Barqu August 16, 2020 Am 8.8.2020 um 13:29 von Rotenstein: Allerdings würde ich wohl schon erwarten, dass das Faktor-Depot insgesamt mittelfristig nach Kosten mindestens so gut abschneidet wie der Vergleichsindex. Im Moment ist dies nicht der Fall, u.a. weil der gut laufende Momentum den schlecht laufenden Value nicht einmal annähernd ausgleichen kann. Im 2. Satz steckt dein Dilemma: Die gewaehlten Faktoren sind gegenlaeufig. Das wirkt sehr planlos und bildet tendentiell dann auch nur wieder den All-World ab, wenn ich mich nicht irre. Und demzufolge wuesste ich auch nicht, warum der 1. Satz aus dem Zitat korrekt sein sollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotenstein Dezember 7, 2020 Am 16.8.2020 um 14:08 von Barqu: Im 2. Satz steckt dein Dilemma: Die gewaehlten Faktoren sind gegenlaeufig. Das wirkt sehr planlos und bildet tendentiell dann auch nur wieder den All-World ab, wenn ich mich nicht irre. Und demzufolge wuesste ich auch nicht, warum der 1. Satz aus dem Zitat korrekt sein sollte. Theoretisch sollte jeder Faktor langfristig eine Prämie abwerfen - aber eben wirklich nur langfristig. Dass verschiedene Faktoren zu unterschiedlichen Börsenphasen unterschiedlich gut (oder schlecht) laufen, ist auch klar. Momentum lief aussergewöhnlich gut in den letzten Jahren, Value dagegen aussergewöhnlich schlecht. Eine Mischung aus verschiedenen Faktoren finde ich aber nicht planlos. Man kann sicher daran zweifeln, ob die Faktoren existieren, oder genauer: ob sie heute noch existieren (oder durch Arbitrage entfallen sind), oder ob sie durch ETFs abgebildet werden können. Hält man aber die Faktoren für nach wie vor existent und abbildbar, sollte jeder einzelne Faktor eine Überrendite erzielen. Die Aufteilung auf verschiedene Faktoren diversifiziert das Risiko und senkt die Volatilität: weil die Phasen der Unterrendite sehr lange anhalten können; weil sich die einzelnen Faktoren im Börsenzyklus unterschiedlich verhalten; und weil vielleicht ein Faktor gar nicht mehr existiert oder der ETF ihn nicht gut abbildet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Niklasschnick Februar 2, 2021 · bearbeitet Februar 2, 2021 von Niklasschnick Rechtschreibung Am 7.12.2020 um 22:29 von Rotenstein: Eine Mischung aus verschiedenen Faktoren finde ich aber nicht planlos. Wie ist denn deine Strategie? Rebalaned du/Änderst du die Gewichtung deiner Faktor-ETFs, wenn sich die Kennzahlen ändern? Was ist an deinem Anlageverhalten "planvoll"? An alle: Gibt's wissenschaftliche Artikel die zeigen, dass wenn man alle Faktoren kombiniert man einfach ein Welt-Portfolio bekommt, dass man mit einem All-World offensichtlich auch billiger bekommen könnte? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu Februar 2, 2021 Am 2.2.2021 um 19:37 von Niklasschnick: : Gibt's wissenschaftliche Artikel die zeigen, dass wenn man alle Faktoren kombiniert man einfach ein Welt-Portfolio bekommt, dass man mit einem All-World offensichtlich auch billiger bekommen könnte? Wahrscheinlich nicht, da es sich dabei um eine zu triviale Erkenntnis handelt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Beginner81 Februar 2, 2021 · bearbeitet Februar 2, 2021 von Beginner81 Am 2.2.2021 um 19:37 von Niklasschnick: Gibt's wissenschaftliche Artikel die zeigen, dass wenn man alle Faktoren kombiniert man einfach ein Welt-Portfolio bekommt, dass man mit einem All-World offensichtlich auch billiger bekommen könnte? Nein, eher schon einen Gegenbeweis. Jeder Faktor besteht aus einer Teilmenge des "World". Die Vereinigungsmenge der Teilmengen müsste, obwohl diese zeitlich nicht konstant sind, ständig der Menge des "World" entsprechen, um "einfach ein Welt-Portfolio" zu bekommen. Ich behaupte mal, das tut sie nicht, schon deshalb, weil die Faktoren nicht voneinander abhängig sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Justphil Februar 12, 2022 Am 2.2.2019 um 12:05 von Bassinus: Perfekt! X-ray hab ich tatsächlich schonmal gelesen gehabt hier. Aber da kam ich grad nich mehr drauf. Danke! Da ich dieses Thema gerade per Zufall wiedergefunden habe und mich das heute schon den halben Tag beschäftigt hat: Kennt ihr Alternativen zu Morningstar um den Wunsch nach einer ETF Region/Länder Verteilung des eigenen Depots schnell angezeigt zu bekommen? Da Morningstar bei mir gerade immer nur wieder auf die Login Seite verweist und ich mich nicht korrekt einloggen kann ist es mir nicht so einfach möglich dort ein Musterdepot zu erstellen. Es wäre ein Traum wenn ich irgendwo Online ETF Stückzahl oder % angeben könnte und mir daraus dann eine komplette Übersicht angezeigt wird, in welchen Regionen/Ländern ich investiert bin. Mein derzeitiges Vorgehen wäre alle ETFs bei ariva.de aufzurufen und dort die jeweiligen Werte in Portfolio Performance als Kategorie einzutragen. Problem daran ist, dass es nach einer gewissen Zeit nicht mehr aktuell ist. (Spätestens bei aktiven Mischfonds, die wiederum aus Fonds bestehen würde dann auch Schluss sein, auch wenn das eher nur sekundär ist.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
calandor April 21, 2022 Am 7.12.2013 um 20:29 von Nord: Ich stelle jetzt mal eine ganz gewagte Marktprognose: Von Anfang 2014 bis Ende 2023 wird die BIP-Gewichtung der vier MSCI-Regionen mit jährlichem Rebalancing ein negatives Alpha bei größerem Beta gegenüber MSCI ACWI generieren. Lass uns in 10 Jahren nochmal draufschauen! Top, die Wette gilt! Nachdem ich jetzt dieses Topic mal durchgestöbert habe - nicht vergessen, sind ja nur noch knapp 1 1/2 Jahre hin...! Ansonsten wird sich in all der Zeit vermutlich nicht viel geändert haben, oder? Für jede Variante gibt es ein für und wider... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotenstein Mai 7, 2022 · bearbeitet Mai 7, 2022 von Rotenstein Am 2.2.2021 um 19:37 von Niklasschnick: Wie ist denn deine Strategie? Rebalaned du/Änderst du die Gewichtung deiner Faktor-ETFs, wenn sich die Kennzahlen ändern? Was ist an deinem Anlageverhalten "planvoll"? An alle: Gibt's wissenschaftliche Artikel die zeigen, dass wenn man alle Faktoren kombiniert man einfach ein Welt-Portfolio bekommt, dass man mit einem All-World offensichtlich auch billiger bekommen könnte? Ehrliche Antwort eineinhalb Jahre nach meinem ursprünglichen Beitrag: Ich habe die Faktor-Strategie inzwischen aufgegeben, wie ich auch alle meine Einzelaktien verkauft habe. Stattdessen bin ich auf die gemeinsame Endstrecke vieler Investoren eingebogen: Den Vanguard FTSE All-World. Mir war zu unklar, ob es die Faktoren gibt oder nicht. Letztlich war das entscheidende Argument für mich, dass ich mit der Marktrendite sehr gut leben kann, mich aber ärgern würde, eine Minderrendite einzufahren wegen einer Strategie, von der ich nicht zu 100% überzeugt bin. Des weiteren führen komplexe Depots zumindest bei Leuten wie mir immer wieder zu Optimierungen, Umschichtungen, Änderungen. Diese verursachen nicht nur Gebühren, sondern passieren häufig zu einem Zeitpunkt, der im Nachhinein ungünstig erscheint. Beispielsweise habe ich Value irgendwann aufgegeben, nur um dann zu sehen, wie der ETF sich danach besser entwickelt hat. Für Leute wie mich ist der Vanguard FTSE All-World die beste Lösung, nicht zuletzt auch, weil ich mir inzwischen die Hörner abgestossen habe und ich meine Zeit auf andere Dinge verwenden möchte als mein Depot. Wenn es widersprüchliche oder unklare Erkenntnisse gibt, sei es zur BIP-Gewichtung oder zu Faktoren, dann ist die einfachste Lösung wohl die beste - also ein ETF, der die Weltwirtschaft nach Marktkapitalisierung abbildet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Vogelhaus März 15, 2023 · bearbeitet März 15, 2023 von Vogelhaus Am 2.2.2021 um 19:53 von Barqu: Wahrscheinlich nicht, da es sich dabei um eine zu triviale Erkenntnis handelt. John Bogle hatte dass in einem MorningStar Interview dargelegt, warum er von smart beta nichts hält. Und über kurz oder lang nähert sich ein Mehrfaktorenprtfolio dem marktneutralen an. https://youtu.be/YG-Q3jQuhPY Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster Juli 8, 2024 Am 21.4.2022 um 10:36 von calandor: Am 7.12.2013 um 20:29 von Nord: Ich stelle jetzt mal eine ganz gewagte Marktprognose: Von Anfang 2014 bis Ende 2023 wird die BIP-Gewichtung der vier MSCI-Regionen mit jährlichem Rebalancing ein negatives Alpha bei größerem Beta gegenüber MSCI ACWI generieren. Lass uns in 10 Jahren nochmal draufschauen! Top, die Wette gilt! Nachdem ich jetzt dieses Topic mal durchgestöbert habe - nicht vergessen, sind ja nur noch knapp 1 1/2 Jahre hin...! Ansonsten wird sich in all der Zeit vermutlich nicht viel geändert haben, oder? Für jede Variante gibt es ein für und wider... Die Wette ist ja dann eindeutig gewonnen worden Ich wette dass es die nächsten 10 Jahre (Anfang 2024 bis Ende 2033) wieder umgedreht sein wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cornwallis Mittwoch um 17:19 · bearbeitet Mittwoch um 17:56 von Cornwallis Ich bin verwirrt und der modernen Technik nicht mächtig.. Hallo, danke an @Madame_Q (und Co.) für den jüngsten Verweis auf diesen Faden, obwohl ich mir gar nicht so recht sicher bin, ob ich hier richtig bin oder besser bei den Portfolioverteilungen oder gar im CAPM. Unlängst veröffentlichte das Capgemini Research Institute World Wealth Report 2025, dessen Inhalt ich nicht im Detail studiert habe, da ich kein Interesse an der Dateneingabe für den elektronischen Versand des Dokumentes habe. Gleichwohl möchte ich die öffentlichen Hauptpunkte der Autoren teilen, hier also die Vermögensverteilungen der Reichen; Achtung, die Reichen sind hier ab USD 1'' mit in der Verlosung, das sind um und bei TEUR 875, dürfte also für einige Kameraden hier die richtige Vergleichsgruppe sein: Ferner sind auch noch die Gesamtrendite (bzw. wohl eher Vermögenszuwachs) spannend: Gesamt CAGR (2016-2024): 4.5% < USD 5'' CAGR (2016-2024): 4.5% < USD 30'' CAGR (2016-2024): 4.7% > USD 30'' CAGR (2016-2024): 4.5% Superspannend! Natürlich erst mit den jeweiligen Verlustjahren! 2020 2022 Gesamt -2,9 -3,6 < USD 5'' -0,4 -3,4 < USD 30' -2,6 -3,8 > USD 30'' -6,3 -3,7 Interessant finde ich dabei den Anteil von Immobilien. Diesen würde ich wohl höher ansetzen, als 15 % bis maximal 20 % im Zeitverlauf. Was soll da überhaupt passiert sein, zwischen Januar 2023 und Januar 2024 auf den globalen Immobilienmärkten (in Relation zu den anderen Klassen)? Bewertungsunsicherheiten wg. Zinsanstieg möglicherweise.. Ich finde solche Analysen und Auswertungen immer sehr spannend. Spannend ist hier insbesondere, dass diese Zahlen Privatvermögen von einzelnen Individuen repräsentieren bzw. aggregieren. Und eben nicht die von Fonds oder sonstigen Institutionellen, die eben ja doch andere Interessen haben und sehr viel stringenter Risikokennzahlen einhalten oder rechtfertigen müssen. Fazit 1: Die Reichen werden nicht immer reicher. Die reichen Reichen werden im Fall der Fälle ärmer als die armen Reichen. Und (hier nicht näher von mir dargestellt) die Japaner hatten im Januar 2023 eine ganz erheblich höhere Barquote als der Rest der Welt aufgebaut. Fazit 2: Aktienanteile sind deutlich geringer als die Anteile von Barvermögen zzgl. festverzinslichen Produkte. Das ist insofern bemerkenswert, als dass das Forum vielfach 70 bis 80 % Aktienquote (Rest Tagesgeld) empfiehlt und teilweise ja auch mit Lombardkrediten gearbeitet wird. Gruß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag