WOVA1 Oktober 30, 2013 Haariges Thema. Fama erklärt angeblich jeden für irre, der das Wort Blase in den Mund nimmt (er soll den Economist abbestellt haben, weil dort zu oft von 'Bubbles' gesprochen wird). Andererseits gibt es genug Leute, die es nicht minder irre finden, in Anbetracht der aktuellen planwirtschaftlichen Notenbankeingriffe noch das Wort „effiziente Märkte“ zu benutzen. Das Wort 'Blase' enthält natürlich gleich eine Bewertung - und wird interessanterweise nur genutzt, wenn Preise steigen. Hätte man vielleicht entsprechend 2009 von einer 'Vacuumblase' an den Aktienmärkten schreiben müssen ? Man kann rein empirisch feststellen, dass Bewertungen sich im Zeitablauf verändern - sind die Organisation, die Anlagen, die Patente einer BASF heute wirklich mehr als das doppelte 'wert' im Vergleich zu 2009 ? Die spannende Frage wäre, ist dies nicht ein Zeichen für effiziente Märkte ? Wie weit wird dies durch effiziente Märkte verstärkt ? Welche Rückkopplungen gibt es im System ? Pardon, mag ja an meinem technischen Hintergrund liegen - ich würde immer noch jedem Volkswirtschaftler im Studium mal mindestens den Besuch einer Vorlesung 'Regelungstechnik I' vorschreiben . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ZappBrannigan Oktober 30, 2013 Der doppelte Fama Von der Hypothese Famas, die Finanzmärkte seien effizient, war es ein kurzer Weg bis zur Gewissheit, die Finanzmärkte seien immer effizient. Guter Artikel, dem ich sogar als Anhänger der Effizienzmarkthypothese voll zustimmen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle November 20, 2013 Episode 493: What's A Bubble? (Nobel Edition) Mein Link Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Dezember 9, 2013 · bearbeitet Dezember 9, 2013 von Schildkröte Wirtschafts-Nobelpreisträger Fama im FAZ-Interview: http://www.faz.net/a...h-12699959.html Er begründet die Effizienz der Märkte unter anderem damit, dass deren Ineffizienz bzw. die Existenz von Blasen bisher nicht bewiesen werden konnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Dezember 9, 2013 Wirtschafts-Nobelpreisträger Fama im FAZ-Interview: http://www.faz.net/a...h-12699959.html Das alte Schlitzohr will sich mit Mr. Jones anlegen: Und welche Aktien, wenn eh keiner weiß, welche gut laufen? Man kauft sie alle. Und wenn man gerne besonders riskant anlegt wie ich, dann wählt man sich unter den Aktien noch diejenigen aus, die besonders schwankungsanfällig sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Dezember 9, 2013 Das alte Schlitzohr will sich mit Mr. Jones anlegen: Und versetzt mich in ungläubiges Staunen. Gruß €-man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lurklurk Dezember 9, 2013 · bearbeitet Dezember 9, 2013 von lurklurk Wirtschafts-Nobelpreisträger Fama im FAZ-Interview: http://www.faz.net/a...h-12699959.html Er begründet die Effizienz der Märkte unter anderem damit, dass deren Ineffizienz bzw. die Existenz von Blasen bisher nicht bewiesen werden konnte. Nun, du solltest vielleicht die gesamte Aussagee zitieren, nicht nur selektiv, um sie dann mittels Smiley niederzumachen: Es gibt keine irrationalen Preisübertreibungen? Korrekt. Ich glaube nicht an Blasen. Hier sind die Fakten zum Thema Blasen: Blasen beinhalten, dass Preise hochgehen und dass man vorhersehen kann, wann sie wieder heruntergehen. Aber Leute haben versucht zu prognostizieren, wann die Preise wieder heruntergehen. Und es gibt keinen Beweis, dass sie es können. Sie alle können also über Blasen reden, aber es gibt keinen Beweis, dass sie existieren. Deshalb mag ich das Wort Blase nicht. Das ist, als würden Sie sagen, es gibt keine Erdbeben, weil Sie sie nicht vorhersehen können. Man erkennt ein Erdbeben doch, wenn es da ist. Wenn Sie es eine Blase nennen wollen, wenn Preise erst hochgehen und dann runtergehen, dann haben Sie recht. Doch die Leute, die das Konzept von Blasen verwenden, sagen, dass man sie vorhersehen und verhindern kann. Das ist etwas anderes. Daran glaube ich ganz und gar nicht. Fama hat eine bestimmte Definition von Blasen, die über "hey, ich sehe da eine Blase im Chart" hinausgeht. Auch der liebe Shiller sagt nur, dass z.B. bei einem hohen realen 10-Jahres-CAPE die folgenden 10-15 Jahre wahrscheinlich renditeschwächer werden als im Durchschnitt. So dass man Aktien in diesem Umfeld etwas gefährlicher sehen sollte oder mit einem schlechteren Rendite-Risiko-Verhältnis. Mehr nicht. Auch Schiller sieht keineswegs Möglichkeiten für darüber hinausgehendes Markettiming von "Blasen". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lurklurk Dezember 9, 2013 · bearbeitet Dezember 9, 2013 von lurklurk Das alte Schlitzohr will sich mit Mr. Jones anlegen: Und welche Aktien, wenn eh keiner weiß, welche gut laufen? Man kauft sie alle. Und wenn man gerne besonders riskant anlegt wie ich, dann wählt man sich unter den Aktien noch diejenigen aus, die besonders schwankungsanfällig sind. Aber das ist doch logisch ... das Fama-French-3-Faktor-Modell (und darauf aufbauende Modelle mit Momentum, Profitability usw.) besagen in Verbindung mit der EMT nur, dass man keinen free lunch für Value-/ Small-Cap-/EM/-Aktien kriegt. Selbstverständlich kann aber jemand mit bereits 100% Aktien das noch bewußt chancen- und risikoreicher gestalten, entweder durch Hebel auf Kredit oder durch einen Tilt. Oder jemand will gezielt weniger vom Risikofaktor Beta und mehr von den anderen, von Beta unabhängigen Risikofaktoren im Depot haben, warum auch immer. Aber auch hier: kein free lunch. Eine weitere interessante Variante stammt von Larry Swedroe: Aktienanteil riskanter gestalten (z.B. 50% EM, 50% SCV), dafür aber den Rentenanteil deutlich erhöhen und den Anteil der Aktien am Depot senken. Sinn: Die erwartete Rendite des Depots bleibt gleich, aber in Crashs limitiert der höhere Rentenanteil den maximal möglichen Verlust. Der Preis dafür ist, dass auf der anderen Seite das Depot in einer Hausse nicht soviel zulegen wird wie eines mit höherem Aktienanteil . Weniger "tail risk", aber in beide Richtungen. Ein ähnliches Ziel wie es auch das Harry Brown Permanent Portfolio oder die Risk-Parity-Ansätze haben: wenig Drawdown. Wie gesagt, völlig EMT-konform, da kann Mr. Jones wüten wie er will. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Dezember 9, 2013 Wie gesagt, völlig EMT-konform Mag ja sein. Trotzdem würde mich interessieren, was Fama auf diese Meinungsäußerung erwidern würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ca$hflow Dezember 9, 2013 Auch Schiller sieht keineswegs Möglichkeiten für darüber hinausgehendes Markettiming von "Blasen". Führe das mal näher aus. Shiller sagt, dass man natürlich nicht weiß, wann eine Blase letztendlich platzen wird getreu dem Motto, der Markt kann länger irrational sein als man selbst liquide ist, aber dennoch spricht er sich klar dafür aus, dass es Blasenbildungen gibt, was er oft im Zusammenhang mit irrationalem menschlichen Verhalten bringt (u.a. Herding). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine April 12, 2014 Netter Artikel (mal wieder auf englisch) von Cliff Asness und John Lieuw (AQR Capital Management) The Great Divide over Market Efficiency Zum Thema effiziente Märkte, CAPM, HML (high minus low) und behavioral finance Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser April 13, 2014 Netter Artikel Kann mich nicht erinnern, schon einmal etwas so kurzweiliges und gleichzeitig kluges zum Thema gelesen zu haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lurklurk April 18, 2014 · bearbeitet April 18, 2014 von lurklurk Und wer es noch genauer wissen will: Empirical Asset Pricing: Eugene Fama, Lars Peter Hansen, and Robert Shiller Ein paar Formeln drin, die Stellen kann man aber einfach überlesen. Abstract: The Nobel Memorial Prize in Economic Sciences for 2013 was awarded to Eugene Fama, Lars Peter Hansen, and Robert Shiller for their contributions to the empirical study of asset pricing. Some observers have found it hard to understand the common elements of the laureates' research, preferring to highlight areas of disagreement among them. This paper argues that empirical asset pricing is a coherent enterprise, which owes much to the laureates' seminal contributions, and that important themes in the literature can best be understood by considering the laureates in pairs. Specifically, after summarizing modern asset pricing theory using the stochastic discount factor as an organizing framework, the paper discusses the joint hypothesis problem in tests of market efficiency, which is as much an opportunity as a problem (Fama and Hansen); patterns of short- and long-term predictability in asset returns (Fama and Shiller); and models of deviations from rational expectations (Hansen and Shiller). The paper concludes by reviewing ways in which the laureates have already influenced the practice of finance, and may influence future innovations. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dankenichts April 22, 2014 · bearbeitet April 22, 2014 von dankenichts Er begründet die Effizienz der Märkte unter anderem damit, .............. Natürlich sind die Märkte effizient, denn wer schon hat, dem wird noch gegeben, wer nicht hat, dem wird genommen. Da spielen auch SEC und CFTC usw. brav mit. Andere Frage: Ist es möglich einen Nobelpreis zu erhalten, wenn man sich mit einem echten Problem ernsthaft auseinandersetzt? Antwort: Nein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ZappBrannigan April 22, 2014 Andere Frage: Ist es möglich einen Nobelpreis zu erhalten, wenn man sich mit einem echten Problem ernsthaft auseinandersetzt? Antwort: Nein. Wollte eigentlich etwas entgegen, habe mich dann aber gefragt ob dieser überaus dumme Kommentar eine Antwort Wert ist. Antwort: Nein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag