Extraterrestrial November 9, 2013 · bearbeitet November 9, 2013 von Extraterrestrial Hallo zusammen, erstmal muss ich sagen, dass ich hier schon eine Weile passiv mitlese und das Forum spitze finde :-) Von daher will ich euch hier nun mal mein Depot präsentieren, hoffe ich habe alles ausführlich genug beschrieben! 1. Erfahrungen mit Geldanlagen: Theoretischer Background: gelernter Bankkaufmann, aktuell Student Wirtschaftsingenieurwesen (Vertiefung: Finance / Operations Research (mathematisch / stochastische Optimierung)). Denke mal, dass ich schon ein gewisses Grundverständnis über die (Finanz-)Märkte habe, auch wenn ich selbst weiß, dass gerade die theoretischen Modelle, welche man an der Uni lernt, nur teilweise in der Praxis zu gebrauchen sind (Stichwort: CAPM & Co.). Praktische Erfahrungen mit Geldanlagen habe ich mit klassischen Bankprodukten (Tagesgeld, Festgeld, Sparbriefe), Aktien, Anleihen (Einzelkauf / Fonds / ETF) und teilweise auch mit Derivaten und gehebelten Produkten, allerdings beschränkt sich mein Wissen bei Letzterem auf ein recht rudimentäres Grundwissen. Durch meine abgeschlosse Ausbildung und ein längeres Praktikum im Bereich internationales Bankenrating denke ich, dass ich im Banken-Bereich meine größte Branchenkompetenz besitze. Meine bisherigen Geldanlagen mache ich eigentlich seit meinem 18. Lebensjahr alle selbst, und hole mir von ein paar Vertrauenspersonen auch kritischen Rat ein. 2. Bereits vorhandene Fondspositionen: Ich besitze ein Depot bei Cortal Consors. Trotz Einlagensicherung ist es für mich aber wichtig zu wissen, dass hinter Consors mit der BNP eine der größten europäischen und stabilsten Geschäftsbanken steht, mit einem diversifizierten Geschäftsfeld. Hier sind nun meine Positionen, und einem kurzen Kommentar, was ich mir bei der jeweiligen Position gedacht habe - 15-20% meines Vermögens halte ich immer in Cash (Girokonto / Tagesgeld), aktuell rund: 15%, der größte Teil liegt auf meinem Tagesgeldkonto bei der Consors rum. - 15% halte ich aktuell in Staatsanleihen (Zielwert15-25%), hierunter fallen: - 5% in iShares $ Treasury Bond 1-3 yr UCITS ETF (WKN: A0J207) Kurzlaufende US-Treasuries halte ich, trotz Shutdown, für eine nach wie vor sehr risikoloseAnlage. In meinen Augen sind die Fundamentaldaten in den USA besser wie in der EU, die Konjunktur dürfte mittelfristig wieder ins Rollen kommen. Die Energie ist billig, der Arbeitsmarkt flexibel, die demographische Situation entspannter als in Europa. Zudem wird das extreme Haushaltsdefizit weiter zurückgefahren werden, langfristig gehe ich tendenziell eher von einem starken Amerika aus. Meine Treasuries sehe ich nicht primär als Rendite-Performer, sondern eher alsAbsicherung gegen einen Wertverfall des Euro, wann das auch immer mal der Fallsein dürfte. Daher ist es ganz klar ein langfristiges Investment (Buy &Hold). - 5%in iShares $ TIPS UCITS ETF (WKN: A0LGQF) Inflationsgeschütze US-Treasuries sollen mich auch etwas gegen inflationäre Tendenzen in den USA absichern. Auch hier gilt: Buy & Hold. Generell habe ich mich für diese beiden ETF's entschieden, weil beide ein sehr großesVolumen haben. - 5% in iShares J.P. Morgan $ Emerging Markets BondUCITS ETF (WKN: A0RFFT) Ichversuche auch etwas innerhalb der einzelnen Assetklassen zu diversifizieren,gerade bei den Staatsanleihen gehören deshalb auch die Emerging-Markets in meinPortfolio. Der ETF- von IShares eignet sich soweit ganz gut, da er nachLaufzeiten und Ländern gut diversifiziert. Zudem ist das Volumen des ETF's recht hoch. Auch hier habe ich eigentlich vor die Papiere langfristig zuhalten. - 4% halte ich aktuell in Pfandbriefen, genauer gesagt in iSharesPfandbriefe (DE) (WKN: 263526); Zielwert max. 5% DiePfandbriefe deutscher Emittenten sehe ich noch als Ergänzung zu meinem sehr US-lastigen Staatsanleihen-Portfolio. (Buy & Hold) - 10% halte ich aktuell in Unternehmensanleihen (Zielwert 10-15%) - 7,5% in iShares Euro Corporate Bond 1-5yr UCITS ETF (WKN: A0YEEZ) Gutes Volumen des ETF's, etwas mehr erwartete Rendite als bei meinen Pfandbriefen. (Buy & Hold) - 2,5% in iShares Euro High Yield Corporate Bond UCITS ETF (WKN: A1C8QT) Gutes Volumen des ETF's, mittlere Laufzeit der Wertpapiere, Rendite-Bringer. (Buy & Hold) Aktuell machen also festverzinsliche Wertpapiere und Cash 44% meiner Anlagen aus, den Zielwert habe ich hier so zwischen 40 und 50% veranlagt. Ziel des Bereiches ist es eine sichere und beständige Rendite zu erwirtschaften, welche durch Ausschüttungen immer wieder Kapital freisetzt, welches wieder anderweitig investiert werden kann. Eigentlich will ich keine dieser Wertpapiere verkaufen, sondern langfristig halten, insbesondere die US-Papiere und die deutschen Pfandbriefe. Zudem soll immer ein gesunder Anteil in Cash stecken. - Aktien: Zielwert 25-40% (je nach Marktlage), aktuell 28-30% Grundlegendhalte ich Aktien für nicht vorhersehbar, von daher versuche ich hier möglichstglobal zu streuen. - 10%in iShares MSCI World UCITS ETF (WKN: A0HGZR) Denke mal, dass man dazu nicht viel sagen muss, ein Klassiker eben. Gute Streuung,gutes ETF-Volumen, etwas US-lastig. Langfristige Anlage. - 5% in iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF (Inc) (WKN: A0HGZT) Basis-Investment,um auch die Emerging Markets zu berücksichtigen. Langfristig. - 5% in iShares EURO STOXX (DE) (WKN: A0D8Q0) Soll die US-Lastigkeit des MSCI World etwas berücksichtigen. Langfristig. - 4-5%in db x-trackers LPX MM® Private Equity UCITS ETF (WKN: DBX1AN) Zeithorizont: kurzfristig; private Equity sehe ich als größere Rendite-Chance, Kurse schwanken enorm, dennoch sehe ich es als gute Chance immer wieder hier einzusteigen,wenn es an den Aktienmärkten mal richtig geknallt hat. - 3-4% in Citigroup (WKN: A1H92V) Zeithorizont: mittelfristig, ggf. längerfristig. Citi hat die letzten Jahre ordentlich draufbekommen und die Finanzkrise ist immer noch nicht ausgestanden, dennoch das Geschäftsmodellund die Neuausrichtung der US-Bank gefällt mir eigentlich. Extreminternational (vergleichbar zu Chase, HSBC, Deutsche), in fast allen wichtigenMärkten ist man gut vor Ort, gerade in den Emerging Markets (Mexiko, Brasilien,Südafrika, Hong Kong/Greater China, ASEAN-Staaten). Die drei ersten Investments sehe ich als längerfristige Investments, die beiden letzteren eher als spekulative Investments. Wenn es an den Aktienmärkten sehr gut läuft und meine Aktienquote über meinen Zielwert hinausgeht, dann verkaufe ich auch schon mal etwas. Sollte eskrachen an den Märkten, schieße ich hingegen eher Geld nach, um meinen Zielwertwieder herzustellen. Da die Kurse gerade hoch stehen, habe ich letztens meineAktienquote mal wieder nach unten angepasst. Rohstoffe: Zielwert 0-15%, eher kurz- bis mittelfristig. Eher Spekulativ. Aktuell 15%. - 10% in iShares Dow Jones-UBS Commodity Swap (DE) (WKN: A0H072) Breiter Rohstoff-ETF, investiert in mehr als 20 Rohstoff-Klassen, ordentliches ETF-Volumen. Zeithorizont: eher mittelfristig, der Index fällt seit Jahren und ich hoffe hier auf eine Trendumkehr, wenn die Konjunktur wieder anspringen sollte. Bin hier letztens erst eingestiegen. - 5% in Aluminum/ETFS (WKN: AOKRJS) Der Aluminium-Preis ist im absoluten Keller mit sich festigender Bodenbildung, ehrlich gesagt ist das nur eine Wette auf steigende Kurse in den nächsten Jahren bei einer Konjunkturerholung. Ich bin bei Weitem kein Rohstoff-Fachmann, daher werden diese Investments immer nur zu spekulativen Zwecken beigemischt und nach einem gewissen Zeitrahmen wieder verkauft. alternative Investments: 0-15%, aktuell 10% - 5% in db x-trackers II iTraxx® Crossover UCITS ETF (WKN: DBX0AR) Sehe das noch als etwas rendite-trächtigere Beimischung, eher langfristig orientiert. - 5% in db x-trackers db Hedge Fund Index UCITS ETF (EUR) (WKN: DBX1A8) Hedgefonds sollen mich etwas unterstützen bei fallenden Aktienmärkten, gehe hier stärker rein, wenn die Aktienmärkte nachgeben, aber die Position macht nie mehr als 10-15% im Portfolio aus, eher weniger. 3. zeitliche Aufwandsbereitschaft: Ich verfolge das wirtschaftliche Tagesgeschehen und lese eigentlich täglich bei FAZ-Online & Handelsblatt online mit, speziell den Finanzen-Bereich. Zudem lese ich auch mal diverse Hintergrundberichte. 4. Risikotyp: Ich bin jetzt kein ganz konservativer Anleger, aber auch keiner, welcher waghalsige Experimente eingeht. Denke mal ich bin so im breiten Mittelfeld unterwegs, was das Risiko angeht. Von daher auch der dicke Anteil an festverzinslichen Wertpapieren in meinem Depot. Alter: Fast 26. Berufliche Situation: Student (noch 2-3 Jahre dauert es) Anlagehorizont: Das Depot soll im Prinzip beides liefern, eine mittelfristige Flexibilität um gewisse Anschaffungen tätigen zu können, aber auch ein langfristiger Vermögensaufbau (über Jahrzehnte hinweg -> Altersvorsorge). Einmalanlage / Sparplan: Beides. Aktien per Sparplan (MSCI World / MSCI Emerging Markets / Euro Stoxx 50), andere Anschaffungen per Einmalanlage. Ich verkaufe und kaufe auch mal etwas, aber nicht zu viel, da ich versuche die Ordergebühren zu begrenzen. Anlagekapital: Während Studium: Sparplan monatlich 150-200 €. Reinvestition anfallender Zinsen und Dividenden. Gesamtkapital: > 25 tsd. Euro. Was hätte ich gerne von euch beantwortet? Kritische & ehrliche Bestandsaufnahme des Depots, was ist gut, aber vor allem eben hätte ich gerne gewusst, was denn nicht so gut ist. Manche könnten vielleicht abschrecken, weil ich so viele unterschiedliche Positionen pflege, aber das ist kein Problem - ich diversifiziere gerne. Für neue Ideen bin ich sehr dankbar & offen Einige Schwachstellen, welche ich persönlich sehe: - Aus Bequemlichkeit fast nur iShares im Portfolio. - Rohstoffanlagen: Begrenztes Wissen bei mir - Recht hohe US-Abhängigkeit (zusätzlich: kein guter Deflationsschutz bei meinen Treasuries, nur TIPS + kurze Laufzeiten) - Anfälligkeit des Depots bei steigenden Zinsen - Wechselkursanfälligkeit - unbegründetes Vertrauen in USA?! Zukünftige potenzielle Anschaffungen: - REITs (allerdings extreme Korrelation zu Aktienmärkten) - Dezente Erhöhung des Hedgefonds-Anteils (aktuell eher gestrichen, nachdem die EZB nochmals die Zinsen gesenkt hat) - China-Investment (bisher kaum berücksichtigt) Freundliche Grüße E.T. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Extraterrestrial November 9, 2013 Irgendwie will die Formatierung gar nicht funktionieren, der Text wird immer vollständig verzogen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein November 9, 2013 Mir fällt auf, dass es viel zu viele Positionen sind, um bei dem vorhandenen Kapital ein kostenvernünftiges Rebalancing zu machen. Kann man daraus schließen, dass du kein passives Investment anstrebst, sondern Market Timing treibst, also jeweils das kaufst, von dem du meinst, es sei gerade eine gute Anlage? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Extraterrestrial November 9, 2013 Ramstein, danke für Deine Antwort. Ich versuche eigentlich beides zu machen, kann aber auch sein, dass ich mich mit übertriebener Diversifikation (nach Summe der Titel) verzettle, wobei ich jetzt auch nicht ständig was kaufe bzw. verkaufe. Von Zeit zu Zeit verkaufe ich Aktien-ETF's in größeren Paketen und schichte das Geld dann auch wieder um, gerade jetzt bei den steigenden Märkten - da mein Aktien-Zielwert wieder überschritten wurde. Was aber auch ganz passiv von alleine passiert, da ich ja nur regelmäßig in Aktien anspare. Treasuries und sonstige Anleihen kaufe ich einmalig und lasse sie dann liegen und profitiere von einer langfristigen Glättung der Kurse, welche sich durch unterschiedliche Phasen einstellt, gerade Wechselkursschwankungen fallen dann über die Jahre hinweg ganz gut weg. Aktives Market Timing mache ich hingegen bei Private Equity, Rohstoffen und Hedgefonds. Bei am Boden liegenden Märkten reduziere ich den Hedgefonds-Anteil und steige wieder bei Private Equity ein. Bei sehr hohen Kursen eher wiederum das Gegenteil. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ZappBrannigan November 9, 2013 · bearbeitet November 9, 2013 von ZappBrannigan Kritische & ehrliche Bestandsaufnahme des Depots, was ist gut, aber vor allem eben hätte ich gerne gewusst, was denn nicht so gut ist. Manche könnten vielleicht abschrecken, weil ich so viele unterschiedliche Positionen pflege, aber das ist kein Problem - ich diversifiziere gerne. Ich würde behaupten das man mit lediglich 3 ETF Positionen (MSCI World, EM & Euro-Renten ETF) besser diversifiziert sein kann als mit deinem Portfolio. Die Zahl an Positionen hat nicht zwangsläufig etwas mit dem Diversifikationsgrad zu tun. - Recht hohe US-Abhängigkeit (zusätzlich: kein guter Deflationsschutz bei meinen Treasuries, nur TIPS + kurze Laufzeiten)- Wechselkursanfälligkeit Eben. Mit deinem extrem US-lastigen Rentenanteil wettest du auf den Dollar (Zinsen wirst du bei US Treasuries ja auch kaum bekommen). Diversifikation sieht anders aus. Ich versuche eigentlich beides zu machen, kann aber auch sein, dass ich mich mit übertriebener Diversifikation (nach Summe der Titel) verzettle, wobei ich jetzt auch nicht ständig was kaufe bzw. verkaufe. Von Zeit zu Zeit verkaufe ich Aktien-ETF's in größeren Paketen und schichte das Geld dann auch wieder um, gerade jetzt bei den steigenden Märkten - da mein Aktien-Zielwert wieder überschritten wurde. Beides geht nicht. Market Timing bedeutet nichts anderes als das ich einzelne Teile meines Portfolios zu lasten anderer stark übergewichte (risikoarm vs. risikoreich oder umgekehrt). Das verträgt sich mit einem gut diversifizierten Portfolio eher schlecht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Extraterrestrial November 9, 2013 · bearbeitet November 9, 2013 von Extraterrestrial Danke für die kritischen Worte. Wenn man allerdings Anleihen plus Tagesgeld mal als Assetklasse zusammenfasst, dann sinkt der Anteil der US-Bonds auf weniger als ein Viertel, während der Großteil der verzinsten Papiere in Euro notiert, sprich die US-Lastigkeit sinkt. Mit Tagesgeld, den deutschen Pfandbriefen, den europäischen Unternehmensanleihen und den EUR-High Yield-Bonds habe ich schon eine gewisse "Euro-Renten-Diversifikation" (unterschiedliche Rendite und Standardabweichung). Zudem sehe ich die Treasuries nicht als Wette auf den USD, denn prinzipiell will ich diese Papiere langfristig halten (>10 Jahre) und dabei glätten sich die Wechselkurs-Schwankungen heraus, zudem war auch die Renditen bei den Treasuries über die Jahrzehnte hinweg (vgl. Barclays US-Treasury Index; Barclays US Treasury 1-3 yr Index; US TIPS Index) sehr annehmbar, auch wenn natürlich aktuell die Zinsen wirklich im Keller sind. Insgesamt übernehmen sie in meinem Portfolio eher eine Anker-Funktion. Längerfristig plane ich die Renten-Diversifikation nach Währungsräumen sogar noch zu erhöhen mit australischen, schwedischen oder norwegischen Staatsanleihen. Die angestrebte Diversifikation kann ich aktuell einfach noch nicht erreichen im Renten-Segment mangels Kapital. Europäische Staatsanleihen (in EUR) finde ich hingegen nicht zielführend, weil ich ja bereits mein Tagesgeld in Euro notieren habe und diese beiden Anlagen stehen für mich in direkter Konkurrenz zueinander. Dennoch soll der Löwenanteil innerhalb der Renten (inkl. Cash) auch weiterhin in EUR notieren (>50%). Das Market Timing versuche ich nur innerhalb der Asset-Klassen zu machen, und zwar in den schwankungsanfälligen Klassen. Innerhalb der risikoärmeren Assets schraube ich nur per Einmalanlagen mir ein längerfristiges Portfolio zusammen. Private Equity & Hedgefonds sind die Stellschrauben bei meinen Aktien, mein Aktienportfolio selbst bleibt in seiner Grundstruktur immer recht ähnlich. Dennoch kann ich mit höherem Private-Equity-Anteil mein Aktienportfolio riskanter auftstellen, wohingegen ich mit den Hedgefonds eher wieder Stabilität rein bringen kann. Die Citigroup-Aktie stellt aktuell mal einen Sonderfall da, aber auch diese Aktie "diversifiziert", da es weltweit keine Bank gibt, welche geographisch so stark diversifiziert wie Citi. Die Rohstoffe stellen aber in der Tat eine Wette auf steigende Preise dar - das ist Neuland für mich, also die Assetklasse Rohstoffe. Bisher habe ich noch nicht viel in diesem Bereich gemacht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ZappBrannigan November 9, 2013 Wenn man allerdings Anleihen plus Tagesgeld mal als Assetklasse zusammenfasst, dann sinkt der Anteil der US-Bonds auf weniger als ein Viertel, während der Großteil der verzinsten Papiere in Euro notiert, sprich die US-Lastigkeit sinkt. Mit Tagesgeld, den deutschen Pfandbriefen, den europäischen Unternehmensanleihen und den EUR-High Yield-Bonds habe ich schon eine gewisse "Euro-Renten-Diversifikation" (unterschiedliche Rendite und Standardabweichung). Ok, das macht es etwas besser. Zudem sehe ich die Treasuries nicht als Wette auf den USD, denn prinzipiell will ich diese Papiere langfristig halten (>10 Jahre) und dabei glätten sich die Wechselkurs-Schwankungen heraus Ja, man kann nicht nur über Märkte, sondern auch über die Zeit mitteln (und das ist auch sinnvoll). Das Wechselkurs-Risiko wird dadurch aber trotzdem nicht völlig aufgehoben, denn es kann auch Entwicklungen geben die den Wechselkurs langfristig verändern. Europäische Staatsanleihen finde ich hingegen nicht zielführend, weil ich ja bereits mein Tagesgeld in Euro notieren habe und diese beiden Anlagen stehen für mich in direkter Konkurrenz zueinander. Tagesgeld ist aber höchstens mit sehr kurzlaufenden Staatsanleihen zu vergleichen, und steht nur mit denen in direkter Konkurrenz. Die (mittelfristige) Korrelation zwischen dem praktisch volatilitätsfreien Tagesgeld und mittel- bis langlaufenden Staatsanleihen ist nicht sehr groß. Sprich, die Beimischung mittel- bis langlaufender Staatsanleihen hätte auch hier noch einen positiven Diversifikationseffekt. Das Market Timing versuche ich nur innerhalb der Asset-Klassen zu machen, und zwar in den schwankungsanfälligen Klassen. Kann man machen, ich bin da aber kein Freund von. Man sollte sich bewusst sein, dass die Diversifikation trotzdem darunter leidet. Dennoch kann ich mit höherem Private-Equity-Anteil mein Aktienportfolio riskanter auftstellen, wohingegen ich mit den Hedgefonds eher wieder Stabilität rein bringen kann. Der Hedgefonds verfolgt im Prinzip das gleiche Ziel wie ein diversifiziertes Portfoilio (nur mit teilweise anderen Mitteln). Das ist daher ein bißchen doppelt gemoppelt und ich glaube nicht, dass eine kleine Beimischung hier viel an der Portfolio-Entwicklung verändern wird. Insgesamt würdest du dir das Leben sehr viel einfacher machen wenn du dein Portfolio auf 6 bis höchstens 10 Werte reduzieren würdest (zumal bei den Summen). Die Citigroup-Aktie stellt aktuell mal einen Sonderfall da, aber auch diese Aktie "diversifiziert", da es weltweit keine Bank gibt, welche geographisch so stark diversifiziert wie Citi. Wie diversifiziert die Citigroup ist haben wir in der Finanzkrise ja gesehen. Ohne den amerikanischen Steuerzahler würde es Citi nicht mehr geben. Die Rohstoffe stellen aber in der Tat eine Wette auf steigende Preise dar - das ist Neuland für mich, also die Assetklasse Rohstoffe. Bisher habe ich noch nicht viel in diesem Bereich gemacht. Eine kleine Beimischung (max. 10%) kann durchaus Sinn machen, da Rohstoffe nicht so stark mit den Aktienmärkten korrelieren wie die Aktienmärkte untereinander. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Extraterrestrial November 9, 2013 · bearbeitet November 9, 2013 von Extraterrestrial Tagesgeld ist aber höchstens mit sehr kurzlaufenden Staatsanleihen zu vergleichen, und steht nur mit denen in direkter Konkurrenz. Die (mittelfristige) Korrelation zwischen dem praktisch volatilitätsfreien Tagesgeld und mittel- bis langlaufenden Staatsanleihen ist nicht sehr groß. Sprich, die Beimischung mittel- bis langlaufender Staatsanleihen hätte auch hier noch einen positiven Diversifikationseffekt. Gut, dann will ich da mal noch kurz genauer darauf eingehen. Du hast völlig Recht, mit dem was Du sagt. Ich finde persönlich halt, dass das Tagesgeld so weit mit in EUR-notierten Staatsanleihen konkurrieren kann, dass man es zumindest mit AAA-Staatsanleihen gleichsetzen kann, Staatsanleihen aus Finnland, Deutschland oder Luxemburg bieten auch bei einer längeren Laufzeit keinen adäquaten Risikozuschlag auf den Erwartungswert, was die zusätzlichen Kauf-/Verkaufsgebühren und das zusätzliche Kursrisiko gegenüber dem Tagesgeld rechtfertigen würde. Bei schlechter gerankten Anleihen (AA wie Frankreich) finde ich dann die Anlage in Pfandbriefe interessanter vom Rendite/Risiko-Profil, ebenso gute Unternehmensanleihen. Prinzipiell ist das aber Geschmacksache. Bei meinen EUR-Renten sehe ich aktuell keinen weiteren sinnvollen Diversifikationseffekt. Oder irre ich mich da? Der Hedgefonds verfolgt im Prinzip das gleiche Ziel wie ein diversifiziertes Portfoilio (nur mit teilweise anderen Mitteln). Das ist daher ein bißchen doppelt gemoppelt und ich glaube nicht, dass eine kleine Beimischung hier viel an der Portfolio-Entwicklung verändern wird. Insgesamt würdest du dir das Leben sehr viel einfacher machen wenn du dein Portfolio auf 6 bis höchstens 10 Werte reduzieren würdest (zumal bei den Summen). Bei Hedgefonds scheiden sich wirklich die Geister. Es gibt unterschiedliche Studien zum Nutzen von Hedgefonds zur Portfoliobeimischung, manche befürworten es, andere lehnen es ab. Persönlich muss ich sagen, dass es sich durchaus rechnen kann, Hedgefonds können die Fallhöhe bei Kursstürzen begrenzen, denn die Korrelation zwischen Aktien & Hedgefonds ist begrenzt, außer bei systematischen Krisen, dann schlägt das auch voll auf die Hedgefonds durch. Private Equity ist wie ein gehebeltes Akieninvestment, die Gewinnchance ist hoch, die Fallhöhe auch. Wenn Zinsen niedrig sind, und das Kapital billig, dann sind die Kursgewinne durchaus bemerkenswert. Wie diversifiziert die Citigroup ist haben wir in der Finanzkrise ja gesehen. Ohne den amerikanischen Steuerzahler würde es Citi nicht mehr geben. Citi anno 2013 kann man nicht mehr mit Citi aus dem Jahre 2008 vergleichen. Zumindest meiner Meinung nach. Insgesamt würdest du dir das Leben sehr viel einfacher machen wenn du dein Portfolio auf 6 bis höchstens 10 Werte reduzieren würdest (zumal bei den Summen). Darüber kann man nachdenken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 November 9, 2013 Bei Hedgefonds scheiden sich wirklich die Geister. Es gibt unterschiedliche Studien zum Nutzen von Hedgefonds zur Portfoliobeimischung, manche befürworten es, andere lehnen es ab. Persönlich muss ich sagen, dass es sich durchaus rechnen kann, Hedgefonds können die Fallhöhe bei Kursstürzen begrenzen, denn die Korrelation zwischen Aktien & Hedgefonds ist begrenzt, außer bei systematischen Krisen, dann schlägt das auch voll auf die Hedgefonds durch. Private Equity ist wie ein gehebeltes Akieninvestment, die Gewinnchance ist hoch, die Fallhöhe auch. Wenn Zinsen niedrig sind, und das Kapital billig, dann sind die Kursgewinne durchaus bemerkenswert. Eine Investition in einen oder mehrere Hedgefonds mit den beschriebenen Vorteilen zwecks Diversifizierung unterscheidet sich deutlich von einer Investition in ein Retailprodukt, welches die Wertentwicklung eines "selbst" gebauten Hedgefondsindex abbildet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein November 9, 2013 Zudem sehe ich die Treasuries nicht als Wette auf den USD, denn prinzipiell will ich diese Papiere langfristig halten (>10 Jahre) und dabei glätten sich die Wechselkurs-Schwankungen heraus, zudem war auch die Renditen bei den Treasuries über die Jahrzehnte hinweg (vgl. Barclays US-Treasury Index; Barclays US Treasury 1-3 yr Index; US TIPS Index) sehr annehmbar, auch wenn natürlich aktuell die Zinsen wirklich im Keller sind. Insgesamt übernehmen sie in meinem Portfolio eher eine Anker-Funktion. Ankerfunktion: schwer, wird versenkt, hindert am Fortkommen. Meinst du das so? Ob du Treasuries als Wette auf den EUR/US$-Kurs ansiehst ist eine Sache, de facto ist es wohl eine. Hast du dir mal überlegt, was deine Renditeerwartungen an die jeweiligen Produkte sind? Wie setzen die sich für die Treasuries zusammen aus Zins und Wechselkursdifferenz? Passt die reale Entwicklung dazu? Was ist deine Renditeerwartung p.a. an das Gesamtportfolio? Wie ist die Realität? PS: Bei nicht einmal 30.000 Euro Gesamtportfolio jetzt noch Hedgefonds reinzupacken, ist m.E. der völlig falsche Ansatz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Extraterrestrial November 9, 2013 zu den letzte Fragen werde ich morgen nochmals Stellung beziehen. Vielen Dank schon mal für das konstruktiv-kritische Feedback, das gefällt mir bisher sehr gut! Ggf. dürft ihr auch gerne konkrete Verbesserungsvorschläge posten, wenn euch etwas einfällt (wo ich mich sicher bin ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ZappBrannigan November 9, 2013 Prinzipiell ist das aber Geschmacksache. Bei meinen EUR-Renten sehe ich aktuell keinen weiteren sinnvollen Diversifikationseffekt. Oder irre ich mich da? Ich hatte dazu vor kurzem schon was geschrieben. Aktuell sind die Renditen bei Euro-Staatsanleihen sicher mehr als mäßig weshalb viele hier in Tagesgeld und Festgeld flüchten. Ich halte die in manchen Situationen negative Korrelation der Staatsanleihen mit dem Aktienmarkt dennoch für vorteilhaft für ein Portfolio und halte daher an meinem Anleihen-ETF fest. Aber wie du sagst, das ist Geschmackssache. In der momentanen Situation kann ich es niemandem verübeln, wenn er da kalte Füße bekommt. Citi anno 2013 kann man nicht mehr mit Citi aus dem Jahre 2008 vergleichen. Zumindest meiner Meinung nach. Das ist sicher richtig. Aber es kann immer Ereignisse geben, die ein einzelnes Unternehmen runterziehen. Einzelne Aktien sind also immer ein "single point of failure". Für Banken und Versicherungen gilt das im besonderen Maße, da diese unter Umständen hohe, stark korrelierte Risiken eingehen können wenn das Risikomanagement nicht aufpasst (siehe wieder die Finanzkrise). Ein einzelnes Ereignis kann so eine ganze Bank, Versicherung oder sogar die ganze Branche gefährden. Wenn eine einzelne Sparte einer Bank 60 Milliarden und mehr Verluste macht, dann wird es schwer für die anderen, "diversifizierten" Bereiche dies aufzufangen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord November 9, 2013 Ich sehe neben deinen Market-Timing Wetten v.a. Asset / Sektoren / Branchenwetten. Kann man machen, hat aber mit passiv und breit diversifiziert inkl. regelmäßigem Rebalancing nix zu tun. Vergiss bitte den HF Index von dbx-trackers, der liefert langfristig eine 0.0% Rendite (zu sehen z.B. in den letzten 5 Jahren). Neg. Korrelation in Stressphasen mögen zwar von einigen Hedge Fonds prinzipiell möglich sein, jedoch bestimmt nicht von diesem konkreten Retailprodukt. Als Privatanleger mit Anlagevermögen <1000000€ kommt man nur sehr schwer an solche Produkte ran. Hätte ich zwar auch gerne, gibts aber ned! Wie schaut es mit Benchmarking aus? Insbesondere dein aktives Timingdepot sollte dann schon sauber unter Einbeziehung jegliches TA- und Steuerkosten gebenchmarkt werden, Asset by Asset. Monatliches mark-to-market sollte ausreichen. Aber bitte vorher deinen Benchmark überlegen und eine feste Allokation einstellen Dann kannst du dich ja durch aktives unter/übergewichten an einer Outperformance versuchen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 November 9, 2013 · bearbeitet November 9, 2013 von troi65 A0H072) Was hätte ich gerne von euch beantwortet? Kritische & ehrliche Bestandsaufnahme des Depots, was ist gut, aber vor allem eben hätte ich gerne gewusst, was denn nicht so gut ist. Manche könnten vielleicht abschrecken, weil ich so viele unterschiedliche Positionen pflege, aber das ist kein Problem - ich diversifiziere gerne. Für neue Ideen bin ich sehr dankbar & offen Einige Schwachstellen, welche ich persönlich sehe: - Aus Bequemlichkeit fast nur iShares im Portfolio. Da Du ausdrücklich konstruktive Kritk gewünscht hast und nicht nur Kritik: Was soll denn bitte bei iShares bequem sein ? http://www.wertpapie...__1#entry779100 Auf Anhieb scheint mir nur der Pfandbrief-ETF steuerlich unbedenklich. Außerdem scheint ein bischen mehr Anbieterdiversifikation nicht verkehrt . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag