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Limit

Nunja, Trump hat ja öfters gesagt, wie er sich es vorstellt. Er sieht die Weltwirtschaft als Nullsummenspiel, d.h. er will die USA voranbringen und alle anderen sollen dafür bezahlen. In seiner letzten Amtszeit gab es da eine gewissen Zaun für den Mexiko aufkommen sollte oder dieses Mal Zugriff auf 50% an ukrainischen Bodenschätzen und natürlich sein Hauptthema, Zölle, die aber nicht von amerikanischen Verbrauchern, sondern von ausländischen Firmen bezahlt werden sollen. Auch soll Europa dafür bezahlen, dass amerikanischen Truppen hier stationiert sind, entweder durch massive Aufträge an US-Rüstungsfirmen oder gleich als Abgabe an den "Lehnsherrn" und wenn man schon dabei ist, wird sich ganz nach imperialistischer Tradition Grönland, der Gazastreifen und evtl. Kanada einverleibt.

 

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Bolanger
vor 28 Minuten von Limit:

Auch soll Europa dafür bezahlen, dass amerikanischen Truppen hier stationiert sind, entweder durch massive Aufträge an US-Rüstungsfirmen

dieser Wunsch könnte nun Realität werden, wenn Europa aufrüstet, aber dazu keine geeignete Rüstungsindustrie hat.

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CorMaguire
vor 10 Minuten von Bolanger:

dieser Wunsch könnte nun Realität werden, wenn Europa aufrüstet, aber dazu keine geeignete Rüstungsindustrie hat.

Hat Europa aber, wenn es will. Vielleicht ausgenommen die Jets für die "atomare Teilhabe".  Aber die steht ja eh in Frage.

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Limit
· bearbeitet von Limit

Bei dem ein oder anderen System wird man nicht um amerikanische Anbieter herumkommen, aber ich denke die meisten Regierungen in Europa werden versuchen das zu minimieren. Es ist schwer zu sagen wie viele Aufträge an amerikanische Firmen gehen werden, aber ich vermute es werden sehr viel weniger sein als die Amerikaner es sich erhoffen.

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LongtermInvestor

Ich vermute wir werden mindest 20% Korrektur im spy sehen. Mit Potential für mehr. Die Bewertungsniveaus passen nicht zu den Unsicherheiten. Verkaufe ich deswegen? Nein. 

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DNA

@LongtermInvestor auf Dollar oder Euro Basis?

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Nachtfalke
· bearbeitet von Nachtfalke
2 hours ago, Limit said:

Auch soll Europa dafür bezahlen, dass amerikanischen Truppen hier stationiert sind, entweder durch massive Aufträge an US-Rüstungsfirmen oder gleich als Abgabe an den "Lehnsherrn" und wenn man schon dabei ist, wird sich ganz nach imperialistischer Tradition Grönland, der Gazastreifen und evtl. Kanada einverleibt.

 

Ich habe keine Probleme mit Deiner Einschätzung - außer, dass die Konsequenzen von Trumps Handlungen halt auch mit ins Bild gehören: Auch, wenn's sein Tariff-Gehoppel vielleicht anders erscheinen lässt - manche außenpolitische Stunts schafft auch ein Trump maximal einmal: Den NATO-Austritt, zum Beispiel, oder den Angriff auf einen Verbündeten. Seine Drohungen sind beängstigend. Die Umsetzung dieser Drohungen wäre aber schwierig, und im Ausgang durch USA weder kurz- noch mittelfristig kontrollierbar.

 

2 hours ago, geho said:

So unzuverlässig wie derzeitige US Regierung sich gibt, treibt sie die Entdollarisierung voran.

Wer will denn unter diesen Umständen noch US Staatsanleihen kaufen?

Sehe ich ähnlich bzw. in der gleichen Konsequenz, wie oben: "Entdollarisierung", eventuell ja zugunsten irgendwelcher halbseidener Krypto-Stories, das kriegt Trump hin. - Aber dann? Dann ist "entdollarisiert".

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Limit
vor 16 Minuten von Nachtfalke:

Den NATO-Austritt, zum Beispiel, oder den Angriff auf einen Verbündeten. Seine Drohungen sind beängstigend. Die Umsetzung dieser Drohungen wäre aber schwierig, und im Ausgang durch USA weder kurz- noch mittelfristig kontrollierbar.

Da stimme ich dir vollkommen zu. In meinem Post ging es nicht darum wie es vermutlich kommen wird, sondern eher darum wie es Trump mMn gern hätte. Ich halte Trump nicht für jemanden, der einen großen Plan verfolgt oder überhaupt dazu fähig wäre. Er stiftet erst einmal maximales Chaos, schaut dann was passiert und wie er maximalen Profit daraus ziehen kann. Er sagt ja selbst, dass er unberechenbar sein will.

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Bolanger
vor 2 Stunden von Limit:

Bei dem ein oder anderen System wird man nicht um amerikanische Anbieter herumkommen, aber ich denke die meisten Regierungen in Europa werden versuchen das zu minimieren. Es ist schwer zu sagen wie viele Aufträge an amerikanische Firmen gehen werden, aber ich vermute es werden sehr viel weniger sein als die Amerikaner es sich erhoffen.

ja klar, weil die europäische Rüstungsindustrie nun die Preise für den Verkauf der Produkte aus knapper Kapazität vervielfachen kann. Das Geld muss ja irgendwie ausgegeben werden. Ich bin kein Rüstungsexperte und habe den Eindruck gewonnen, dass der Konflikt in der Ukraine überraschend konventionell und low-tech geführt wird. Quantität zählt, nicht Qualität. Da nützt es dann Europe nicht viel, wenn die Milliarden für wenige high-tech-Prestige-Projekte ausgegeben werden, wenn man eigentlich eine nahezu endlose Zahl einfacher Drohnen und Munition inkl. entsprechender Produktionskapazitäten bräuchte.

Vielleicht wird aber auch alles gut und es kehrt wieder Frieden ein. Ich drücke der uns die Daumen.

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LongtermInvestor
vor einer Stunde von DNA:

@LongtermInvestor auf Dollar oder Euro Basis?

Währungsneutral auf USD Basis, die Währungseffekte sind sicher eine weitere Unsicherheit aus Sicht des EUR-Investors.

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Anjin-san
vor 9 Stunden von Nachtfalke:

Wenn Trumps Amerika weiterhin wirtschaftlich konkurrenzfähig mit den anderen Großmächten bleiben möchte - wie will er das konkret machen?

Hallo Nachtfalke,

Ein paar größere Investionen die Trump mit seinen Aktionen an Land gezogen hat:

- 100 Milliarden Dollar von TSMC;
- 500 Milliarden Dollar von Apple;
- 27 Milliarden Dollar von Zepbound;
- 100 Milliarden Dollar von Softbank;
- 20 Milliarden Dollar von DAMAC;
- 500 Milliarden Dollar von Stargate;
- 600 Milliarden Dollar von Saudi-Arabien.

(schau mal bei Tante Google nach)...

Das schafft sicher ein paar Arbeitsplätze und sorgt für positive Stimmung, macht auch später etwas unabhängiger.

Wer wollte nochmal aus deutschen Landen alles umsiedeln und in den Saaten neue Werke bauen?

Dazu die Ansage, dass Bauten zügig genehmigt werden - nicht wie anderswo, in 10Jahren Planung genehmigt - es sei denn jemand findet eine Maus / Schmetterling oder ... dann geht das nochmal von vorne los.

 

Die Unternehmen schaffen reichlich Arbeitsplätze, kaufen ein und versteuern dann wohl in den Staaten.

 

Geht es jetzt noch etwas runter, kann ich etwas billiger einkaufen.

Habe in diesem Monat knapp 100' in den S&P gesteckt.

70' offene orders etwas tiefer sind platziert und

weitere 150' warten den turnaround ab und können in 3 Bankarbeitstagen mein Depot erreichen...

 

Ein paar gute politische Meldungen (Ukrainekrieg beendet, Sanktionen aufgehoben, Gas fließt wieder direkt und nicht durch die Hintertür, o.ä.) und es geht wieder zackig nach oben.

 

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chirlu
vor 7 Minuten von Anjin-san:

Ein paar größere Investionen die Trump mit seinen Aktionen an Land gezogen hat

 

Kleine Korrektur:

Zitat

Ein paar größere Ankündigungen, die Trump mit seinen Aktionen an Land gezogen hat

Er selbst redet ja auch viel, wenn der Tag lang ist, und interessiert sich oft nicht für sein Geschwätz vom Vortag. Warum sollten Firmen es da anders halten?

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Nachtfalke
1 hour ago, chirlu said:

 

Kleine Korrektur:

Er selbst redet ja auch viel, wenn der Tag lang ist, und interessiert sich oft nicht für sein Geschwätz vom Vortag. Warum sollten Firmen es da anders halten?

Bingo. Klingt alles schön, aber jede einzelne dieser Meldungen ist relativierbar. (Wenn ich mich recht erinnere, ich Google das jetzt nicht.) Die Zeiträume, in denen diese investitionen erfolgen sollen, sind entscheidend; ebenso, wie sich die weltpolitische Lage entwickelt. Beispielsweise könnten ein Krieg mit Iran - mit dem Trump heute mal wieder gedroht hat - oder eine Ausweitung des China-Taiwan-Konfliktes hier noch ganz deutlich beeinflussen, wie viel der Kohle Trumpistan am Ende wirklich sieht.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
Am 5.2.2025 um 21:29 von Sapine:

Bei den USA, habe ich weniger Bedenken wegen dem Land als wegen der für meinen Geschmack zu starken Ausrichtung auf Tech Aktien.

 

Am 6.2.2025 um 16:27 von Fondsanleger1966:

Ich bin eher wegen der Währung (Überbewertung des USD gemessen an PPP), der schuldenfinanzierten Hausse (Multiplikator-Effekt, Schuldengrad siehe Slide 22 auf https://am.jpmorgan.com/us/en/asset-management/adv/insights/market-insights/guide-to-the-markets/ , auf "Economic +" klicken), der politischen Risiken (möglicherweise ein paar Sekunden vom Bürgerkrieg entfernt gewesen bei den Schüssen auf Trump) und der unklaren Zukunftsaussichten für das globale US/USD-Geschäftsmodell vorsichtig.

 

Wobei alle diese Punkte nur dadurch gravierend sind, weil die USA einen extrem hohen Anteil von ca. 3/4 am MSCI World haben. Bei einem deutlich niedrigeren Anteil gäbe es vermutlich genügend Ausgleich durch andersartige Risiken in anderen Regionen. Allerdings hängen schmerzhafte Deleveraging-Prozesse über fast allen Anlageregionen als Damoklesschwert.

 

Das Thema der hohen US-Verschuldung scheint derzeit zu eskalieren (was mich etwas überrascht, weil es ja schon ziemlich lange besteht):

 

1) Ray Dalio warnte vor ein paar Tagen in einem Handelsblatt-Interview vor einer Pleite der USA in ca. 1-5 Jahren („Ich denke, die USA könnten in etwa drei Jahren pleite sein – plus/minus zwei Jahre“)

 

2) Elon Musk führt bei seinen Streichorgien die Gefahr einer Staatspleite als Grund an.

 

3) Donald J. Trump würde gerne ein Einvernehmen mit Russland und China erreichen, um die US-Militärausgaben zu halbieren. Das wäre angesichts des sehr hohen Haushaltspostens ein ganz erheblicher Fortschritt im Kampf gegen die Staatspleite. Vieles, was derzeit sehr sonderbar erscheint (z.B. der US-Umgang mit der Ukraine), würde in diesem Kontext aus der sehr speziellen Sicht Trumps Sinn machen.

 

4) Laut Sandra Navidi - eine der kritischen Trump-Beobachterinnen - gibt es im Trump-Umfeld Ideen, statt die US-Staatsanleihen einfach nicht zurückzuzahlen (mehrfache Ankündigung von Trump) vielmehr einen (Zwangs-)Umtausch in 100jährige Nullkuponanleihen mit einem integrierten Schuldenschnitt durchzuführen. Das würde natürlich auch gegen eine Staatspleite helfen. Siehe ab 2:00 in 

 

By the way: Die im Video kurz erwähnten Pläne Trumps, den USD zu schwächen, gehen seit seinem White-House-Eklat derzeit bestens auf.

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Barqu

Die USA sind doch alle paar Jahre pleite, bis das Schuldenlimit angehoben wird.

Aber faktisch kann man als Land mit eigener Notenbank und Verschuldung in der eigenen Waehrung nicht pleite gehen.

 

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Chips
vor 9 Stunden von Fondsanleger1966:

1) Ray Dalio warnte vor ein paar Tagen in einem Handelsblatt-Interview vor einer Pleite der USA in ca. 1-5 Jahren („Ich denke, die USA könnten in etwa drei Jahren pleite sein – plus/minus zwei Jahre“)

Ja könnte. Es könnte auch ein Meteor alles Leben auf der Erde auslöschen. Die Wahrscheinlichkeit einer Pleite wird nicht von denen am besten vorausgesägt, die mit einer Aussage im Rampenlicht stehen wollen, sondern von denen, die ihr Geld nicht verlieren wollen bzw. Geld verdienen wollen. Steigt die Wahrscheinlichkeit einer Pleite, sieht man das an den Anleihenkursen oder Zinssatz neuer Anleihen. 

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ramirez_asdf
· bearbeitet von ramirez_asdf

Ich denke Leute interpretieren zu viel Plan im erratischen Handeln von Trump hinein.

 

Er handelt aus meiner Sicht auf lange Sicht gegen die USA:

  • Zerstört Vertrauen in die USA, was wichtig für die Märkte ist (Staatsanleihen, Handelsbeziehungen)
  • Macht sich Europa zum Feind, Europa ist ein ähnlich großer Markt wie die USA und wird sich unabhängiger machen
  • Das Handeln gegen die Wissenschaft / Forschung, USA wird Innovationen brauchen
  • Die massive Polarisierung der Gesellschaft führt eher zu Bürgerkrieg
  • Streichen von Entwicklungshilfe wird zu mehr Flüchtlingsströmen führen und Einfluss reduzieren
  • Ausblenden des Klimawandels. Dies wird sehr hohen volkswirtschaftlichen Schaden bedeuten : "ungewollte" Flüchtlingsströme aus Südamerika, Naturkatastrophen in den USA. Wie gerade in Kalifornien gesehen.

Ich war nie naiv, USA hat in den letzten Dekaden bereits egoistisch gehandelt, aber hat es deutlich schlauer angestellt und im Hintergrund Macht ausgeübt.

 

Insgesamt sehe ich eher ideologische und narzisstische Züge bei Trump und keinen genialen Plan.

 

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LongtermInvestor

Wir wollen es mal nicht heraufbeschwören, aber Unsicherheiten und hohe Bewertungen passen leider nicht so gut zusammen.
 

Der 70% US-Anteil könnte schmerzhaft auf die Rendite der nächsten Jahre wirken. Es ist aber ehrlich gesagt nicht so ganz neu, dass Klumpenrisiken, egal welcher Natur nicht gerade förderlich sind. 

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bmi

Ich denke, dass Trump diese Entscheidungen vor allem deswegen trifft, um das Triffin-Dilemma zu lösen:

 

Der US-Dollar muss aktuell weltweit als Reservewährung verwendet werden (Liquidität!), was bedeutet, dass er in großen Mengen ins Ausland fließen muss. Heißt aber dauerhaftes Handelsdefizit. Ohne Defizit gäbe es schlichtweg zu wenige USD. Die Welt braucht USD, aber die USA können diese nicht unbegrenzt bereitstellen, da sonst Kreditwürdigkeit sinken würde. Ohne Defizit wären zu wenig USD im Umlauf, was wahrscheinlich zu einer Deflation führen würde (siehe 70ern nach Bretton-Woods).

 

Und man sieht seit paar Jahren, dass es immer weniger Käufer für UST (Staatsanleihen) gibt. China hat Bestände stark reduziert und gleichzeitig fangen immer mehr Länder an, andere Währungen (Brics...) zu nutzen. Die Finanzierung der Schulden wird also immer schwieriger. MMn auch der Hauptgrund, warum es DOGE gibt (Ausgabenseite reduzieren). 

 

Die USA stehen jetzt also vor der Wahl: Handelsdefizit verringern oder Zinsen (Schuldenlast) steigen.

 

Die höheren Zölle sind mMn daher nun ein Versuch die Produktion zurück in die USA zu holen, um das Handelsdefizit zu senken und die Kontrolle zu verbessern.

 

Heißt jedoch auch eine zunehmende Knappheit des USD. Was krass ist, aber ich denke, dass die USA bzw Trump erkannt haben, dass sie den USD als Reservewährung nicht halten können.

 

Die entscheidende Frage ist jetzt also, welche Währung als nächste Reservewährung für den internationalen Handel verwendet wird. Trump setzt (übrigens ebenso wie China und viele andere Staaten) auf den Aufbau von Bitcoin-Reserven, siehe Bitcoin-Thread. Und wunderwas: Bitcoin löst genau das Problem des Triffin-Dilemmas. We'll see. 

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PapaPecunia

Der Visual Capitalist hat mal die Einnahmen und Ausgaben aufbereitet - trigger Warnung für Freunde von einfachen Antworten.

Die USA gibt mittlerweile mehr für den Schuldendienst als für das Militär aus. 

 

https://www.visualcapitalist.com/breaking-down-the-u-s-governments-2024-fiscal-year/

 

Ich hatte das schon mal wo geschrieben, DOGE ist viel rationaler als viele denken (also zumindest in Sachen Zielsetzung).

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Bolanger

Braucht es überhaupt die eine Reservewährung oder könnte nicht genau so gut ein Portfolio aus mehreren Währungen genutzt werden?

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bmi
· bearbeitet von bmi
vor 14 Stunden von Bolanger:

Braucht es überhaupt die eine Reservewährung oder könnte nicht genau so gut ein Portfolio aus mehreren Währungen genutzt werden?

Ja, könnte, ist aber sehr kompliziert hinsichtlich der erforderlichen Liquidität, Stabilität (setzt u.a. Rechtssicherheit voraus) und somit auch dem Vertrauen, das die jeweiligen Währungen mitbringen müssten. 

 

Realistisch wären Bitcoin- und Anleihen-gedeckte Stablecoins als Proxy für den USD. Infrastruktur besteht bereits und jeder hat Zugang. Firmen die Stablecoins ausgeben müssen Staatsanleihen kaufen, um diese zu decken. Heißt also, dass die USA dadurch weiterhin ihre Schulden in die Welt tragen kann. Siehe USDT (Tether), die für jeden Dollar auf der Blockchain als Sicherheit Bitcoin und USDT halten (beste Liquidität) und dadurch zu den 20 größten Abnehmern von UST zählen. Win-win. 

 

Mal sehen, ob hier in naher Zukunft Executive Orders kommen, die Stablecoins betreffen. Eine wichtige Voraussetzung wäre bspw die Laufzeit, denn Stablecoinanbieter kaufen aus Sicherheitsgründen kurzlaufende Anleihen, die USA benötigt jedoch Käufer der Langlaufende. Außerdem wäre eine Limitierung beim Auschashen erforderlich, damit nicht jeder unbegrenzt Stablecoins in USD tauschen kann, sonst wären sie wieder beim Ursprungsproblem. 

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Rotenstein

Zwar interessiere ich mich sehr für Amerika und Geopolitik und betrachte mich als relativ gut informiert, dennoch aber fällt es mir schwer, in die Zukunft zu blicken. Zumindest gibt es vollkommen unterschiedliche Szenarien, wie sich alles entwickeln könnte, und mir ist vollkommen unklar, wie sich das auf die Finanzmärkte auswirken wird. 

 

Von daher bleibe ich beim prognosefreien Investieren, was Aktien angeht, und lasse meinen globalen ETF (bzw. den dahinterstehenden Markt) darüber entscheiden, welchen Anteil er Amerika zuschreibt.  

 

Was Amerika selbst angeht, wird dessen Macht wohl in Europa immer noch unterschätzt. Ich sehe nicht, wie sich Europa auf absehbare Zeit von Amerika entkoppeln könnte. Ohne Amerika läuft nämlich nichts in Europa, da man über viele Jahrzehnte sehr viel Verantwortung ausgelagert und abgegeben hat. Weder britische Atom-U-Boote noch europäische Finanzmärkte sind unabhängig von den USA, und in Ostasien sieht es ähnlich aus. Die USA sind nach wie vor führend, was Militär, Politik, Wirtschaft, Finanzmärkte und Kultur angeht, und sind geopolitisch in einer äusserst komfortablen Situation. Der Erwerb Grönlands, so er denn kommt, würde diese Situation noch weiter verbessern. 

 

Es kann schon sein, dass die sehr hoch bewerteten amerikanischen Märkte im Vergleich zu Europa etwas zurückkommen werden in den nächsten Jahren. Sicher ist es jedoch nicht. Eine Staatspleite sehe ich nicht, wie sollte das gehen? Gegenwärtig wird der amerikanische Staat - bei aller Kritik - auf Effizienz getrimmt, während in Europa alles hin zu mehr Schulden, mehr Sozialstaat und mehr Ineffizienz drängt. Die amerikanische Wirtschaft hat viel mehr Freiheiten als die eng gegängelte europäische, und wird auf absehbare Zeit die stärkste und innovativste der Welt bleiben. Die USA verfügen über eine sehr diversifizierte Wirtschaft und sind in quasi allen Branchen stark vertreten. Das Land ist ausserdem sehr gross, und während sich der eine oder andere Teilstaat im Niedergang befinden mag, blüht ein anderer Teilstaat auf. Auch ist Amerika politisch vielfältiger als ein kleines Land wie Deutschland, denn die Lager sind hier viel ausgeglichener. Gewöhnlich bringt Amerika zu einer neuen Bewegung auch immer eine starke Gegenbewegung hervor. 

 

Natürlich ist international viel Porzellan zerschlagen worden, und dies wohl teilweise unwiederbringlich, gerade was die westliche Wertegemeinschaft und ihre Organisationen wie die NATO betrifft. Hier schneidet sich Amerika derzeit ins eigene Fleisch, weil Trump nicht zu verstehen scheint, wie sehr Amerika von seiner Einflusssphäre profitiert hat. 

 

Als Schlussfolgerung gilt für mich weiterhin, dass ich gegen Amerika nicht wetten wollen würde. 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 7.3.2025 um 12:29 von Limit:

Bei dem ein oder anderen System wird man nicht um amerikanische Anbieter herumkommen, aber ich denke die meisten Regierungen in Europa werden versuchen das zu minimieren. Es ist schwer zu sagen wie viele Aufträge an amerikanische Firmen gehen werden, aber ich vermute es werden sehr viel weniger sein als die Amerikaner es sich erhoffen.

 

Europa hat nichts vergleichbares zu den Tarnkappenflugzeugen, aber deren Nutzen ist eh zunehemnd reduziert, da passive Radarsysteme immer besser werden, auch diese Flugzeuge zu sehen und da geht es nicht um wechselseitige Innovation, sondern das Passivradar hebelt schlichtweg das grundlegende Prinzip der "Tarnkappe" aus.

 

Im Weltraum hat sich Frankreich wohl eine hohe Eigenständigkeit bewahrt, auch Deutschland hat ein bisschen was im All. Bei den Trägerraketen ist die Ariane 6 mittlerweile einsatzfähig.

Auch wenn wir bei den Kampfflugzeugen (und der Marine und vermtl. im Weltraum) den USA unterlegen sind, so sind wir Europäer es gegenüber den Russen nicht.

 

Bei Flugabwehr mit größerer Reichweite setzt man noch stark auf Patriot, aber das System ist im Grunde eh viel zu teuer, um es im Krieg zu verwenden. Das Arrow System der Israelis soll im Skyshield ja die ballistischen Raketen abwehren, was unsere Fregatten da benutzen weiß ich grad nicht. Für Iris-T ist eine Version in Entwicklung, die auch Hyperschallwaffen abwehren können soll. Gegen langsamer Ziele in mittlerere Entfernung ist die Iris-T SLM sowieso das bessere weil weitaus billigere System. Meines Wissens sind die ITAR frei. Europäische Partner haben andere, ebenfalls hochwertige Luftabwehrsysteme.

 

Mittlere Raketenartillerie ist derzeit auch von den US Systemen dominiert, aber auch hier hätten wir Alternativen wie z.B. EuroPULS. Mal schauen, was Polen mit der großen HiMARS Bestellung macht.

 

Anti-Schiff Raketen weiß ich nicht.

 

Bei Kampfpanzern sind die Europäer gleichwertig zu den Amis, bei den Schützenpanzern sind wir technologisch leicht überlegen. Auch bei der 155mm Ari sind die europäischen Systeme klar besser als die amerikanischen, insbesondere die RCH155 sollte da nochmal neue Maßstäbe setzen können.

 

Grundsätzlich sind in vielen europäischen Produkten US Komponeten verbaut. Sieht man gut bei der Gripen, da steckt z.B. ein US Triebwerk drin. Das nutzen die Amerikaner immer wieder, um den Gripen Export schlichtweg zu verbieten. Jetzt gerade erst bei Kolumbien. Die USA verbietet erneut den Kauf der Gripen. Stattdessen teilen die USA unverholen mit, dass Kolumbien doch gerne stattdessen ihre F16V kaufen könne. (ob sie es tun ist eine andere Frage, denn dazu müsste man ja dem Verkäufer auch vertrauen und jeder kann sehen, wie die USA gerade jetzt mit der Ukraine umgehen und gerade versuchen, deren HiMARS unbrauchbar zu machen)

 

Meine Hauptsorge gilt den taktischen Kernwaffen.

Machen wir uns nichts vor, der US amerikanische Atomschutzschild existiert nicht mehr. Egal was Trump jetzt sagt, man wird ihm nicht mehr glauben, dass er für die Europäer Kernwaffen gegen die Russen einsetzen wird und wenn die Galubwürdigkeit weg ist, ist jede Abschreckung weg.

Russland kokketttiert sehr offensiv mit dem Einsatz seiner Kernwaffen gegen Europa und auch die russischen Startgei wirs als escaalte to deescalate bezeichnet, also der sehr frühe atmare Erstschlag, um eine schnelle Kapitulation zu erzwingen.

Ich sehe hier keine gute Lösung. Man kann hoffen, dass die Franzosen zumindest eine Weile ein unsicherheitsfaktor für die Russen bleiben (ich glaube aber nicht wirklich an eine französische abschreckung), für mich ist der einzige Weg, dass sich mindestens Polen, Deutschland und Skandinavien ebenfalls atomar bewaffnen. Vielleicht kann man sich zusamemn tun.

Deutschland hat hier (entgegen der öffentlichen Wahrnehmung) wohl nach wie vor sehr weitreichende Fähigkeiten z.B. bei der Urananreicherung. die europäischen Bomben wären vermutlich Uran-Bomben. Zusammen mit Schweden sollte es möglich sein, solche Kernwaffen rasch zu bauen.

Als Trägersysteem wird man europäische Flugzeuge verwenden. Ich gehe davon aus, dass auch eine modifizierte Taurus Atomwaffenfähig wäre.

 

Zweitschlagfähigkeit bekommen wir kurz- und mittelfristig nicht hin, das bleibt erstmal bei Frankreich und evtl. UK.

 

Was man machen könnte wäre bei Thyssen-Krupp weitere Dolphin II U-Boote für Deutschland in Auftrag zu geben. Die bauen ja für die Israelis zweitschlagfähige U-Boote, die Technologie und Produktionsmöglichkeiten sind also vorhanden.

 

Ich gehe übrigens davon aus, dass auch Taiwan, südkorea und Japan Kernwaffen bescahffen müssen. Ich halte es auch hier nicht mehr für glaubwürdig, dass die USA hier eine zuverlässige Schutzmacht sein werden. Bestenfalls wird Trump die Länder kontinuierlich erpressen. Dann zahlen sie Schutzgeld, nur um im Falle des Falles doch fallen gelassen zu werden. Zu Japan hat er sich Trump bereits entsprechend  abfällig geäußert.

 

---

 

Ansonsten sehe ich in den USA einen rapiden Umbau der Gesellchaft.

 

Das oberste Gericht wurde ja unter Trump I schon vorbereitet

 

neu ist jetzt unter Trump II, dass man wohl auch andere Richter angreift.

 

Bei den Medien wid bereits zwischen staatstreu und feundlich unterschieden und die entsprechend behandelt

 

Unleibsame Beamet werden in massen entfernt, neu einzustellende müssen seit ein paar Tagen einen schriftlichen Gesinnungstest absolvieren und ihre Loyalität zu den Trumpisten erklären.

 

Unliebsame Studentenproteste werden jetzt identifiziert und den Studenten aber auch den Universitäten gedroht. Hongkong Move

 

Ganz neu ist auch, dass Behörden eine Liste mit Worten vorgeelgt haben, die sie nicht mehr vewenden sollen, z.B. sowas wie "climate change" oder "diversity", aber auch "women" ist jetzt ein unerwünschets Wort. Unvorstellbar. Doppelplusgut für die neuen US Taliban.

Gibt schon Geschichten, wo z.B. ein Bericht wegen dem Begriff "forest diversity" geflaggt wurde. Das ist also wohl kein schlechter Scherz.

 

Von den deutschen Klimaforschern weiß man, dass US Klimaforscher schon seit Wochen einen Maulkorb haben und zu Projekten nicht mehr mit ihnen kommunizieren dürfen.

 

Das wording der Botschaften ändert sich. Man lese den Bericht der US Botschafterin vom letzten großen russischen Angriff auf die Ukraine. Sinngemäß: Ein Angriff geschah. Aber nicht: Die Russen haben angegriffen.

Ein Großteil der Leute, die die Republikaner wählt hat mittlerweile ein sehr schlechtes Bild von Selensky. das war vor zwei Monaten noch anders. Die Lügen wirken, die Amerikaner glauben diesen ganzen Müll.

 

Das ganze Zollgelaber und die Börsenkurse sind mir im Vergleich dazu, was sich da derzeit in den USA anbahnt, aus meiner Sicht nur Kleinscheiß.

 

 

vor 2 Stunden von Rotenstein:

 Eine Staatspleite sehe ich nicht, wie sollte das gehen? Gegenwärtig wird der amerikanische Staat - bei aller Kritik - auf Effizienz getrimmt, während in Europa alles hin zu mehr Schulden, mehr Sozialstaat und mehr Ineffizienz drängt. Die amerikanische Wirtschaft hat viel mehr Freiheiten als die eng gegängelte europäische,

Ob Trump hier positive Auswirkungen hat muss sich erst zeigen. Ich bezweifle, dass seine völlig erratische Politik und die Zerstörung von Handelsbezihungen hier positiv wirkt.

Dass ein Staat effizienter ist, wenn Beamte stattdessen arbeitslos sind wage ich auch zu bezeifeln und Positionen im Staat primär mit Gesinnungstests zu belegen hat noch keinem Staat Gutes getan. Das sind Schäden, die sehr lange nachwirken werden.

 

Die USA sind pro Kopf doppelt so hoch verschuldet wie Deutschland und die Zinsen auf 10-jährige US Anleihen sind auch nach Ankändigung des 900 Mrd. Schuldenpakets immer noch erheblich höher als das der deutschen.

Und wenn es gut läuft werden die 900 Mrd Euro ja sehr überwiegend Investitionen im eigenen Land auslösen.

 

Man hat ja gesehen, wie der inflation reduction act, also massives Investieren auf Pump, die US Wirtschaft die letzten Jahre beflügelt hat.

 

Für Europa mag die USA als Handelspartner nun teilweise ausfallen. Nicht schön. Die USA aber gehen einen Weg, wo ihre Handelsbeziehungen nicht nur mit Europa, sondern auch mit Mexiko, Kanada, China und vermutlich auch noch Japan stark beschädigt werden. Im Grunde führen die USA einen Handelskrieg gegen die Welt. Selbst in Afrika und Südamerika werden sie durch die Vernichtung von USAID mit dem Holzhammer erheblich an Einfluss und Wohlwollen verlieren.

 

Ursprünglich hat Trump sich ja sogar geweigert, über USAID 1,5 Mrd USD für Dienstleistungen Dritter zu bezahlen, die bereits erbracht wurden.

 

---

 

Ich möchte jedenfalls nicht 70% meiner Aktien im US Markt haben und ich hab das zum Glück auch nicht.

 

 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 1 Stunde von Rotenstein:

 

Was Amerika selbst angeht, wird dessen Macht wohl in Europa immer noch unterschätzt. Ich sehe nicht, wie sich Europa auf absehbare Zeit von Amerika entkoppeln könnte. Ohne Amerika läuft nämlich nichts in Europa, da man über viele Jahrzehnte sehr viel Verantwortung ausgelagert und abgegeben hat. Weder britische Atom-U-Boote noch europäische Finanzmärkte sind unabhängig von den USA, und in Ostasien sieht es ähnlich aus. Die USA sind nach wie vor führend, was Militär, Politik, Wirtschaft, Finanzmärkte und Kultur angeht,

 

Deutschland war 2023 bereits der zweitgrößte Waffenexporteur der Welt und da haben wir quasi erst begonnen.

 

Rheinmetall produziert heute mehr 155mm Granaten als die ganze US Industrie zusammen.

 

Es geht nicht darum, einen Krieg gegen die USA zu gewinnen (noch nicht?), es geht erstmal darum, einen Krieg gegen die Russen zu gewinnen und auch nicht Deutschland alleine, sondern fast ganz Europa vereint plus ggf. Kanada, Australien, Südkorea und Japan.

vor 18 Stunden von bmi:

Ich denke, dass Trump diese Entscheidungen vor allem deswegen trifft, um das Triffin-Dilemma zu lösen:

 

Ich denke, dass Trump gar keine solchen Überlegungen trifft.

 

Warum glaubst Du, dass der Typ, der es nicht mal schaffte Casinos zu betreiben und mittlerweile auf den Wortschatz eines 12-jährigen reduziert ist, hier plötzlich 4D Schach spielt mit hoch komplexen und sehr langfrsitigen Manövern?

 

Ich glaube, dass Trump viel, viel, viel primitiver tickt. Das ist einfach nur ein Bully.

 

Und ich glaube auch nicht, dass da irgendwelche ganz mächtigen und klugen Strategen im Hintergrund die Fäden ziehen, denn wie konnte es dann passieren, das sich Musk da einfach mal recht spontan mit 250 Mio USD eine größere Macht erkaufen konnte als jeder Minister im der Regierung hat? Auch Teil eines ganz großen Masterplans?

Ich glaub das nicht.

Ich glaube, dass Trump ein bösartiger und auch ziemlich dämlicher Psycho ist, aber ganz sicher kein Meisterstratege.

 

Wenn ein Trottel wie Hitler im Land der Dichter und Denker mit stumpfer Hass-Propaganda an die Macht kommen konnte, warum sollte ein Psycho wie Trump in den USA das nicht können?

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