Innere Werte Juli 27, 2013 Vor einiger Zeit habe ich begonnen, mich nach vielen Jahren wieder mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen, u.a. mit Hilfe dieses Forums und einiger Blogs. Marginale Erfahrung habe ich mit dem Kauf ausländischer Aktien, mit Optionsscheinen, und sogar einen Pennystock habe ich aus jugendlichem Leichtsinn mal erworben. In den letzten Jahren habe ich vor allem aber ganz nüchtern in ETFs investiert. Derzeit befinden sich in meinem Besitz: - ARERO (DWS0R4) - 30% Anteil am Depot - DB X-TR.MSCI WORLD INDEX ETF (DBX1MW) - 25% - ISHS-MSCI EM UCITS ETF (A0HGZT) - 12% - SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (A1JJTD) - 34% Das Depot selbst macht allerdings nur knapp ein Viertel meines "Vermögens" aus, was ich gerne ändern möchte. Ein weiteres Viertel habe ich für 2 Jahre als Festgeld festgelegt, in der Hoffnung, dass dann die Zinsen wieder steigen könnten. Die restliche Hälfte liegt auf einem Tagesgeldkonto mit 1,5% Zinsen. Bis es mich in einigen Jahren oder Jahrzehnten wieder in den Fingern juckt, möchte ich mich mit dem Thema Geldanlage nicht mehr als notwendig beschäftigen, z.B. zum Rebalancing. Mit zwischenzeitlichen Verlusten hatte ich bisher psychisch kein Problem. Achja, ich bin 35, angestellt, und habe nicht vor, eine Familie zu gründen. Meinen Anlagehorizont kenne ich nicht genau. Mir ist das Gefühl wichtig, theoretisch meinen Job jederzeit kündigen zu können, um z.B. ein Jahr um die Welt zu reisen oder mich selbstständig zu machen. Ob ich es jemals machen werde? Keine Ahnung. Gut möglich, dass ich das Geld erst benötige, um vorzeitig in Rente gehen zu können. Ich überlege nun, den Tagesgeldanteil zu halbieren und in ETFs zu investieren. Mir schwebt dabei ein ETF auf den MSCI ACWI vor, weil dann schon mal das Rebalancing entfällt. Auf justetf.com finde ich drei Stück, der Lyxor scheint mir eine gute Performance und eine geringe TER zu haben. Die Replikationsmethode ist mir mittlerweile nicht mehr so wichtig. Was denkt Ihr? Außerdem beschäftigt mich das Thema Immobilien. Für den Eigenbedarf will ich auf absehbare Zeit keine erwerben, Vermieten wäre mir zu viel Stress für zu geringen Ertrag, Immobilienfonds scheinen wir wenig verlockend zu sein, und REITs sind ja schon im MSCI ACWI bzw. World enthalten. Soll ich sie trotzdem mit einen ETF auf einen globalen REIT-Index höher gewichten - und falls ja, mit welchem? Zuletzt noch eine Offenbarung: Obwohl (oder gerade weil) ich seit einigen Jahren fest angestellt bin, habe ich mich bisher um das Thema Steuern komplett gedrückt. Rechtlich war das hoffentlich okay, denn zur Steuererklärung bin ich wohl nicht verpflichtet - nur Rückzahlungen könnten mir entgangen sein (aber ich wüsste nicht, wofür). Was genau passiert, wenn ich mir nun einen "nicht steuertransparenten" ETF ins Portfolio lege (oder vielleicht längst habe?) - wird der automatisch strafbesteuert? Oder bekomme ich Ärger, wenn ich keine Steuererklärung inkl. Hinweis auf den ETF abgegeben habe? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MCThomas0215 Juli 27, 2013 Bis es mich in einigen Jahren oder Jahrzehnten wieder in den Fingern juckt, möchte ich mich mit dem Thema Geldanlage nicht mehr als notwendig beschäftigen, z.B. zum Rebalancing. Mit zwischenzeitlichen Verlusten hatte ich bisher psychisch kein Problem. Achja, ich bin 35, angestellt, und habe nicht vor, eine Familie zu gründen. Meinen Anlagehorizont kenne ich nicht genau. Mir ist das Gefühl wichtig, theoretisch meinen Job jederzeit kündigen zu können, um z.B. ein Jahr um die Welt zu reisen oder mich selbstständig zu machen. Ob ich es jemals machen werde? Keine Ahnung. Gut möglich, dass ich das Geld erst benötige, um vorzeitig in Rente gehen zu können. Für dich sind wohl 75% festverzinsliches aufgrund deiner Angst vor Komplexität und Einschränkung der Lebensweise das absolute Minimum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dwx Juli 27, 2013 Steuerlich ist der iShares MSCI EM so ganz und gar nicht pflegeleicht! Habe mich von meiner Position deshalb vollständig getrennt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Juli 27, 2013 · bearbeitet Juli 27, 2013 von Fondsanleger1966 Zuletzt noch eine Offenbarung: Obwohl (oder gerade weil) ich seit einigen Jahren fest angestellt bin, habe ich mich bisher um das Thema Steuern komplett gedrückt. Rechtlich war das hoffentlich okay, denn zur Steuererklärung bin ich wohl nicht verpflichtet Doch, natürlich. Du hast ausschüttungsgleiche Erträge ausländischer Thesaurierer - und für die besteht die Pflicht, sie jedes Jahr in der Anlag KAP zu erklären. Deshalb ist auch Dein jetziges Depot alles andere als pflegeleicht. Oder bekomme ich Ärger, wenn ich keine Steuererklärung inkl. Hinweis auf den ETF abgegeben habe? Das kann passieren. Deshalb würde ich Dir dringend raten, einen in diesen Dingen versierten Steuerberater einzuschalten. Der kann die Situation beurteilen und versuchen, diese (potenzielle) Steuerhinterziehung für Dich wieder vom Tisch zu bekommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Innere Werte Juli 30, 2013 Für dich sind wohl 75% festverzinsliches aufgrund deiner Angst vor Komplexität und Einschränkung der Lebensweise das absolute Minimum. Weshalb? Ohne eine zu wissen, wie viel ich angespart habe und wie hoch meine Lebenshaltungskosten sind, lässt sich das doch kaum einschätzen. Steuerlich ist der iShares MSCI EM so ganz und gar nicht pflegeleicht! Oh, danke für den Hinweis! Hast Du Ersatz gefunden? Deshalb würde ich Dir dringend raten, einen in diesen Dingen versierten Steuerberater einzuschalten. Der kann die Situation beurteilen und versuchen, diese (potenzielle) Steuerhinterziehung für Dich wieder vom Tisch zu bekommen. Um viel Geld kann es nicht gehen, aber das werde ich wohl tatsächlich mal machen müssen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sisyphos Juli 30, 2013 Deshalb würde ich Dir dringend raten, einen in diesen Dingen versierten Steuerberater einzuschalten. Der kann die Situation beurteilen und versuchen, diese (potenzielle) Steuerhinterziehung für Dich wieder vom Tisch zu bekommen. Um viel Geld kann es nicht gehen, aber das werde ich wohl tatsächlich mal machen müssen. Zunächst einmal solltest Du klären, ob Du in der Vergangenheit überhaupt schon den Sparerfreibetrag ausgenutzt hast. Eventuell liegt ja überhaupt noch keine Steuerverkürzung vor. Der ARERO-Fonds ist nicht nur steuerlich als ausländischer Thesaurierer problematisch sondern hat noch einige andere spezifische Probleme (Stichworte Haftungsportfolio aus Landesbank-/Länderanleihen, u.U. nur fehlerhafte Nachbildung des ARERO-Index aufgrund der eigenwilligen Swap-Konstruktion). Ich empfehle dazu dringend die Lektüre des ARERO-Thread in diesem Forum. Wenn Du mit diesen Problemen leben kannst, gibt es eine sehr einfache Möglichkeit dennoch den ARERO kostengünstig und steuerlich unproblematisch zu besparen - nämlich im Versicherungsmantel. Um die Thesaurierung ausschüttungsgleiche Erträge mußt Du Dir dann keine Gedanken machen. Die Abgeltungssteuer fällt dann nur beim Verkauf (bzw. der Kapitalentnahme) an. Falls die Versicherung mindestens 12 Jahre läuft und Du mindestens 62 Jahre alt bist, erfolgt sogar nur eine Versteuerung nach dem noch günstigeren Halbeinkünfteverfahren. Einen solchen Versicherungsmantel, mit dem sich der ARERO und auch einige ETFs besparen lassen, ist die sogenannte Flexible Vorsorge Invest von Cosmos drekt. Die Versicherung gibt in einer Variante als Sparplan und einer für unregelmäßige (Einmal-)Einzahlungen. Das ganze kostet beim ARERO nur 24.- EUR/Jahr Fixkosten. Für den ARERO fallen keine weitere Kosten an, bei ETFs werden zusätzliche geringe Transaktionskosten bei Kauf und Verkauf erhoben. Zur Flexible Vorsorge Invest von Cosmos direkt siehe auch folgende Threads in diesem Forum: Flexibler VorsorgePlan Invest / CosmosDirekt Versicherung oder Sparplan für Rente Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dwx Juli 31, 2013 Steuerlich ist der iShares MSCI EM so ganz und gar nicht pflegeleicht! Oh, danke für den Hinweis! Hast Du Ersatz gefunden? Laut Bundesanzeiger generiert der ETF von db x-trackers auf die Emerging Markets (aktuell!) keine ausschüttungsgleichen Erträge und ist damit steuerlich einfach zu handhaben. Gleiches sollte für die entsprechenden ETFs von ComStage und Deka(ETFLab) gelten (alle thesaurierend). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Juli 31, 2013 Laut Bundesanzeiger generiert der ETF von db x-trackers auf die Emerging Markets (aktuell!) keine ausschüttungsgleichen Erträge und ist damit steuerlich einfach zu handhaben. Nicht beim Verkauf, wenn die steuerlichen Daten noch nicht vorliegen! Gleiches sollte für die entsprechenden ETFs von ComStage und Deka(ETFLab) gelten (alle thesaurierend). Der Deka/ETFlab ist ein deutscher Fonds, der - als einziger der genannten - tatsächlich steuerlich unproblematisch ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hund555 August 1, 2013 Hallo zusammen, wisst ihr wie es mit Steuern bei ETFs von LYXOR und SPDR aussieht? Wenn Erträge ausgeschütelt werden, müsste von meiner Seite nichts mehr unternommen werden, oder? Danke Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Innere Werte August 5, 2013 Laut Bundesanzeiger generiert der ETF von db x-trackers auf die Emerging Markets (aktuell!) keine ausschüttungsgleichen Erträge und ist damit steuerlich einfach zu handhaben. Gleiches sollte für die entsprechenden ETFs von ComStage und Deka(ETFLab) gelten (alle thesaurierend). Das "aktuell" bedeutet, dass ich aber trotzdem jedes Jahr im Bundesanzeiger nachsehen müsste, ob solche Erträge angefallen sind, korrekt? Das würde ich mir gerne sparen. Der Deka/ETFlab ist ein deutscher Fonds, der - als einziger der genannten - tatsächlich steuerlich unproblematisch ist. Ich sollte wohl generell keine ausländischen thesaurierenden ETF mehr kaufen, um mir über dieses Thema keine Gedanken mehr machen zu müssen. Bei den ETF auf den MSCI ACWI komme ich nicht weiter, werde also doch lieber MSCI World mit MSCI EM kombinieren (70:30?). Für den MSCI World also z.B. den UBS-ETF SICAV - MSCI World A (LU0340285161) oder den Lyxor ETF MSCI World (FCP) D (FR0010315770). Und für den MSCI EM den Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF (DE000ETFL342) oder den UBS-ETF SICAV - MSCI Emerging Markets A (LU0480132876). Was meint Ihr? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
boll August 5, 2013 · bearbeitet August 5, 2013 von boll Das "aktuell" bedeutet, dass ich aber trotzdem jedes Jahr im Bundesanzeiger nachsehen müsste, ob solche Erträge angefallen sind, korrekt? Ja, leider... Obwohl soviel Aufwand ist es auch wieder nicht... Was meint Ihr? Wie hast du die Replikationsmethode bei den UBS-ETFs bewertet? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Innere Werte August 7, 2013 Wie hast du die Replikationsmethode bei den UBS-ETFs bewertet? Gar nicht. Nachdem ich nun so viel über die unterschiedlichen Methoden gelesen habe, habe ich mich entschieden, da nicht mehr weiter drüber nachzudenken. Am Ende interessiert mich der Tracking Error viel mehr. Gibt es übrigens eine Seite, auf der ich den für beliebige ETFs finden kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 August 7, 2013 Wie hast du die Replikationsmethode bei den UBS-ETFs bewertet? Gar nicht. Nachdem ich nun so viel über die unterschiedlichen Methoden gelesen habe, habe ich mich entschieden, da nicht mehr weiter drüber nachzudenken. Am Ende interessiert mich der Tracking Error viel mehr. Gibt es übrigens eine Seite, auf der ich den für beliebige ETFs finden kann? Was möchtest du wissen/messen: Standardabweichung, prozentualer Unterschied, positiv, negativ Artikel zur Einführung http://www.morningstar.de/de/news/105559/was-entscheidet-%C3%BCber-die-qualit%C3%A4t-eines-etf.aspx Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag