katana26 August 5, 2013 Hallo zusammen?, Ich wollte mal fragen ob man bei Versicherungsgesellschaften eigentlich aich Wettbewerbsvorteile erkennen kann. Bei Industriegütern kanm man das ja z.b. anhand der Kriterien Qualität oder Kosten der Produkte machen aber woe funktioniert das bei Versicherungen?? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
katana26 August 7, 2013 Weiß da keiner etwas dazu oder ist die Frage so offensichtlich? Vielen Dank schon einmal Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter August 7, 2013 · bearbeitet August 7, 2013 von harryguenter Bei Industriegütern kanm man das ja z.b. anhand der Kriterien Qualität oder Kosten der Produkte machen Kann man das wirklich? Heutzutage kann man beim Autokauf Preise vergleichen und die "Featureritis-Listen" der Anbieter danebenlegen. Wer's genau nimmt schaut sich noch die "useability" der features an. Und wie bewertest Du die Haltbarkeit und Folgekosten? Und wieviel sagt die Qualität der Vergangenheit über die Qualität der aktuellen Produkte aus? Oder ist der aktuell beworbene Hornbach Hammer aus Panzerstahl "besser" als ein anderer Hammer aus Chrom Vanadium Werkzeugstahl? ... aber woe funktioniert das bei Versicherungen?? Versicherungsbedingungen, Zahlungsbereitschaft im Schadensfall und Kosten wären hier ein Ansatz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver August 7, 2013 · bearbeitet August 7, 2013 von John Silver Hallo zusammen?, Ich wollte mal fragen ob man bei Versicherungsgesellschaften eigentlich aich Wettbewerbsvorteile erkennen kann. Bei Industriegütern kanm man das ja z.b. anhand der Kriterien Qualität oder Kosten der Produkte machen aber woe funktioniert das bei Versicherungen?? Aus wessen Sicht? Aktionär: hohes EK, breit aufgestellt oder gutes Rückversicherungsmanagement, passende RST (nicht zu hoch und bitte auf keinen Fall zu niedrig) niedrige Schaden-/Kostenquote, möglichst weit von 100 entfernt, guter/großer Vertrieb oder sehr schlanker günstiger Vertrieb, schlanke Verwaltung, gutes Anlagemanagement. allgemein gutes Management usw. Kunde: hohes EK, hohe RST, kundenfreunliche Versicherungsbedingungen, kundenfreundliche Schadensregulierung, guter Vertrieb (hat Ahnung), hohe Anlageerträge, "mittlere" Schaden-/Kostenquote (verdient nicht zuviel am Kunden, hat aber auch nicht zu hohe Verwaltungskosten) usw. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
katana26 August 13, 2013 Hallo und danke Ich meinte natürlich aus anlegersicht. Eure antworten sagen aber z.t. aus dass man einen Wettbewerbsvorteil anhand von kennzahlen aus der guv/bilanz sehen kann. Aber oft si d Wettbewerbsvorteile nur schwer durch kennzahlen erkennbar wie z.b. hohe eintrittsbarrieren in einen Markt o.ä. Wie beurteilt ihr das management, die zahlungsmoral, was ist ein breiter Vertrieb, viele Produkte die angeboten werden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver August 13, 2013 Hallo Katana, zu Deinen Fragen: Eure antworten sagen aber z.t. aus dass man einen Wettbewerbsvorteil anhand von kennzahlen aus der guv/bilanz sehen kann. Ja. ... Aber oft si d Wettbewerbsvorteile nur schwer durch kennzahlen erkennbar wie z.b. hohe eintrittsbarrieren in einen Markt o.ä. Wie beurteilt ihr das management, die zahlungsmoral, was ist ein breiter Vertrieb, viele Produkte die angeboten werden? Hohe Eintrittsbarrieren Im Zeitalter des Internets sind diese relativ. Des Weiteren darf man nicht vergessen, dass Versicherungen, von Ausnahmen und regionalen Spezialversicherungen abgesehen, fast immer "gross" sind, auch wenn sie einen gewissen mittelständischen Charakter aufweisen. Das liegt daran, dass die laufenden Prämienzahlungen i.d.R. schon "gross" sind. Im Umkehrschluss heißt das, dass es eigentlich nur relative Eintrittsbarrieren gibt, weil die Versicherungen solche Barrieren "relativ leicht" überwinden können. Management Sehr schwierig in Worte zu fassen. Meiner Meinung nach wird das Management im allgemeinen oft überschätzt. Man darf nicht vergessen, es handelt sich hier oft um "grosse Tanker". Wie man das messen soll? Stairway empfiehlt hier oft das persönliche Gespräch (oder zumindest mit der IR). In der Versicherungswirtschaft denke ich ist mit entscheidend die "Mathematik" / die Aktuare. Deren Qualität ist entscheidend ob Margen auskömmlich kalkuliert wurden und Risiken richtig berechnet wurden. Ich glaube das ist für nicht Aktuare und Aussenstehende aber nicht zu quatifizieren. Vielleicht ist das gerade noch indirekt über die Combined Ratio etc. ablesbar. Zahlungsmoral Gut wenn die Kunden pünktlich zahlen für die Versicherung, das spart Inkassokosten. Wenn die Versicherung schlecht zahlt ist das aus Akionärssicht erstens ein Marketingproblem und dann zweitens später ein Vertriebsproblem. breiter Vertrieb Was soll das sein? Abdeckung aller Vertriebskanäle oder? Oder ein sehr grosser Vertrieb? Im Endeffekt muss ein Vertrieb meiner Meinung nach entweder billig sein (Stichwort Internet), und/oder im Markt stark vertreten sein und den "persönlichen" Bonus ausspielen (Stichwort Hallo Herr Kaiser). Versicherungsprodukte sind für den Normalbürger erklärungsbedürftige Produkte, was sowohl den Inhalt als auch die Dringlichkeit betrifft. Über das Internet erreicht man hier oft nur die Leute die dies erkannt haben. Und die sind dann auch noch sehr preissensitiv. viele Produkte Was meinst Du damit? Es besteht Spartentrennung in der Versicherungswirtschaft. Im allgemeinen ist dann hier aber die Frage, wie ein Spezialversicherer mit seinem Kundenstamm und seiner Rückversicherung aufgestellt ist oder ob ein "Alles-Anbieter"-Konzern Rückschläge in einem Segment durch andere ausgleichen kann. Im Endeffekt ist auch das hier ein "Mathematik" / Aktuarproblem aus meiner Sicht. Denn in der Theorie ist das Problem simpel. "Nur" die Praxis ist eine unglaubliche Herausforderung. Ich hoffe das "ein wenig" erläutert zu haben, obwohl das alles viel komplexer ist und hier vielzuvereinfacht dargestellt wurde (im wesentlichen fehlen noch ganz viele Aspekte wie Rückversicherung, Rückstellungen und Versicherungskollektiv usw.). VG John Silver Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
katana26 August 14, 2013 Hallo und vielen Dank für die tolle Ausführungen. Dadurch habe ich mal einen groben Überblick. Aber ich merke dass die Versicherungsbranche nicht bzw. Noch nicht in meinem "circle of confidence" ist. Aber kann ich grob sagen dass man Versicherungen relativ gut über Kennzahlen bewerten kann, da das Geschäftsmodell sich ja nicht wesentlich ändert und damit das Geschäfsmodell nicht bis ins kleinste Detail analysiert werden muss!?! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag