permaport September 10, 2021 vor 5 Minuten von Dandy: Bei einem global diversifizierten Währungsanteil kann einem das relativ egal sein. Die Abwertung der einen Währung ist die Aufwertung einer anderen. Klingt logisch. Nur finde ich es nicht so leicht, diese Diversifikation vorzunehmen. Langfristige Bonds müsste ich dann von jedem Land einzeln kaufen, da es keine ETFs zu geben scheint, die nur aus langfristigen Bonds unterschiedlicher Länder besteht. Gibt es solche ETFs für kurzfristige Bonds? Und müsste dann theoretisch die Diversifikation im Aktienanteil sich mehr oder weniger mit der Diversifikation der Bonds decken? Z.B. sagen wir ich hätte 5% australische Bonds, sollten dann australische Aktien auch ungefähr 5% ausmachen, damit auf ein einzelnes Land betrachtet das Verhältnis Aktien : kurzfristige Bondes : langfristige Bonds einigermaßen gleich ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dandy September 10, 2021 Tja, da musst du für dich entscheiden, welche Kompromisse und Risiken du eingehen willst und kannst und was sich für dich lohnt und was nicht. Ich würde nicht so weit gehen, dass die Währungsdiversifikation des Aktienanteils dem im Währungsanteil entsprechen soll. Das wäre schon praktisch schwierig, denn ein australisches Unternehmen wirtschaftet in der Regel nicht nur in australischen Dollar. Im Gegenteil, die ganzen Rohstoffkornzerne von dort handeln überwiegend in US-Dollar (weil Rohstoffe international so gehandelt werden), haben ihre Kosten aber (teilweise zumindest) in australischen Dollar. Wie da die objektive Währungsaufteilung aussähe, ist unheimlich schwierig zu ermitteln. Es geht viel mehr um die Extreme. Nur weil es nicht perfekt geht, ist es noch lange nicht weise, es überhaupt nicht zu tun. Ein einfacher Weg währe es bspw. über EU Anleihen und US Anleihen zu gehen, die halbwegs liquide sind. Dazu dann halt evtl. noch das ein oder andere Land bzw. Währung, die noch eine gewisse Relevanz besitzen und die hierzlande kosten- und aufwandseffizient investierbar sind. Leider ist ein immer größer werdender Anteil der Weltwirtschaft auf sehr viele Länder, insbesondere in Asien, aufgeteilt, die alle ihre eigenen Währungen haben. Das macht es leider recht schwierig. Ein ETF wäre ideal dafür, aber den gibt es hierzulande leider nicht, jedenfalls ist mir keiner bekannt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
permaport September 10, 2021 vor 9 Minuten von Dandy: Es geht viel mehr um die Extreme. Nur weil es nicht perfekt geht, ist es noch lange nicht weise, es überhaupt nicht zu tun. Ein einfacher Weg währe es bspw. über EU Anleihen und US Anleihen zu gehen, die halbwegs liquide sind. Dazu dann halt evtl. noch das ein oder andere Land bzw. Währung, die noch eine gewisse Relevanz besitzen und die hierzlande kosten- und aufwandseffizient investierbar sind. Danke. Ich werde mal recherchieren, was im Rahmen meiner Pläne sinnvoll ist, ohne die Sachen zu kompliziert zu machen. Wenn ich das Portfolio in den nächsten Jahren weiter aufstocke, kann ich ja langsam die Diversität erhöhen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein September 10, 2021 · bearbeitet September 10, 2021 von Ramstein vor 44 Minuten von permaport: Gibt es solche ETFs für kurzfristige Bonds? Natürlich gibt es die. Aber du (und da bist du nicht alleine) machst einen grundsätzlichen "Fehler": Harry Browne hat das ganze aus Sicht der USA "The American dollar is our currency, but your problem. US Finanzminister John Connally 1971" betrachtet. Du versuchst das jetzt einfach so auf heute und Euro zu übertragen. Ohne (m. E.) das geringste Verständnis für die Unterschiede zu haben. Das ist ungefähr so, als wenn man das amerikanische Sozialsystem, Waffen- oder Abtreibungsrecht einfach mal so in Deutschland anwendet. Kann man machen. Muss aber nicht gut sein. Wie sagte schon Theodor W. Adorno: "Das Halbverstandene und Halberfahrene ist der Todfeind der Bildung." Du bist halt HB "verfallen". Wenn du zuerst Burton Malkiel gelesen hättest, oder Warren Buffet, oder, oder, oder, würdest du jetzt anders vorgehen und auch glauben, das sei der beste Weg für dich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt September 10, 2021 Ist schon amüsant, in diesen alten Threads zu stöbern Am 14.3.2013 um 22:19 von Bärenbulle: Aktien solltem man natürlich BIP anlegen und nicht alles in den ex ante traurig aussehenden S&P 500. No comment ... Am 16.3.2013 um 12:02 von Bärenbulle: Am 16.3.2013 um 11:27 von PaulPanther: Eine Frage an die Experten: Kann ich die 30-jährige Anleihe durch den ETF561 (Bund-Future Leverage) ersetzen? Erreiche ich damit den gleichen Effekt mit einem geringeren Kapitaleinsatz (dem halben)? Das kann man machen. Zumindest ein paar Jahre lang, bis Comstage von Lyxor geschluckt wird ... usw. ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
permaport September 11, 2021 vor 19 Stunden von Ramstein: Natürlich gibt es die. Aber du (und da bist du nicht alleine) machst einen grundsätzlichen "Fehler": Harry Browne hat das ganze aus Sicht der USA "The American dollar is our currency, but your problem. US Finanzminister John Connally 1971" betrachtet. Du versuchst das jetzt einfach so auf heute und Euro zu übertragen. Ohne (m. E.) das geringste Verständnis für die Unterschiede zu haben. Das ist ungefähr so, als wenn man das amerikanische Sozialsystem, Waffen- oder Abtreibungsrecht einfach mal so in Deutschland anwendet. Kann man machen. Muss aber nicht gut sein. Wie sagte schon Theodor W. Adorno: "Das Halbverstandene und Halberfahrene ist der Todfeind der Bildung." Du bist halt HB "verfallen". Wenn du zuerst Burton Malkiel gelesen hättest, oder Warren Buffet, oder, oder, oder, würdest du jetzt anders vorgehen und auch glauben, das sei der beste Weg für dich. Du hast recht, dass ich 1) biased bin und 2) mein Wissen über Investment und Finanzen begrenzt ist. Vielleicht kannst du mir einen spezifischen Hinweis geben, damit ich dazulernen kann: Zitat Die Prämisse des Permanent Portfolios ist, dass die Wirtschaft zu jedem Zeitpunkt durch einen der vier Zustände (Wachstum, Rezession, Inflation, Deflation) bzw. deren Mischung dargestellt werden kann und jedes der vier Assets für einen dieser Zustände besonders geeignet ist. Was ist aus deiner Sicht an dieser Prämisse falsch oder warum gilt sie weniger für den europäischen als für den amerikanischen Markt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein September 11, 2021 vor 46 Minuten von permaport: Was ist aus deiner Sicht an dieser Prämisse falsch oder warum gilt sie weniger für den europäischen als für den amerikanischen Markt? An der Prämisse ist nichts falsch; ich zweifele die Folgerung an. Analogie aus den Achtzigern: Es gibt in Deutschland Sommer und Winter und darum muss in jedes Haus eine Ölheizung. Vor 40+ Jahren war die amerikanische Wirtschaft die mit Abstand stärkste der Welt. Hätte jemand auf Einflüsse durch China hingewiesen, wäre er ausgelacht worden. Abhängigkeiten gab es allenfalls von den arabischen Ölstaaten. Die Dominanz des US$ war noch weitaus stärker als heute. Darauf aufbauend hat HB für US-Anleger im $-Raum ein Portfolio entwickelt. Das hat funktioniert. Es mag auch heute noch funktionieren. Aber ob deine Umsetzung funktioniert, ist eine ganz andere Baustelle. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
permaport September 11, 2021 Da in diesem Thread wohl zu Recht wiederholt darauf verwiesen wurde, dass das PP für den amerikanischen Markt ausgelegt ist und nicht unbedingt auf dem deutschen Markt funktionieren würde, habe ich mal ein paar Daten zusammengetragen, wie sich ein rein deutsches Portfolio in den letzten 25 Jahren entwickelt hätte. Dazu habe ich die jährliche Entwicklung für DAX Gold 30-jährige Bunds Cash von 1995 bis 2020 betrachtet. Annahme ist, dass jährlich ein Re-Balancing auf je 25% erfolgt. Das weicht etwas ab von der "lazy method", die Harry Browne vorgeschlagen hat, wo ein Re-balancing erst ab 15% / 35% erfolgt. Aber das hätte die Berechnung deutlich verkompliziert. Daten: DAX Historie von hier https://www.finanzen.net/index/dax/seit1959 Goldpreis in Euro habe ich von hier genommen https://www.gold.de/kurse/goldpreis/entwicklung/ Der Kurs vor der Euro Einführung ist anhand EUR/DM = 1.96 Wechselkurs konstruiert Bunds: Für den Zeitraum von 1995 – 2003 habe ich die 30-jährigen Bunds von 1994 genommen (DE0001134922) Für den Zeitraum von 2004 – 2013 habe ich die 30-jährigen Bunds von 2003 genommen (DE0001135226) Für den Zeitraum von 2014 – 2020 habe ich die 30-jährigen Bunds von 2012 genommen (DE0001135481) Für Cash habe ich einfach die durchschnittliche Verzinsung für Spareinlagen genommen, Daten von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/202295/umfrage/entwicklung-des-zinssatzes-fuer-spareinlagen-in-deutschland/ Unten ein Screenshot wie sich jedes Asset Jahr für Jahr geschlagen hat und wie ein Permanent Portfolio aus diesen Komponenten sich entwickelt hätte. Bei einer hypothetischen Anlage von 50.000 Euro in 1995 läge der Portfolio Wert 2020 bei ca 199.000 Euro ohne Gebühren, Inflationsbereinigung usw. Zum Vergleich: Wenn man 1995 50.000 Euro in Aktien investiert hätte, hätte der Wert Ende 2020 bei ca. 223.000 Euro gelegen. Unabhängig davon, dass diese historische Betrachtung natürlich nichts über die Zukunft sagt, würde mich interessieren, ob die Methodik der Berechnung soweit ok ist und wie ihr das bewertet? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dandy September 11, 2021 Schönes Rechenspiel! Zeigt durchaus die erstaunliche Stärke dieses relativ einfachen Portfolios, insbesondere bezogen auf die geringen jährlichen Schwankungen. Zitat Zum Vergleich: Wenn man 1995 50.000 Euro in Aktien investiert hätte, hätte der Wert Ende 2020 bei ca. 223.000 Euro gelegen. Die beziehst das vermutlich auf die Entwicklung des DAX, oder? Der S&P lief die letzten Jahre wesentlich besser. Allerdings ging es im Großteil der Diskussion ja auch um ein globales Aktienportfolio im Zusammenspiel mit Euro-Anleihen und nicht unbedingt ein komplett deutsches Portfolio im Vergleich zu dem ursprünglichen US-Portfolio nach Browne, oder? Letztlich hilft das natürlich nichts bei der "Problematik", dass Anleihen allgemein und insbesondere Langläufer im Speziellen, nach diesem historisch einzigartigen Lauf wohl eher ungünstig bewertet scheinen (was natürlich irgendwo auch Markttiming ist, aber beim Einstag hat man das Problem ja immer). Das war auch mit einer der Hauptgründe, zusammen mit dem schwachen Abschneiden von Aktien von 2000-2010, dass Brownes Portfolio so gut lief. Wie wäre es mit einem Kompromissvorschlag? Statt 25% Kurzläufer und 25% Langläufer eher sowas wie 20% globale Bonds (bspw. Global Aggregate) und 20% Cash in Euro (Tagesgeld, Kurzläufer). Damit wäre man im Schnitt eher bei kurzen Laufzeiten und hätte nicht so ein hohes Kursrisiko bei den Langläufern, aber dennoch sehr gute Währungsdiversifikation über das gesamte Portfolio? Den Aktienanteil kann man dann etwas höher wählen, um die verbliebenen 10 % (also insgesamt 35%). Den Goldanteil kann man dann auch noch um weitere inflationsabsichernde Anlagen erweitern, wenn man mag, bspw. Immobilien oder andere Rohstoffe. Gold ist ja eigentlich gar nicht so sehr eine Absicherung gegen Inflation als vielmehr eine Absicherung gegen negative Realrendite. Auf lange Sicht kann man dann, wenn sich das Zinsniveau wieder mal etwas normalisieren sollte, das Portfolio Richtung ursprünglichem Ansatz verschieben, also durch Zukauf von Langläufern, dann eben per Einzeltitel, und Herstellung der eigentlichen Gewichtung (25/25/25/25). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
permaport September 12, 2021 vor 16 Stunden von Dandy: Die beziehst das vermutlich auf die Entwicklung des DAX, oder? Der S&P lief die letzten Jahre wesentlich besser. Allerdings ging es im Großteil der Diskussion ja auch um ein globales Aktienportfolio im Zusammenspiel mit Euro-Anleihen und nicht unbedingt ein komplett deutsches Portfolio im Vergleich zu dem ursprünglichen US-Portfolio nach Browne, oder? Richtig, ich habe nicht vor ein rein deutsches Portfolio aufzuziehen. Aber fand es mal interessant, in die historischen Daten reinzuschauen, wie das gelaufen wäre. vor 16 Stunden von Dandy: Letztlich hilft das natürlich nichts bei der "Problematik", dass Anleihen allgemein und insbesondere Langläufer im Speziellen, nach diesem historisch einzigartigen Lauf wohl eher ungünstig bewertet scheinen (was natürlich irgendwo auch Markttiming ist, aber beim Einstag hat man das Problem ja immer). Das war auch mit einer der Hauptgründe, zusammen mit dem schwachen Abschneiden von Aktien von 2000-2010, dass Brownes Portfolio so gut lief. Hier ist eine Sache, die ich noch nicht ganz verstanden habe: Ein mehrmals genanntes Argument gegen PP sind die niedrigen Zinsen / 0-Zinsen auf Langläufer. Die waren zu Brownes Zeiten über mehrere Dekaden auf einem deutlich höheren Niveau. Aber ist es nicht eigentlich so, dass es bei der Wirkung der Langläufer nicht um den absoluten Zins geht, sondern die Veränderung des Zinses? Wäre der Zins immer konstant bei 4% gewesen, wären die Langläufer auch nicht in die Höhe geschossen. Sie entfalten doch ihren Hebel gerade, wenn der Zins z.B. von 4% auf 3% fällt. Oder anders gefragt: Sind die aktuell niedrigen Zinsen wirklich ein Argument gegen Langläufer? Es ist ja durchaus möglich, dass der Zins sogar noch tiefer fällt. Dann würde man sich freuen, Langläufer zu 0% gekauft zu haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
asherah September 12, 2021 vor 24 Minuten von permaport: Oder anders gefragt: Sind die aktuell niedrigen Zinsen wirklich ein Argument gegen Langläufer? Es ist ja durchaus möglich, dass der Zins sogar noch tiefer fällt. Dann würde man sich freuen, Langläufer zu 0% gekauft zu haben. ja und keiner weiß, wohin die Reise geht. Vermutlich eher in Richtung Zinserhöhung, aber davon reden einige seit 2008 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt September 12, 2021 vor 27 Minuten von permaport: (Zitat von Dandy) was natürlich irgendwo auch Markttiming ist, aber beim Einstag hat man das Problem ja immer Der Witz beim Permanent Portfolio ist ja gerade, dass man die aktuelle Situation komplett ausblenden soll und prognosefrei und stur nach der angegebenen 1/4-Aufteilung anlegen soll. Wenn die Zinsen steigen sollten, werden Anleihen und Aktien schlecht laufen, Geldmarkt und Gold dafür besser - so die Theorie. Das PP soll nicht jederzeit die bestmögliche Rendite bringen, sondern ein passives Portfolio sein, das einen mit wenig Aufwand vor größeren Verwerfungen schützen soll. Wenn man das nicht so machen möchte, weil man z.B. der Theorie doch nicht 100% traut oder meint, mit Prognosen bessere Resultate erzielen zu können, wird man auch später mit dem PP nicht glücklich werden Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 September 12, 2021 So in etwa könnte ich's mir als Euro-Anleger vorstellen das HBPP Konzept möglichst einfach umzusetzen, jeweils 25%, 1x p.a. Rebalancen: - iShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) - EUR DIS ETF WKN: A0Q4RZ - Xtrackers II Eurozone Government Bond 25+ UCITS ETF - 1C EUR ACC ETF WKN: DBX0AK - Deut. Börse Commodities GmbH Xetra-Gold IHS 2007(09/Und) Index-Zertifikat WKN: A0S9GB - Vanguard FTSE All-World UCITS ETF - USD DIS ETF WKN: A1JX52 Einwände bzw. Alternativvorschläge sehr gerne Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tenno September 12, 2021 vor 23 Minuten von pillendreher: iShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) - EUR DIS ETF WKN: A0Q4RZ Tausche in Cash Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stoiker September 12, 2021 Gerade eben von Tenno: Tausche in Cash Ja, sehe ich ähnlich. Sonst sehr gut, @pillendreher Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt September 12, 2021 · bearbeitet September 12, 2021 von hattifnatt vor 29 Minuten von pillendreher: So in etwa könnte ich's mir als Euro-Anleger vorstellen das HBPP Konzept möglichst einfach umzusetzen, jeweils 25%, 1x p.a. Rebalancen: Schaut nicht schlecht aus laut https://backtest.curvo.eu (das war eine Variante mit 10% Rebalancing-Band, nimmt sich aber nicht viel): Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein September 12, 2021 Daten zum HB PP Fonds seit der Auflage im November 1982 gibt es bei Yahoo Finance. Eine Analyse und mögliche Verbesserungen gibt es bei Seeking Alpha. Bei lemonfool.uk gibt es die sehr treffende Aussage: Zitat Harry Browne's portfolio is great if you think the financial world as we know it is going to end tomorrow. I'd rephrase that as 'Harry Browne's portfolio is great if you think the financial world as we know it could revisit the economic conditions similar to the 70s at some time in the next 40 years.' Gold will, over the long term, keep pace with inflation (retain purchasing power) but give no real return above that. I'd add - however it often provides a negative correlation to stocks so can dampen the volitility of equities in a portfolio and provide a rebalancing dividend. The 'full fat' version of Harry Browne's portfolio is definitely not for everyone and is probably not appropriate for anyone building a retirement pot as it leaves a lot of capital growth on the table. But, we can't know the future and whether gold, and long dated bonds will do the job required of them in Browne's portfolio, even though the prospects for them as asset classes don't look enormously rosy. Und vieles mehr. Harry Browne Permanent Portfolio Review, ETFs, & Leverage (2021) finde ich auch sehr lesenswert. IS THE PERMANENT PORTFOLIO BROKEN? Zitat Summary The original permanent portfolio looks great in the rear-view mirror. When you see stellar returns you have to ask “What led to this performance?” The permanent portfolio was lucky because it concentrated stock investments in the U.S. and owned long-term bonds during a multi-decade collapse in rates. For investors following this strategy, this post introduced three adjustments to ensure a portfolio stays permanent regardless of what the future holds.: Unfortunately, future performance is guaranteed to be lower due to the strategy’s construction. This post explains what’s wrong with the permanent portfolio and proposes three solutions. Bei bogleheads geht es hier um das PP: Harry Browne’s Permanent Portfolio- 2019 update Permanent Portfolio in a low interest environment Das Permanent Portfolio Forum gibt es natürlich auch. Der Backtest bei curvo ist hier. All das und vermutlich mehr würde ich bei einer Entscheidung berücksichtigen. Du auch? Oder suchst du eine "einfache Lösung", bei der du dich aus der Eigenverantwortung für dein Handeln schleichst? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
permaport September 12, 2021 vor 2 Stunden von pillendreher: So in etwa könnte ich's mir als Euro-Anleger vorstellen das HBPP Konzept möglichst einfach umzusetzen, jeweils 25%, 1x p.a. Rebalancen: - iShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) - EUR DIS ETF WKN: A0Q4RZ - Xtrackers II Eurozone Government Bond 25+ UCITS ETF - 1C EUR ACC ETF WKN: DBX0AK - Deut. Börse Commodities GmbH Xetra-Gold IHS 2007(09/Und) Index-Zertifikat WKN: A0S9GB - Vanguard FTSE All-World UCITS ETF - USD DIS ETF WKN: A1JX52 Einwände bzw. Alternativvorschläge sehr gerne Kann man irgendwo einsehen, welche Anleihen zu welchen Anteilen konkret im Xtrackers II Eurozone Government Bond 25+ enthalten sind? HB rät ja dazu, nur Anleihen von AAA Ländern zu kaufen. Xetra-Gold: Ich würde auch lieber vermeiden, physisches Gold rumliegen zu haben. Allerdings gibt es bei Xetra-Gold wohl das Emittentenrisiko im Insolvenzfall. Deine Anlage gehört da nicht zum Sondervermögen und kann im Worst-Case weg sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
permaport September 12, 2021 vor einer Stunde von Ramstein: All das und vermutlich mehr würde ich bei einer Entscheidung berücksichtigen. Du auch? Oder suchst du eine "einfache Lösung", bei der du dich aus der Eigenverantwortung für dein Handeln schleichst? Klar will ich möglichst viele Infos in meine Entscheidungsfindung einfließen lassen. Sonst wäre ich nicht hier. Aus der Verantwortung kann ich mich sowieso nicht schleichen, egal was ich am Ende mache oder nicht mache. Schließlich ist es mein Geld... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tenno September 12, 2021 vor 25 Minuten von permaport: Kann man irgendwo einsehen, welche Anleihen zu welchen Anteilen konkret im Xtrackers II Eurozone Government Bond 25+ enthalten sind? HB rät ja dazu, nur Anleihen von AAA Ländern zu kaufen. Alternativ gibt es noch diesen von iShares, da ist Europa nur mit Mindestrating von AA- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
gurkentruppe September 12, 2021 vor 42 Minuten von permaport: Xtrackers II Eurozone Government Bond 25+ enthält reichlich Italien und Spanien, s. hier: https://de.extraetf.com/etf-profile/LU0290357846?tab=components Generell siehst Du die Zusammensetzung meist in den "Factsheets" ganz gut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
permaport September 15, 2021 Kurzes Update: Ich habe jetzt ein kleines Portfolio angelegt bestehend aus 25% in vanguard FTSE All-World UCITS 18% in iShares Euro Government Bd 20yr Target Durat. + 7% 100-jährige Anleihe NRW 25% in Xetra Gold 25% Cash Ich habe das getan, um den Stein erstmal ins Rollen zu bringen und nicht in einer Daueranalyse gefangen zu sein, in der man am Ende nichts macht. Trotzdem will ich mein Verständnis noch vertiefen, bevor ich mehr anlege und lese auch gerade das Buch The Permanent Portfolio von Craig Rowland. Eine Sache, die häufiger angeschnitten wird u.a. in den Resourcen, die @Ramsteingenannt wird, sind die aktuell niedrigen Zinsen. Der Hinweis ist schon berechtigt, dass das PP in den letzten 50 Jahren auch deswegen so gut performed hat, weil der Zinssatz tendenziell immer weiter abgefallen ist und die langfristigen Bonds daher über einen langen Zeitraum ungewöhnlich stark waren. Was ich noch nicht ganz verstanden habe: Wenn wir nun über einen Zeitraum von z.B. 20 Jahren wieder tendenziell steigende Zinsen sehen würden, welche Assets würden dann die schwache Performance der Bonds rausreißen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sestertius September 18, 2021 Am 15.9.2021 um 23:08 von permaport: Was ich noch nicht ganz verstanden habe: Wenn wir nun über einen Zeitraum von z.B. 20 Jahren wieder tendenziell steigende Zinsen sehen würden, welche Assets würden dann die schwache Performance der Bonds rausreißen? Tendenziell wohl alle festverzinslichen Anlagen mit kurzer Duration, sprich Anleihen mit kurzer Laufzeit, die sich schnell(er) an neue Zinsniveaus anpassen. Kommer hat sich diesbezüglich in einem Interview sogar mal positiv zum klassischen Sparbuch (!) geäußert. Damit lässt sich zwar real keine positive Rendite erwirtschaften, allerdings adaptieren ihm zufolge Bankguthaben und kurzlaufende Staatsanleihen (0-3 J.) steigende Zinsen/Inflation mit am schnellsten, sodass die Kaufkraft +-0 erhalten bleibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ChrisS3 September 18, 2021 Am 15.9.2021 um 23:08 von permaport: Wenn wir nun über einen Zeitraum von z.B. 20 Jahren wieder tendenziell steigende Zinsen sehen würden, welche Assets würden dann die schwache Performance der Bonds rausreißen? Mit flexibel verzinsten Bankeinlagen und kurzlaufende Anleihen könnte man als normaler Privatanleger am schnellsten direkt an ansteigenden Marktzinsen partizipieren und sie mitnehmen, wie Sestertius schon gesagt hat. Allerdings würde ich vorsichtig sein bei der Formulierung "die schwache Performance von Bonds rausreißen" - nein, das wird man damit wohl nicht schaffen. Das Problem ist die unterschiedliche Zinssensitivität der verschiedenen Portfoliokomponenten "Cash" (und Äquivalente wie kzlf. Anleihen) und "langlaufende Anleihen". Nehmen wir beispielsweise mal an, das Zinsniveau steigt um ein Prozent plus. Auf meinem Tagesgeld gibt es statt vorher null Prozent nun ein Prozent Zinsen p.a. Juhu.... Der ETF mit den langlaufenden Anleihen im Portfolio ist aber demgegenüber aufgrund des Zinsanstieges stattdessen gleichmal um zwanzig oder dreißig Prozent im Kurs nach unten abgeschmiert. (Zusammenhang zw. Änderungen im Zinsniveau und Anleihenkursen ist dir schon bekannt und muss nicht erst noch grundlegend wiederholt werden, nehme ich an?). Das macht also "netto" auf Gesamtportfolio-Ebene trotzdem erstmal ein dickes Minus, da helfen auch die ein Prozent mehr auf dem Tagesgeld nicht mehr viel. Von "rausreißen" im Sinne von "komplett ausgleichen" ist da also nichts zu sprechen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
permaport September 19, 2021 · bearbeitet September 19, 2021 von permaport vor 20 Stunden von ChrisS3: Der ETF mit den langlaufenden Anleihen im Portfolio ist aber demgegenüber aufgrund des Zinsanstieges stattdessen gleichmal um zwanzig oder dreißig Prozent im Kurs nach unten abgeschmiert. Ja, das ist der Punkt. Die langfristigen Bonds sollen besonders stark auf Zinsänderungen reagieren, diese Volatilität ist gewollt. Ich frag mich nur, wie PP performen kann, wenn die Zinsen über einen langen Zeitraum eine steigende Tendenz haben. Man kann die Performance des PP über die letzten 50 Jahre rekonstruieren. 50 Jahrzehnte scheint ein langer Zeitraum zu sein. Aber letztlich sind nicht einmal in diesen 50 Jahren alle Szenarien abgedeckt und z.B. das Szenario von steigenden Zinsen über einen langen Zeitraum nicht. Mir ist noch ein anderes Problem klar geworden: Unter anderem wurde hier ja geraten, Stocks und Bonds auch über andere Länder und Währungen zu diversifizieren. Allerdings wird in dem Buch von Craig Rowland über das PP genau davon abgeraten. Begründung: Trotz Globalisierung befinden sich Marktwirtschaften unterschiedlicher Länder trotzdem häufig in anderen Zuständen. Die Komponenten des PP sind aber so abgestimmt, dass jew. 1-2 davon positiv auf das aktuelle Marktgeschehen reagieren, die anderen eher negativ. Das funktioniert aber nur, wenn alle Komponenten eben auf das gleiche Marktgeschehen und somit auf den gleichen Markt reagieren. Daher würde es die Grundidee des PP verletzen, wenn man z.B. Bonds ausschließlich aus seinem Heimatland hält, aber ein Aktienportfolio, das international diversifiziert ist. Internationale Diversifizierung ist im PP ausdrücklich nicht vorgesehen (abgesehen davon für den Worst Case einen Teil des Goldes in anderen Ländern zu lagern) Mit anderen Worten, müsste ich mich schon auf Deutschland oder maximal die Euro Zone fokussieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag