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wertomat

3 Fragen an die passiven Investierer

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vanity

...

Aber ich weiss, dass sich durch das Strecken des Einstiegspunktes auf einen längeren Zeitraum (also mehrere Einstiegspunkte inerhalb von z.B. 18 Monaten ähnlich einem Sparplan) weniger vom Glück (oder geglaubter Einschätzung) abhängig bin, und sich somit Chance und Risiko verringert.

Ich würde diese Annahme hinterfragen im Hinblick auf Deine ersten Aussagen ...

Das ist schon richtig, was wertomat schreibt. Durch zeitliche Streckung der Investition erreicht man, dass die Wahrscheinlichkeitsverteilung der erzielten Rendite nach einem bestimmten Zeitraum zwar einen geringeren Erwartungswert, dafür aber auch eine geringere Standardabweichung aufweist (falls Erwartungswert positiv und volatiler Verlauf, wovon wir hier ausgehen). Mit anderen Worten:: Man gibt etwas Rendite preis, um die (geringere) erwartete Rendite mit größerer Wahrscheinlichkeit tatsächlich auch zu erzielen. Also Risikoreduktion zu Lasten der Gewinnchancen. Das hat mit market timing nichts zu tun und ist ein rein statistischer Effekt (der eigentliche CAE).

 

Wenn man 1 x 1000 € auf Rot oder Schwarz setzt, hat man mit je 50% Wahrscheinlichkeit entweder nichts oder das Doppelte, aber mit 0% Wahrscheinlichkeit den erwarteten Wert (Einsatz zurück).

Wenn man 1000 x 1 € auf Rot oder Schwarz setzt, hat man mit je (fast) 0% Wahrscheinlichkeit entweder nichts oder das Doppelte, aber mit nahe 100% Wahrscheinlichkeit den erwarteten Wert.

 

Nicht ganz so extrem, aber ähnlich verhält es sich hier, wobei der verzögerte Einsatz jedoch zusätzlich noch etwas kostet.

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€-man

Wenn man 1000 x 1 € auf Rot oder Schwarz setzt, hat man mit je (fast) 0% Wahrscheinlichkeit entweder nichts oder das Doppelte, aber mit nahe 100% Wahrscheinlichkeit den erwarteten Wert.

 

Erwarteter Wert 1.000,-- €?

 

Gruß

€-man

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bondholder

Wenn man 1 x 1000 € auf Rot oder Schwarz setzt, hat man mit je 50% Wahrscheinlichkeit entweder nichts oder das Doppelte, aber mit 0% Wahrscheinlichkeit den erwarteten Wert (Einsatz zurück).

Als Beispiel gefällt mir Kopf oder Zahl besser, weil's da keine Null gibt.

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harryguenter

Man gibt etwas Rendite preis, um die (geringere) erwartete Rendite mit größerer Wahrscheinlichkeit tatsächlich auch zu erzielen. Also Risikoreduktion zu Lasten der Gewinnchancen. Das hat mit market timing nichts zu tun und ist ein rein statistischer Effekt (der eigentliche CAE).

Das Problem liegt wohl eher darin, dass ich über die Risikoverteilung nichts weiß, sie sich laufend verändert und ich damit die notwendigen Parameter nicht sinnvoll bestimmen kann.

Wer will schon noch mit Erwartungswerten und Losgrößen am Roulettetisch rechnen, wenn sich erst beim reinschmeißen der Kugel im Rad entscheidet ob es diese Runde doppelt soviele rote wie schwarze Felder gibt? Dann kann ich natürlich anfangen über ganz lange Zeiträume (Spiele) zu strecken. Nur wie Du selber feststellst ist der Gewinn dann mit hoher Wahrscheinlichkeit null (abzüglich der grünen Roulettenull wo die Bank kassiert).

 

Der Cost Average Effekt (CAE) ist ein Trugschluß, der dadurch entsteht, dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche (harmoisches Mittel mit arithmetischem Mittel).

http://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittskosteneffekt

Dieser Effekt wird häufig in der Werbung für Fondsparpläne angeführt, er beschert jedoch keinesfalls höhere Gewinne. Ist die mittlere Rendite der Anlage positiv, so ist die Einmal-Anlage grundsätzlich überlegen. Der Durchschnittskosteneffekt mindert jedoch anfänglich die Wertschwankungen (die Volatilität) des Portfolios, was sich der Anleger mit einem Verzicht auf Erträge erkauft.

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Chemstudent

Man gibt etwas Rendite preis, um die (geringere) erwartete Rendite mit größerer Wahrscheinlichkeit tatsächlich auch zu erzielen. Also Risikoreduktion zu Lasten der Gewinnchancen. Das hat mit market timing nichts zu tun und ist ein rein statistischer Effekt (der eigentliche CAE).

Das Problem liegt wohl eher darin, dass ich über die Risikoverteilung nichts weiß, sie sich laufend verändert und ich damit die notwendigen Parameter nicht sinnvoll bestimmen kann.

Wer will schon noch mit Erwartungswerten und Losgrößen am Roulettetisch rechnen, wenn sich erst beim reinschmeißen der Kugel im Rad entscheidet ob es diese Runde doppelt soviele rote wie schwarze Felder gibt? Dann kann ich natürlich anfangen über ganz lange Zeiträume (Spiele) zu strecken. Nur wie Du selber feststellst ist der Gewinn dann mit hoher Wahrscheinlichkeit null (abzüglich der grünen Roulettenull wo die Bank kassiert).

 

Der Cost Average Effekt (CAE) ist ein Trugschluß, der dadurch entsteht, dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche (harmoisches Mittel mit arithmetischem Mittel).

http://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittskosteneffekt

Dieser Effekt wird häufig in der Werbung für Fondsparpläne angeführt, er beschert jedoch keinesfalls höhere Gewinne. Ist die mittlere Rendite der Anlage positiv, so ist die Einmal-Anlage grundsätzlich überlegen. Der Durchschnittskosteneffekt mindert jedoch anfänglich die Wertschwankungen (die Volatilität) des Portfolios, was sich der Anleger mit einem Verzicht auf Erträge erkauft.

 

Nein, vanity hat schon recht. Der CAE ist nur dann ein Trugschluss, wenn man argumentiert, er führe zu höheren Gewinnen (bzw. besserem Rendite/Risikoverhältnis) und sei der Einmalanlage mithin überlegen. Das wird gerne von Bankverkäufern getan, ist aber wie du richtig sagst falsch.

 

Genau das tut aber vanity nicht. Das zeitliche Strecken führt zu einer Reduktion des zu erwartenden Risikos und der Rendite. Nicht zu einer Erhöhung des Rendite/Risikoverhältnisses. Damit ist es also nicht überlegen, aber für den Anleger mit begrenzter Lebensdauer bisweilen die sinnigere Variante.

 

Völlig gleich, wie die Risikoverteilung und Co. also ist (man muss sie nicht kennen!), führt das zeitliche Strecken wie vanity schon erklärte dazu, dass zwar die erwartete Rendite gesenkt wird (wie auch immer sie sein mag!), dafür man aber auch mit höherer Wahrscheinlichkeit bei eben jener Rendite liegt. (Die Streuung - wie hoch sie auch sein mag - um diese erwartete Rendite wird also geringer)

 

In Vanitys Beispiel hat man im ersten Fall eben entweder 0 EUR, oder 2000 EUR auf dem Konto (1000 EUR Gewinn, 1000 EUR zurückerhaltener Einsatz).

Im zweiten Fall hingegen werden beide Extremwerte kaum erreicht, sondern man wird rund 50% der spiele verlieren (und damit 500 EUR) und die andere Hälfte Gewinnen (also 500 EUR gewinnen). Am Ende hat man also weder gewonnen noch verloren, sonder nur seinen Einsatz zurück.

Das ist auch zu erwarten, denn das Spiel "rot oder schwarz" hat den Erwartungswert 0. (übrigens: das vanity die null bei Roulette mit erwähnt ist doch für das Beispiel logisch. Man muss sich nicht an sowas aufhalten. Rot oder schwarz ist schließlich nur symbolisch für 50:50. ;) )

 

Bei einer Einmalanlage streue ich stark um diesen Erwartungswert (eben totalverlust oder totaler Gewinn), bei vielen Spielen (vielen Einsätzen) nähere ich mich ihm jedoch an.

 

Als weiterführender Hinweis:

Vanitys Beispiel führt dazu, dass hier die vielen Einsätze sinnvoller sind. Denn man senkt das Risiko vom Erwartungswert abzuweichen ohne ihn zu senken.

Das liegt daran, dass hier ein Erwartungswert von 0 angenommen wird, während Aktienmärkte hingegen mit positivem Erwartungswert angenommen werden. In letzerem Fall würde der Effekt des deutlich weniger streuens um den Erwartungswert auch auftreten, lediglich der zu erzielende Erwartungswert wäre etwas geringer als bei der Einmalanlage.

 

Man könnte also das Beispiel etwas abwandeln:

Setzt man 1 Mal 1000 EUR auf "kopf oder Zahl" gewinnt man bei Kopf 3000 EUR, bei Zahl verliert man 1000 EUR. Erwartungswert also 1500 EUR.

Setzt man 1000 mal 1 € gewinnt man bei Kopf je Spiel 2,5 €, bei Zahl verliert man 1 €. Erwartungswert also 1250 EUR.

 

Im ersten Fall ereicht man den Erwartungswert nie (sondern immer weniger oder deutlich mehr), im zweiten Fall hingegen ist es sehr wahrscheinlich, dass man in die Nähe kommt. Dafür bezahlt man aber eben mit einem etwas niedrigeren Erwartungswert.

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter

Frage mich gerade warum Chemstudent seinen Betrag zurückgenommen hat der an dieser Stelle für einige Minuten stand...

 

Wie auch immer, es muß ja nur einer dem TO erklären welche Losgrößen und Investitionszeiträume er wählen würde, und diese sinnvoll begründen.

 

Ach ja, wurde ja schon genannt: Bernd Vogel, Absolute Weekly und Portfoliostrukturen

Absolute Weekly ist eines der wenigen Bücher, das Ihnen detailliert einzelne Trendfolgestrategien und Handelssysteme im Wochenchart erklärt. Sie können die Handelsideen direkt umsetzen und haben gleichzeitig das nötige Handwerkszeug in der Tasche, um selbst kreativ zu werden. Definieren Sie sich Ihre eigene Wochenstrategie auf der Grundlage von technischen Indikatoren und steigern Sie mit minimalem Zeitaufwand Ihr Kapital an den Finanzmärkten.
Na dann, Prost dem Börsenneuling

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Chemstudent

Frage mich gerade warum Chemstudent seinen Betrag zurückgenommen hat der an dieser Stelle für einige Minuten stand...

 

Wie auch immer, es muß ja nur einer dem TO erklären welche Losgrößen und Investitionszeiträume er wählen würde, und diese sinnvoll begründen.

 

Ach ja, wurde ja schon genannt: Bernd Vogel, Absolute Weekly und Portfoliostrukturen

Absolute Weekly ist eines der wenigen Bücher, das Ihnen detailliert einzelne Trendfolgestrategien und Handelssysteme im Wochenchart erklärt. Sie können die Handelsideen direkt umsetzen und haben gleichzeitig das nötige Handwerkszeug in der Tasche, um selbst kreativ zu werden. Definieren Sie sich Ihre eigene Wochenstrategie auf der Grundlage von technischen Indikatoren und steigern Sie mit minimalem Zeitaufwand Ihr Kapital an den Finanzmärkten.
Na dann, Prost dem Börsenneuling

 

Das sind die tücken wenn man auf den falschen button kommt. ;)

Jetzt ist er wieder da. :)

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saibottina
· bearbeitet von saibottina

Der Cost Average Effekt (CAE) ist ein Trugschluß, der dadurch entsteht, dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche (harmoisches Mittel mit arithmetischem Mittel).

http://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittskosteneffekt

Dieser Effekt wird häufig in der Werbung für Fondsparpläne angeführt, er beschert jedoch keinesfalls höhere Gewinne. Ist die mittlere Rendite der Anlage positiv, so ist die Einmal-Anlage grundsätzlich überlegen. Der Durchschnittskosteneffekt mindert jedoch anfänglich die Wertschwankungen (die Volatilität) des Portfolios, was sich der Anleger mit einem Verzicht auf Erträge erkauft.

Der CAE ist kein Trugschluß, sondern Fakt. Der Mittelwert einer Zahlenreihe liegt nunmal zwischen Maximum und Minimum, da kann man mitteln wie man will. Es sei denn, die Zahlenreihe ist konstant, dann ists im Wertpapierfall aber auch wurscht.

Der von Dir verlinkte Artikel erwähnt Ansichten, warum das Ausnutzen des CAE nicht zu einer höheren erwarteten Rendite führt, das hat aber auch niemand behauptet. In dem Fall des TE fürt das Strecken der Einzahlungen ja lediglich zur Vermeidung eines maximal ungünstigen Einstiegszeitpunkts.

 

Edit: Post ist unnötig, wurde schon von Chem deutlich ausführlicher beantwortet...

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vanity

Wenn man 1000 x 1 € auf Rot oder Schwarz setzt, hat man mit je (fast) 0% Wahrscheinlichkeit entweder nichts oder das Doppelte, aber mit nahe 100% Wahrscheinlichkeit den erwarteten Wert.

 

Erwarteter Wert 1.000,-- €?

 

Als Beispiel gefällt mir Kopf oder Zahl besser, weil's da keine Null gibt.

Ja, ja! Genauigkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr. Seit Max Plancks Konterfei ausgemustert wurde, sind die Chancen, wenn man auf Kopf setzt, auch nicht mehr berauschend (Politiker lasse ich als Köpfe nicht durchgehen).

 

 

Das Problem liegt wohl eher darin, dass ich über die Risikoverteilung nichts weiß, sie sich laufend verändert und ich damit die notwendigen Parameter nicht sinnvoll bestimmen kann.

Du kannst aber Annahmen darüber treffen. Tust du ja auch, indem du von einer insgesamt positiven erwarteten Rendite ausgehst - sonst würdest du überhaupt nicht investieren. Auch über die Schwankung im Performanceverlauf kannst du Annahmen treffen, die mit einiger Wahrscheinlichkeit in einem gewissen Rahmen zutreffen werden. Dass dies im Einzelfall nicht so sein muss, sollte klar sein. Deswegen bemühen wir ja statistische Methoden.

 

Wer will schon noch mit Erwartungswerten und Losgrößen am Roulettetisch rechnen, wenn sich erst beim reinschmeißen der Kugel im Rad entscheidet ob es diese Runde doppelt soviele rote wie schwarze Felder gibt? Dann kann ich natürlich anfangen über ganz lange Zeiträume (Spiele) zu strecken. Nur wie Du selber feststellst ist der Gewinn dann mit hoher Wahrscheinlichkeit null (abzüglich der grünen Roulettenull wo die Bank kassiert).

Selbst dann kannst ein paar Überlegungen dazu anstellen, vorausgesetzt, im Mittel über viele Spiele ist die Anzahl der roten und schwarzen Felder gleich. Die Ausprägung bei einem einzelnen Spiel ist dann bedeutungslos. Es macht zunächst keinen Unterschied für dich, wenn Schwarz kommt, obwohl du Rot gesetzt hast, ob es zu diesem Zeitpunkt ein oder sechsunddreißig schwarze Felder gab.

 

Der Cost Average Effekt (CAE) ist ein Trugschluß, der dadurch entsteht, dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche (harmoisches Mittel mit arithmetischem Mittel).

Deswegen habe ich auch das Wörtchen eigentlich hinzugesetzt. Genauer sollte es risk average effect (RAE) heißen, aber das versteht ja keiner. Im zitierten Teil des Wiki-Artikels steht nichts anderes als ich in meinem Beitrag behauptet habe und wovon wertomat auch ausgegangen ist.

 

PS: so schnell kann ich gar nicht lesen, wie ihr schreibt!

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€-man

Seit Max Plancks Konterfei ausgemustert wurde, sind die Chancen, wenn man auf Kopf setzt, auch nicht mehr berauschend (Politiker lasse ich als Köpfe nicht durchgehen).

 

....... von einer insgesamt positiven erwarteten Rendite ausgehst - sonst würdest du überhaupt nicht investieren.

 

Dann wollen wir mal hoffen, dass die Chancen für "WPF-Kopf-Setzer" nicht nur berauschend wirken, sondern auch berauschend werden.

 

Davon gehe auch ich aus. Aber nicht weil es evt. geschrieben steht, dass dies zwangsläufig innerhalb meines Anlegerlebens automatisch so sein muss, sondern weil ich dafür Aufwand betreibe.

 

Gruß

€-man

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Was ich meine, ist folgendes:

- Ich kann die zukünftige Entwicklung nicht voraussehen.

- Und weiss daher nicht, ob noch zu warten insgesamt mehr oder weniger Rendite bringt.

- Aber ich weiss, dass sich durch das Strecken des Einstiegspunktes auf einen längeren Zeitraum (also mehrere Einstiegspunkte inerhalb von z.B. 18 Monaten ähnlich einem Sparplan) weniger vom Glück (oder geglaubter Einschätzung) abhängig bin, und sich somit Chance und Risiko verringert. Was ja von den meisten passiven anlegern als Wunsch gesehen wird.

 

Der Cost-Average-Effect wird häufig in der Werbung für Fondsparpläne angeführt. Er beschert jedoch keinesfalls höhere Gewinne bzw. niedrigere Verluste, als eine Einmal-Anlage. Da sich im Verlauf des Ansparens immer mehr Kapital ansammelt, das ganz den Schwankungen der Anteilspreise unterliegt, und da die einzelne Rate einen immer kleiner werdenden Bruchteil dieses Kapitals ausmacht, nimmt der Durchschnittskosteneffekt mit zunehmender Laufzeit eines Sparplans immer weiter ab. Das heißt, das angesparte Vermögen verhält sich jetzt so, als hätte man einmalig eine hohe Summe Geld angelegt, und Kursschwankungen wirken sich überproportional auf die Rendite aus – sowohl nach oben als auch nach unten.

 

Die Ausnutzung des Cost-Average-Effects führt aber dazu, dass auf Grund der gleich bleibenden Investmenthöhe durchschnittlich pro Anteil/Aktie das harmonische Mittel der Kurse bezahlt wird. Dieses liegt stets etwas unter dem arithmetischen Mittel, das bspw. bei regelmäßigem Kauf gleich bleibender Stückzahlen bezahlt würde.

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vanity

Den dämpfenden Charakter von CAE möchte ich hier anhand eines wiullkürlich gewählten Beispiels illustiieren. Nehmen wir den DAX der letzten 15 Jahre und zeigen, wie es dem Einmalinvestor gegenüber einem Sparplaner ergangen wäre. DIe Grafik endet mit August 2013, wo ein relativer Hochstand mit 8100 Punkten erreicht war. Deshalb ist die Rendite (von einer geringfügigen Ausnahme abgesehen) auch stets positiv. Sie zeigt, welchen Ertrag, bezogen auf's eingesetzte Kapital und nicht annualisiert) die jeweilige Vorgehensweise, wenn sie zum Zeitpunkt X (Abszisse) gestartet worden wäre. erbracht hätte (man muss es sozusagen von rechts nach links lesen).

 

In berauschend blau dargestellt ist die Einmalinvestion. Das doch recht kantige Gebirge zeigt, dass die Performance sehr stark vom Einstiegszeitpunkt abhängt. 10,5 Jahre vor heute hätte das zu einem sensationellen Gewinn geführt, weitere 3 Jahre früher (oder auch 4 Jahre später) zu einer Nullnummer.

 

Die beruhigend grüne Linie stellt den Sparplan dar, wobei über den gesamten Zeitraum monatlich zu gleichen Teilen investiert wurde. Der prozentuale Ertrag steigt von rechts nach links mit fortschreitender Zeitspanne mehr oder weniger gemächlich an, ohne je große Einbrüche hinnehmen zu müssen. Die grüne Linie liegt aber zu großen Teilen unterhalb der blauen, der Sparplan hätte also meist zu einem schlechteren Ergebnis geführt (das noch nicht investierte Kapital ist hierbei nicht ertragssteigernd berücksichtigt, was nicht ganz realitätsnah ist. Die Phasen der Outperformance der Einmalinvestition sind in Wirklichkeit kürzer).

 

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Der CAE lebt von der Vola der zugrundeliegenden Anlage. Dies sieht man, wenn man denselben Vergleich für ein schwankungsärmeres Investment ermittelt (hier: DAX/REX im Verhältnis 30/70 (rebalanciert) mit Vola 6% ggü. Vola DAX pur von 22%).

 

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Hier gibt es in den gesamten 15 Jahren keinen Startzeitpunkt mehr, bei dem die Sparplan-Methode der Einmalinvestition überlegen gewesen wäre. Wer also ausschließlich mit TG spart, kann auch alles gleich auf einmal investieren.

 

 

... Da sich im Verlauf des Ansparens immer mehr Kapital ansammelt, das ganz den Schwankungen der Anteilspreise unterliegt, und da die einzelne Rate einen immer kleiner werdenden Bruchteil dieses Kapitals ausmacht, nimmt der Durchschnittskosteneffekt mit zunehmender Laufzeit eines Sparplans immer weiter ab ....

Für die Schwankungen am Ende des Zeitraums ist das richtig (man sieht es auf dem ersten Bild aber nicht, da die Schwankung gegen Ende eher bescheiden waren), Schwankungen zu Beginn der Investition treffen den Einmalinvestor hingegen voll und dauerhaft, während sie beim Sparplaner kaum einen Einfluss auf die Performance haben.

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Laser12

Moin,

 

ich bin kein "passiver Investierer" sondern ich lege eine Strategie fest und wähle dafür die passenden Instrumente aus. Die können sowohl aktiv als auch passiv sein.

 

1.) Wenn ich 100 % davon überzeugt bin, dass ich über einen Zeitraum von sagen wir 30 Jahren sehr gut mit einem Indexfonds fahre, und mit absoluter Sicherheit gute Gewinne damit mache, warum hebel ich den dann nicht.

Ich habe mich mit konkreten Produkten nicht auseinandergesetzt, aber habe dort, wo die Frage auftauchte, immer nur gelesen, dass viele mit dem Risiko der gehebelten Verluste nicht umgehen können.

Aber ist dieses psychische Argument wirklich alles?

Zum Verständnis: Ich gehe bei "Indexfonds" von einem passiven voll replizierenden Fonds aus.

Mit absoluter Sicherheit werden auch über 30 Jahre mit einer Aktienanlage keine guten Gewinne gemacht. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß aber es ist nicht sicher.

 

Es gibt 3 Risiken, die innerhalb des 30-Jahreszeitraumes schlagend werden könnten:

1. die Risiken der konkrete Produktgestaltung, mit denen Du Dich nicht auseinander gesetzt hast

2. nur in bestimmten kritischen Marktphasen: Hebel über Derivate nicht möglich, Counterpart-Risiko zu groß oder Hebel sind zu teuer

3. nur in bestimmten kritischen Marktphasen: Hebel über Kreditfinanzierung nicht möglich (mangels Angebot oder vernünftiger Konditionen)

 

Diese Punkte hast Du als Annahme wegdefiniert. Das ändert nichts an ihrer Existenz.

 

Erfahrungsgemäß wird die Größe der eigenen psychischen Belastbarkeit von den meisten ungehebelten Anlegern extrem überschätzt. Bei gehebelten Anlagen wird das nicht weniger. :'(

Lies Dir einige Beiträge aus 2008 durch, wie sich die Leute bei Kursverlusten gegenseitig angiften und vergleiche mit meinem Musterdepot, Fondsdepot ab 2008. Dann erkennst Du, was ich meine.

 

Ich bin zu ähnlichen Ergebnissen gekommen wie Du und habe im kurzfristigen Timingdepot gehebelte Positionen DAX x 2, S&P500 x 2 und EM x 2 seit Ende Juni 2013.

 

 

2.) Die Meinung, ob man z.B. 200.000 Euro, wenn man sie jetzt zum passiven Investieren zur Verfügung hätte, direkt zu 100% sofort investieren, oder mittels Sparplan o.ä. über längere Zeit verteilt investieren sollte, gehen hier im Forum auseinander.

Meine Frage richtet sich an diejenigen, die nicht sofort alles anlegen würden:

-Über welchen Zeitraum würdet Ihr das Anlegen verteilen und warum?

Ich rede jetzt nur von dem Anteil, der in Aktien investiert wird:

1. Wenn man sich für einen Sparplan entscheidet: 2 Jahre mit monatlich gleichbleibenden Raten. Dann kann man davon ausgehen, dass man eine halbwegs ordentliche Mischung von Einkaufskursen hat.

2. Kursabhängige Investition: 1/2 sofort, je 1/6 im Februar, Juni und Oktober 2014. Das sind saisonale Erfahrungswerte.

 

 

3.) Kommer z.B. schreibt (ich habe nur die erste Auflage von seinem Buch von Anfang der 2000er Jahre gelesen), dass z.B. Emerging Markets, aber auch Small Caps bei höherer Volatilität insgesamt jedoch langfristig höhere Gewinne abwerfen.

Wenn das so ist: Warum laufen die meisten Empfehlungen für langfristige passive Protfolios nicht auf Small Caps hinaus, sondern zuerst auf die ETFs mit den größeren Konzernen.

Wenn Kommer Recht hat, würde ich doch zumindest bei einem sehr langfristigen Anlagehorizont besser Small Caps und eventuell auch EMs übergewichten.

EM+SC höhere Rendite bei höherer Volatilität ist richtig, siehe 3. Literaturhinweis hier und in meinem Depot hier.

 

Auch ich bin zu dem Ergebnis gekommen, EM+SC höher zu gewichten. SC sind bei mir 50% und EM ca. 40-50%, je nachdem wie man zuordnet. Morningstar-Details findest Du in meiner Signatur.

 

Warum die meisten anders vorgehen, dazu vermute ich:

- Vorhandene Erkenntnisse werden nicht verwendet

- Falsche Annahmen über Korrleationen/Unabhängigkeit in kritischen Marktphasen

- vorherrschende Meinung Risiko sei Volatilität (da weiche ich ab)

- Guru-Charakter von einigen Wortführern

- Modewellen/Herdentrieb

- Schweinezyklen (MSCI Welt lief lange sehr schlecht, in jüngerer Zeit auf ermäßigter Basis gut)

- Abgrenzung von aktivem Gedankengut

 

Die Gedanken, die Du Dir machst, sprechen nicht unbedingt für einen passiven Investmentstil. Wichtig ist meiner Meinung auch, was zur eigenen Persönlichkeitsstruktur passt - nicht was andere Leute theoretisch sagen.

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CHX
... Da sich im Verlauf des Ansparens immer mehr Kapital ansammelt, das ganz den Schwankungen der Anteilspreise unterliegt, und da die einzelne Rate einen immer kleiner werdenden Bruchteil dieses Kapitals ausmacht, nimmt der Durchschnittskosteneffekt mit zunehmender Laufzeit eines Sparplans immer weiter ab ....

Für die Schwankungen am Ende des Zeitraums ist das richtig (man sieht es auf dem ersten Bild aber nicht, da die Schwankung gegen Ende eher bescheiden waren), Schwankungen zu Beginn der Investition treffen den Einmalinvestor hingegen voll und dauerhaft, während sie beim Sparplaner kaum einen Einfluss auf die Performance haben.

 

Genau deshalb wirkt der CAE ja auch zu Beginn eines Sparplanes (speziell bei Anlageformen mit hoher Volatilität) und nimmt dann im weiteren Verlauf bei höherem Volumen ab. Je nach Einstiegszeitpunkt, Volatilität und Anlagehorizont kann dann der Sparplan oder aber die Einmalinvestition renditetechnisch vorne liegen, d.h. das bessere Endergebnis ist mehr oder weniger dem reinen Zufall geschuldet...

 

Sobald man ein höheres Anlagevolumen erreicht hat und dem Ende seines Anlagehorizontes näher oder nahe kommt, müsste man bei Anlageformen mit hoher Schwankungsbreite zwecks Kapitalerhalt entsprechend absichern - entweder durch Hinzumischung risikofreier Anlageformen in ausreichender Höhe und/oder durch Reduktion risikoreicher Anlageformen.

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saibottina

...

Tolle ausführliche Erklärung :thumbsup:

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Sparwasser

Für die Schwankungen am Ende des Zeitraums ist das richtig (man sieht es auf dem ersten Bild aber nicht, da die Schwankung gegen Ende eher bescheiden waren), Schwankungen zu Beginn der Investition treffen den Einmalinvestor hingegen voll und dauerhaft, während sie beim Sparplaner kaum einen Einfluss auf die Performance haben.

 

Genau deshalb wirkt der CAE ja auch zu Beginn eines Sparplanes (speziell bei Anlageformen mit hoher Volatilität) und nimmt dann im weiteren Verlauf bei höherem Volumen ab. Je nach Einstiegszeitpunkt, Volatilität und Anlagehorizont kann dann der Sparplan oder aber die Einmalinvestition renditetechnisch vorne liegen, d.h. das bessere Endergebnis ist mehr oder weniger dem reinen Zufall geschuldet...

 

 

 

Würde ich auch so sehen. Ganz grundsätzlich: Sparplan ist besser, wenn der Kurvenverlauf über die Zeit progressiv (steigend) ist, nachteilig, wenn er degressiv steigend ist.

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