Wutzi Juli 30, 2013 Hallo, welche Möglichkeiten gibt es denn, sich systematisch Willen über Finanzen und Wirtschaft anzueignen? Im Buchladen finde ich im Finanzbereich entweder reißerische Literatur oder Fachbücher für BWL-Studenten. Vorkenntnisse sind (ehrlicherweise) nicht vorhanden. Zeit zum selbstständigen Lernen ist vorhanden. Was für Ideen habt ihr? Wutzi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 30, 2013 · bearbeitet Juli 30, 2013 von BondWurzel Hallo, welche Möglichkeiten gibt es denn, sich systematisch Willen über Finanzen und Wirtschaft anzueignen? Im Buchladen finde ich im Finanzbereich entweder reißerische Literatur oder Fachbücher für BWL-Studenten. Vorkenntnisse sind (ehrlicherweise) nicht vorhanden. Zeit zum selbstständigen Lernen ist vorhanden. Was für Ideen habt ihr? Wutzi was verstehst du denn unter "Willen über Finanzen" und wieso kannst du die Bücher beurteilen, wenn du keine Vorkenntnisse hast? schon mal im Forum geguckt? https://www.wertpapier-forum.de/forum/75-bucher-und-zeitschriften/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 30, 2013 · bearbeitet Juli 30, 2013 von Holgerli Hallo, stöber einfach mal hier durch Forum. Da findest Du immer nette Anregungen Ich habe mit - Kommer "Souverän investieren" (Forums-Bibel?) - Bernstein "Intelligente Asset Allocation" - Malkiel "Börsenerfolg ist (k)ein Zufall (= deutsche Übersetzung von " A random walk down Wallstreet") angefangen. Aus dem Malkiel habe ich einige nette Anregungen bezüglich technischer Anlayse mitgenommen und mache gerade da weiter. @BondWurzel: Wenn ich Titel lese wie "So werden Sie auf jeden Fall Millionär" nenne ich das auch reisserisch. Wenn ich Titel lese "Finanzmathematik für BWL'ler" nenne ich das BWL-Studenten-Literatur.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 30, 2013 "So werden Sie auf jeden Fall Millionär" ich wusste ja nicht, dass man bei G. Jauch mitmachen will.... ..Bücher über Finanzen und Wirtschaft sind grundsätzlich für Wirtschaftsstudenten geeignet, was ist daran so schlecht, wenn die Bücher auch für BWL-Studenten wichtig sind? Die Oberbegriffe Finanzen und Wirtschaft sind sehr weitläufig...was denn Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Steuern, Börsen 1x1? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juli 30, 2013 Wenn ich Titel lese wie "So werden Sie auf jeden Fall Millionär" nenne ich das auch reisserisch. Hättest du dich nicht durch den reißerischen Titel abhalten lassen, das Buch gelesen und dich an die Handlungsanweisungen gehalten, brauchtest (umgangssprachlich bräuchtest) du möglicherweise keine technischen Analysen mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Juli 30, 2013 was ist daran so schlecht, wenn die Bücher auch für BWL-Studenten wichtig sind? Vielleicht weil BWL Professoren mit der Praxis ähnlich viel am Hut haben wie solche für Gender Theorie? Und auch ähnlich staubtrocken schreiben? Wobei es natürlich lobenswerte Ausnahmen gibt. Man denke nur Prof. Dr. Otte Ph.D. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver Juli 30, 2013 · bearbeitet Juli 30, 2013 von John Silver Wenn ich Titel lese wie "So werden Sie auf jeden Fall Millionär" nenne ich das auch reisserisch. Hättest du dich nicht durch den reißerischen Titel abhalten lassen, das Buch gelesen und dich an die Handlungsanweisungen gehalten, brauchtest (umgangssprachlich bräuchtest) du möglicherweise keine technischen Analysen mehr. @ otto03: Sorry OT, aber zu geil! >>>>>>>>>>>> ß <<<<<<<<<<<< Damit es nicht zu OT ist: Man empfiehlt hier auch oft: Finanznachrichten-Lesen-Verstehen Und hier findest Du ein paar (u.a. auch von mir B) ) vorgestellte und renzensierte Bücher zur Börse. Z.B. den Klassiker von Graham. https://www.wertpapier-forum.de/topic/28571-was-lest-ihr-zur-zeit/page__st__268 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 31, 2013 Wenn ich Titel lese wie "So werden Sie auf jeden Fall Millionär" nenne ich das auch reisserisch. Hättest du dich nicht durch den reißerischen Titel abhalten lassen, das Buch gelesen und dich an die Handlungsanweisungen gehalten, brauchtest (umgangssprachlich bräuchtest) du möglicherweise keine technischen Analysen mehr. Ist zwar jetzt total OT: Doch genau deswegen lese ich auch Bücher über technische Chart- und Fundermental-Analyse. Ein Kommer, Malkiel oder otto03 können mir zwar erzählen, dass Chart-Analyse für den Popo ist aber ob sie mit der Aussage recht haben, muss ich schlussendlich noch selber entscheiden. Und da hilft es halt auch mal über den Tellerrand von Hold-&-Buy und Indexing hinwegzuschauen. BTW: Ist das hier das Wertpapier- & Deutschlehrer-Forum? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord Juli 31, 2013 Naja, wenn ich meine Karriere plane, kann ich natürlich auch erstmal ein Buch über Astrologie kaufen und lesen, um auch mal über den Tellerrand zu schauen. Oder ich mache mir vorher ein paar grundlegende Gedanken und überlege, welche Richtung grob Sinn machen könnte, und entscheide mich dann für einen Bewerbungsratgeber, das Programm einer Fern-Uni oder Bücher über Führungsverantwortung und Projektmanagement. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 31, 2013 Naja, wenn ich meine Karriere plane, kann ich natürlich auch erstmal ein Buch über Astrologie kaufen und lesen, um auch mal über den Tellerrand zu schauen. Oder ich mache mir vorher ein paar grundlegende Gedanken und überlege, welche Richtung grob Sinn machen könnte, und entscheide mich dann für einen Bewerbungsratgeber, das Programm einer Fern-Uni oder Bücher über Führungsverantwortung und Projektmanagement. Stimmt natürlich schon was Du sagst, allerdings ist es so, dass in der Öffentlichkeit ja immer wieder mit technischer Chart-Analyse gearbeitet wird. Deswegen finde ich sinnvoll zu wissen was a. dahinter steckt b. wo die gedanklichen Unterschiede zum Indexing und Buy & Hold sind c. warum das Ganze kritisch zu sehen ist Und c. kann man meiner Meinung nach nur wirklich einschätzen, wenn man sich mal mit dem Thema etwas teiefergehend beschäftigt hat. Und das man zwangsläufig bei Buy & Hold bzw. Indexing landen muss, wenn man seine Finanz-"Karriere" glaube ich nicht. Hier im Forum sind scheinbar auch genug Teilnehmer untwegs die andere Ansätze fahren. Ob das sinnvoll ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juli 31, 2013 welche Möglichkeiten gibt es denn, sich systematisch Wissen über Finanzen und Wirtschaft anzueignen? Im Buchladen finde ich im Finanzbereich entweder reißerische Literatur oder Fachbücher für BWL-Studenten. Vorkenntnisse sind (ehrlicherweise) nicht vorhanden. Zeit zum selbstständigen Lernen ist vorhanden. Was für Ideen habt ihr? Parallel zu Büchern etc. würde ich mir zumindest einige wenige Aktien in ein Depot legen. Wenn man die erstmal hat, verfolgt man die Nachrichten, Analysen usw. drumherum viel intensiver als in der Theorie. Und kann so die Erkenntnisse aus Büchern etc. besser zuordnen. So zumindest meine Erfahrung. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 31, 2013 BTW: Ist das hier das Wertpapier- & Deutschlehrer-Forum?....a bisserl Qualität muss man halt haben, schadet auch nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord Juli 31, 2013 Stimmt natürlich schon was Du sagst, allerdings ist es so, dass in der Öffentlichkeit ja immer wieder mit technischer Chart-Analyse gearbeitet wird. Es gibt sogar Fernsehsender, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als den Zuschauern die Karten zu legen. Und c. kann man meiner Meinung nach nur wirklich einschätzen, wenn man sich mal mit dem Thema etwas teiefergehend beschäftigt hat. Aber deswegen gleich für viel Geld ein Buch darüber kaufen? Tut es da nicht auch eine abendliche Google-Recherche auf der heimischen Couch? Gleiches gilt übrigens auch fur B&H oder jede andere Strategie. Danach kann man das Thema ja immer noch mit einem Buch vertiefen, wenn sich herauskristallisiert, dass man auf dem richtigen Weg ist. Und das man zwangsläufig bei Buy & Hold bzw. Indexing landen muss, wenn man seine Finanz-"Karriere" glaube ich nicht. Hier im Forum sind scheinbar auch genug Teilnehmer untwegs die andere Ansätze fahren. Ob das sinnvoll ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Yep, so wie Millionen von Menschen jeden Morgen als erstes das Horoskop lesen, wenn sie beim Frühstück ihre Tageszeitung aufschlagen. Und denen hilft das sogar ziemlich gut, sich im Leben zurechtzufinden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 31, 2013 · bearbeitet Juli 31, 2013 von Holgerli Aber deswegen gleich für viel Geld ein Buch darüber kaufen? Tut es da nicht auch eine abendliche Google-Recherche auf der heimischen Couch? Gleiches gilt übrigens auch fur B&H oder jede andere Strategie. Danach kann man das Thema ja immer noch mit einem Buch vertiefen, wenn sich herauskristallisiert, dass man auf dem richtigen Weg ist. Naja, das Buch über Chart-Analyse hat mich gebraucht über den Amazon-Marketplace 7 oder 8 Euro inkl. Versand gekostet. Eine abendliche Google-Recherche hat oftmals das Problem, dass man hier nur Sekundär-Literatur oder Teritiär-Meinungen (= basierend auf Sekundär-Literatur) bekommt. Wie gesagt, das Beispiel technische Chart-Analyse wurde sowohl von Kommer, als auch Bernstein als auch Malkiel negativ bewertet. Kommer gab keine Begründung, außer das es nicht funktioniert im Rahmen seiner üblich B&H-Argumentation. Bernstein hat wenigstens etwas begründet. Malkiel hat es sogar etwas ins Lächerliche gezogen. Das war für mich dann der Zeitpunkt mal selber etwas in Primärliteratur zu investieren und mir selber ein Bild zu machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Juli 31, 2013 Das war für mich dann der Zeitpunkt mal selber etwas in Primärliteratur zu investieren und mir selber ein Bild zu machen. Das Problem an Büchern über TA ist m.M.n., dass sie häufig gar nichts begründen. Sie nehmen bspw. einen Chart, malen eine Figur ein, geben ihr einen Namen, und tun dann stillschweigend so, als ob das richtig so wäre. Es wird häufig gar nicht aufgezeigt, ob bspw. ein hanging man, ein shooting star, ein aufsteigendes Dreieck etc. pp. tatsächlich Formationen sind (und nicht einfach nur vom menschlichen Hirn hineininterpretiert!) und das diese eine Prognosefunktion haben. Ganz deutlich zu sehen bspw. in den Büchern von John Murphy (insb. Charting made easy, Technical analysis of financial markets). Das das natürlich ziemlich problematisch ist, wird auch recht schnell klar, wenn man sich folgendes überlegt: Angenommen ich nehme einen Chart, und erkenne dort etwas das aussieht wie wedelnder Hund. Kaum einer würde einfach glauben, das dies eine bullische Formation sei, sondern man würde dies überprüfen. Natürlich gibt es auch Publikationen die entsprechende Untersuchungen anstellen. (Als Beispiel: Candlestick technical trading strategies: Can they create value for investors? http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378426605002116) Diese sind aber nicht einfach so im Buchladen zu erwerben und nicht immer leicht verständlich. Das wichtigste ist doch sowieso: Kritisch bleiben, auch ggü. allgemein anerkannten "Wahrheiten". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 31, 2013 Ich lese gerade John Magee "Mit Charts zum Erfolg". Was ich total faszinierend an dem Buch finde ist, dass es halt total subjektiv ist. Z.B.: These: Du kannst den Markt nie längerfristig schlagen. Kommer/Malkiel/Bernstein: Dann lass es bleiben. Maggie: Ja stimmt, aber oftmals (wie oft oftmals ist wird aber nicht gesagt) schaffst Du es. Also mache weiter. Ich gebe Dir recht, dass man immer kritisch sein muss. Bis jetzt habe ich eine Menge Spass beim lesen , kann mir hier und da ein Grinsen nicht verkneifen und verstehe Malkiels Lästerei immer besser. Aber diese Erfahrung hätte ich nie gemacht bzw. Zweifel wären immer geblieben. wenn ich das Buch nicht begonnen hätte. Mein persönliches Fazit: Auch wenn ein Autor total krude Schlussfolgerungen zieht kann das Buch eine Bereicherung sein, weil man merkt, dass man ggf. doch auf dem richtigen Weg ist, weil man halt den Weg des BUches nicht eingeschlagen hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord Juli 31, 2013 Eine abendliche Google-Recherche hat oftmals das Problem, dass man hier nur Sekundär-Literatur oder Teritiär-Meinungen (= basierend auf Sekundär-Literatur) bekommt. Das ist in der Tat recht anstrengend, aber ich finde beispielsweise dieses Forum wesentlich informativer als irgendwelche Bücher. Ich habe irgendwann mal mit Webers "Genial einfach investieren" angefangen und war etwas enttäuscht, weil ich mir mehr erwartet hatte. Da hab ich aber schon ein halbes Jahr Forum gelesen. Dann hatte ich irgendwann soviel Positives über Bernstein gelesen und mir deshalb den "Intelligent Asset Allocator" im Original zugelegt. Wieder enttäuschend. Kommer spar ich mir deshalb. Ich habe aus diesem Forum mit Sicherheit 100x mehr über passives Investieren, Asset Allocation und ähnliches gelernt als in diesen Büchern zusammen. Und über Tricks z.B. mit Steuern, Riesterrente oder irgendwelchen Fußangeln bei Finanzprodukten liest man in solchen Büchern nie, in aller Regel nicht mal im Finanztest-Heft. Den Meinungspluralismus muss man ertragen, darin unterscheidet sich ein Forum total von Büchern. Und ich finde ihn sogar wünschenswert, gerade weil man eben immer wieder gezwungen ist, seine eigene Position zu verteidigen und dadurch zu hinterfragen und ggf sogar zu revidieren. Wenn ich mir so manchen alten Beitrag von mir anschaue, muss ich bestenfalls schmunzeln, mich manchmal auch schämen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag