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michael_wb

bAV aus Sicht eines Arbeitgebers: aktuell beste Angebote

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michael_wb

Liebe Forenmitglieder: Wir haben einen kleinen Betrieb mit ca. 15 Festangestellten und würden gerne im neuen Jahr eine betriebliche Altersvorsorge anbieten. Für unsere Mitarbeiter würden wir natürlich gerne das bestmögliche Angebot abschließen, womit wir auch schon zum Kern meiner Frage kommen: Was genau käme angesichts der momentanen Marktlage wirklich in Frage? Die Möglichkeit das Ganze über den Abschluss einer Direktversicherung laufen zu lassen haben wir aufgrund der horrenden Kosten, von denen außer der Versicherung niemand etwas hat relativ schnell ausgeschlossen. Momentan tendieren wir dazu, uns verschiedene Berechnungen von Pensionskassen schicken zu lassen und dann auf Basis der höchsten Flexibilität (Arbeitgeberwechsel möglich bei geringen Kosten) und natürlich der höchsten garantierten Renten eine Entscheidung zu Fällen. Ist das so aus Sicht des Forums ein gutes Vorgehen? Die anderen drei Modelle haben wir bisher nicht wirklich beachtet, da sie für uns als kleines und auch noch junges Unternehmen (5 Jahre am Markt) wohl eher nicht in Frage kommen. Über jede Anregung über die Weihnachstage sind wir dankbar:)

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Ramstein

Grundsätzlich eine gute Sache, aber der Teufel steckt im Detail. Hier muss man gründlich planen und klare Regelungen treffen, die auch vorab kommuniziert werden sollten.

 

Fundamental ist, verdeckten Haftungen auszuschließen (z.B. Nachschüsse, Insolvenzsicherung). Sowas kann bei Pensionskassen leider auftreten.

 

Es muss klar sein, was passiert, falls versicherte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Wird schon in der Probezeit und/oder für Aushilfskräfte gezahlt? Dann hat man evtl. eine Vielzahl an Miniverträgen zu betreuen. Besser ist, wenn mit Ausscheiden die Versorgung direkt auf den Ex-Mitarbeiter übergeht und der Betrieb damit nichts mehr zu tun hat.

 

Was ist, wenn neue Mitarbeiter schon eine bAV haben? Wird dann diese anstelle der "einheitlichen" betrieblichen Regelung weiter geführt? Was ist, wenn die monatlichen Zahlungen verschieden sind? Oder jährliche Zahlungen vereinbart sind? Das kann leicht zum Zoo werden.

 

Was ist die "beste" Lösung? Es wird immer Mitarbeiter geben, denen "befreundete" Versicherungsvertreter vermeintlich bessere Angebot machen. Wie gehst du damit um? Und die heute "beste" Lösung ist es in fünf Jahren vielleicht nicht mehr. Wie oft wird geprüft und gegebenenfalls gewechselt? Nur für neue, oder auch für alte Mitarbeiter?

 

Was ist beim Umstieg Teilzeit/Vollzeit?

 

Wer entscheidet? Was sagt die aktuelle Rechtsprechung?

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polydeikes

Hallo Michael.

 

Für eine günstige Direktversicherung kann ich grds. die Europa empfehlen, die biete ich meinen Kunden - kleinen Betrieben im ländlichen Umfeld mit 5-30 Mitarbeitern an. Ab einer gewissen Betriebsgröße lassen sich zum Teil auch Sonderkonditionen bei verschiedenen Gesellschaften verhandeln, das funktioniert bei dir aber eher nicht.

 

Pensionskassen haben zum Teil optisch interessantere Angebote, liegt aber daran, dass die Kosten laufende Posten sind und bspw. bei einer Zusage / Angebot etc. oft gar nicht in die garantierten Summe zur Berechnung einfließen. Was allerdings nicht heißt, dass keine entsprechenden Kosten entstehen, es sieht einfach nur schöner aus.

 

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und dann auf Basis der höchsten Flexibilität (Arbeitgeberwechsel möglich bei geringen Kosten) und natürlich der höchsten garantierten Renten eine Entscheidung zu Fällen.

 

Ehrlich gesagt habe ich bei meinen Kunden grundsätzlich die Situation, dass der Arbeitgeber wissen möchte, welche Vorteile er von der Geschichte hat. Man vertritt dann auch den Arbeitgeber als Makler, nicht die Arbeitnehmer. Und da kann es sehr wohl gewünscht sein, dass durch entsprechende Konstruktionen Mitarbeitern ein Anreiz gesetzt werden soll im Unternehmen zu bleiben. Das gilt für bAV wie für betriebliche Krankenversicherung meiner Erfahrung nach gleichermaßen.

 

da sie für uns als kleines und auch noch junges Unternehmen (5 Jahre am Markt) wohl eher nicht in Frage kommen

 

Ich möchte an der Stelle auch noch ein mal zu bedenken geben, dass der Arbeitgeber im Falle eines Falles für Zusagen etc. gerade steht. Bei einem jungen Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern spricht das ebenfalls dafür eine hunderprozentig gedeckte bzw. rückgedeckte Versorgungsleistung auszuwählen. Das ist bei der Direktversicherung am einfachsten gegeben und bei Pensionskassen entsprechend zu prüfen, welches Risiko man sich ggf. mit ins Haus holt.

 

Siehe auch Rammstein:

 

Fundamental ist, verdeckten Haftungen auszuschließen (z.B. Nachschüsse, Insolvenzsicherung). Sowas kann bei Pensionskassen leider auftreten.

 

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Es muss klar sein, was passiert, falls versicherte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Wird schon in der Probezeit und/oder für Aushilfskräfte gezahlt? Dann hat man evtl. eine Vielzahl an Miniverträgen zu betreuen. Besser ist, wenn mit Ausscheiden die Versorgung direkt auf den Ex-Mitarbeiter übergeht und der Betrieb damit nichts mehr zu tun hat.

 

In der Praxis kannst du definieren, welche Arbeitnehmer du evtl. noch zusätzlich fördern willst. Das ist eine Überlegung, die vorab mit dem Steuerberater durchdacht werden muss. Insofern du aber einen festangestellten Arbeitnehmer hast, kannst du dessen Recht auf bAV nun ein mal nicht beschneiden.

 

Das kann in der Praxis zu den entsprechenden Problemen führen, die Rammstein im obigen Zitat angesprochen hat. Auch für diese Problemstellungen ist die Direktversicherung aus Arbeitgebersicht die einfachste Lösung.

 

Was ist, wenn neue Mitarbeiter schon eine bAV haben? Wird dann diese anstelle der "einheitlichen" betrieblichen Regelung weiter geführt? Was ist, wenn die monatlichen Zahlungen verschieden sind? Oder jährliche Zahlungen vereinbart sind? Das kann leicht zum Zoo werden.

 

@Rammstein: Ersteres Problem stellt sich unabhängig von einem eigenen Konzept auch. Und der abschließende Hinweis mit dem Zoo ist richtig, hier muss einfach von vornherein planerische Arbeit gemacht werden. Sonst kann man sich direkt den 16. Mitarbeiter für Buchhaltung und bAV Fragen dazu holen.

 

Was ist die "beste" Lösung? Es wird immer Mitarbeiter geben, denen "befreundete" Versicherungsvertreter vermeintlich bessere Angebot machen. Wie gehst du damit um? Und die heute "beste" Lösung ist es in fünf Jahren vielleicht nicht mehr. Wie oft wird geprüft und gegebenenfalls gewechselt? Nur für neue, oder auch für alte Mitarbeiter?

 

Eine "beste" Lösung gibt es für Mitarbeiter ohnehin nicht. Liegt schon daran, dass zwischen Mitarbeitern einfach entsprechende Unterschiede bei Verdienst, Leistung und Karriereentwicklung gegeben sind.

 

Aus meiner Sicht sollte bei einem jungen Unternehmen vor allem der Aspekt im Vordergrund stehen, dass man den Mitarbeitern ein gutes Produkt anbietet, dass aber zugleich für den Arbeitgeber möglichst einfach zu handeln und dauerhaft durchzuführen ist.

 

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Ungeachtet dessen sind mind. 2 Termine zusätzlich nötig:

 

Termin beim Juristen des Unternehmens zwecks Thematik Gleichbehandlungsgrundsatz / Rechte Arbeitnehmer bei der bAV

Termin beim Steuerberater zwecks umfassender steuerlicher Gestaltung

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