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Dino1985^

Geldanlage: Angst vor Inflation - Immobilien, Gold, Aktien?

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Sisyphos

Ich würde das von Holgerli dargestellte Krisenszenario "Zusammenbruch Euro" sogar noch etwas erweitern:

 

  • Die Umstellung in die neue Währung erfolgt für Hypothekenkredite zu einem Satz von 1:1, deine Einkünfte werden aber zu einem geringeren Satz umgestellt
  • Da Du nach der Krise zu den bösen bösen Spekulanten/Krisengewinnern gehörst, die unmoralischerweise versuchen, ein leistungsloses Einkommen zu erzielen, sieht es die Mehrheit nur als sozial gerecht und angemessen an, Dich mit einer Sondersteuer oder Zwangshypothek auf Dein immobilienvermögen zu belegen. Damit ist selbst eine schuldenfreie Immobilie in kürzester Zeit wieder mit Schulden belastet.

Für beides gibt es übrigens in Deutschland historische Beispiele und Vorbilder, und wenn erst einige Parteien bemerken, wie gut sich mit solchen Maßnahmen ihre feuchten Träume von Umverteilung durchsetzen ließen, wird es von derartigen Vorschlägen nur so wimmeln.

 

Der große Nachteil von Immobilien ist genau das, was ihr Name sagt, nämlich daß sie immobil sind. Damit sind die dem vollen Zugriff des jeweiligen Staates ausgesetzt und im Gegensatz etwa zu Griechenland hat Deutschland eine gut funktionierendes Immobilienkataster.

 

Mit Aktien oder Edelmetallen hat man den großen Vorteil der Mobilität. Ein Aktiendepot läßt sich in wenigen Tagen liquidieren oder ins Ausland transferieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Underdog

Tja, so ist das im Leben. Kaum hat man was und schon beginnen die Sorgen es zu verlieren und wir suchen nach einer Versicherung.

 

Für Ereignisse, die wenn auch selten, so doch immer wieder vorkommen lässt sich Statistik betreiben und entsprechende Unternehmen kaufen uns das Risiko gegen Aufschlag ab.

Diese Möglichkeit entfällt hier meines Erachtens und letztendlich können wir alle froh sein in einem weitesgehend stabilen politischen und wirtschaftlichen Umfeld zu leben.

 

In Ländern, wo das nicht gegeben ist gehörte es immer schon zum guten Ton seine Ersparnisse in stabile Länder zu transferieren.

Vermutlich ist dieser Grund sogar entscheidender für den Finanzplatz Schweiz als eventuelle Steuerhinterziehungsmöglichkeiten.

 

Was heisst das nun für den TO ?

Die Absicherung seines (unseren) Risikos des € - crashs mit hohem Impact wird durch ein Risiko erkauft, das einen kleineren Impact hat aber eine höhere Wahrscheinlichkeit des Eintretens.

Ich glaube allerdings nicht, dass jemand in der Lage ist jeweils die Impact Höhe und die Wahrscheinlichkeit des Eintretens zu quantifizieren.

 

Für die meisten heisst die Antwort vermutlich die Risiken zu verteilen.

Den Weg dazu, den ich für mich persönlich gefunden habe würde ich als "no strategy" - Strategie bezeichnen.

In Immobilien (wie auch in alle anderen Geldanlagen) investiere ich nicht deshalb, weil ich mir einen besonderen Gewinn davon verspreche, sondern:

 

Immobilien kaufe ich, um sie selbst (oder nahe Familienagehörige) zu nutzen.

Gold kaufe ich mit der Absicht, es niemals zu verkaufen.

Einzelaktien habe ich, weill der Arbeitgeber einen massiven Preisnachlass gewährt.

In Solaranlagen investiere ich, weill ich die Idee befürworte.

Einen Oldtimer plane ich zu kaufen, weil es Freude macht.

 

Und wenn dann noch Geld übrig ist, dann lasse ich es auf dem Tagesgeldkonto liegen, bis mir was Neues einfällt, was ich gut finde.

 

Lange Rede kurzer Sinn: Ich denke der TO sollte sich mehr Zeit nehmen zu überlegen, was er denn so will im Leben und wann das etwa sein soll

und sich weniger Gedanken machen über Dinge, die wir eh nicht beeinflussen können.

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jgr27
· bearbeitet von jgr27

Hm...

 

 

vorab mal dies: bestimmte Arten leistungslosen Einkommens halte ich in der Tat für unmoralisch (es ist im Prinzip Diebstahl an dem, der den Gegenwert erwirtschaftet - das fundamentale Prinzip des Kapitalismus), und das Interesse, die Früchte seiner Arbeit auch vollimfänglich selbst genießen zu können, hat meines Erachtens nichts (in Worten: nichts) mit "feuchten Umverteilungsphantasien" zu tun. Ich würde in diesem hier eher von "Rückverteilung" reden, denn das Geld fließt zu denen die es verdient haben, zurück aus den Taschen jener die es ihnen vorher stehlen. Und das berührt eine ganz fundamentale philosophische Frage: dienen wird dem Mammon oder dem Menschen?

 

Da ich für mein Geld (und damit auch für die Wohnung) arbeite, dürfte der Anruch der "Leistungslosigkeit" übrigens schnell verfliegen.

Sobald ich meine Leistung einstelle geht mir (im Prinzip) auch die Immobilie verloren.

 

Der große Nachteil von Immobilien ist genau das, was ihr Name sagt, nämlich daß sie immobil sind. Damit sind die dem vollen Zugriff des jeweiligen Staates ausgesetzt

Das ist in der Tat so, und durchaus ein Punkt der langfristig zu denken gibt... wo ich nämlich meinen Lebensabend verbringe steht noch nicht fest. Kann gut sein daß ich das in wärmeren Ländern tun werde. Gegen Immobilien im Ausland spricht der Umstand daß ich a) kaufen würde was ich höchstwahrscheinlich nie gesehen habe, und b ) keine Ahnung von den Verpflichtungen und der Gesetzeslage im jeweiligen Land hätte. In Deutschland habe ich diesbezüglich ein Heimspiel.

 

(kann mir mal jemand sagen wie ich diese dämlichen automatischen Smileys abschalte? Jedesmal wenn ich "b" und ")" hintereinander schreibe wird B) daraus... grrr....)

Mit Aktien oder Edelmetallen hat man den großen Vorteil der Mobilität. Ein Aktiendepot läßt sich in wenigen Tagen liquidieren oder ins Ausland transferieren.

Aber nur solange

1) der Besitz von Edelmetall nicht strafbar ist (auch das gab es schon... viel Spaß auf dem Flughafen / an der Grenze), und

2) die Banken offen sind / das online-Banking funktioniert (und das wird das erste sein was im Fall des Falles geschlossen / abgeschaltet wird)

 

Fazit:

die absolute Sicherheit gibt's nicht.

Selbst dem Selbstversorger auf der Insel kann's buchstäblich die Ernte verhageln, oder dem Jäger die Beute ausgehen.

 

 

jgr

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jgr27
· bearbeitet von jgr27

@jgr27: Darf ich mal fragen, was Dir im Falle eines Zusammenbruchs des Euros diese mit Krediten belastete Immobilie bringt? Das Krisenszenario "Zusammenbruch Euro" sieht doch folgendermaßen aus: Wir bekommen eine neue D-Mark (NDM). Die NDM wird massivst aufgewertet, es kommt zur wirtschaftlichen Vollbremsung und Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut. Deine Mieter werden (zumindest teilweise) zum Heer der Arbeitslosen gehören und keine Miete mehr bezahlen.

Stört mich absolut nicht, weil die Finanzierung nicht auf den Mieteinnahmen basiert - damit zahle ich bestenfalls etwaige Sondertilgungen für den Kredit. Und wenn's eines gibt in dem Deutschland gut ist, dann ist es das Wiederaufstehen nach einem Zusammenbruch. Zeitlicher Horizont etwa 10 Jahre. Das erlebe ich noch locker.

 

Ggf. gehörst auch Du zu den Arbeitslosen und hast auch kein Geld mehr, was über HartzV oder HartzVI hinausgeht. Wer bezahlt dann das Haus weiter ab?

Ich lebe 1) im Ausland und habe 2) den Kredit nur deshalb aufgenommen um liquide zu bleiben.

 

Wenn das Haus nicht mehr abbezahlt wird geht es in die Zwangsversteigerung, zusammen mit den hunderttausenden anderen Häusern der Leute die zu Niedrigzinsen ein Haus kauften und es aufgrund der Massenarbeitslosigkeit nicht mehr halten können. Ergo das Haus geht weg für 'n Appel und ein Ei. Übersehe ich was oder ist Deine Kohle nicht nun auch weg?

Es geht ja weniger um den aboluten Preis, sondern die Kaufkraft. Es sei daran erinnert daß hierzulande mal jeder Billionär war, aber sich trotzdem kein Brot kaufen konnte. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, und deshalb stellt ein Haus -so wie ein Acker- immer einen Wert an sich dar. Und wenn mir 1.000 NDM das gleiche kaufen wie 200kEur, dann geb ich die Hütte gern um diesen Preis her. Ein Totalverlust tritt nur dann ein, wenn sie abbrennt, einstürzt oder in die Luft geht.

 

Ich habe mal ein Buch gelesen, da ging es um die Frage wem die damalige Bundesrepublik eigentlich gehört. Am Beispiel der Mitglieder des bayrischen Landtags wurde da herausgearbeitet, daß Grund und Boden sowie Immobilien als einzige Werte eine Revolution, zwei Weltkriege und die nachfolgenden Währungsreformen überlebt haben .. und an der Macht immer diejenigen saßen, die am meisten davon hatten.

 

 

M.M.n. bringt ein Haus als Krisensicherung nur dann was, wenn es abbezahlt ist und eine gute Chance besteht, dass es sich auch mit teilweisen Mietausfällen selber tragen kann.

...oder man eben selbst drin wohnt und es unterhalten kann.

 

 

jgr

 

Tja, so ist das im Leben. Kaum hat man was und schon beginnen die Sorgen es zu verlieren und wir suchen nach einer Versicherung.

Weise Worte.

 

Den Weg ... den ich für mich persönlich gefunden habe würde ich als "no strategy" - Strategie bezeichnen.

In Immobilien (wie auch in alle anderen Geldanlagen) investiere ich nicht deshalb, weil ich mir einen besonderen Gewinn davon verspreche, sondern:

 

Immobilien kaufe ich, um sie selbst (oder nahe Familienagehörige) zu nutzen.

Gold kaufe ich mit der Absicht, es niemals zu verkaufen.

Einzelaktien habe ich, weill der Arbeitgeber einen massiven Preisnachlass gewährt.

In Solaranlagen investiere ich, weill ich die Idee befürworte.

Einen Oldtimer plane ich zu kaufen, weil es Freude macht.

 

Und wenn dann noch Geld übrig ist, dann lasse ich es auf dem Tagesgeldkonto liegen, bis mir was Neues einfällt, was ich gut finde.

Dem kann ich mich vollumfänglich anschließen (nur daß ich keine Oldtimer sammle). Ich bin hier nur deswegen aufgeschlagen weil in Aktien und Derivaten eben dieses Neue gefunden zu haben glaubte.

Ob ich da nun wirklich investiere... nun ja, ich weiß es noch nicht. Es ist eine mühsame Angelegenheit.

 

jgr

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Nord

Ich habe mal ein Buch gelesen, da ging es um die Frage wem die damalige Bundesrepublik eigentlich gehört. Am Beispiel der Mitglieder des bayrischen Landtags wurde da herausgearbeitet, daß Grund und Boden sowie Immobilien als einzige Werte eine Revolution, zwei Weltkriege und die nachfolgenden Währungsreformen überlebt haben .. und an der Macht immer diejenigen saßen, die am meisten davon hatten.

In meiner Heimatstadt (früher Industriestandort und Eisenbahnknotenpunkt) wurden im zweiten Weltkrieg über 70% aller Wohnhäuser in zerbombt. Die Nachbarn meiner Großeltern mussten noch bis in die späten 50er einen Baukredit für ein Haus tilgen, das schon seit November '44 nicht mehr stand, während sie zu dritt in einer ungeheizten Abstellkammer des Hauses meiner Großeltern ausharrten, weil die anderen Räume bereits zwei anderen Familien aus der Nachbarschaft als Notunterkunft diente, deren Häuser schon früher in Trümmern lagen.

 

In der DDR sind Bauern und Großgrundbesitzer reihenweise enteignet worden. Vermieter wurden durch staatlich regulierte Niedrigstmieten dazu genötigt, ihre Immobilien unentgeltlich an den Staat abzutreten, weil sie mit den Mieten nicht mal die Instandhaltungsmaßnahmen hätten decken können. Genauso wurden Republikflüchtlinge ausnahmslos enteignet und kämpfen teilweise heute noch darum, die Häuser zurückzubekommen, die sie mit ihren eigenen Händen errichtet haben - oft vergeblich, weil sie noch zu DDR-Zeiten an neue Besitzer wechselten.

 

Und Immobilien sind sicher? Immer?

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KlausKarl
· bearbeitet von KlausKarl

Nichts ist sicher ganz einfach.

An meiner Immo erfreue ich mich jeden Tag das sie mir gehört ich drin wohnen kann und mich keiner nervt......

Mein Depot hingegen lässt mich vollkommen kalt.

 

Jeder muss für sich entscheiden was er machen und was er für sinnvoll hält.

Vergangenheit sagt nix über die Zukunft aus da kanns dann wieder ganz anders sein.

 

Hier immer mit der Vergangenheit zu kommen wies in der DDR war etc ist doch albern.

Allgemein finde ich es sehr Schade das hier im Forum oft immer alles so schwarz gemalt wird.

Holt Euch doch gleich nen Strick und gut ist, aber vergesst nicht das Vermögen zu vergraben damit es sicher ist.

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Nord

Hier immer mit der Vergangenheit zu kommen wies in der DDR war etc ist doch albern.

Allgemein finde ich es sehr Schade das hier im Forum oft immer alles so schwarz gemalt wird.

Holt Euch doch gleich nen Strick und gut ist, aber vergesst nicht das Vermögen zu vergraben damit es sicher ist.

Hattest Du nicht gerade die Vergangenheit ausgegraben ("Weltkrieg", "Revolution",...) und das als angeblichen Beweis für die überlegene Sicherheit von Immobilien angeführt? Und die Schwarzmalerei betrieben, dass alle anderen Assets wie z.B. Aktien und Anleihen in solchen Szenarien wertlos werden? Du magst Deine eigenen Argumente wohl nur dort anwenden, wo sie Deine Thesen unterstützen?

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