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Megatron
· bearbeitet von Megatron
  Am 8.4.2025 um 16:02 von Nachtfalke:

Sowas hat die Tendenz, nicht gut auszugehen.

Netter Kommentar von Ray Dalio zu diesem Thema via Linkedin https://www.linkedin.com/pulse/dont-make-mistake-thinking-whats-now-happening-mostly-ray-dalio-w8dbe/

  Am 8.4.2025 um 20:16 von Firobaz:

Ein Hauptgrund, warum es bald wieder aufwärts gehen muss

Klar, was nicht sein darf kann nicht sein... Schau dir mal den MSCI World von 2000 bis 2014 an, dann weißt du wie lange jemand der nicht anspart sondern schon entnimmt so etwas aushalten können muss.

 

  Zitat

High-yield Anleihen mit Ausfallrisiken? 

 Wenn die Anleihe ausfällt, fällt die Aktie in der Regel genauso aus.

 

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Firobaz
· bearbeitet von Firobaz

At least a dozen House Republicans are considering signing onto Rep. Don Bacon's (R-Neb.) bill to restrict the White House's ability to impose tariffs unilaterally. ... More than half a dozen Senate Republicans have co-sponsored an identical bill from Sens. Chuck Grassley (R-Iowa) and Maria Cantwell (D-Wash.).

 

https://www.axios.com/2025/04/08/house-republicans-tariff-bill-trump-don-bacon

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Nachtfalke
· bearbeitet von Nachtfalke
  Am 8.4.2025 um 20:29 von Megatron:

 

Nice! :) Ich bin mir nur ehrlich nicht so sicher, ob Dalio unbedingt eine gute Quelle ist: Der hat ja die bestehende Weltordnung schon vor ein paar Jahren für mehr oder weniger gescheitert erklärt. Wie objektiv ist er Disruptoren wie Trump gegenüber?

 

  Am 8.4.2025 um 20:39 von Firobaz:

At least a dozen House Republicans are considering signing onto Rep. Don Bacon's (R-Neb.) bill to restrict the White House's ability to impose tariffs unilaterally. ... More than half a dozen Senate Republicans have co-sponsored an identical bill from Sens. Chuck Grassley (R-Iowa) and Maria Cantwell (D-Wash.).

 

https://www.axios.com/2025/04/08/house-republicans-tariff-bill-trump-don-bacon

Gleiche Frage wie schon vorher:

 

Wie lange bräuchten die, um das durchzubekommen - vorausgesetzt, sie kriegen es maximal schnell, gegen voraussehbaren Widerstände, und sogar das gegen das erlaubte präsidiale Veto durch?

-- Mai? Juni? Juli? Im August haben die US-Parlamentskammern Sommerpause. Also dann, Kontrolle der Zölle durch das Parlament im September? Oktober? Und wenn das vor Gericht geht, dann... Sommer 2026?

 

Da wird nix passieren. Entweder, es gibt einen echten Volksaufstand gegen Trumps Chaostruppe - wonach es nicht aussieht. Oder es gibt genau das, wonach es jetzt aussieht: Eine Einpreisung.

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Kaffe
  Am 8.4.2025 um 16:02 von Nachtfalke:

 

Nicht überschätzen. Trump und seine colegas spielen das aus, wie der junge Nachtfalke im Jahr 1996 eine Partie "Civilization II": Als ob die Landkarte sich erst ergeben würde, wenn sie ein neues Hexfeld entdecken.

 

Da gab's eben schon Verträge, mit sämtlichen der Länder in Trumps geiler Liste. Diese Verträge hat Amerika jetzt einseitig für nichtig erklärt, und macht es zu seiner erklärten Absicht, sie durch Demütigungsdekrete zu ersetzen. Nee, das ist jetzt kein "hinkender Vergleich". Sowas hat die Tendenz, nicht gut auszugehen.

GPT hat die Folgen der Demütigungen in Civ sehr schön zusammengefasst. :D Ein tolles Spiel!

Im Computerspiel Civilization (z. B. Sid Meier’s Civilization VI) hat es unterschiedliche Auswirkungen, wenn du andere Länder (Zivilisationen) demütigst – sei es durch Krieg, aggressive Diplomatie, das Einnehmen ihrer Städte oder durch kulturelle Überlegenheit. Hier ein Überblick, was typischerweise passiert:

1. Diplomatische Konsequenzen, wenn du andere Nationen demütigst:

Andere Anführer werden misstrauisch oder feindselig dir gegenüber. Du bekommst negative diplomatische Modifikatoren („Du hast unsere Freunde angegriffen“, „Du bist ein Aggressor“, etc.). Es können sich Koalitionen gegen dich bilden (Allianzen, Verteidigungspakte). Einige Zivilisationen könnten dir den Krieg erklären, auch wenn du ihnen vorher nichts getan hast.

 

2. Kriegsmüdigkeit (War Weariness)

Deine eigene Bevölkerung kann unter wiederholten oder langen Kriegen leiden: Unzufriedenheit, Produktionsminderung, Aufstände. Besonders in Demokratien oder bei modernen Regierungsformen ist das spürbar.

 

3. Ruf und Ansehen

In späteren Spielphasen zählt dein Ruf – aggressive, demütigende Aktionen können verhindern, dass du z. B. diplomatisch gewinnst. Der Weltkongress kann Resolutionen gegen dich beschließen (z. B. Handelsembargos, militärische Strafen).

 

4. Militärischer und strategischer Vorteil

Durch die Demütigung anderer kannst du Territorium, Ressourcen und Städte gewinnen. Du schwächst deine Konkurrenten und kannst dir einen Vorsprung für den Weltsieg verschaffen – sei es militärisch, wissenschaftlich oder kulturell.

 

5. Ehre für militärische Anführer (nur in manchen Versionen)

In bestimmten Civilization-Titeln erhalten deine Generäle oder Einheiten Boni oder Beförderungen durch erfolgreiche Schlachten.

 

Fazit:

Demütigung bringt kurzfristig Macht und Raumgewinn, aber langfristig politische Isolation, Gegenwehr und Schwierigkeiten beim diplomatischen Spiel. Civilization belohnt oft kluge Balance zwischen Stärke und Diplomatie.

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Firobaz
  Am 8.4.2025 um 22:46 von Nachtfalke:

Gleiche Frage wie schon vorher:

 

Wie lange bräuchten die, um das durchzubekommen - vorausgesetzt, sie kriegen es maximal schnell, gegen voraussehbaren Widerstände, und sogar das gegen das erlaubte präsidiale Veto durch?

Warte mal ab, sobald die Stimmung gegen Trump so richtig dreht, auch in der Republikanischen Basis, dann gibt es ganz schnell veto-sichere Mehrheiten gegen ihn. Bisher spüren die Leute doch den Wahnsinn, den Trump hier gerade lostritt gar nicht. Sobald das mit den Zöllen wirklich bei den Getreidebauern in Kansas und den Mittelständlern in Indiana ankommt, werden Trumps Wähler die Townhalls der Republikanischen Abgeordneten stürmen und dann hört der Spuk ganz schnell auf.

 

Antwort auf die Frage: Es wird wenige Wochen dauern, und was am Aktienmarkt zählt ist die Erwartung, dass dies eintritt, und die wird sich noch schneller einstellen. 

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bmi
  Am 8.4.2025 um 20:29 von Megatron:

Das unterstreicht auch das, wovon ich schon seit längerem schreibe (bspw hier und hier).

 

Die Zölle sind nur ein Symptom. Das grundlegende Problem ist, dass die USA ihre Dollar (USD) seit dem 2. Weltkrieg in die Welt exportiert und im Gegenzug Waren und Schulden (US-Treasuries, UST) importiert haben. Also ein bewusstes permanentes Handelsdefizit, was China zur Werkbank des Westens und gleichzeitig einem der größten Halter von UST gemacht hat. Aber nicht nur China, sondern auch die ganzen Ölstaaten (siehe Petrodollar: also quasi "ihr handelt mit USD und dafür schützen wir euch militärisch"), weil sie mit dem USD handeln mussten und somit durch den Export ihre ganze Ersparnisse im USD/UST lagen. Die Länder hatten gar keine andere Wahl.

 

Kurzum: Die Welt bekommt USD, die USA im Gegenzug Waren.

Ein konsumorientierter Westen steht einem produktionsorientiertem Osten gegenüber.

Ersterer hat die Nachfrage durch billiges Geld maximiert, Letzterer das Warenangebot.

 

Das System (Bretton-Woods) hat seither weltweit auch zu einem schönen Wachstum geführt und damit meine ich nicht nur den Westen, sondern auch Länder wie China, Südkorea, Japan, usw.. Außerdem musste Deflation v.a. durch eine Vermögenspreisinflation bekämpft werden, was uns Aktionäre natürlich bisher gefallen hat.

 

Es gibt jedoch ein klitzekleines Problem: Wenn man dauerhaft ein Handelsdefizit über Schulden finanziert und selbst quasi keine Arbeit mehr leistet, dann wird die Schuldenlast irgendwann zu groß. Man ist nur noch Konsument, kein Produzent mehr => man deindustrialisiert sich.

 

Infolgedessen sinkt das Vertrauen in die ganzen Ersparnisse, die - wie vorher beschrieben - für viele Länder in UST liegen. Den Vertrauensverlust konnte man bspw auch daran erkennen, dass China in den letzten Jahren viel UST abgestoßen hat. Und dazu kommt, dass durch die internationale Nachfrage nach USD (Reservewährung) der USD künstlich stark gehalten wird und somit US-Produkte weniger wettbewerbsfähig sind und die Produktion immer weiter abwandert.

 

Und um das Kernproblem (wie bereits öfter geschrieben: "Triffin-Dilemma") zu lösen, muss die USA also die Produktion wieder zurückholen und wettbewerbsfähig machen. Durch Zölle werden Unternehmen gezwungen, die Produktion nicht mehr ins Ausland zu verlagern. Außerdem muss der USD geschwächt werden, damit die Exporte billiger werden und die heftigen Schulden durch Inflation abzubauen.

 

So und bei der Umsetzung gibt’s nun ein Problem das sich FED bzw Powell nennt, weil Trump über sie/ihn kaum oder keine Kontrolle hat. Powell will natürlich die Inflation niedrig halten. Trump will aber Wirtschaftswachstum ankurbeln und zukünftige Schuldenlast minimieren, also Zinsen senken. Wie kann man Powell also dazu zwingen mitzuspielen? Z.B. durch eine Finanzkrise.

 

Wenn der Plan aufgeht, hat die USA einen kurzfristiger Schmerz, aber langfristig einen großen Profit.

 

Und wie bereits im oben verlinkten Beitrag hier im Thread geschrieben: Wir können schon seit längerem beobachten, dass die Welt vom USD weg will und Trump verstärkt das durch den entstandenen bzw noch weiter entstehenden Vertrauensverlust. Die Frage die sich also jeder stellen sollte ist: Was kommt als nächste globale Reservewährung, um internationalen Handel zu treiben? Und: welche Assets profitieren von Zinssenkungen und steigender Inflation? ;)

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Firobaz

@bmi Dem könnte man entgegnen, dass sich durch die Schieferölfördertechnologie die Exportbilanz der USA deutlich verbessern wird. Die USA sind inzwischen Nettoölexporteur. Das stärkt den Dollar, vor allem solange Europa nicht mit Russland handeln will/kann. Inflation wäre generell gut für den Aktienmarkt (nominal). Für mich kein Grund jetzt auszusteigen. 

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Cornwallis

Hallo,

  Am 9.4.2025 um 06:05 von bmi:

Die Frage die sich also jeder stellen sollte ist: Was kommt als nächste globale Reservewährung, um internationalen Handel zu treiben? Und: welche Assets profitieren von Zinssenkungen und steigender Inflation?

ich gebe Dir mal die Antwort(en), auch wenn sie Dir nicht gefallen und Du hier sehr suggestiv fragst:

 

Solange wie nahezu alle Waren im internationalen Handel und an den Börsen in USD gehandelt werden, gar keine. Was passieren kann, wenn "man" Öl bspw. in Euro fakturieren möchte, kann man bei Saddam Hussein oder auch Gaddafi sehen. Du willst natürlich auf Bitcoin hinaus.. Ich bin ein Freund von Blockchain und insbesondere von DLT, bzw. deren Anwendungsmöglichkeiten. Aber als Reservewährung oder gar als internationale Handelswährung sehe ich Bitcoin nicht. Hat sich die Erzählung denn da jetzt weg vom digitalen Gold hin zur internationalen Handels- und Reservewährung entwickelt? (Ich möchte hier jetzt auch nicht über El Salvador, einzelne Kantone in der Schweiz oder sonstiges Marktgeschrei debattieren.)

 

Alle Assets, für die durch ein Ertragswertverfahren ein Barwert ermittelt wird, profitieren von Zinssenkungen. Das sind also insbesondere auch Immobilien, Anleihen und Unternehmensbewertungen.

 

Gruß

 

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CorMaguire
· bearbeitet von CorMaguire

"Neben den besonders hohen generellen Sonderzöllen für China ordnete Trump in dem Dekret zusätzlich Zölle von 90 Prozent auf geringwertige Waren aus der Volksrepublik an – eine Verdreifachung der bisher vorgesehenen Abgaben für diese Artikel."

--> https://www.spiegel.de/wirtschaft/donald-trump-ordnet-zusaetzliche-zoelle-auf-geringwertige-waren-aus-china-an-a-a50ac47a-d42b-48e2-a617-0d3ea3143abf

 

Ob die geringwertigen Waren dann in den USA von Optimus-Robots gefertigt werden? Oder von USAlern, zu welchen Löhnen?

 

Apropos Demütigung: "»Diese Länder rufen uns an. Sie küssen meinen Arsch. Sie brennen darauf, einen Deal zu machen«, sagte Trump dem Sender zufolge am Dienstagabend vor einer Gruppe von Republikanern."

--> https://www.spiegel.de/ausland/usa-donald-trump-verhoehnt-handelspartner-als-unterwuerfige-bittsteller-a-bb2cb5d8-11c1-4e4c-8f64-4a4548fb30e6

 

Ich bin Trump dankbar, dass er die freundliche Maske fallen lässt :thumbsup:

 

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bmi
  Am 9.4.2025 um 06:39 von Cornwallis:

Du willst natürlich auf Bitcoin hinaus.. Ich bin ein Freund von Blockchain und insbesondere von DLT, bzw. deren Anwendungsmöglichkeiten. Aber als Reservewährung oder gar als internationale Handelswährung sehe ich Bitcoin nicht.

Nein, sehe Bitcoin nicht als Handelswährung, sondern Stablecoins.

 

Siehe:

 

"Realistisch wären Bitcoin- und Anleihen-gedeckte Stablecoins als Proxy für den USD. Infrastruktur besteht bereits und jeder hat Zugang. Firmen die Stablecoins ausgeben müssen Staatsanleihen kaufen, um diese zu decken. Heißt also, dass die USA dadurch weiterhin ihre Schulden in die Welt tragen kann. Siehe USDT (Tether), die für jeden Dollar auf der Blockchain als Sicherheit Bitcoin und USDT halten (beste Liquidität) und dadurch zu den 20 größten Abnehmern von UST zählen. Win-win."

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CorMaguire
· bearbeitet von CorMaguire
  Am 9.4.2025 um 07:15 von bmi:

....

"Realistisch wären Bitcoin- und Anleihen-gedeckte Stablecoins als Proxy für den USD. Infrastruktur besteht bereits und jeder hat Zugang. Firmen die Stablecoins ausgeben müssen Staatsanleihen kaufen, um diese zu decken. Heißt also, dass die USA dadurch weiterhin ihre Schulden in die Welt tragen kann. Siehe USDT (Tether), die für jeden Dollar auf der Blockchain als Sicherheit Bitcoin und USDT halten (beste Liquidität) und dadurch zu den 20 größten Abnehmern von UST zählen. Win-win."

Für was sollte man denn einen Proxy für USD brauchen?

Bei USDT freue ich mich auf die Ergebnisse des Audits --> https://krypto-online.de/news/tether-erstes-vollstandiges-audit/

Ich hoffe der Auditor hat aus Wirecard gelernt und schaut richtig nach :)

 

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Trader42
  Am 9.4.2025 um 06:05 von bmi:

Außerdem muss der USD geschwächt werden, damit die Exporte billiger werden und die heftigen Schulden durch Inflation abzubauen.

 

So und bei der Umsetzung gibt’s nun ein Problem das sich FED bzw Powell nennt, weil Trump über sie/ihn kaum oder keine Kontrolle hat

Ich verstehe diese Logik ehrlich gesagt immer noch nicht.

Schulden muss man im Verhältnis zum BIP sehen. Crashed Trump die Wirtschaft sind die Schulden im Verhältnis gesehen um so dramatischer. 

 

Schwächt Trump den Dollar wird es für Schuldner überall in der Welt uninteressanter Dollar zu halten, die FED müsste die Zinsen also raufsetzen, damit überhaupt jemand bereit ist neue Anleihen zu kaufen. Das kann doch nicht funktionieren?

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Nachtfalke
  Am 9.4.2025 um 06:05 von bmi:

Und wie bereits im oben verlinkten Beitrag hier im Thread geschrieben: Wir können schon seit längerem beobachten, dass die Welt vom USD weg will und Trump verstärkt das durch den entstandenen bzw noch weiter entstehenden Vertrauensverlust. Die Frage die sich also jeder stellen sollte ist: Was kommt als nächste globale Reservewährung, um internationalen Handel zu treiben? Und: welche Assets profitieren von Zinssenkungen und steigender Inflation? ;)

Das erscheint mir leider bloß ein Bisserl "Narrative Economics": "Wir haben keine Geschichte, also suchen wir sie." -- Trump hat bisher einfach noch keine Ergebnisse erzielt, welche eine solche Prognose irgendwie rechtfertigen würden. Er redet viel, meinetwegen. Ansonsten hat er aber bisher die wirtschaftliche Situation der USA in nahezu jeder denkbaren Weise verschlechtert. Klar, vielleicht ist er einfach ein Realwelt-Blofeldt, Dr Evil, oder der künftige Warhammer-Imperator in Einem, und sein Masterplan wird eine neue Weltordnung erschaffen. ...Oder, er ist halt eine männliche Cersei Lannister, und Elon sein Littlefinger, der dem System zwar ein paar Rücksetzer bescheren kann, aber eben keine Kraft besitzt für eine Erneuerung.

 

  Am 9.4.2025 um 05:21 von Firobaz:

Warte mal ab, sobald die Stimmung gegen Trump so richtig dreht, auch in der Republikanischen Basis, dann gibt es ganz schnell veto-sichere Mehrheiten gegen ihn. Bisher spüren die Leute doch den Wahnsinn, den Trump hier gerade lostritt gar nicht. Sobald das mit den Zöllen wirklich bei den Getreidebauern in Kansas und den Mittelständlern in Indiana ankommt, werden Trumps Wähler die Townhalls der Republikanischen Abgeordneten stürmen und dann hört der Spuk ganz schnell auf.

 

Antwort auf die Frage: Es wird wenige Wochen dauern, und was am Aktienmarkt zählt ist die Erwartung, dass dies eintritt, und die wird sich noch schneller einstellen. 

Ich geb' Dir Recht, in dem Sinne, dass der Markt auf Nachrichten wie diese sehr positiv reagiert. Ich denke aber, es wird auch hier Abnutzungseffekte geben, je länger die Sache geht. Wenn Trump seine Politik bis zum nächsten Kasperletheater-Termin, dem G7-Treffen in Kanada, weiterhin durchsetzen kann, dann wird das einfach der Ist-Zustand der modern Politik. Es gibt dann kein "Return to Mean" mehr, sondern ein neues "Mean". Wir sehen ja eben gerade keine Exzesse, sondern Anpassungen. -- Aber, indeed, cool, dass wir das gemeinsam so ein Bisserl verfolgen können.

 

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PapaPecunia

Ich bin ja nun wirklich überhaupt kein Fan der USA aber mal so die ketzerische Frage: Wenn die USA so komplett am Ende sind (wirtschaftlich & kulturell), warum spricht dann die ganze Welt über die Zölle?

Wie würde das Medienecho ausfallen, wenn Deutschland, Spanien oder Estland solche Zölle fordern würden?

 

In jedem Fall wird die Eröffnung der Märkte heute in den USA wieder spannend.

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Nachtfalke
  Am 9.4.2025 um 10:07 von PapaPecunia:

Ich bin ja nun wirklich überhaupt kein Fan der USA aber mal so die ketzerische Frage: Wenn die USA so komplett am Ende sind (wirtschaftlich & kulturell), warum spricht dann die ganze Welt über die Zölle?

Wie würde das Medienecho ausfallen, wenn Deutschland, Spanien oder Estland solche Zölle fordern würden?

Naja, erstens inszeniert Trump die Zölle ja als Teil einer Kette an weitgehend einmaligen Eskalationen in der Kategorie von "wir können einen Militäreinsatz gegen Kanada nicht ausschließen". Zweitens brennt mit dem Wirtschaftstandort USA gerade ja auch das schönste Haus am Platz. -- Klar schaut da im Moment noch jeder hin. Wer aber hinschaut, wenn nur noch die Asche übrig ist, das ist die große Frage.

 

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Flapsch
· bearbeitet von Flapsch
  Am 9.4.2025 um 10:07 von PapaPecunia:

In jedem Fall wird die Eröffnung der Märkte heute in den USA wieder spannend.

Kein Tag ohne Diskussionsstoff. China hat gerade verkündet, dass man die angestrebten 34% an Zöllen nun auch nochmal um 50%p auf 84% erhöhen möchte. Soll ab morgen bereits gelten. Können nicht einfach alle mal für eine Woche nichts tun?

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Barqu
  Am 9.4.2025 um 12:07 von Flapsch:

Können nicht einfach alle mal für eine Woche nichts tun?

Ich finde umso schneller das weiter eskaliert, desto besser. Dann ist der Kindergarten bald durch und es kann wieder aufwärts gehen. 

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chirlu
  Am 9.4.2025 um 10:07 von PapaPecunia:

Wie würde das Medienecho ausfallen, wenn Deutschland, Spanien oder Estland solche Zölle fordern würden?

 

Das „oder“ ist falsch, denn alle genannten Staaten sind (mit den übrigen EU-Mitgliedern und der Türkei) eine Zollunion eingegangen, können Zölle also nur gemeinsam erheben. Ebenso wie Texas, Pennsylvania oder Montana nicht allein handeln können.

 

Und das Echo auf derartige Zölle in der europäischen Zollunion wäre sicherlich laut.

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BWL0815
  Am 9.4.2025 um 12:07 von Flapsch:

Kein Tag ohne Diskussionsstoff. China hat gerade verkündet, dass man die angestrebten 34% an Zöllen nun auch nochmal um 50%p auf 84% erhöhen möchte. Soll ab morgen bereits gelten. Können nicht einfach alle mal für eine Woche nichts tun?

 

Wenn ich China wäre, würde ich für 2 Monate einen Exportstopp in die USA verhängen und zwar auf alles und schauen was dann passiert.

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Nachtfalke
  Am 9.4.2025 um 13:15 von BWL0815:

 

...und schauen was dann passiert.

Der Film hieß "The Road", die Hauptrolle spielte Viggo Mortensen.

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Barqu
  Am 9.4.2025 um 13:15 von BWL0815:

 

Wenn ich China wäre, würde ich für 2 Monate einen Exportstopp in die USA verhängen und zwar auf alles und schauen was dann passiert.

Oder aber: EU, China, Indien, Kanada, Mexiko und Mercosur geben eine Erklaerung ab, dass sie anstreben ein gemeinsames Handelsabkommen abschliessen zu wollen. Da muss nicht mal etwas bei rum kommen, wahrscheinlich muss es nicht mal zum ersten Meeting kommen, aber das Echo waere gewaltig.

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Firobaz

Der Handelskrieg wird kein Dauerzustand werden. Niemand erwartet ernsthaft, dass diese Zölle dauerhaft sein werden. Keine Frage, solange sie in Kraft sind, schmälert das die Gewinne der Firmen und die Kaufkraft der Konsumenten. Wie lange wird das sein? 3 Monate? 6 Monate? 1 Jahr? Wie stark sollte das realistischerweise die Bewertung der Unternehmen verändern? Wir sind jetzt beim S&P ca. 20% unter dem Höchststand. Da ist meiner Ansicht nach alles, was vernünftigerweise erwartet werden kann schon eingepreist. Wir sind am oder nah dem Tiefpunkt.

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Nachtfalke
  Am 9.4.2025 um 13:23 von Barqu:

Oder aber: EU, China, Indien, Kanada, Mexiko und Mercosur geben eine Erklaerung ab, dass sie anstreben ein gemeinsames Handelsabkommen abschliessen zu wollen. Da muss nicht mal etwas bei rum kommen, wahrscheinlich muss es nicht mal zum ersten Meeting kommen, aber das Echo waere gewaltig.

https://g7.canada.ca/en/canadian-presidency/events-calendar/g7-finance-ministers-and-central-bank-governors-meeting/

 

  Quote

Canada will welcome the G7 Finance Ministers and Central Bank Governors in Banff, Alberta from May 20 to 22, 2025. 

This will be an opportunity to discuss issues impacting global economic stability and growth ahead of the 2025 G7 Leaders’ Summit, which will be held in Kananaskis, Alberta, from June 15 to 17.

The accreditation portal for the G7 Finance Ministers and Central Bank Governors’ Meeting meeting will be open in April 2025.

 

Das ist die Deadline. Wenn Trump davor einen Konsens schaffen kann, waren die letzten Wochen nur Spaß. Wenn Trump davor aber keinen Konsens schaffen kann. wird aus Spaß... "Max Ernst"?

 

Dann kommt das erste Post-Transatlantiker-Abkommen im Herbst. Dafür gibt's auch längst bewährte Modelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Mexico–Spain_relations

 

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Firobaz

Aber an der Stelle auch mal eine kritische Aussage vom ewigen US-Börsen-Optimist*: Die Amerikaner haben Trump jetzt zum zweiten Mal gewählt. Man hatte gewisse Vorahnungen, aber es war nicht absehbar, was wirklich kommen würde. Jetzt dauert aber Trumps Amoklauf schon mehrere Wochen an, und der Widerstand ist bisher gering, sowohl aus der politischen Elite und ganz besonders unter Republikanischen Wählern. 

 

Man muss daher leider befürchten, dass die Amerikaner nur aus Katastrophen lernen werden. Trump muss wirklich den Karren ganz heftig gegen die Wand fahren, entweder außen- oder innenpolitisch. Vorher wird sich nichts ändern. Das bedeutet kurz- und mittelfristig gewisse Abwärtsrisiken.

 

*Wie immer nur aus Anlegerperspektive gemeint, nicht als politische Aussage oder Unterstützung der US-Außen-, Gesellschafts- oder Sozialpolitik zu verstehen.

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BWL0815
  Am 9.4.2025 um 13:37 von Firobaz:

Der Handelskrieg wird kein Dauerzustand werden. Niemand erwartet ernsthaft, dass diese Zölle dauerhaft sein werden. Keine Frage, solange sie in Kraft sind, schmälert das die Gewinne der Firmen und die Kaufkraft der Konsumenten. Wie lange wird das sein? 3 Monate? 6 Monate? 1 Jahr? Wie stark sollte das realistischerweise die Bewertung der Unternehmen verändern? Wir sind jetzt beim S&P ca. 20% unter dem Höchststand. Da ist meiner Ansicht nach alles, was vernünftigerweise erwartet werden kann schon eingepreist. Wir sind am oder nah dem Tiefpunkt.

 

Vieles was in den letzten Jahren geschehen ist konnte sich niemand vorstellen und doch ist es passiert. Wir wissen nicht, wie irrational Trump am Ende ist und wie irrational seine Hardcore Anhänger; wir wissen auch nicht, ob Trump die Welt nicht mutwillig ins Chaos stürzen will, nach dem Motto "es muss schlimmer werden, bevor es besser wird". Wir wissen auch nicht, ob China die Situation für eine Invasion in Taiwan nutzt. Ich hoffe ja, dass China und die restliche westliche Welt jetzt näher rücken und China mehr auf sein Image bedacht ist, als Taiwan zu annektieren, das liefe ja nicht davon, grade dann falls die USA ihren Status als Supermacht mittel- bis langfristig verlieren werden.

 

Ich denke aber, dass der Vertrauensverlust in die USA bleiben wird, anti-amerikanische Ressentiments gibt es in Deutschland und Europa ja ohnehin schon genug.

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