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Stephan1983

betriebliche Altersvorsorge über die ZVK

Empfohlene Beiträge

Stephan1983

Hallo zusammen,

 

mein Arbeitgeber bietet mir über die ZVK Wiesbaden eine BAV durch Entgeltumwandlung:

 

Ich bin 29 und bei 2500 netto in Steuerklasse 1

 

2,75 % Garantierte Verzinsung (die meisten Versicherer bieten derzeit gerademal 1,75, richtig?)

für jeden Monat den ich vor 65 in Rente gehe gibt es 0,5% Abschlag, für jeden Monat über 65 bekomme ich 0,5% Zuschlag.

Es gibt keine Abschlusskosten

Dafür allerdings 4% Kosten auf die eingezahlten Beiträge

Auf die Rente später 1,5 % Kosten

 

Trotzdem:

bei 232 monatliche Einzahlung (ca 130 netto) komme ich mit 67 (Oktober 2050) auf eine Rente von monatlich garantierten 747,85 Euro

und da kommt dann noch die Überschussbeteiligung oben drauf.

 

habe meine Daten mal bei ein paar privaten Rentenversicherungen eingegeben (HUK, etc) da komme ich auf ca 450 Euro garantierte monatliche Rente. Klar die rechnen ja auch mit 1,75%.

 

Ist das ein gutes Angebot?

 

noch weitere Infos über meine Altersvorsorge:

  • Riestervertrag DWS Top Dividende 162 Euro monatlich
  • kostenlose Altersvorsorge vom Arbeitgeber als Sozialleistung ca 250 Euro monatlich im Umlageverfahren ebenfalls über ZVK organisiert
  • 50 Euro monatlich private Rentenversicherung über Postbank (ehemals Bhw vor 2005 abgeschlossen)

meint ihr das Angebot lohnt sich für mich?

 

viele Grüße

 

stephan

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Hört sich nicht schlecht an. Die Kosten von den laufenden Beiträgen zu nehmen ist zunächst schon einmal positiv, denn es erlaubt Dir mehr Flexibilität (Sparstopp, Aussetzen etc.).

 

Packt Dein AG denn auch seine Sozialversicherungsersparnis zusätzlich auf Deinen Sparbeitrag oben drauf? (siehe auch anderen Thread zu dem Thema: http://www.wertpapie...post__p__828639)

 

Insgesamt finde ich, dass Du (auch dank Deines AG) schon sehr viel für die Altersvorsorge machst. Zwingend notwendig ist eine weitere Absicherung sicherlich nicht. Ich würde aufgrund der bereits bestehenden vergleichsweise komfortablen Absicherung auch andere Sparziele nicht aus den Augen verlieren (freies Vermögen für ggf. Immobile, Anschaffungen, Familie etc.). Was nützt Dir eine (weitere) Altersvorsorge mit 2,75% Garantiezins, wenn Du Dein nächstes Auto oder ähnliche Anschaffungen zu 6% finanzieren musst. Wenn die sonstige finanzielle Lage aber rosig ist, kann man so eine Sache sicherlich zusätzlich abschließen.

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Stephan1983

Nein mein AG packt leider nichts mehr drauf, ich bekomme ja schon die 250 Euro monatlich als kostenlose Sozialleistung für das Umlageverfahren der ZVK.

 

Aber es ist insgesamt ein faires Angebot oder?

Ich habe bei den 4% Kosten auf die Einzahlungen erstmal geschluckt, aber den Punkt mit Sparstop finde ich auch positiv.

Also sind die Konditionen wie ich erhofft habe gut?

 

meine finanzielle Lage:

ca. 15 k im Bausparvertrag mit 4%

ca 10 k in Fonds (ETF Weltportfolio) zusätzlich werden monatlich 500 Euro eingezahlt

6 k auf Tagesgeld

ich bin schuldenfrei und werde mal irgendwann eine Doppelhaushälfte, eine 3 Zimmerwohnung und einen hohen 5-stelligen Betrag erben.

Ein Auto besitze ich und fahre das noch so lange bis ich einen Firmenwagen bekomme.

Familie werde ich in den nächsten Jahren gründen. Meine Lebensgefährtin ist verbeamtet und entsprechend abgesichert.

 

was mich noch etwas von der BAV abhält sind die ganzen Nachteile die man so liest:

  • Geld erst bei Renteneintritt verfügbar (bei Riester jederzeit verfügbar zumindest mit Abschlägen, Kursverlusten und Rückzahlung der Förderung)
  • Krankenversicherung auf Rente
  • etwas weniger gesetzliche Rente
  • gibt es noch weitere?

überwiegen in meiner Situation denn da die Vorteile oder die Nachteile?

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Nein mein AG packt leider nichts mehr drauf, ich bekomme ja schon die 250 Euro monatlich als kostenlose Sozialleistung für das Umlageverfahren der ZVK.

 

Aber es ist insgesamt ein faires Angebot oder?

Ich habe bei den 4% Kosten auf die Einzahlungen erstmal geschluckt, aber den Punkt mit Sparstop finde ich auch positiv.

Also sind die Konditionen wie ich erhofft habe gut?

 

meine finanzielle Lage:

ca. 15 k im Bausparvertrag mit 4%

ca 10 k in Fonds (ETF Weltportfolio) zusätzlich werden monatlich 500 Euro eingezahlt

6 k auf Tagesgeld

ich bin schuldenfrei und werde mal irgendwann eine Doppelhaushälfte, eine 3 Zimmerwohnung und einen hohen 5-stelligen Betrag erben.

Ein Auto besitze ich und fahre das noch so lange bis ich einen Firmenwagen bekomme.

Familie werde ich in den nächsten Jahren gründen. Meine Lebensgefährtin ist verbeamtet und entsprechend abgesichert.

 

was mich noch etwas von der BAV abhält sind die ganzen Nachteile die man so liest:

  • Geld erst bei Renteneintritt verfügbar (bei Riester jederzeit verfügbar zumindest mit Abschlägen, Kursverlusten und Rückzahlung der Förderung)
  • Krankenversicherung auf Rente
  • etwas weniger gesetzliche Rente
  • gibt es noch weitere?

überwiegen in meiner Situation denn da die Vorteile oder die Nachteile?

 

Im öffentlichen Dienst die die bAV traditionell so luxuriös, um Angestellte mit den Beamten in der Altersvorsorge gleich zu stellen. Unabhängig davon spart Dein Arbeitgeber aber bei einer zusätzlichen Entgeltumwandlung Sozialversicherungsabgaben. Von daher wäre ich nicht "so gnädig" mit ihm ;-)

 

Die weiteren Nachteile (neben den genannten) einer Entgeltumwandlung sind verringerte Ansprüche im Falle der Arbeitslosigkeit. Außerdem wäre eine eventuelle Erwerbsunfähigkeitsrente geringer. Oft vergessen wird, dass eine Entgeltunwandung dazu führt, dass man die Versicherungsfreiheit in der GKV nicht (mehr) erreicht, da man nach der Entgeltumwandlung ggf. unterhalb der Versicherungspflichtgrenze verdient.

 

Wenn Ihr wirklich Bauen/Kaufen wollt, solltet Ihr mehr konservativ sparen. Hier gilt die Formel: Möglichst viel EK in eine Finanzierung einbringen. Ein ETF ist zwar eine feine Sache, sollte es in den nächsten Jahren aber zu einem (normalerweise aussitzbarem) Crash kommen, ist so eine Anlage ärgerlich, wenn man das Geld für eine Immobilie benötigt.. Es ist zwar schön, wenn man irgendwann mal viel erbt, aber das zieht sich Gott sei Dank ja oft bis zur eingene Rente hin ;-)

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor
Oft vergessen wird, dass eine Entgeltunwandung dazu führt, dass man die Versicherungsfreiheit in der GKV nicht (mehr) erreicht, da man nach der Entgeltumwandlung ggf. unterhalb der Versicherungspflichtgrenze verdient.

Was ja nicht zwingend ein Nachteil sein muss. Für den, der aus der PKV in die gesetzliche Kasse zurück möchte, kann das ein Teil der Lösung sein.

was mich noch etwas von der BAV abhält sind die ganzen Nachteile die man so liest:
  • gibt es noch weitere?

  • nachgelagerte Besteuerung in der Rentenphase
  • Beiträge sind auch in die Pflegeversicherung einzuzahlen

Es wäre also möglich, dass sich auch im Alter eine Abgabenlast einstellt, die der jetzigen Förderquote entspricht. Dazu kommt die geringe Flexibilität gegenüber anderen Sparformen. Ich sehe auch die höhere garantierte Verzinsung nicht unbedingt als Vorteil, da das im Umkehrschluss bedeutet, das eine noch konservativere Anlagepolitik gefahren werden muss, als ohnehin schon für klassische Rentenversicherungen üblich.

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ZfT

Unabhängig davon spart Dein Arbeitgeber aber bei einer zusätzlichen Entgeltumwandlung Sozialversicherungsabgaben. Von daher wäre ich nicht "so gnädig" mit ihm ;-)

 

Aus Erfahrung (BAV inzwischen über 4 Arbeitgeber umgezogen) kann ich sagen, daß das wohl eher graue Theorie ist. Es mag AG geben, die das machen, aber ich hatte bislang nie dieses Glück. Gerade bei größeren Firmen ist sowas wohl wenig verhandelbar.

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Matthew Pryor

In dem von Dir zitierten Absatz geht es weniger um den Zuschuss des AG zur Entgeltumwandlung, sondern vielmehr um den Fakt, dass bei einer Gehaltsumwandlung durch den Arbeitnehmer auch der AG durch das geringere Bruttoentgelt in den Genuss eingesparter Sozialabgaben kommt. Darauf stützt sich dann die Forderung, dass eine Beteiligung des AG um eben diese Einsparung angemessen und fair gegenüber dem AN ist.

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ZfT
· bearbeitet von ZfT

naja genau das meinte ich ja, die "Fairness" gegenüber dem Arbeitnehemer. Ist bei mir wie gesagt noch nicht vorgekommen, und auch sonst kenne ich niemanden mit Direktversicherung, wo das der Fall ist. Daher wollte ich darauf hinweisen, daß es nicht allzu wahrscheinlich ist, die vom AG eingesparten Sozialausgaben obendrauf zu bekommen ;)

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Stephan1983

also wenn ich richtig verstehe gleichen sich Vor- und Nachteile in etwa aus?

 

 

sprich ich würde mit dieser BAV nichts total falsch machen aber das absolute must have ist es jetzt auch nicht?

 

Meine bzw. unsere Vermögenslage ist denke ich unkritisch.

Sollten wir wirklich eine Immobilie kaufen, würde ich auch notfalls schon einen Zugriff auf einen Teil der Erbschaft (hoher 5-stelliger Betrag) haben, zudem verfügt meine Lebensgefährtin auch über EK-Reserven im mittleren 5-stelligen Bereich

 

Von was sollte ich denn noch alles meine Entscheidung abhängig machen?

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

Meine bzw. unsere Vermögenslage ist denke ich unkritisch.

Sollten wir wirklich eine Immobilie kaufen, würde ich auch notfalls schon einen Zugriff auf einen Teil der Erbschaft (hoher 5-stelliger Betrag) haben, zudem verfügt meine Lebensgefährtin auch über EK-Reserven im mittleren 5-stelligen Bereich

 

Die wichtigste Information fehlt:

Lebt ihr in einer Region Deutschlands, in der Immobilien fast verschenkt werden?

Oder sind sechsstellige Euro-Beträge gemeint?

 

Oder gehörst du zufällig zu den Menschen, die Immobilien des Hebels wegen grundsätzlich nur auf Kredit kaufen wollen? :unsure:

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Stephan1983

wir leben im Rhein-Main-Gebiet.

Zumindest in den Gegenden die für uns in Frage kommen bzw. in den Ecken die wir schön finden ist der Immobilien-Markt extrem abgegrast und die Preise hoch, verschenkt wird hier bestimmt nichts... was anständiges familientaugliches gibts ab 250 k aufwärts.

und ich würde grundsätzlich über einen Kredit finanzieren wollen solange ich nicht im Lotto gewinne oder ähnliches... bei dem derzeitigen Zinsniveau sowieso.

 

 

 

 

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Ganz ehrliche Meinung. Wenn das alles so rosig ist, wie Du es darstellst, würde ich nicht zusätzlich noch mehr sparen, sondern konsumieren (Reisen, Wohnung schön machen etc.) Mitnehmen kannst Du eh nichts und als Rentner muss man ja nicht über mehr Einkommen verfügen als als AN.

 

Ansonsten kann man natürlich auch diese konkrete bAV machen. Gibt sicherlich schlechtere Geldanlagen.

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Stephan1983

danke für deine persönliche Meinung. Ich konsumiere (Reisen, Essen gehn, Technikinvestitionen, etc) gerne und viel, achte gleichzeitig dadrauf dass noch was übrig bleibt, insbesondere fürs Alter...

und ich habe noch einen weiteren Nachteil gefunden:

Ein Wechsel des BAV Anbieters beim AG-Wechsel läuft in vielen Fällen wohl zum Nachteil (schlechtere Konditionen, etc) ab.

 

Meine Entscheidung tendiert daher derzeit eher zu NEIN

 

 

 

 

 

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Matthew Pryor

Welcher Nachteil sollte denn im Fall einer unverfallbaren Anwartschaft entstehen? Es wäre unklug, Deine Entscheidung auf Halbwissen zu gründen.

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andjessi

Du musst ja mit der bAV nicht zum neuen Anbieter wechseln bzw. übertragen. Deine bestehende Anwartschaft lässt Du dann einfach bei der ZVK. Dies ist ja gerade deswegen unproblematisch, weil die Kosten gleichmäßig mit jedem Beitrag anfallen und nicht nur zu Beginn.

Beim neuen AG prüfst Du dann entspannt ob sich sein bAV Angebot lohnt.

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