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romonada

Stop loss setzen nach sehr günstigem Einkauf oder Dividendenstrategie

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romonada

Hallo zusammen,

 

Ich muss gestehen ich habe seit 10 Jahren ein recht grosses Portfolio aber noch nie ein Stop-Loss gesetzt. Das ist mein Projekt für die nächste Woche. Diverse Artikeln/Threads empfehlen 10-20% (je nach Philosophie) unter dem aktuellen Kurs und zieht von Zeit zu Zeit nach. Bei Aktien die ich aus spekulativen Gründen halte ist das auch kein (psychologisches) Problem.

 

Aber wie setzt man das Stop loss bei Aktien die man der Dividende wegen hält (E.ON, Telekommunikation, etc. ...) oder bei hochwertigen Unternehmen die man extrem günstig eingekauft hat?

 

Bsp: Ich konnte in den Anfängen der Krise eine Position BASF um 30 EUR und eine Position Linde um 60 EUR kaufen. Beides sind extrem solide Unternehmen mit guter Dividende. Der Einkaufskurs ist so günstig dass ein Stop Loss (bei "Kurs minus 10-20%") als Methode der Verlustbegrenzung eigentlich nicht notwendig ist. Zudem liegt das Kaufdatum vor der Einführung der Abgeltungssteuer. Wenn das Stop loss bei einem kleinen Schluckauf, wie z.B. vor ein paar Tagen, ausgelöst wird, würde ich mich doch ärgern. Wenn allerdings eine langfristige Korrektur erfolgt, bei dem nervösem Markt momentan kurz- oder mittelfristig absehrbar, möchte man natürlich den Gewinn mitnehmen. Und wenn es nur dazu dient die selben Positionen kurz danach günstiger wieder aufzubauen.

 

Wo legt Ihr denn Eurer Stop loss in solchem Fall, oder falls Ihr eine reine Dividendenstrategie fahrt mit dem Papier?

 

Danke,

Alex

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Apophis

Traden oder Anlegen, das musst du zuerst entscheiden.

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€-man

Traden oder Anlegen, das musst du zuerst entscheiden.

 

Auch etwas zu pauschal. Ich soll Dich übrigens von Nokia, Telekom usw. schön grüßen.

 

romonada, bei derartigen Fällen spielen zwei Faktoren eine Rolle. Nehmen wir die psychologische Seite, dann legt man sich häufig beruhigt auf die Seite, mit zwei Gedanken im Hinterkopf:

 

1) So ein wunderschöner Tief-Einstandskurs, den sehe ich so schnell nicht wieder. Dementsprechend hoch ist auch meine "gefühlte" Dividendenrendite.

2) Bis ich in die Verlustzone komme, ist noch ein weiter Weg - also warten.

 

Als zweiten Faktor wird man die praktische Festlegung eines mentalen Stopp-Kurses als Problem sehen, so wie Du es beschreibst. Da hilft m. E. nur die wöchentliche (tägliche) Überwachung der Einzelkurse in Bezug auf die Volatilität.

 

Läuft ein Wert mit einem weit höheren Prozentwert ins Minus als die anderen Werte, bzw. sogar entgegen der allgemeinen Marktrichtung, dann wird es Zeit sich über die Nachrichten herzumachen.

Haben diese einen weittragenden Charakter (Versorger und Energiewende), dann solltest Du Dich an charttechnischen Unterstützungen orientieren und den Verkauf dann auch durchziehen.

Besonders aufpassen musst Du, wenn die ersten Minustage eine hohe Volatilität und ein hohes Volumen begleiten.

 

Leichter fällt einem natürlich die Sache, wenn man mit einem tiefen Einstandskurs im Markt ist. Liegt man kurz nach dem Kauf schon im Minus, dann spielt die Psyche wieder vermehrt mit.

 

Gruß

€-man

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Sisyphos

 

Bsp: Ich konnte in den Anfängen der Krise eine Position BASF um 30 EUR und eine Position Linde um 60 EUR kaufen. Beides sind extrem solide Unternehmen mit guter Dividende. Der Einkaufskurs ist so günstig dass ein Stop Loss (bei "Kurs minus 10-20%") als Methode der Verlustbegrenzung eigentlich nicht notwendig ist. Zudem liegt das Kaufdatum vor der Einführung der Abgeltungssteuer. Wenn das Stop loss bei einem kleinen Schluckauf, wie z.B. vor ein paar Tagen, ausgelöst wird, würde ich mich doch ärgern. Wenn allerdings eine langfristige Korrektur erfolgt, bei dem nervösem Markt momentan kurz- oder mittelfristig absehrbar, möchte man natürlich den Gewinn mitnehmen. Und wenn es nur dazu dient die selben Positionen kurz danach günstiger wieder aufzubauen.

 

Wo legt Ihr denn Eurer Stop loss in solchem Fall, oder falls Ihr eine reine Dividendenstrategie fahrt mit dem Papier?

 

 

 

Ich stimme Apophis zu: Du mußt Dich entscheiden, ob Du kurzfristig traden und Markttiming betreiben oder langfristig investieren möchtest. Für ein langfristiges Investment machen SL-Spielereien absolut keinen Sinn. Das gilt heute angesichts erhöhter Volatilitäten, Algo-Trading und dadurch hervorgerufene Blitz-Crashes mehr als noch vor einigen Jahren. Mit SL-Techniken erhöhst Du nur den Gewinn der Banken.

 

Von dieser Regel gibt es m.E. nur zwei Ausnahmen:

  • Du hast die Positionen auf Kredit gekauft und willst sicherstellen, daß Du den Kredit zurückzahlen kannst.
  • Du hast ohnehin vor. die Akten auf Sicht von 1-3 Jahren zu verkaufen und willst durch eine SL-Order sicherstellen, daß ein gewisser Mindestpreis erhalten bleibt.

Mit BASF und Linde hast Du zwei "Stars" der deutschen Wirtschaft mit solider Wertentwicklung und sehr ordentlicher Ausschüttung - die idealen Aktien für ein Dividendendepot. Ich habe sie übrigens selbst in meinem Dividendendepot (leider nicht ganz so günstig eingekauft aber auch mit 30- 50% Buchgewinnen) und käme nicht im Traum auf die Idee, mich vor dem Ruhestand von diesen Aktien zu trennen (zumal wenn sie noch nicht der Abgeltungssteuer unterliegen) bloß weil ihr Kurs vielleicht einmal signifikant einbrechen könnte. Die Gefahr, den die darauf folgende Erholung zu verpassen wäre mir viel zu hoch.

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Tutti

Ich mache es so, wie der €-man den Faktor1 beschreibt.....gerade bei meiner Dividenden- und Ausschüttungsstrategie ist es gar nicht so einfach bei steigenden Kursen sich immer wieder zu sagen: Meine Strategie ist richtig......ich bleibe dabei und investiere weiter in gute Qualitätswerte und langjährige Dividendenzahler.

 

Habe früher auch mit Stops rumhantiert....und eigentlich lag ich fast immer falsch, weil ich Korrekturen nicht von einem Crash unterscheiden konnte :D

 

Viele schreiben, das steigende Kurse ein Luxusproblem sind - ich sehe das nur z.T. so. Nachdem ich jetzt die Dividendenrendite meiner Papiere auf meinen Einstandskurs berechne, bin ich schon wieder ganz entspannt und emotionslos :rolleyes:

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romonada

Danke an Alle für die ersten Antworten :thumbsup:

 

Ich stimme Apophis zu: Du mußt Dich entscheiden, ob Du kurzfristig traden und Markttiming betreiben oder langfristig investieren möchtest. Für ein langfristiges Investment machen SL-Spielereien absolut keinen Sinn. Das gilt heute angesichts erhöhter Volatilitäten, Algo-Trading und dadurch hervorgerufene Blitz-Crashes mehr als noch vor einigen Jahren. Mit SL-Techniken erhöhst Du nur den Gewinn der Banken.

 

Mein Depot soll klar langfristig ausgelegt sein (jung, langer Anlagehorizont, hoher Aktienanteil). Ich bin nun seit ein paar Jahren auf dem Arbeitsmarkt und kann es mir langsam 'leisten' das Depot auszuweiten. Gleichzeitig möchte ich mehr Zeit investieren um das Geld besser anzulegen als bisher. Eine kleine Summe halte ich mir nebenher zum Trade, hier ist die SL-Strategie klar. Mir war allerdings nicht klar ob man 'für gewöhnlich' bei Langfristpositionen auch ein SL setzt. Den ersten Antworten nach scheint das nicht so zu sein. Das ist durchaus sinnvoll, und vielleicht auch der Grund (neben Bequemlichkeit) weshalb ich unterbewusst nie ein SL gesetzt hatte.

 

Trotzdem muss ich zugeben, dass es viel Disziplin erfordert bei dem Buchgewinn die Aktien weiter zu halten. Zumal ich BASF, Linde & Co Anfang 2008 komplett abgestossen hatte. Es war purer Zufall dass ich Ende 2008 mit dem Gewinn ein vielfaches der Aktien wieder zukaufen konnte. Aber das macht natürlich nachdenklich, zumal ich eine erneute Korrektur in 2013/2014 erwarte.

 

E-man hat sicherlich die gründlichste Strategie vorgeschlagen: täglich die Einzelwerte im Auge behalten und gegen die Branche und den Markt vergleichen. So kann man wenigstens auf die größere Nachrichten enstprechend reagieren; wenn man es dann auch durchzieht... (EON ist noch im Depot genau wie .... autsch ... IVG. Aber da sind wir schon beim Traden, äh Zocken :rolleyes:). Ich habe schon mit diversen Online-Portfolios/Apps/Mac-Software experimentiert, aber Keines war überzeugend genug um mich wirklich am Ball zu halten.

 

Falls noch jemand eine andere Meinung hat zum Thema SL bei Langfristanlagen bitte her damit. Ansonsten werde ich mich wohl mal die gute Stimmung am Markt nutzen um mein Depot auszumisten und eine klare Strategie aufzustellen, aber dafür mache ich wohl einen neuen Depotbewertungs-Thread auf.

 

Danke,

Alex

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KLEARCHOS
· bearbeitet von KLEARCHOS

Also wenn Du bestimmte Aktien „nur“ um der Dividenden(rendite) kaufst und hälst, kann Dir ein sporadischer Buchverlust doch egal sein - oder?

Und wenn man direkt in Aktien investiert, hat man doch eh den Markt ständig im Auge und SL-Limits halte ich auch für wenig sinnvoll.

Ansonsten schaue ich beim Aktienkauf auch auf die Dividendenrendite, weil eine gute Dividende über mangelnde Kursperformance hinwegtröstet.

Sollte der Kurs gut nach oben gehen, nehme ich Gewinne mit und lasse Dividende Dividende sein. Das hängt allerdings von der Aktie ab.

Um einfach passiv Dividenden zu kassieren, ist vielleicht auch ein Fonds wie der DWS Top Dividende bedenkenswert. Kursentwicklung mau, aber gute Ausschüttung.

Für den habe ich sogar einen Sparplan und wenn ich nach der Ausschüttung liquide bin, kaufe ich gern noch eine größere Zahl an Anteilen zu. Dann allerdings ohne Ausgabeaufschlag.

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