFs die Dividenden dem Fondsvermögen zuschlagen. Entscheidend ist letztlich, was im KIID bzw. Factsheet steht.

 

Es gibt durchaus Fälle, in denen es von einem Index nur eine Preisvariante gibt, der Indexanbieter also keinen Performance-Index auf den entsprechenden Aktienkorb berechnet. Ein Beispiel dafür ist m.W. der HUI-Index (NYSE Arca Gold Bugs). Beim entsprechenden ETF von ComStage (ETF091) werden gleichwohl die Dividenden dem Fondsvermögen zugeschlagen und führen dazu, daß der Kurs sich besser entwickelt als der Index.

 

Die "Tricks" der Fondsgesellschaften, ein größeres Stück vom Kuchen als nur die TER zu kassieren (bzw. ihren Swap-Partner kassieren zu lassen) sind bei Swap-ETFs meist subtiler. Typisch ist zum Beispiel, daß sich die meisten (thesaurierenden) Swap-ETFs zwar auf Performance Indizes beziehen, aber solche, die die Dividenden erst nach Abzug der ausländischen Quellensteuer reinvestieren (zuweilen als Net-Return-Index bezeichnet).

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Sp@rer

Danke, vor allem an Sisyphos!

Jetzt kann ich beruhigt schlafen gehen!

 

@lurklurk:

Bei justetf hat er bei mir das Gleiche angezeigt, trotz gesetzem Haken. Vielleicht liegt's an meinem Browser...

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Typisch ist zum Beispiel, daß sich die meisten (thesaurierenden) Swap-ETFs zwar auf Performance Indizes beziehen, aber solche, die die Dividenden erst nach Abzug der ausländischen Quellensteuer reinvestieren (zuweilen als Net-Return-Index bezeichnet).

 

Weißt Du (oder jemand anderer von Euch) zufällig auch, ob/wie groß die Abweichung der Dividendenausschüttung zwischen 1:1 Replikation und (mehr oder weniger gutem) Sampling ist? Ist das überhaupt ein nennenswertes Problem, oder kann ein Sampling-ETF das genau genug prognostizieren? Im Vergleich zu den Kursschwankungen der Zielaktien dürfte es deutlich leichter sein, bis zur jeweiligen Hauptversammlung richtig zu liegen und ein passendes Dividenden-Sample zusammenzustellen, oder?

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Sisyphos

 

Weißt Du zufällig auch, ob/wie groß die Abweichung der Dividendenausschüttung zwischen 1:1 Replikation und (mehr oder weniger gutem) Sampling ist? Ist das überhaupt ein nennenswertes Problem, oder kann ein Sampling-ETF das genau genug prognostizieren? Im Vergleich zu den Kursschwankungen der Zielaktien dürfte es deutlich leichter sein, bis zur jeweiligen Hauptversammlung richtig zu liegen und ein passendes Dividenden-Sample zusammenzustellen, oder?

 

Harte Fakten kann ich dazu leider nicht beisteuern, da ich mich mit dieser Frage noch nicht beschäftigt habe. Man hat bei breiten Indizes eher selten die Alternative zwischen vollständiger Replikation und Sampling.

 

Tendenziell würde ich aber auch annehmen, daß es kein so großes Problem ist. Die Ankündigung der Dividendenhöhe erfolgt bereits recht früh und generell sind Kursschwankungen der Aktien meist deutlich höher als die Schwankungen der Dividendenausschüttung. Daher sollte es den KAGs möglich sein, rechtzeitig zu reagieren, so daß dieser Effekt eher im "Rauschen" des bei Sampling-ETFs ohnehin höheren Tracking-Errors untergehen dürfte.

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leflic
· bearbeitet von leflic

Speziell bei Swap-ETFs ist es bisher aber nur guter Marktbrauch, die Dividenden voll weiterzugeben, oder? Das kann sich bei neuen Produkten auch einmal ändern. So dass tatsächlich nur ein Kursindex abgebildet wird. Verbietet das ausdrücklich eine Vorschrift? (ist ja möglich, nach den schlechten Erfahrungen mit den Indexzertifikaten.) Generell wachsam bleiben und das Kleingedruckte lesen, wenn um die mögliche Zusatzeinnahmen für die Anbieter geht.

 

Bisher ist es in der Tat üblich, daß Swap-ETFs die Dividenden dem Fondsvermögen zuschlagen. Entscheidend ist letztlich, was im KIID bzw. Factsheet steht.

 

Es gibt durchaus Fälle, in denen es von einem Index nur eine Preisvariante gibt, der Indexanbieter also keinen Performance-Index auf den entsprechenden Aktienkorb berechnet. Ein Beispiel dafür ist m.W. der HUI-Index (NYSE Arca Gold Bugs). Beim entsprechenden ETF von ComStage (ETF091) werden gleichwohl die Dividenden dem Fondsvermögen zugeschlagen und führen dazu, daß der Kurs sich besser entwickelt als der Index.

 

@Sisyphos

Kannst Du dies bezüglich des ETF 091 belegen. Auf der Comstage-Seite finde ich hierzu lediglich, dass "grundsätzlich" Nettodividenden berücksichtigt werden. Bei anderen ETFs von Comstage ist explizit aufgeführt, dass Nettodividenden dem Fondsvermögen zugeschlagen werden ohne dieses "grundsätzlich", was ja alles bedeuten kann oder auch nichts.

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Sisyphos

 

@Sisyphos

Kannst Du dies bezüglich des ETF 091 belegen. Auf der Comstage-Seite finde ich hierzu lediglich, dass "grundsätzlich" Nettodividenden berücksichtigt werden. Bei anderen ETFs von Comstage ist explizit aufgeführt, dass Nettodividenden dem Fondsvermögen zugeschlagen werden ohne dieses "grundsätzlich", was ja alles bedeuten kann oder auch nichts.

 

Mein diesbezüglicher Post basiert auf der mündlichen Aussage eines ComStage-Mitarbeiters auf meine explizite Nachfrage dazu auf einer Finanzmesse.

 

Da ich in dem ETF091 derzeit nicht investiert bin, habe ich es allerdings nicht weiter selbst nachgeprüft. Man könnte das durch Vergleich des Kursverlaufs des ETF091 mit dem HUI-Index und der Addition der Dividenden der Index-Aktien ohne größere Probleme selbst überprüfen.

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Ramstein

Man könnte den Verkaufsprospekt lesen. Da steht es drin.

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vanity

Leider nicht (falls ich es nicht überlesen habe, was bei über 500 Seiten im Bereich des Möglichen liegt). Das gilt aber auch für andere Comstage-Produkte, deren Indices als reine Kursindices geführt werden (z. B.DJ30, Nikkei225). Im KIID steht es auch nicht, aber die Aussage dazu im Factsheet (heute in einem anderen Thread von otto03 zitiert) sollte genügend bindende Wirkung haben.

 

Dass grundsätzlich im juristischen Sinne eine andere (einschränkendere) Bedeutung aufweist als im allgemeinen Sprachgebrauch, kann Comstage kaum für sich in Anspruch nehmen.

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