Einsicht in die Arztakte vor Versicherungsabschluss?

[Baroon]

Hallo zusammen,

 

ich verfolge die Beiträge in diesem Forum schon etwas länger und bin von den vielen qualifizierten und hilfreichen Beiträge beeindruckt. Deswegen möchte ich mit meinem Anliegen nun mal direkt zu euch sprechen.

 

Es geht um meinen Versicherungsmakler. Folgenden Ratschlag gibt er mir beim Abschluss der Berufsunfähigkeits-Versicherung:

 

• Vorgeschichte: Meinem Gedächtnis kann ich keine der Gesundheitsfragen mit "Ja" beantworten, es hat mir in den letzten 5 bis 10 Jahren also "der Erinnerung nach" an nichts gefehlt. Auf meine Nachfrage, ob ich denn einmal zur Sicherheit in meine Arztakte reinschauen sollte, sagte mein Makler:

"Nee, Sie füllen das nach bestem Wissen und Gewissen aus. Was in der Arztakte steht, dass können sie im Zweifel ja alles gar nicht wissen. Vielleicht hat der Arzt ja mal eine mündliche Diagnose gestellt , die mit etwas ganz anderem in der Akte vermerkt ist - das wirkt sich nur schlecht auf Ihre Zulassung/Beiträge aus. Schauen Sie lieber nach dem Antrag in die Akte - im Zweifel kann man den Vertrag ja widerrufen"

 

 

Soll ich seinem Ratschlag folgen? Es gibt ein oder zwei Diagnosen, bei denen ich mir nicht sicher bin wie genau die gestellt wurden... Eine Bewertung als "Stress" oder ähnlichem wär ja wirklich von Nachteil für die Leistungsanerkennung im BU-Fall.

 

Vielen Dank und freundliche Grüße

Baron

[Matthew Pryor]

Soll ich seinem Ratschlag folgen?

Nein. Im Leistungsfall wird der Versicherer prüfen, ob und inwieweit die vorvertragliche Anzeigepflicht verletzt wurde. Natürlich müssen Sie nichts angeben, was Sie nicht wissen. Den Rat, keine Unterlagen einzuholen, kann ich dennoch nicht nachvollziehen. Im Zweifelsfall besteht ein massives Glaubwürdigkeits- und Nachweisproblem gegenüber dem Versicherer im Leistungsfall.

Arbeiten Sie Ihre Gesundheitshistorie ehrlich und gewissenhaft auf und nutzen Sie Ärzte , Krankenkasse und kassenärztliche Vereinigung als Anlaufstellen.

[Baroon]

Hallo Matthew Pryor,

 

vielen Dank für Ihren Ratschlag. Ich werde ihn so wahrnehmen.

 

Freundliche Grüße

Baron

[Stoxx]

Nach Rücksprache mit der Krankenkasse kann man einen Behandlungsnachweis der letzten 5 (10) Jahre als Kopie in Papierform anfordern. Den würde ich dann u. a. dem Antrag auf BUV beilegen.

Auf die Hinweise des Maklers würde ich nicht viel geben, besser selbst informieren.

[Baroon]

Nach Rücksprache mit der Krankenkasse kann man einen Behandlungsnachweis der letzten 5 (10) Jahre als Kopie in Papierform anfordern. Den würde ich dann u. a. dem Antrag auf BUV beilegen.

Auf die Hinweise des Maklers würde ich nicht viel geben, besser selbst informieren.

 

Hallo Stoxx,

 

danke für den Tipp! Warum würdest Du sie dem Antrag beilegen? Gibt das noch mehr Sicherheit beim Abschluss der Versicherung?

 

Ich will bei der Condor abschließen und die haben wohl eine hohe Prozessquote. Sicher ist sicher

[Stoxx]

Warum würdest Du sie dem Antrag beilegen? Gibt das noch mehr Sicherheit beim Abschluss der Versicherung?

Warum nicht, ist doch kaum Mehrarbeit. Würde das dazu noch in einem Anschreiben unter 'Anlagen' angeben.

Im Fall der Fälle tun die Versicherer erst einmal 'alles', um sich der Verantwortung, sprich der Zahlungsverpflichtung, zu entziehen.

[Matthew Pryor]

Ich würde nicht die gesamten Nachweise beilegen, sondern nur die, die für die Gesundheitsfragen und damit die Risikoeinschätzung des Versicherers relevant sind. Sie brauchen nicht alles anzugeben, sondern nur das, wonach im Antrag klar und deutlich gefragt wird.

Ich will bei der Condor abschließen und die haben wohl eine hohe Prozessquote.

Heute hoch, morgen niedrig, und so weiter. Das ist kein hartes Argument für oder gegen einen Versicherer. Sicherheit gibt die vollständige und richtige Beantwortung des Gesundheitsfragebogens in Verbindung mit den Bedingungen des Anbieters. Alles andere ist, mit Verlaub, Kappes.

[TaurusX]

Die Arbeitsweise dieses "sogenannten" Makler kann ich nicht nachvollziehen,

hört sich für mich eher wie ein drängen auf den Abschluß an,

 

Mal zwei Fragen am Rande,

Was genau waren denn die Gründe sich bei der Condor zu versichern ?

Welche anderen Gesellschaften wurden denn empfohlen ?

[Baroon]

Die Arbeitsweise dieses "sogenannten" Makler kann ich nicht nachvollziehen,

hört sich für mich eher wie ein drängen auf den Abschluß an,

 

Mal zwei Fragen am Rande,

Was genau waren denn die Gründe sich bei der Condor zu versichern ?

Welche anderen Gesellschaften wurden denn empfohlen ?

 

Hallo TaurusX,

 

ja, das Gefühl habe ich auch. Es scheint ihm nicht schnell genug gehen zu können. Condor wurde aufgrund des für mich passenden Tarifs auch im Hinblick auf die Gesundeheitsfragen und den Prognosezeitraum gewählt. Daneben wurden noch die Alte Leipziger und die Stuttgarter empfohlen.

 

Heute hoch, morgen niedrig, und so weiter. Das ist kein hartes Argument für oder gegen einen Versicherer. Sicherheit gibt die vollständige und richtige Beantwortung des Gesundheitsfragebogens in Verbindung mit den Bedingungen des Anbieters. Alles andere ist, mit Verlaub, Kappes.

 

Deswegen möchte ich die Gesundheitsfragen eben möglichst detailliert beantworten. Vielen Dank für den Hinweis, Krankendaten wurden bereits abgeholt und beigefügt.