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farbfarbrik

KfW Bildungskredit

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farbfarbrik
· bearbeitet von farbfarbrik

Guten Abend zusammen,

 

ich möchte eure Meinungen gerne zu dem KfW Bildungskredit hören.

 

Mein Link

 

Auszahlungsbetrag: Max. 300€ pro Monat, max. 24 Monate Laufzeit (=max. 7200€)

eff. Zinssatz: 1,33% (wird am 6-Monats Euribor + 1% ermittelt, also variabel)

Abschlusskosten: -/-

Sondertilgung möglich: Ja, jederzeit und kostenlos

Rückzahlungsbeginn: 48 Monate nach Abschluss

Rückzahlungsrate: 120€

 

Ich bin dualer Student Anfang des 5. Semester, verdiene ca. 12-13 TEUR brutto + Kindergeld und komme mit meinem Geld sehr gut zurecht - so gut, dass ich jeden Monat ca. 400€ in mehreren Sparplänen (hauptsächlich RK1) beiseite legen kann.

Ein kleines ETF-Depot (Gesamtanteil am Vermögen aber unter 10%) habe ich ebenso.

Bitte nicht über meine Anlage diskutieren, ich habe genügend Liquidität für den Fall der Fälle vorhanden.

 

Meine Idee:

- Ich nehme den Kredit in Anspruch und lege das Geld in Aktienfonds an und hoffe, dass ich den EURIBOR outperforme. (-> Hinweis: Immobilie wird auf einen Horizont von ~10 Jahren nicht angepeilt, aber wie immer: Man weiß ja nie.)

- Ich nehme den Kredit in Anspruch und spare ihn in fest verzinsten Sparplänen (DKB - 1,55%+Bonus je nach Laufzeit / VTB 2,5%) an.

 

Verhalten, im Falle des Falles, dass der EURIBOR in den nächsten Jahren (unwahrscheinlich nach der heutigen Leitzinssenkung) ansteigt, sodass die Anlage in RK1-Produkten schlechter wäre:

- Monat 1-12: Kredit wird vorzeitig getilgt, genügend Liquidität ist vorhanden.

- Monat 13-24: Kredit wird ausgesetzt. Tilgung so schnell wie möglich mittels Liquidität, ggf. fälligen Sparbriefen oder vorzeitige Kündigung von Sparplänen.

- >Monat 24: Hohes Einkommen (Übernahme in DAX30-Unternehmen garantiert) sollte vorhanden sein, sodass eine Kompletttilgung aus Liquidität/Einkommen innerhalb von max. 1-3 Monaten möglich ist.

 

 

Ich bin normalerweise ein absoluter Gegner der kreditfinanzierten Anlage, aber der Zinssatz hat mich doch stark ins Grübeln gebracht.

 

1) Sind meine Annahmen alle korrekt und habe ich keinen krassen Denkfehler drin?

2) Welche Art der Anlage (ETF/RK1) ist am sinnvollsten?

3) Was würdet ihr mir raten?

EDIT:

4) Es fallen ja Zinsen an, kann ich die gegenrechnen gegen meine Kapitaleinkünfte - und wenn, in welchem Jahr (Jahr, in dem Zinsen berechnet werden oder dann, wenn ich die Zinsen zurückzahle)? Momentan würde das noch keinen Sinn machen, da ich keine Lohnsteuer zahle, sobald ich "richtig" verdiene macht die 25% ja doch was aus.

 

Vielen Dank für eure Antworten!

 

 

Viele Grüße,

farbfarbrik

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Anleger Klein
· bearbeitet von Anleger Klein

EDIT:

4) Es fallen ja Zinsen an, kann ich die gegenrechnen gegen meine Kapitaleinkünfte - und wenn, in welchem Jahr (Jahr, in dem Zinsen berechnet werden oder dann, wenn ich die Zinsen zurückzahle)? Momentan würde das noch keinen Sinn machen, da ich keine Lohnsteuer zahle, sobald ich "richtig" verdiene macht die 25% ja doch was aus.

 

Die Kosten für eine erste Berufsausbildung sind soweit ich weiß nicht steuerlich absetzbar, die für eine zweite schon. Ob Zinsen für ein derartiges Darlehen dazugehören weiß ich nicht, die würden dann aber mit deinen Arbeits- und nicht den Kapitaleinkünften verrechnet.

Generell werden bei der Steuerbetrachtung zunächst nur Einnahmen versteuert, wenn du z.B. die Aktien deren Dividenden du dann versteuerst auf Kredit gekauft hast sind die Zinsen dafür derzeit nicht absetzbar. Die Lohnsteuer hat mit den genannten 25% nichts zu tun, das ist die Abgeltungssteuer die nur auf Kapitaleinkünfte erhoben wird, nicht aber auf Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit. Du darfst 801€/Jahr steuerfrei an Kapitaleinkünften haben. Falls du also bereits Steuern auf Kapitalerträge zahlst oder dann zahlen müsstet wird dein Vorhaben zum Verlustgeschäft da Kreditkosten 1,33% > DKB-Rendite mit 1,55% * 0,75 (Steuer). Da würdest du dann drauflegen.

Aber rechne doch mal aus was das ganze absolut bringt - 5. Semester, d.h. du hast noch ein Jahr Studienzeit in der du den Kredit bekommen würdest, 12 Monate * 300 € = 3600€. Zinsdifferenz nach Steuern max. 0,5% p.a., das ergibt dann atemberaubende 18€ sicheren Gewinn, mit Tagesgeldhopping holst du das ohne den ganzen Kreditzirkus raus. Klar könntest du auch stattdessen Aktien auf Kredit kaufen aber davon würde ich persönlich dir abraten. Einzig Geld das "sowieso da" ist und länger nicht benötigt wird hat da etwas verloren, an kreditfinanzierten Spekulationen haben sich schon weit besser informierte Leute als du und ich die Finger verbrannt, hinzu kommt dann auch die Chance-Risiko-Abwägung und die sieht dann schlecht aus.

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farbfarbrik

Danke für deine Einschätzung - nach nochmaligem Durchrechnen lohnt sich das ganze in der Tat nicht. Und den Aufwand mit Beantragen, usw. für ggf. 0.5-1% mehr Rendite...

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