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Sthenelos

Altwerden Angehöriger - wie damit umgehen

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Sthenelos

Irgendwann zwischen 55-70 Lebensjahr schaltet es bei vielen (definitiv aber nicht bei allen!) Menschen um im Kopf und Körper.

 

Mich interessiert eure Erfahrung, wir ihr damit umgeht, dass Angehörige / Eltern alt werden, wie ihr den Umgang damit lernt oder gelernt habt,

"plötzlich" sind es nicht mehr die dynamischen, starken, scharfsinnigen, durchsetzungsstarken Menschen zu denen man als Kind aufgesehen hat und die einem

Geborgenheit, Sicherheit und vieles mehr geboten haben,

manche werden senil, stur, engstirnig, seltsam, unlogisch, depressiv, aggresiv, vergesslich, übertriebene oder nervige Freundlichkeit, Geschwätzigkeit, Kleinkariertheit und viele

andere und ähnliche Erscheinungen, über die man als junger oder mittleren Alters, voll im Leben stehender Mensch oft den Kopf schüttelt, weil man direkt oder indirekt diese (natürliche)

Veränderung nicht akzeptieren will und kann, und doch muss, weil der eigene Kosmos noch auf z.B. dynamisch, stark, scharfsinnig programmiert ist, das eigene Leben schnell, Zeit knapp ist, Prioritäten völlig anders liegen (sinngem. ist es bei machen alten Menschen das wichtigste, was es zum Essen gibt, und dass es um Punkt 12 auf dem Tisch steht, während man selbst froh ist, wenn man im stressigen Alltag überhaupt was zu futtern bekommt, die eigenen Probleme drehen sich um "wichtige, große und relevante Sachen" - man hat Schwierigkeiten, dass für alte Menschen u.U. welches Essen und die Uhrzeit zu einer wichtigen, großen und relevanten Sache wird)

 

Wie nehmt ihr das wahr, bei Angehörigen oder Freunden, wie habt ihr diese Veränderungen gelernt zu verstehen und zu akzeptieren, wie bereitet

ihr euch auf das eigene alt werden vor, akzeptiert ihr auch "so zu werden" oder wollt ihr Kämpfen und euch dagegen sträuben einige der oben

genannten Punkte nicht zu werden. (manche dieser Punkte sind sicherlich auch krankheitsbedingt wie Demenz, Alzheimer etc.gegen die man wenig oder kaum Vorbereitungen treffen kann)

 

Persönlich ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich mich aufrege, "den Kopf schüttel", genervt reagiere. Ich zeige das nach außen nicht oder nur selten

weil ich niemand verletzen möchte, ich finde es aber auf der anderen Seite auch sehr interssant und mache mir Gedanken darüber, um zu lernen, zu verstehen,

auch selbst versuchen Vorbereitungen zu treffen und das Miteinander so angenehm wie möglich zu gestalten, auch wenn es nicht immer klappt, daher der Wunsch zu lernen und verbessern.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Wie nehmt ihr das wahr, bei Angehörigen oder Freunden, wie habt ihr diese Veränderungen gelernt zu verstehen und zu akzeptieren, wie bereitet

ihr euch auf das eigene alt werden vor, akzeptiert ihr auch "so zu werden" oder wollt ihr Kämpfen und euch dagegen sträuben einige der oben

genannten Punkte nicht zu werden.

 

Muss man akzeptieren - gegen das Altwerden ist kein Kraut gewachsen...

 

"Je älter man wird, desto ähnlicher wird man sich selbst. (M. Chevalier)" ^_^

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Kolle

Irgendwann zwischen 55-70 Lebensjahr schaltet es bei vielen (definitiv aber nicht bei allen!) Menschen um im Kopf und Körper.

 

Aus persönlicher Erfahrung sehe ich den Zeitpunkt eher bei 75 bis 90 Jahre. Aber er kommt.

 

Mein Vater wurde so mit 85 Jahren auffallend zum Verkehrshindernis als Autofahrer. Ansonsten war er noch klar im Kopf, wurde aber mit 87 Jahren sehr krank und starb. Meine Mutter fing mit 85 Jahren an immer vergesslicher zu werden. Aber auch aggressiver. Muss man einfach ertragen und aushalten. Letzte Woche feierten wir ihren 90.Geburtstag. Sie wohnt noch in der eigenen Wohnung. Wird aber immer absehbarer dass sie es bald nicht mehr alleine kann. Ich kenne aber auch Leute, die mit 90+ noch richtig fit sind, die machen Mut.

 

Meine Frau und ich sind beide schon Rentner. ( 63 + 65 ). Man hofft halt, dass es noch 20 Jahre so ähnlich weitergeht wie jetzt. Wir haben noch Pläne, Verantwortung in Vereinen und reisen viel.

 

Ich habe beobachtet, dass es dann abwärts geht wenn die Neugierde und die Lust auf Neues nachlässt. Körperliche und geistige Bewegung sind wichtig um diesen Punkt nach hinten zu verschieben.

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chart
· bearbeitet von chart

Man muss an vieles eher gelassen ran gehen. Im Grunde ist doch alles belanglos. Was ist wichtig? Nicht wirklich viel bis gar nichts. Wenn man einen liebenden Menschen verloren hat (ist bei mir dieses Jahr gewesen) oder man merkt selber das es bald oder langsam zu Ende geht, dass alles belanglos ist. So ist es zumindest bei mir. Ich lebe auch oft in der Vergangenheit, weil ich wirklich eine schöne Kindheit und Jugendzeit hatte. Ich trauere oft die alten Zeiten nach. Die zeit vergeht einfach zu schnell und ehe man sich versieht ist man nicht mehr da und dann war es so als ob man niemals da war. Andere dagegen blicken nicht zurück und schauen nur nach vorn.

Meine Oma und mein Opa waren bis zum Schluss tolle Menschen, die besten Menschen, die oben genannten Eigenschaften sind bei ihnen eigentlich nicht vorgekommen.

 

Vielleicht sind auch viele ältere Menschen über ihr Leben verbittert, da es nicht so lief wie sie es sich vorgestellt haben. Für was man aber dankbar sein sollte, dass man nicht in Elend und im Krieg aufgewachsen ist oder das mitmachen musste. Dafür bin ich echt dankbar. Es gibt genug Ecken auf dieser Welt wo ich nicht leben möchte, ich bin dankbar das ich hier geboren wurde.

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Sapine

Die Entthronung der Eltern beginnt schon in der Pubertät, bekommt aber im späteren Alter einen weiteren Schub. Spätestens dann muss man selbst erwachsen sein und die elterliche Schulter nicht mehr benötigen. Der Rollentausch im hohen Alter ist nicht einfach.

 

Meine Erfahrung ist, dass negative Veränderungen um so mehr zunehmen, je mehr die älteren sich von der übrigen Welt abkapseln und nur noch in ihrer eigenen kleinen Welt leben. Wer aktiv ist sowohl körperlich als auch geistig und sich in Familie, Vereinen oder sonst wo einbringt, kann auch mit 90 noch erstaunlich klar sein. Aktivierung und Aktivitäten sind das womit man entgegen wirken kann.

 

Ich selbst spiele ja leidenschaftlich Bridge und das Durchschnittsalter bei diesem Sport ist mangels Nachwuchs deutlich höher als mir lieb ist. Aber ich finde es beeindruckend, wie wach die Leute im Kopf bleiben, die regelmäßig mehrmals die Woche im Club auftauchen und ihre grauen Zellen fordern. Bridge wird übrigens nicht nur von Buffet und Gates gespielt, man kann es auch noch betreiben, wenn Reisen, Golf und Tennis unwiederbringlich am Haken hängen, bei abnehmender Mobilität sogar im Internet.

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Sthenelos

Danke für eure Beiträge!

"Aktivierung und Aktivitäten" und "dass es dann abwärts geht wenn die Neugierde und die Lust auf Neues nachlässt. Körperliche und geistige Bewegung sind wichtig um diesen Punkt nach hinten zu verschieben."

 

sind genau die Punkte, die ich auch im Fokus habe, die helfen, Prozesse aufzuhalten oder zu bremsen. Lernen ein Leben lang, Lesen, Bildung, Reisen, in der Welt und bei den Menschen sein, aber dazu auch die körperliche Fitness, scheinen mir einige der Schlüsselfaktoren zu sein.

 

"Ja, man kann mit 80 heute noch einen PC bedienen, im Internet surfen, ins Fitness Studio gehen, Sport machen, Leute treffen, reisen, Englisch oder Französisch lernen, Kurse an der VHS machen, Hobbies oder auch Börse, Märkte, Nachrichten, Kontakte pflegen etc." Bei all den Menschen die ich kenne, die im Alter noch im Verhältnis hellwach sind, treffen die meisten dieser Punkte zu. Umgekehrt kennt man auch Leute mit 60 die kein Handy mehr bedienen können, geschweige denn einen Computer, die ohne Hobbies auskommen oder wenn dann bestenfalls Hobbies haben die sie schon immer hatten, deren Hirn stillsteht, nicht mehr gefordert wird neues zu erforschen und zu erlernen. Routine, Gewohnheit, Angst vor Veränderung, kleine heile Welt, Genügsamkeit. Alles kein Vorwurf, es ist wie es ist, manchmal kann man es sich nicht aussuchen und es geht vielleicht sehr schnell:

 

Neulich, nach 10 Jahren habe ich mir einen neuen Fernseher gegönnt. 10 Jahre lang einen Fernseher mit normalem Kabelanschluss gehabt, reicht, schaue wenig.

Jetzt kommt auf einmal der neue Kasten. Kein "Plug and Play", viele unbekannte Funktionen, das Ding nicht nur ein Fernseher sondern quasi ein Fernseher

mit Computer, Internet, Apps, aber schon banale Dinge wie welches Kabel nimmt man jetzt eigentlich für die neue Kiste, stöpselt man einfach das Kabel aus der Wand ein

wie bisher, wie gehts das mit HD, 3D. Ich habe mich ernsthaft "alt" gefühlt, weil ich keine Notwendigkeit sah dem Fortschritt der Fernseher zu folgen, auch wenn ich sonst technisch zumindest halbwegs up to date bin. Ein Fehler?

Allem kann man nicht folgen, die Balance muss man aber vermutlich einhalten, dass man nicht bei vielen Dingen gleichzeitig in Stillstand fällt, das ist Rückschritt, auch für den Kopf.

 

Finally:

"gegen das Altwerden ist kein Kraut gewachsen..."

ein paar Kräuter gibts vielleicht somit schon, ob man diese aber regelmäßig gießt, düngt, pflegt, vor Schädlingen beschützt?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Ich glaube man hat seine Gene und dann kommt es auf den Stress an, weniger Stress verschafft auch eine längere Lebensqualität inkl. Sport und gesunder Ernährung. Negative Psyche ist natürlich nicht gut.

 

Alle sieben Jahre erneuern sich ja die Zellen, was nur immer Kopien von Kopien sind und sie werden deshalb immer schlechter, letztlich entscheidet auch die Qualität des Immunsystems. Meine Mutter war bis 86 recht selbstständig, allerdings kommt ab 80 oder früher vermehrt Demenz hinzu, worauf man sich einstellen muss und ein schönes soziales Umfeld, wirkt auch sehr gut. Mein Vater wurde schon sehr früh zum Schwerstpflegefall, den wir dann ZU Hause 13 Jahre gepflegt haben, anonsonsten wäre e viel früher zu Ende gewesen; auch meine Mutter haben wir immer zu Hause behalten und sie war deswegen total Happy.

 

Familiärer Zusammenhalt ist etwas sehr Gutes, leider machen es immer weniger. Ich finde es sehr wichtig und hat mir viel Zufriedenheit gegeben - aber natürlich auch Stress.

 

Die Leistungsfähigkeit nimmt imho Ende 50 stärker ab; das Thema ist sehr wichtig und ich rate jedem sich um seine Eltern gut zu kümmern, der Tag wo sie nicht mehr da sind ist dann endgültig und man kann nichts mehr nachholen.

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chart
· bearbeitet von chart

Ich glaube man hat seine Gene und dann kommt es auf den Stress an, weniger Stress verschafft auch eine längere Lebensqualität inkl. Sport und gesunder Ernährung. Negative Psyche ist natürlich nicht gut.

 

Alle sieben Jahre erneuern sich ja die Zellen, was nur immer Kopien von Kopien sind und sie werden deshalb immer schlechter, letztlich entscheidet auch die Qualität des Immunsystems. Meine Mutter war bis 86 recht selbstständig, allerdings kommt ab 80 oder früher vermehrt Demenz hinzu, worauf man sich einstellen muss und ein schönes soziales Umfeld, wirkt auch sehr gut. Mein Vater wurde schon sehr früh zum Schwerstpflegefall, den wir dann ZU Hause 13 Jahre gepflegt haben, anonsonsten wäre e viel früher zu Ende gewesen; auch meine Mutter haben wir immer zu Hause behalten und sie war deswegen total Happy.

 

Familiärer Zusammenhalt ist etwas sehr Gutes, leider machen es immer weniger. Ich finde es sehr wichtig und hat mir viel Zufriedenheit gegeben - aber natürlich auch Stress.

 

Die Leistungsfähigkeit nimmt imho Ende 50 stärker ab; das Thema ist sehr wichtig und ich rate jedem sich um seine Eltern gut zu kümmern, der Tag wo sie nicht mehr da sind ist dann endgültig und man kann nichts mehr nachholen.

 

Ein wirklich super Beitrag, den kann man nur unterschreiben und zustimmen.

Genau so sehe ich das auch. Es kann jeden Tag vorbei sein. Familie ist das wichtigste, sie bleibt, Freunde kommen und gehen.

Ich telefoniere jeden Tag mit meiner Mutter, man weiß nie wie lange noch, ich hoffe noch mind. 20-30 Jahre.

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Kolle

Die körperliche Kraft und Schnelligkeit nimmt naturgemäß schon ab 40 ab, das muss man einfach akzeptieren, man kann die Abnahme durch körperliche Aktivität allenfalls verlangsamen. Andererseits nimmt die Erfahrung, die Urteilskraft, eine gewisse "Weisheit" und die Unterscheidungsfähigkeit zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen zu. Ungemein hilfreich ist eine irgendwie geartete sinnvolle Tätigkeit oder Selbständigkeit gleich zu Beginn der Rente, am besten überlappend mit den letzten Berufsjahren, nach 5 Jahren Rente ohne richtige Aufgabe kommt man nur noch schwer in die Spur zurück.

 

Da wir ein Forum sind wo hauptsächlich über Geld und Vermögen diskutiert wird auch hier ein Altersaspekt: Das Vermögen nimmt statistisch im Alter immer schneller zu. Man macht aus Erfahrung weniger Fehler, fällt nicht so schnell auf windige Versprechen oder Prospekte herein, wird geduldiger und beharrlicher bei seinen Zielen. Konsumverweigerung gelingt im Alter leichter. Wird man aber ( oder Angehörige ) zum Pflegefall, kann es ganz schnell dezimiert werden wenn man unklug agiert.

 

Und meine persönliche Erfahrung mit Internet, Foren und Netzwerken: Man merkt nur selten das Alter der anderen Teilnehmer. Die "wirklichen Alten" nehmen daran nicht mehr teil. Oft vereinsamen sie anschließend wegen fehlender persönlicher Kontakte. Das kann uns nicht passieren, Internet hält uns geistig fit !

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€-man
· bearbeitet von €-man

Meine (nüchterne) These zum Thema:

 

Jeder Mensch bekommt bei seinem Werden seine persönliche "Lebensakku-Ladung", die leider doch recht unterschiedlich ausfällt. Ist der "Akku" leer, ist das irdische Leben beendet.

Aus diesem Grund sterben Menschen auch an "Altersschwäche" und nicht immer, wenn doch meist, an primär ablaufenden Schwersterkrankungen. Diese Erkrankungen haben oftmals genetische Hintergründe und werden durch entsprechende Lebensweisen zusätzlich befeuert.

Doch über allem steht die "Akku-Ladung" mit ihrer Gesamtkapazität und den "Stromfressern" (Krankheiten, Leben auf der Überholspur usw.), die dann für die letzte Stunde verantwortlich zeichnet.

 

Meine (menschliche) These zum Thema:

 

Wie meine Vorredner - mit entsprechender Lebensreife - schon ausführten, fängt ein Abbau relativ früh an. Streng genommen schon vor dem vierzigsten Lebensjahr. Wirklich aufmerksam darauf wird man selbst erst ab fünfzig und dann denkt und vergleicht man diesbezüglich in Dekaden. Ab siebzig könnte ich mir dann eine Denk- und Vergleichsverkürzung von halben Dekaden vorstellen.

 

Solange man aber körperlich und geistig noch in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen, ist eigentlich noch nicht viel angebrannt. Ein unschätzbarer Vorteil ist die Lebenserfahrung, die einen gewissen Flexibilitätsverlust mehr als wett macht. Altersweisheit ist damit gemeint. Ein Kabarettist äußerte sich dazu einmal, dass man vorher schon klug (intelligent) war und dies nicht erst im Alter auftreten wird. Geht man vom IQ aus, ist das zutreffend. Aber Lebensweisheit besteht aus der praktischen Anwendung der gemachten Lebenserfahrungen in Verbindung mit einer gewissen Altersmilde, die einem zugute kommt.

 

Kommt dann aber die Zeit der Bedürftigkeit, dann wird es grauslig. Nicht nur, dass man sich abhängig usw. fühlt, sondern es wird schon teils entwürdigend. Sehr schlimm trifft es diejenigen, die abgeschoben werden. Dass dies nicht immer vermeidbar ist, liegt an der "modernen Zeit" in der wir leben. Wird der Heimbewohner dann auch noch quasi seinem Schicksal überlassen, dann hat dieser restlos verloren.

Es ist ein Trugschluss, wenn man annimmt, dass in einem Heim alles bestens läuft. Tatsache ist viel mehr, dass man mit wenig Verwandtenbesuch nicht nur die Einsamkeit bekämpfen muss, sondern auch eine Versorgung zu erdulden hat, die bei regelmäßig - und vor allem in kurzen Intervallen - Besuchten wesentlich besser ausfällt. Voraussetzung ist natürlich, dass die "Unzulänglichkeiten" auch klar angesprochen werden.

Das hört sich jetzt etwas pauschal an, soll es aber nicht sein. Fakt ist für mich eins: Mutwilligkeit des Personals ist eher selten. Eine permanente Unterbesetzung ist i.d.R. der Grund des Übels.

 

So manch (edle?) Ritter trägt sich sogar mit dem Gedanken, den noch lebenden Elternteil - aus Kostengründen, versteht sich - in ein osteuropäisches Heim abzuschieben. Diesem Elternteil wünsche ich, dass vorher der Herrgott ein Einsehen hat und ihn zu sich nimmt.

 

Gruß

€-man

 

Edit: Grammatik verbessert.

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Kontron

Und was sagt uns das alles,Geld ist total unwichtig

früher oder später müssen wir alle mal gehen

keine kann was mitnehmen,das letzte Hemd hat nun mal keine Taschen

Und bei Demenz hätte ich so mein zweifel das es nicht doch Vererbbar ist

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Joseph Conrad
· bearbeitet von Joseph Conrad

Obwohl die Eltern alt, krank und gebrechlich wurden habe ich dies nicht als ihre "Entthronung" empfunden. Die Liebe zu meinen Eltern hat solch ein Empfinden gar nicht möglich gemacht und sie mir nur noch liebenswerter werden lassen. Es ist ein immenser Trost im Leben gute und liebevolle Eltern gehabt zu haben und ich mag mir das Schicksal von Waisenkindern gar nicht vorstellen. Durch Entfremdung, Lieblosigkeit, Scheidungen, Kinderlosigkeit und Materialismus werden viele Menschen immer mehr zu " Einzelkämpfern". Sind dann die Kräfte und schlimmstenfalls auch noch das Geld aufgebraucht wird es ganz alleine bitter. Deshalb bin ich sehr froh ein Kind zu haben. (Obwohl dies auch keine Garantie auf ein würdiges Alter ist)

 

LG Joseph

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Morbo

Und was sagt uns das alles,Geld ist total unwichtig

früher oder später müssen wir alle mal gehen

keine kann was mitnehmen,das letzte Hemd hat nun mal keine Taschen

Und bei Demenz hätte ich so mein zweifel das es nicht doch Vererbbar ist

 

das sagt es uns?

 

Ich lese darin viel mehr. Brauchbares.

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Sthenelos
· bearbeitet von Sthenelos

Eine permanente Unterbesetzung ist i.d.R. der Grund des Übels.

 

So manch (edle?) Ritter trägt sich sogar mit dem Gedanken, den noch lebenden Elternteil - aus Kostengründen, versteht sich - in ein osteuropäisches Heim abzuschieben. Diesem Elternteil wünsche ich, dass vorher der Herrgott ein Einsehen hat und ihn zu sich nimmt.

 

 

Unterbesetzung scheint in der Tat eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Die Gründe sind wohl vielseitig.

Als ich vor ein paar Wo. einige Male im Altersheim war, ist jedes Mal die schlechte Stimmung aufgefallen in den Aufenthaltsräumen.

Keiner redet was, schauen Löcher in die Luft, wenn geredet wird, dann wird gelästert oder sogar lautstark gestritten über Belanglosigkeiten (als Außenstehender betrachtet).

Gedanke: lieber tot als so. Aber auf der anderen Seite, leicht dahingesagt, am Leben hängt fast jeder, auch wenn noch so krank und schwach. Aber es ist irgendwie erbärmlich so die letzte Zeit seines Lebens abwarten zu müssen bis man tot ist.

 

Osteuropäische Pflegekräfte gehören wohl auch zur Regel heute, speziell in der häuslichen Pflege. Für ca. 1400-1600 Brutto mit Verpflegung und Unkosten hat man eine Vollzeitpflegekraft + Haushaltshilfe, die im Regelfall aber schlecht oder gar nicht deutsch spricht. Manchmal nicht die schlechteste Wahl, was ich so mitbekommen habe.

 

Andere kaufen sich schon Jahrzehnte vorher in Immobilien ein, als "Invest" mit der Möglichkeit es später selbst zu nutzen. Altersheime, Pflegeheim, Betreutes Wohnen, ein großer Markt mittlerweile.

Apropo: hat sich einer von euch diesbezüglich schon einmal Gedanken gemacht? Oder hat jemand sogar ein derartiges Invest/Planung?

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Es sind zwei Prozessarten - körperliche und geistige.

 

Für das Verständnig der geistigen Prozesse nutzei ch das sozionische Modell A mit den Lebenszyklen nach Erik Erikson, wobei Erikson reicht. Die Zeit der besonderen Kreativität einer Persönlichkeit geht so ca. von 37 bis ... so ca. 55-60. Dann beginnt die Zeit eines besonderes Wachstums des psychischen Grundfunktion (Nach Erikson - 8es Stadium, "Integrität versus Verzweiflung"). Man wird weiße und versteht nun das Leben global. Ich meine nich nur sein Leben rückwärts, sondern auch den Platz, den das Leigene eben in der gesamten menschlichen Gesellschaft hat. Für manche kommt da ein böses Erwachen, z.B. wenn sie nicht ihr eigenes, sonder ein von Eltern oder Gesellschaft aufgezwungenes Lebens gelebt haben und dann sehen, dass es wegen eines fortschreitendes Körperzerfalls für manche Korrekturen zu spät ist. Diese Leute werden dann besonder mürrisch und unglücklich. Bemerkung: bitte nicht mit Menschen verwechseln, die bereits in jungen Jahren sehr kritisch gegenüber dem moralischen Werteverfall sind, - das ist eine besondere Gabe und keine altersbedingte Macke.

 

Wenn man aber erkennt, dass das bisher gelebte eigentlich gut war, kann man einen mit sich durchaus zufriedenen Zustand erreichen. Psychisch kann es also durchaus interessant werden. Ich habe meine Kindheit in einem Altersheim verbracht und kannte viele solche zufriedenen Menschen.

 

Körperlich: ja, regelmäßige Übungen und körperliche Aktivitäten ohne Übertreibungen, dazu manche altersempfohlene Nahrungsergänzungsmittel können Wunder bewirken und den Körper fit bis weit über 70 und evtl. auch halten.

 

Wenn ich so meine Verwandtschaft ansehe, dann beginne ich langsam Gefallen am Rentenalter zu finden. Die haben Zeit und können sich leisten, 4-6 Mal jährlich eine Reise zu machen, Orte, Verwandte und Freunde von den norwegischen Fjorden bis Südfrankreich und von Mexiko westlich bis zum Baikal-See östlich zu besuchen.

 

PS: Und die ganzen Enkelkinder und manchmal sogar die Urenkelkinder machen das hohe Alter erst recht interessant! :)

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helios

......

Andere kaufen sich schon Jahrzehnte vorher in Immobilien ein, als "Invest" mit der Möglichkeit es später selbst zu nutzen. Altersheime, Pflegeheim, Betreutes Wohnen, ein großer Markt mittlerweile.

Apropo: hat sich einer von euch diesbezüglich schon einmal Gedanken gemacht? Oder hat jemand sogar ein derartiges Invest/Planung?

 

hab das verworfen, weil bei dieser Immo Dir die Mieter immer wegsterben - und wer will eine Wohnung besitzen, in der dauernd gestorben wird??

 

((auh Mann äihhh, bin ich froh, dass ich unter der Schädeldecke bei 13 stehen geblieben bin...))

 

Bei uns wird früh gestorben, also da mach ich mir keine Illusionen und sollte es länger dauern, na dann.... wird die Kohle nicht reichen, wenn alle 10 Jahre das Einkommen um 30% sinkt.

 

Stell Dir vor, Du hast noch 10 Sekunden (das kann lang sein) - an was willst Dich zurückerinnern?? - genau, wennst das noch nicht erlebt hast, weil der Gedanke mit hätt ich doch anfängt, dann wird es aber Zeit...

 

also ich bin mit dem Schlauchboot von Kreta/Südküste nach Gavdos/südlichster Punkt Europas rüber gedüst - war stark

 

P.S. und zur Vor-Generation, die eine Seite lebt nicht mehr und die Andere sind auch Kämpfer - ja da krachts halt, so ist das Leben.

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Joseph Conrad

Man muss auf sein Glück vertrauen und hoffen das es nicht so heiß gegessen wird wie gekocht. Viele schaffen es relativ alt zu werden und nicht noch jahrelang im Pflegeheim die Decke anstarren zu müssen, sondern nach nicht allzu langem Leiden bald zu versterben.

Der Gedanke das mein Vermögen nur von mir und meinen Gebrechen aufgezehrt würde und ich nichts meinen Lieben hinterlassen könnte ist mir so was von zuwider. Darüber werden sich auch viele Alte Sorgen machen und ihre Möglichkeiten dem zu begegnen durchspielen. Das durch die immer gesündere und risikolosere Lebensweise gestiegene Lebensalter kann auch ein Fluch sein wenn die Lebensqualität nicht mehr da ist.

 

LG Joseph

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Mic

Was denkt ihr, hat die Ernährung für einen Einfluss auf die Fitness im Alter und die Wahrscheinlichkeit schwer zu erkranken?

 

Ich glaube, dass viele Zivilisationskrankheiten durch richtige Ernährung, Bewegung und weniger Stress fast ausgerottet werden könnten.

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Sthenelos

Was denkt ihr, hat die Ernährung für einen Einfluss auf die Fitness im Alter und die Wahrscheinlichkeit schwer zu erkranken?

 

Ich glaube, dass viele Zivilisationskrankheiten durch richtige Ernährung, Bewegung und weniger Stress fast ausgerottet werden könnten.

 

Denke, dass es soweit wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass die "richtige" oder gesunde Ernährung einen Einfluss aus das Lebensalter haben kann

und auch manch einer Erkrankung vorbeugt. Es ist ein wichtiges Puzzleteil, aber nicht das einzige Puzzleteil und es geht immer noch den Faktor "Pech gehabt",

vermutlich kennt jeder Menschen, die auch mit gesundem Lebenstil z.B. Krebs bekommen haben.

 

Stress:

hier wird es vielleicht schwieriger. Habe beobachtet, dass der Stress sich bei vielen (aber nicht allen) Menschen nur verlagert, er gehört irgendwie zum Leben dazu.

Oft beoachtet habe ich den "normalen" beruflichen Stress der Leute. Sind die dann im Ruhestand, verlagern sie den Stress auf andere Sachen im neuen Leben

und setzen sich oftmals für "Belanglosigkeiten" * unter Stress.

 

* als außenstehender, im Vergleich junger Mensch betrachtet, der selbst Stress hat und Schwierigkeiten hat zu verstehen, warum man sich und andere unter Stress

setzen muss, wenn z.B. das Mittagessen nicht zur richtigen Zeit fertig ist, oder die Gäste kommen und alles vorbereitet sein muss, usw.

Daraus abgeleitet, dass der Stress sich verlagert, einst wichtige Dinge wie Arbeit sind nicht mehr vorhanden, daher wird der Stressfaktor auf anderes übertragen,

weil manche Menschen diesen Stress scheinbar körperlich oder seelisch brauchen. Es ist aber keineswegs eine allgemein gültige Regel, es gibt auch Menschen

die wirklich Ruhe, Zufriedenheit und im Verhältnis Stresslosigkeit finden.

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checker-finance

Es gibt Leute, die hart arbeiten und bescheiden leben. Das sind meist die, die auch in Würde altern und die man auch bei nachlassenden kognitiven und physischen Fähigkeiten bewundern kann. Pflege durch ihre Kinder würden diese Menschen ablehnen - erst Recht, wenn ihre Kinder mittlerweile selbst Enkelkinder haben.

 

Das sind dann auch die, die keine Dünkel gegenüber osteuropäischen oder fernöstlichen Pflegekräften hätten.

 

Den Gegenpol bilden die, die auch in jungen Jahren und auf dem relativen Höhepunkt ihrer Schaffenskraft wenig bis nichts verantwortungsvoll und erfolgreich zu Wege gebracht haben. Diese Hallodris waren schon immer von ihrem Umfeld und der Gemeinschaft abhängig und im Alter potenziert sich das. Man kann auch die Hallodris und Lebenskünstler lieben und ehren, aber sich für sie aufzuopfern hilft ihnen nicht.

 

Manchmal ist es für alle Beteiligten besser, sich so in Erinnerung zu behalten, wie in dem Lebensabschnitt, in dem man häufigen und intensiven Kontakt hatte.

 

Ich habe mal den Fehler gemacht, ein Klassentreffen zu besuchen - 20 Jahre Abitur. Eine damalige Mitschülerin war damals das Objekt einer idealisierenden unerfüllten bzw. unerwiderten Liebe. Das Bild von damals hätte ich mir bewahren sollen...

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Morbo

Ich habe mal den Fehler gemacht, ein Klassentreffen zu besuchen - 20 Jahre Abitur. Eine damalige Mitschülerin war damals das Objekt einer idealisierenden unerfüllten bzw. unerwiderten Liebe. Das Bild von damals hätte ich mir bewahren sollen...

 

uuuh, grausam. :vintage:

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