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Korrelation, Tracking-Error und Gebühren bei SWAP-ETFs

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Hallo zusammen,

 

1) mir ist jetzt schon bei mehreren swapbasierten ETFs aufgefallen, dass die Korrelation zum Index manchmal nicht 1 beträgt. Wie kann das sein?

 

2) Und wie bitte soll denn da ein Tracking-Error entstehen, wenn 100% geswapt wird?

 

3) Und wie ist das mit den Swap-Gebühren generell? Die werden ja nicht in die TER des ETFs eingerechnet. Muss ich bei allen SWAP-ETFs mit versteckten zusätzlichen Gebühren rechnen (die vermutlich der Grund für den Tracking-Error sind)?

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Yoko

Ein guter Artikel zu Tracking Error etc. findest du hier:

http://www.morningstar.de/de/news/105559/was-entscheidet-%C3%BCber-die-qualit%C3%A4t-eines-etf.aspx

 

Die Transaktionen von Wertpapieren kostet i.d.R. Gebühren, weswegen die Performance vom ETF unterhalb der des Index liegen kann. Diese Gebühren sind nicht in der TER enthalten. Bei physisch replizierenden ETFs besteht das ETF-Volumen aus Wertpapieren des Index. Bei swap basierten ETFs enthält der ETF irgendwelche Wertpapiere (z.B. Bundesländeranleihen). Diese werden aber mit dem swap-Partner zu dem Kurs des Index gehandelt. Die tatsächlich enthaltenen Wertpapiere könnten aber viel mehr oder viel weniger Wert sein, aber der swap Partner akzeptiert sie zum Index-Preis. Dies alles generiert erstmal kosten, die nicht im TER enthalten sind und zu einem negativen Tracking-Unterschied führen würden.

 

Allerdings machen ETF Anbieter noch viel mehr als nur die Wertpapiere zu halten. Durch Zusatzgeschäfte (z.B. Wertpapier-Verleih etc.) oder steuerliche Vorteile kommen wieder Gewinne rein, was sich positiv auf den Tracking-Error/Unterschied auswirkt. So kann es sein, dass ETFs sogar einer Überrendite über abgebildeten Index erzielen, auch wenn die Überrendite i.d.R. sehr klein ist.

 

 

 

Daher die Beantwortung deiner Fragen in Kurform:

1) Dies liegt am Tracking Error.

2) Weitere Gebühren (z.B. Ordergebühren) wirken sich negativ aus, Zusatzgeschäfte und steuerliche Vorteile wirken sich positiv auf den Tracking-Unterschied aus.

3) Ja, wie bei eigentlich jedem anderen Fond auch, hast du versteckte Kosten für Ordergebühren etc. Der TER enthält nur die Kosten für das Management.

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Ein guter Artikel zu Tracking Error etc. findest du hier:

http://www.morningst...-eines-etf.aspx

 

Die Transaktionen von Wertpapieren kostet i.d.R. Gebühren, weswegen die Performance vom ETF unterhalb der des Index liegen kann. Diese Gebühren sind nicht in der TER enthalten. Bei physisch replizierenden ETFs besteht das ETF-Volumen aus Wertpapieren des Index. Bei swap basierten ETFs enthält der ETF irgendwelche Wertpapiere (z.B. Bundesländeranleihen). Diese werden aber mit dem swap-Partner zu dem Kurs des Index gehandelt. Die tatsächlich enthaltenen Wertpapiere könnten aber viel mehr oder viel weniger Wert sein, aber der swap Partner akzeptiert sie zum Index-Preis. Dies alles generiert erstmal kosten, die nicht im TER enthalten sind und zu einem negativen Tracking-Unterschied führen würden.

 

Allerdings machen ETF Anbieter noch viel mehr als nur die Wertpapiere zu halten. Durch Zusatzgeschäfte (z.B. Wertpapier-Verleih etc.) oder steuerliche Vorteile kommen wieder Gewinne rein, was sich positiv auf den Tracking-Error/Unterschied auswirkt. So kann es sein, dass ETFs sogar einer Überrendite über abgebildeten Index erzielen, auch wenn die Überrendite i.d.R. sehr klein ist.

 

 

 

Daher die Beantwortung deiner Fragen in Kurform:

1) Dies liegt am Tracking Error.

2) Weitere Gebühren (z.B. Ordergebühren) wirken sich negativ aus, Zusatzgeschäfte und steuerliche Vorteile wirken sich positiv auf den Tracking-Unterschied aus.

3) Ja, wie bei eigentlich jedem anderen Fond auch, hast du versteckte Kosten für Ordergebühren etc. Der TER enthält nur die Kosten für das Management.

 

Hi Yoko,

 

super Beitrag, danke. Jetzt ist es so, dass der Tracking-Unterschied zumindest bei comdirekt und Finanzen.net nicht angegeben wird. Nur die TER.

 

Bei comdirekt finde ich immerhin den Tracking Error.

 

Stünde ich vor der Wahl…

 

COMSTAGE ETF DAX TR - ETF001

 

  • · SWAP

  • · Korrelation 1 pa

  • · Tracking Error 0,0008 pa

oder ISHARES DAX (DE) – 593393

 

  • · replizierend

  • · Korrelation 0,9981 pa

  • · Tracking Error 0,068 pa

… dann müsste ich mich also für den COMSTAGE entscheiden, bzw. für den geringen Tracking-Error oder? (das Emittenten-Risiko für swaps sei zu vernachlässigen)

 

Wenn ich deinen Artikel richtig verstanden habe, impliziert ein Tracking Error von 0,068 unter Umständen zwar auch eine positive Indexabweichung bzw. Tracking-Unterschied, da es sich dabei um die Standardabweichung handelt. Aber wenn mein Ziel die möglichst exakte Indexabbildung ist, ist der geringe Tracking Error doch mein Auswahlkriterium?!

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Yoko
· bearbeitet von Yoko

Zu Problemen mit der Definition des Tracking Errors siehe:

http://www.wertpapie...post__p__811993

 

Aber wenn mein Ziel die möglichst exakte Indexabbildung ist, ist der geringe Tracking Error doch mein Auswahlkriterium?!

Dies lässt sich anhand des Tracking Errors nicht ablesen, bzw. nicht in dem Maße wie man es sich wünschen würde. Ein ETF kann z.B. einen Tracking-Error von 0 zum Index haben, aber z.B. statt 10% Rendite in einem Jahr nur 5% Rendite generieren. Der Tracking-Unterschied zwischen dem ETF und dem Index würde immer größer werden, d.h. nach 20 Jahren wäre dort ein extremer Unterschied.

 

Ein anderer ETF könnte einen hohen Tracking-Error haben, z.B. indem er jede Rendite einen Monat verspätet realisiert, dafür wäre der Tracking-Unterschied aber sehr gering, d.h. nach 20 Jahren hätte man die normale Marktrendite erwirtschaftet. Dort wäre dann natürlich dieser ETF vorzuziehen.

 

 

 

Allerdings hast du dort zwei komplett verschiedene ETFs. Der eine ist swappend, der andere replizierend. Der Tracking-Error, sofern er nicht auffällig hoch ist, sollte nur sehr weit hinten eine Rolle in der Entscheidung spielen. Wichtiger ist die Konstruktion des ETFs (swap vs. replizierend, ausschüttend vs Thesaurierend usw.), die Gebühren (TER), Anbieter&Fondvolumen, Gebühren für Kauf/Verkauf usw.. Allerdings wenn du eine möglichst genaue Indexabbildung anstrebst, dann sind swap-ETFs i.d.R. besser geeignet. Wie aber in dem Artikel von Morningstar erwähnt, können (nicht müssen) replizierende ETFs zu geringeren Kosten und damit höheren Renditen führen.

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