Zum Inhalt springen
Bonneville

AFD Wahlalternative 2013

Wahlalternative  

362 Stimmen

Du hast keine Berechtigung, an dieser Umfrage teilzunehmen oder die Umfrageergebnisse zu sehen. Bitte melde dich an oder registriere dich, um an dieser Umfrage teilzunehmen.

Empfohlene Beiträge

Hellerhof
· bearbeitet von Hellerhof

Deutschland, genauer gesagt Merkels Regierung, hat mit der Einladungspolitik unabgestimmt Fakten geschaffen. Da kann man kaum von Frankreich angesichts der dortigen Probleme mit der Integration von Migranten erwarten, dass sie im Nachhinein Deutschland die Lasten abnehmen, die Deutschland Europa hatte aufbürden wollen.

Das ist ein wenig polemisch übersteigert. Die Situation war die, daß Zehntausende an der ungarischen Grenze standen. Es ist etwas bösartig, das nun so zu drehen als wären da "mit der Einladungspolitik unabgestimmt Fakten geschaffen" worden. Die Fakten bestanden schon. Gerade die Ungarn können froh sein, daß Deutschland die Leute reingelassen hat. Sonst hätten sie die ungarischen Grenzzäune niedergetrampelt und Orban hätte dann den Schießbefehl rausholen müssen. Auch in dem Fall hätte man Deutschland als Schuldigen erklärt.

Merkels "Entscheidung" bezog sich auf jene Migranten, die schon in Ungarn saßen, dort festsaßen. Ihre Selfie-Aktionen haben der ganzen Sache natürlich einen Drall gegeben, den viele Menschen als Einladung aufgefasst haben.

 

Hier wird immer so getan als könne man gegen die Wanderungsbewegungen noch was tun. Kann man nicht und es ist fast verwunderlich, daß es erst jetzt dazu kommt, denn zu erwarten war das schon lange. Der Syrien-Konflikt war nur der Auslöser. Die Lawine hätte aber auch schon vor 10 Jahren losrollen können. Man kann die Menschen nicht wirklich aufhalten. Was da als Maßnahmen genannt wird, ist alles lachhaft. Am lachhaftesten sind diese Grenzzaunphantasien. Man wird sich damit auseinandersetzen müssen. Es ist eine neue Situation mindestens für die nächsten Jahre und das kann sich alles noch steigern.

Ok. Was sollen wir machen? Potentiell für jeden Einreisewilligen eine Wohnung bauen? Was ist dein Handlungsvorschlag?

 

Eine AfD in der Regierung hätte auch keine Rezepte. Jedenfalls keine, die das Land nicht so verändern, daß man auch als Deutscher hier nicht mehr leben will. Mit der AfD würde sich nicht nur das Grenzregime ändern, sondern auch andere liberale Freiheiten eingeschränkt werden. Die Leute, die das jetzt das sagen haben, haben ein Familienbild, das schon die NSDAP vertreten hat. Frau an den Herd, schwulenfeindlich, Abtreibungsgegner.[...]

Abtreibungsgegner haben es dir anscheinend besonders angetan. Leuten, die die Abtreibung nicht befürworten nimmst du, wie du an anderer Stelle ausgeführt hast, auch nicht ab, dass sie sich für die (körperliche) Unversehrtheit von Frauen einsetzen. Da sagt mehr über dich, als über Abtreibungsgegner. Ansonsten... schonmal was von Reichskrafttürmen gehört? Wirft den Grünen jemand vor, dass sie die Ideen der Nazis umsetzen? Nein. Warum? Weil das Unfug wäre. Kannst du keine Argumentation führen, ohne immer "Hitler, Hitler!" zu schreien?

 

Dass ich die AfD als Symptom, denn als eigentliches Ur-Problem begreife, habe ich oft genug ausgeführt. Zu deinem Übel hat sich die ganze Nazi-Schreierei abgenutzt. Vom geworfenen Dreck bleibt wenig hängen. Das dürfte auch daran liegen, dass man in der Vergangenheit mit diesem Vorwurf recht leichtfertig umging. Jetzt gibt es die AfD und die alten Rezepte funktionieren nicht mehr. Wahrscheinlich wird man sich nun mit unliebsamen Meinungen beschäftigen müssen.

 

Über Europapolitik und Ausländerfragen bestand in den letzten Jahrzehnten im Wesentlichen der Konsens, dass man diese Thema aus Wahlkämpfen raus hält (ja, die Hessen-CDU hat das mal singulär anders gesehen). Bei europapolitischen Entscheidungen gab es auch nie einen großen Dissens zwischen den Parteien, einzig der EU-Beitritt der Türkei fällt aus dem gewohnten Raster. Der Wahlbürger sollte sich lieber mit anderen Thema beschäftigen. Vielleicht rächt sich nun diese Attitüde und viele Leute sehen über (schwere) Makel einer Partei hinweg.

 

Zum Thema Veränderung: viele wollen vielleicht einfach nicht, dass sich (durch Einwanderung) das Land so schnell so erheblich ändert. Es gibt dutzende Stadtteile in vielen Städten, die als Schaufenster taugen. Ethnische Segregation ist eine Tatsache. Welche Rolle dies spielt, wäre zu diskutieren.

 

Manchmal habe ich den Eindruck, daß das gerade in Westdeutschland auch immer noch ein Effekt der versäumten Nazi-Aufbereitung ist und das durchaus auch familiär. Wo immer noch das Bild vom SS-Opa auf der Kommode stehen darf, stört einen auch nicht der Umgang mit den neuen Rechtsextremen. Da fehlt es an politischer Hygiene.

Hast du eine westdeutsche Schulbildung durchlaufen? Mich beschleicht da ein Verdacht....

 

Edith hat ein paar Tippfehler korrigiert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
mcxreflex

Da sind alle Menschen gleich. Wenn polizeilichen Anordnungen nicht Fogle geleistet wird und gegen den dann vorgenommenen unmittelbaren Zwang seitens der Polizisten mit Gewalt gegen selbige reagiert wird, kann im notfall auf die täter geschossen werden. Das gilt dann auch für Sprecher der "Organisierten Autonomie".

Das hätte ich gerne gesehen als die Pegida den Merkel-Galgen mitgeführt hat. Da hätte ein Einschreiten der Polizei sicher auch zu Handgreiflichkeiten geführt. Da hätte man nach deiner Logik dann auch auf die Pegidas schießen sollen, wenn sie die Polizei gewalttätig behindern.

 

Ich muss Herr Stein mal fragen ob er zwei verschiedene Zeitungen herausgibt. Die Exemplare, die ich lese, enthalten irgendwie gar kein rechtsextremes Gedankengut. blink.gif

Welche zwei sind denn das? Outet sich hier gleich ein Junge-Freiheit-Leser?

Anscheinend gibt es eine die voll mit Volksverhetzung und rechtsextremistischen Gedankengut ist und dann die, die ich jede Woche im Briefkasten hab.

 

Das BVerfG hat sich übrigens mit der Verfassungstreue der JF beschäftigt und war nicht unbedingt der Meinung, dass die Erwähnung in Verfassungsschutzberichten zulässig war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Junge-Freiheit-Urteil

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker

...

Hier wird immer so getan als könne man gegen die Wanderungsbewegungen noch was tun. Kann man nicht und es ist fast verwunderlich, daß es erst jetzt dazu kommt, denn zu erwarten war das schon lange. Der Syrien-Konflikt war nur der Auslöser. Die Lawine hätte aber auch schon vor 10 Jahren losrollen können. Man kann die Menschen nicht wirklich aufhalten. Was da als Maßnahmen genannt wird, ist alles lachhaft. Am lachhaftesten sind diese Grenzzaunphantasien. Man wird sich damit auseinandersetzen müssen. Es ist eine neue Situation mindestens für die nächsten Jahre und das kann sich alles noch steigern.

Ok. Was sollen wir machen? Potentiell für jeden Einreisewilligen eine Wohnung bauen? Was ist dein Handlungsvorschlag?

Wie kommst Du immer auf die Spur, dass wir was machen müssen?

Wenn weiterhin so viele Flüchtlinge kommen, können wir nicht mehr viel machen außer Zeltdörfer aufstellen und Erbsensuppe verteilen, und das war`s dann. Das wiederum werden die Flüchtlinge dann schon bemerken und sich andere Länder suchen. Dann ist dort das Gejammer groß. Die Verteilung der Flüchtlinge kommt von ganz allein.

 

Die Außengrenze muss so gut wie möglich gesichert werden. Und möglichst viele Flüchtlinge müssen registriert werden. Das führt aber auch nicht zu einem Wunder. Es kommen dann noch immer Flüchtlinge.

Und wenn Griechenland als Mitglied im Kegelclub nicht kegeln kann oder nicht will, bleibt es einfach vor der Tür.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
berliner
· bearbeitet von berliner

Ok. Was sollen wir machen? Potentiell für jeden Einreisewilligen eine Wohnung bauen? Was ist dein Handlungsvorschlag?

 

Ich weiß es nicht. Man wird jeden einzelnen durch die dafür vorgesehen Prozesse schleusen müssen und dann die Abgelehnten wieder abschieben. Ein Teil von denen steht dann bald wieder vor der Tür. Wie soll man denn das anders machen? Selbst wenn man Obergrenzen einführt, kann man es kaum anders behandeln. Die Leute sind ja da. Da löst sich nicht jeder > 300.000 in Luft auf, wenn man so eine Zahl verkündet.

 

Da hat auch die AfD keine Rezepte, außer eben vielleicht ab und zu mal einen abknallen, um abzuschrecken. Vielleicht würde das funktionieren. Ich bezweifle es, aber ich halte es nicht richtig, das auszuprobieren.

 

Abtreibungsgegner haben es dir anscheinend besonders angetan.

 

Ja, weil wir diese Diskussion hier schon hatten als die Frau Petry mit ihren Phantasien vom Untergang der germanischen Rasse kam und daß man zu Erhaltung des Volkes Abtreibung verbieten müsse. Das klingt dann schon nach NS-Frauenschaft.

 

Leuten, die die Abtreibung nicht befürworten nimmst du, wie du an anderer Stelle ausgeführt hast, auch nicht ab, dass sie sich für die (körperliche) Unversehrtheit von Frauen einsetzen.

 

Das halte ich tatsächlich für vorgeschoben. Es paßt einfach nicht ins "mindset" dieser Leute. Einerseits Frauen bevormunden und an den Herd schicken wollen und dann den Frauenrechtler raushängen lassen? Unglaubwürdig.

 

Zu deinem Übel hat sich die ganze Nazi-Schreierei abgenutzt. Vom geworfenen Dreck bleibt wenig hängen.

 

ähm, nein. Willst du bestreiten, daß es zahlreiche ehemalige NPDler oder NPD-Nahe in die AfD geschafft haben?

 

Beispiel: für die AfD im Brandenburger Landtag ist Andreas Kalbitz. Ehemaliges Mitglied der REPs und Vorsitzender des Vereins "Kultur- und Zeitgeschichte, Archiv der Zeit". Dieser Verein wurde von Waldemar Schütz gegründet, Angehöriger der Waffen-SS und Hauptsturmführer der Leibstandarte Adolf Hitler, später Mitglied im Bundesvorstand der NPD.

 

Du hast dann wohl eine andere Auffassung von "Dreck", wenn du meinst, das hätte nichts zu bedeuten.

 

Das dürfte auch daran liegen, dass man in der Vergangenheit mit diesem Vorwurf recht leichtfertig umging. Jetzt gibt es die AfD und die alten Rezepte funktionieren nicht mehr. Wahrscheinlich wird man sich nun mit unliebsamen Meinungen beschäftigen müssen.

 

Solche wie Kalbitz' Meinung zum "Ethnozid am deutschen Volk". Muß man sich damit wirklich beschäftigen? Kann man nicht einfach sagen, daß man Nazis im AfD-Gewand einfach ignoriert, statt sie diskurswürdig zu machen?

 

Zum Thema Veränderung: viele wollen vielleicht einfach nicht, dass sich (durch Einwanderung) das Land so schnell so erheblich ändert. Es gibt dutzende Stadtteile in vielen Städten, die als Schaufenster taugen. Ethnische Segregation ist eine Tatsache. Welche Rolle dies spielt, wäre zu diskutieren.

 

Es gibt einen Unterschied, ob jemand das nicht will oder ob daraus seinen latenten Rechtsextremismus füttert. Für den sind Ausländer kein Grund, sondern nur der Anlaß oder vielleicht ein Schreckenszenario. Für mich ist die Vision der ethnisch homogenen Gesellschaft (ist im Fall Deutschland eh historischer Unsinn) mit deutschtümelnder Brauchtumspflege und Intoleranz gegenüber allen anderen Entwürfen ebenso ein Schreckenszenario. Ich bin mir aber ebenso sicher, daß das sowieso nicht mehrheitsfähig ist.

 

Manchmal habe ich den Eindruck, daß das gerade in Westdeutschland auch immer noch ein Effekt der versäumten Nazi-Aufbereitung ist und das durchaus auch familiär. Wo immer noch das Bild vom SS-Opa auf der Kommode stehen darf, stört einen auch nicht der Umgang mit den neuen Rechtsextremen. Da fehlt es an politischer Hygiene.

Hast du eine westdeutsche Schulbildung durchlaufen? Mich beschleicht da ein Verdacht....

 

"Verdacht" hat ja nun eine negative Konnotation, aber du hast bestimmt nur aus Unachtsamkeit nicht "Vermutung" gesagt.

 

Zurück zum Thema: Du willst nicht im Ernst bezweifeln, daß eine Entnazifizierung im Westen quasi nicht stattgefunden hat? Veteranentreffen der SS, Durchsetzung der Organisation Gehlen,des Außenministeriums, der Justiz mit Nazis. Alles tausenfach dokumentiert. Da gibt es gar nichts zu deuteln.

 

Besonderes "Highlight" war, z.B. daß ein Josef Mengele sich 1956 noch von auf der deutschen Botschaft in Buenos Aires einen neuen Paß abholen konnte, weil es keinen deutschen Haftbefehl gab. Oder nimm Heinz Reinefarth, der als SS-General den Warschauer Aufstand niederschlagen ließ. Der konnte nach dem Krieg vollkommen unbehelligt Jurist auf Sylt und Mitglied im Schleswig-Holsteiner Landtag sein. Das läßt sich endlos fortsetzen. Die Leute haben sich absolut sicher gefühlt.

 

Auf die SS-Opas bin ich deshalb gekommen, weil die Nachbarin meiner Eltern in Mannheim (!) das Bild ihres Vaters in Waffen-SS-Uniform im Wohnzimmer hatte. Sie hatte also kein Problem damit, seine Mitgliedschaft in einer Verbrecherorganisation darzustellen. Sowas spricht für ein bestimmtes Klima.

 

Das BVerfG hat sich übrigens mit der Verfassungstreue der JF beschäftigt und war nicht unbedingt der Meinung, dass die Erwähnung in Verfassungsschutzberichten zulässig war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Junge-Freiheit-Urteil

 

ich sage mal so: die Urteilsbegründung genau lesen lohnt sich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
mcxreflex

Das BVerfG hat sich übrigens mit der Verfassungstreue der JF beschäftigt und war nicht unbedingt der Meinung, dass die Erwähnung in Verfassungsschutzberichten zulässig war.

https://de.wikipedia...Freiheit-Urteil

 

ich sage mal so: die Urteilsbegründung genau lesen lohnt sich.

Dann wärst du gut damit beraten das auch zu zutun thumbsup.gif

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
berliner
· bearbeitet von berliner

Dann wärst du gut damit beraten das auch zu zutun thumbsup.gif

Habe ich. Grob gesagt bewertet das Gericht die verfassungsfeindlichen Inhalte als "einzelne Meinungsäußerungen", denen die Pressefreiheit übergeordnet ist. Das heißt aber eben nicht, daß es diese in der JF nicht gibt. Und deshalb hätte ich gerne gewußt, welches dieser Blätter Du liest, wenn du behauptest: "Die Exemplare, die ich lese, enthalten irgendwie gar kein rechtsextremes Gedankengut.". Ich kann auf die Schnelle keine anderen wöchentliche Veröffentlichung finden.

 

Die JF ist in jedem Fall unappetitlich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hellerhof

Ok. Was sollen wir machen? Potentiell für jeden Einreisewilligen eine Wohnung bauen? Was ist dein Handlungsvorschlag?

 

Ich weiß es nicht. Man wird jeden einzelnen durch die dafür vorgesehen Prozesse schleusen müssen und dann die Abgelehnten wieder abschieben. Ein Teil von denen steht dann bald wieder vor der Tür. Wie soll man denn das anders machen? Selbst wenn man Obergrenzen einführt, kann man es kaum anders behandeln. Die Leute sind ja da. Da löst sich nicht jeder > 300.000 in Luft auf, wenn man so eine Zahl verkündet.

 

Da hat auch die AfD keine Rezepte, außer eben vielleicht ab und zu mal einen abknallen, um abzuschrecken. Vielleicht würde das funktionieren. Ich bezweifle es, aber ich halte es nicht richtig, das auszuprobieren.

Was die AfD angeht, gebe ich dir recht. Allerdings glaube ich nicht, dass die Damen und Herren von CDU und SPD einen Plan haben, das Problem zu lösen. Im Sommer werden wir mehr wissen.

 

Ja, weil wir diese Diskussion hier schon hatten als die Frau Petry mit ihren Phantasien vom Untergang der germanischen Rasse kam und daß man zu Erhaltung des Volkes Abtreibung verbieten müsse. Das klingt dann schon nach NS-Frauenschaft.

D'accord.

 

Das halte ich tatsächlich für vorgeschoben. Es paßt einfach nicht ins "mindset" dieser Leute. Einerseits Frauen bevormunden und an den Herd schicken wollen und dann den Frauenrechtler raushängen lassen? Unglaubwürdig.

Da würde ich mich persönlich gerne von ausnehmen. Ich halte die Abtreibung nicht per se für ein Menschenrecht und mag dennoch selbstbewusste, eigenständige Frauen. Aber die Diskussion werde ich hier nicht führen. Du tust allerdings so, als gäbe es keine einnehmbaren Postion zwischen der eines reaktionären Chauvinisten und der Parole "Abtreibung ist ein Frauenrecht". Dem ist nicht so.

 

Zu deinem Übel hat sich die ganze Nazi-Schreierei abgenutzt. Vom geworfenen Dreck bleibt wenig hängen.

 

ähm, nein. Willst du bestreiten, daß es zahlreiche ehemalige NPDler oder NPD-Nahe in die AfD geschafft haben?

 

Beispiel: für die AfD im Brandenburger Landtag ist Andreas Kalbitz. Ehemaliges Mitglied der REPs und Vorsitzender des Vereins "Kultur- und Zeitgeschichte, Archiv der Zeit". Dieser Verein wurde von Waldemar Schütz gegründet, Angehöriger der Waffen-SS und Hauptsturmführer der Leibstandarte Adolf Hitler, später Mitglied im Bundesvorstand der NPD.

 

Du hast dann wohl eine andere Auffassung von "Dreck", wenn du meinst, das hätte nichts zu bedeuten.

Nein, ich meinte folgendes. Bis vor wenigen Jahren konnte man mit den nun auch gehen die AfD erhobenen Vorwürfen politische Entwicklungen rechts der CDU klein halten. Diese Vorwürfe wurden zu oft erhoben, haben sich abgenutzt. Nun erzielen sie nicht mehr die gewohnte (und erhoffte) Wirkung.

Für diese Feststellung ist es unerheblich, ob die Vorwürfe berechtigt sind oder nicht.

 

Das dürfte auch daran liegen, dass man in der Vergangenheit mit diesem Vorwurf recht leichtfertig umging. Jetzt gibt es die AfD und die alten Rezepte funktionieren nicht mehr. Wahrscheinlich wird man sich nun mit unliebsamen Meinungen beschäftigen müssen.

 

Solche wie Kalbitz' Meinung zum "Ethnozid am deutschen Volk". Muß man sich damit wirklich beschäftigen? Kann man nicht einfach sagen, daß man Nazis im AfD-Gewand einfach ignoriert, statt sie diskurswürdig zu machen?

Nein, auch das meine ich nicht. Viele derer, die die Losungen "Nicht nur Last, sondern in erster Linie Bereicherung" oder "Deutschland wird bunter, wie wunderbar" nicht teilen, haben die Skrupel verloren, sich Individuen wie du sie beschreibst, anzuschließen. Die Kosten/-Nutzen-Rechung fällt nun anders aus. Das meine ich rein deskriptiv.

 

Zum Thema Veränderung: viele wollen vielleicht einfach nicht, dass sich (durch Einwanderung) das Land so schnell so erheblich ändert. Es gibt dutzende Stadtteile in vielen Städten, die als Schaufenster taugen. Ethnische Segregation ist eine Tatsache. Welche Rolle dies spielt, wäre zu diskutieren.

 

Es gibt einen Unterschied, ob jemand das nicht will oder ob daraus seinen latenten Rechtsextremismus füttert. Für den sind Ausländer kein Grund, sondern nur der Anlaß oder vielleicht ein. Schreckenszenario. Für mich ist die Vision der ethnisch homogenen Gesellschaft (ist im Fall Deutschland eh historischer Unsinn) mit deutschtümelnder Brauchtumspflege und Intoleranz gegenüber allen anderen entwürfen ebenso ein Schreckenszenario. Ich bin mir aber ebenso sicher, daß das sowieso nicht mehrheitsfähig ist.

Beim ersten Satz gehe ich mit. Betreffend deines "Schreckensszenarios" darf ich dir aber mitteilen, dass der Besuch eines (west)-deutschen Schulhofs all deine Ängste nachhaltig lindern sollte. Ob da etwas mehrheitsfähig ist oder nicht wurde demographisch schon entschieden.

 

Hast du eine westdeutsche Schulbildung durchlaufen? Mich beschleicht da ein Verdacht....

 

"Verdacht" hat ja nun eine negative Konnotation, aber du hast bestimmt nur aus Unachtsamkeit nicht "Vermutung" gesagt.

Nene, das stimmt schon so.

 

 

 

Zurück zum Thema: Du willst nicht im Ernst bezweifeln, daß eine Entnazifizierung im Westen quasi nicht stattgefunden hat? Veteranentreffen der SS, Durchsetzung der Organisation Gehlen,des Außenministeriums, der Justiz mit Nazis. Alles tausenfach dokumentiert. Da gibt es gar nichts zu deuteln.

[...]

Keine Frage, das ist richtig. Auch wenn die Frage komplexer ist, als es hier den Anschein hat. Beispielsweise dürfte es nach dem Krieg (zu) schwer gewesen sein, einen neuen Staat zu erreichten, wenn man alle Nazis aus ihren Ämtern entfernt hätte. Das ist eine rein praktische Überlegung. Ich meine aber was anderes: die Aufarbeitung, die du ansprachst, erschöpft sich nicht in der Entnazifizierung.

 

Auf die SS-Opas bin ich deshalb gekommen, weil die Nachbarin meiner Eltern in Mannheim (!) das Bild ihres Vaters in Waffen-SS-Uniform im Wohnzimmer hatte. Sie hatte also kein Problem damit, seine Mitgliedschaft in einer Verbrecherorganisation darzustellen. Sowas spricht für ein bestimmtes Klima.

Nunja, auch hier ist es komplizierter, als die moralisierende Ansicht eines Dritten vermuten lässt. Ich weiß nicht, welche Bilder in der Familie den Krieg überstanden haben, ich weiß auch nichts anderes. Allerdings weiß ich, dass ab 1942 in die Waffen-SS eingezogen wurde bzw. viele Soldaten dorthin versetzt wurden. Viele dort waren Wehrpflichtige - daher nicht zwangsweise überzeugte Nazis.

Am Ende des Krieges hatte die Waffen-SS den Charakter einer besonderen Parteitruppe weitgehend verloren. Manche Wehrmachtseinheiten wurden geschlossen der Waffen-SS eingegliedert. Junge Wehrpflichtige wie Grass wurden - ohne ihr Zutun - zu dieser Truppe einberufen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung Diese Feststellung ändert nichts am Charakter der Waffen-SS, macht aber die Wertung des Fotos schwierig.

Ich würde mir auch kein solches Photo ins Wohnzimmer hängen, allerdings würde ich mehr wissen wollen, bevor ich von einem Foto vom Vater auf das geistige Klima in der Familie (oder Westdeutschlands) schließe.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dachs87

Das mit dem Photo des Opa's finde ich sehr pauschalisierend. Den Leuten dann gleich eine solche Gesinnung zu unterstellen finde ich sehr voreilig. Ich denke mal viele sehen ein solches Bild als eine Erinnerung an die Person an sich bzw. ein Erbstück und nicht als eine Glorisierung der damaligen Zeit. Natürlich muss man ein solches Photo nicht unbedingt in den Eingangsbereich hängen. Aber grundsätzlich finde ich so etwas nicht grundsätzlich gleich verwerflich. Damals gab es halt auch nicht hunderte Photos in verschiedenen Outfits.

 

Zudem habe ich auch das Gefühl, dass viele nicht ausländerfeindlich sind bzw. die momentane Flüchtlingswelle mit Hass betrachten, sondern mit Angst. Natürlich muss man aufpassen, dass aus Angst nicht Hass wird.

Dennoch sollte man sich mit der Problematik befassen. Aufnehmen und Integrieren sind halt zwei verschiedene Dinge. Die Politik sollte sich halt schon überlegen bis zu welcher Zahl eine sinnvolle Integration möglich ist. Das hat meiner Meinung nach auch nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun.

 

Beim Herrn Jauch war mal ein schweizer Publizist namens Frank A. Mayer, welcher dann zu ihm so ungefähr sagte: "Also Herr Jauch, wir müssen uns da nichts vormachen, die Integration spielt sich nicht bei Ihnen und ihren Kindern oder meinen Kindern (die auf eine Privatschule gehen) ab, sondern beim "einfachen" Volk."

 

 

Und da würde das Volk wohl auch gerne ein Mitspracherecht haben und nicht dem Alleingang Merkels zuschauen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Solche wie Kalbitz' Meinung zum "Ethnozid am deutschen Volk". Muß man sich damit wirklich beschäftigen? Kann man nicht einfach sagen, daß man Nazis im AfD-Gewand einfach ignoriert, statt sie diskurswürdig zu machen?

Nein, auch das meine ich nicht. Viele derer, die die Losungen "Nicht nur Last, sondern in erster Linie Bereicherung" oder "Deutschland wird bunter, wie wunderbar" nicht teilen, haben die Skrupel verloren, sich Individuen wie du sie beschreibst, anzuschließen. Die Kosten/-Nutzen-Rechung fällt nun anders aus. Das meine ich rein deskriptiv.

 

Muß man sich wirklich mit Meinungen von "Berliner" beschäftigen? Kann man nicht einfach sagen, dass man Leute wie ihn ignoriert, statt sie diskussionswürdig zu machen?

 

Die AfD hat ein Parteiprogramm und ist die Summe der Meinungen ihrer Mitglieder. So wenig wie man die CDU mit Oettinger oder die SPD mit Johanna Uekermann gleichsetzen kann, so wenig kann man die AfD mit Kalbitz gleichsetzen.

 

Im übrigen hatte sich hier im Thread doch überhaupt noch niemand mit Kalbitz und seiner Meinung zum "Ethnozid am deutschen Volk"beschäftigt. Irgendwie seltesam, dass jemand dazu auffordert eine Meinung zu ignorieren, die zuvor ignoriert worden ist und erst durch ihn selbst nicht mehr ignoriert wird.

 

Abgesehen davon wird es nicht funktionieren die AfD zu ignorieren. Sie ist da und würde nach demoskopischen Prognosen offenbar von einer zweistelligen Anzahl der Wähler gewählt werden. Damit ist sie - ob einem dies nun gefällt oder nicht - in einer Demokratie relevant.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Zurück zum Thema: Du willst nicht im Ernst bezweifeln, daß eine Entnazifizierung im Westen quasi nicht stattgefunden hat? Veteranentreffen der SS, Durchsetzung der Organisation Gehlen,des Außenministeriums, der Justiz mit Nazis. Alles tausenfach dokumentiert. Da gibt es gar nichts zu deuteln.

 

Besonderes "Highlight" war, z.B. daß ein Josef Mengele sich 1956 noch von auf der deutschen Botschaft in Buenos Aires einen neuen Paß abholen konnte, weil es keinen deutschen Haftbefehl gab. Oder nimm Heinz Reinefarth, der als SS-General den Warschauer Aufstand niederschlagen ließ. Der konnte nach dem Krieg vollkommen unbehelligt Jurist auf Sylt und Mitglied im Schleswig-Holsteiner Landtag sein. Das läßt sich endlos fortsetzen. Die Leute haben sich absolut sicher gefühlt.

 

Seltsam nur, dass im Osten mit seiner Deiner Meinung nach wohl vorbildlichen Entnazifizierung eine Diktatur 40 Jahre lang ein ganzes Volk eingesperrt hat, Pluralität bekämpft hat und die ethnische Zusammensetzung konserviert hat, während der angeblich so Nazi-durchsetzte Westen sich zu einer international anerkannten Demokratie mit einer pluralen Gesellschaft und zu einem faktischen Einwanderungsland entwickelt hat...

 

In meiner Schulzeit war mindestens die Hälfte der Lehrer nach eigenem Bekunden links bis linksliberal mit einem harten Kern an 68ern. Rechts von der CDU war keiner. Es fanden regelmäßig Klassenausflüge in KZ-Gedenkstätten statt, die Goldhagen-Studie wurde durchgenommen, etc. Die nationale Schande des Faschismus wurde weder totgeschwiegen noch wurde irgendetwas daran glorifiziert.

 

Trotz eines pragmatischen Umgangs mit Kriegsverbrechern und Nazi-Funktionären in den 50er und 60er Jahren, war die BRD spätestens ab Ende der 70er vom Ergebnis her strukurell, politisch und gesellschaftlich durch und durch entnazifiziert. Die DDR-Propaganda hat dies freilich anders dargestellt. Wo man selbst Diktatur war, wollte man wenigstens den Westen als Fortsetzung der Nazi-Diktatur hinstellen.

 

Interessant, dass diese DDR-Propaganda jetzt eine Renaissance erlebt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

 

 

Das disqualifiziert Dich auch für so ziemlich alles andere.

Die AfD offenbar nicht. Die bekommen für das "Schießen wollen" noch Beifall.

 

Da vergleichst Du Äpfel mit Birnen.

 

Apfel: Frau Petry sagt, dass bei illegaler Immigration notfalls von der Schußwaffe Gebrauch gemacht werden kann.

 

Birne: Du sagst im Bezug auf Frau Petry: "Ich würde mich verschonen und die Frau erschießen"

 

Im übrigen hat Frau Petry für das "notfalls schiessen" wenig Beifall bekommen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
berliner

Keine Frage, das ist richtig. Auch wenn die Frage komplexer ist, als es hier den Anschein hat. Beispielsweise dürfte es nach dem Krieg (zu) schwer gewesen sein, einen neuen Staat zu erreichten, wenn man alle Nazis aus ihren Ämtern entfernt hätte.

 

Das mag man so gesehen haben und Adenauer hat das auch so formuliert. Man hätte es trotzdem ohne Nazis machen müssen. In der Praxis war es oft so, daß die alten Nazis derart stark waren, daß sie sogar die Einstellung oder Karrieren von Unbelasteten verhindern konnten. Institutionell ging das soweit, daß die mit Gestapo- und SD-Leuten und verurteilten Kriegsverbrechern durchsetzte Organisation Gehlen sich gegen den Friedrich-Wilhelm-Heinz-Dienst und den Verfassungsschutz durchsetzen konnte. Da wurde gegen die anderen - weniger belasteten - Dienste regelrecht konspiriert. Beim BKA sollen sogar zwei Drittel der Führungspositionen von SS-Leuten besetzt gewesen sein.

 

Nun ist es aber so, daß Nazis und SS keine Bevölkerungsmehrheit waren. Die Konzentration war also nicht repräsentativ. Man hätte dann vielleicht die Rekrutierung ändern müssen, aber wo schon viele Nazis sind, kamen andere eben schwer rein und dem Adenauer war das egal.

 

Nunja, auch hier ist es komplizierter, als die moralisierende Ansicht eines Dritten vermuten lässt. Ich weiß nicht, welche Bilder in der Familie den Krieg überstanden haben, ich weiß auch nichts anderes. Allerdings weiß ich, dass ab 1942 in die Waffen-SS eingezogen wurde bzw. viele Soldaten dorthin versetzt wurden. Viele dort waren Wehrpflichtige - daher nicht zwangsweise überzeugte Nazis.

Am Ende des Krieges hatte die Waffen-SS den Charakter einer besonderen Parteitruppe weitgehend verloren. Manche Wehrmachtseinheiten wurden geschlossen der Waffen-SS eingegliedert. Junge Wehrpflichtige wie Grass wurden - ohne ihr Zutun - zu dieser Truppe einberufen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung Diese Feststellung ändert nichts am Charakter der Waffen-SS, macht aber die Wertung des Fotos schwierig.

 

ja, es wäre sicher hilfreich, den Dienstgrad und den Einsatzort zu kennen. Ich finde trotzdem, daß sich da eine gewisse Unbefangenheit und Naivität äußert.

 

Ich würde mir auch kein solches Photo ins Wohnzimmer hängen, allerdings würde ich mehr wissen wollen, bevor ich von einem Foto vom Vater auf das geistige Klima in der Familie (oder Westdeutschlands) schließe.

 

Mein Großvater war 1933 Leiter des Arbeitsamts in Königsberg und als nach der Reichstagswahl NSDAP-Leute die Hakenkreuzfahne auf dem Gebäude gehisst haben, ließ er sie entfernen. Seine offizielle Begründung war, daß auf einem Amt nur eine staatliche Fahne hängen darf. Das hat ihn seinen Job gekostet. In Westdeutschland ist er nicht mehr in den ÖD gekommen, denn "ein Beamter, der entlassen wurde, kann kein guter Beamter sein". Das haben ihm die gesagt, die ihre Karriere unter den Nazis lückenlos fortgeführt haben. So war das Klima.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
berliner
· bearbeitet von berliner

Seltsam nur, dass im Osten mit seiner Deiner Meinung nach wohl vorbildlichen Entnazifizierung eine Diktatur 40 Jahre lang ein ganzes Volk eingesperrt hat, Pluralität bekämpft hat und die ethnische Zusammensetzung konserviert hat, während der angeblich so Nazi-durchsetzte Westen sich zu einer international anerkannten Demokratie mit einer pluralen Gesellschaft und zu einem faktischen Einwanderungsland entwickelt hat...

 

Dein Diskussionsstil ist verbesserungswürdig. Ich habe mit keinem Wort behauptet, daß die Entnazifizierung im Osten vorbildlich war. Das war sie keineswegs. Es gab dort genauso die Fortsetzung von Nazi-Karrieren im Staatsdienst und man hat es sich bequem gemacht und behauptet, die Nazis seien jetzt alle im Westen. Aber eins war anders: der Nationalsozialismus und die Mitwirkung daran waren im öffentlichen Bewußtsein klar geächtet. Niemand hätte sich dort getraut, mit seinem Ritterkreuz anzugeben oder ein Veteranentreffen der Leibstandarte mit allem Pomp und Ansprache des Bürgermeisters abzuhalten.

 

In meiner Schulzeit war mindestens die Hälfte der Lehrer nach eigenem Bekunden links bis linksliberal mit einem harten Kern an 68ern. Rechts von der CDU war keiner. Es fanden regelmäßig Klassenausflüge in KZ-Gedenkstätten statt, die Goldhagen-Studie wurde durchgenommen, etc. Die nationale Schande des Faschismus wurde weder totgeschwiegen noch wurde irgendetwas daran glorifiziert.

 

ja, das war dann wohl in den Siebzigern oder später. Man kann von den 68er halten, was man will, aber die Rebellion gegen die Tätergeneration oder Täter in der Elterngeneration war dringend nötig und hat einiges umgekrempelt.

 

Trotz eines pragmatischen Umgangs mit Kriegsverbrechern und Nazi-Funktionären in den 50er und 60er Jahren, war die BRD spätestens ab Ende der 70er vom Ergebnis her strukurell, politisch und gesellschaftlich durch und durch entnazifiziert.

 

"durch und durch"? Ein Witz? Da lehnst du dich zu weit aus dem Fenster. Der diplomatische Dienst und das Außenministerium sind nie echt entnazifiziert worden. Das war allenfalls eine Reinigung durch Alterung des Personals. Es gibt immer noch Straßen, die nach Kriegsverbrechern heißen. Hitler war bis vor 10 Jahren Ehrenbürger in vielen Städten, ist er in einigen vielleicht immer noch. Verurteilte und hingerichtete Deserteure der Wehrmacht wurden erst 2002 rehabilitiert. Überläufer zur US Army sind es bis heute nicht. Es gibt immer noch eine Wehrmachtsrente für SS-Mitglieder. Die Ehefrau von Freisler bekam bis 1997 eine Witwenrente für seine Tätigkeit als institutioneller Mörder. Die Entnazifizierung erreicht erst jetzt einen entscheidenden Punkt, da man sich nun endlich bereit findet, nicht nur die prominenten Nazis vor Gericht zu bringen, sondern auch die vielen mittelbaren Mittäter, sofern sie noch leben. Das war in den 70ern eben noch nicht so. Da mußte schon der eigenhändige Mord nachgewiesen werden. Der Dienst an der Rampe in Auschwitz reichte da noch nicht.

 

Interessant, dass diese DDR-Propaganda jetzt eine Renaissance erlebt.

 

Es ist wirklich interessant, daß du das NS-Erbe der BRD als DDR-Propaganda abtust.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Seltsam nur, dass im Osten mit seiner Deiner Meinung nach wohl vorbildlichen Entnazifizierung eine Diktatur 40 Jahre lang ein ganzes Volk eingesperrt hat, Pluralität bekämpft hat und die ethnische Zusammensetzung konserviert hat, während der angeblich so Nazi-durchsetzte Westen sich zu einer international anerkannten Demokratie mit einer pluralen Gesellschaft und zu einem faktischen Einwanderungsland entwickelt hat...

 

Dein Diskussionsstil ist verbesserungswürdig. Ich habe mit keinem Wort behauptet, daß die Entnazifizierung im Osten vorbildlich war. Das war sie keineswegs. Es gab dort genauso die Fortsetzung von Nazi-Karrieren im Staatsdienst und man hat es sich bequem gemacht und behauptet, die Nazis seien jetzt alle im Westen. Aber eins war anders: der Nationalsozialismus und die Mitwirkung daran waren im öffentlichen Bewußtsein klar geächtet. Niemand hätte sich dort getraut, mit seinem Ritterkreuz anzugeben oder ein Veteranentreffen der Leibstandarte mit allem Pomp und Ansprache des Bürgermeisters abzuhalten.

 

Bevor Du Dich über den Diskussionstil anderer Leute ausläßt, schau mal lieber, was es vor der eigenen Haustür zu kehren gibt. Bei Deinen Ansprüchen an Dich als Obermoralist sollte es da schön sauber sein.

 

Die öffentliche Ächtung des Nationalsozialismus ging im Westen sehr weit. Beispielsweise mußte der Bundestagspräsident Philip Jenninger zurücktreten, weil er aufgrund Ungeschicks nicht klar genug gemacht hatte, was eigene Rede und was Nazi-Zitate waren: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Jenninger#Pr.C3.A4sident_des_Deutschen_Bundestags

Jenninger machte in seiner Rede, die zunächst von Zwischenrufen aus der Fraktion der Grünen gestört wurde, häufig von den Stilmitteln der direkten und der erlebten Rede Gebrauch und benutzte dabei teilweise Diktion und Vokabular der Nazipropaganda, um die damals verbreiteten Denkmuster zu illustrieren. Dabei war es für Zuhörer nicht immer einfach, Jenningers eigene Argumentation und den in verschiedenen Zitatformen verwendeten Nazijargon auseinanderzuhalten. Deshalb verließen Abgeordnete von Grünen, SPD und FDP noch während der Rede aus Protest den Plenarsaal. Das mediale Echo in Deutschland, bei dem es zu falschen Zitaten und unzulässigen Verkürzungen kam, war verheerend. Unter diesem Eindruck trat Jenninger bereits am darauffolgenden Tag vom Amt des Bundestagspräsidenten zurück.

 

In der Folge wurde Jenningers Redetext weitgehend rehabilitiert, unter anderem dadurch, dass der spätere Vorsitzende des Zentralrats der Juden Ignatz Bubis demonstrativ umstrittene Passagen aus Jenningers Ansprache in eine eigene Rede übernahm, ohne damit Anstoß zu erregen. Weiterhin wurde die Art des Vortrags der Rede bemängelt, die Jenninger nach eigenen Angaben „überhaupt nicht einstudiert“[9] hatte, und die als misslungen angesehen wird. Willy Brandt äußerte, die Rede sei „fehlgeschlagen, nicht weil Jenninger ein schlechter Kerl ist, sondern weil er sich übernommen hat.“

 

Das war auch kein Einzelfall. Die Nazi-Keule hat viele Karrieren beendet.

 

Da Du Dich ja gerne zum Vorkämpfer für Grundrechte hochstiliisierst, mußt Du damit leben, dass sich Veteranen friedlich versammeln dürfen. Es ist auch kein feiner Zug, mit einem Ritterkreuz anzugeben, aber auch das unterfällt der allgemeinen Handlungsfreiheit.

 

Zu dem bunten Deutschland gehört auch, dass ein Veteran sich seiner nicht strafrechtlich relevanten Taten im Felde rühmen darf.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Der diplomatische Dienst und das Außenministerium sind nie echt entnazifiziert worden. Das war allenfalls eine Reinigung durch Alterung des Personals.

 

Dir kommt es dem Racheprinzip nach auf Sanktionen gegen Einzelne an. Kann man so sehen, muß man aber nicht.

 

Aber schon seltsam, dass ein Grüner Außenminister Fischer zwei Amtsperioden lang für ein nicht echt entnazifiziertes Ministerium plus behördlichen Unternbau verantwortlich gewesen sein soll.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Peski

Meine Herren, ich darf doch sehr bitten wieder zum Thema zurückzukehren. Wir reden hier über die AFD. Die in den achtziger Jahren hängen gebliebenen Ewiggestrigen mögen Ihre Nazibesessenheit in einem eigenem Faden erörtern. In diesem Sinne: Mach es Frauke!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
otto03

Der diplomatische Dienst und das Außenministerium sind nie echt entnazifiziert worden. Das war allenfalls eine Reinigung durch Alterung des Personals.

 

Dir kommt es dem Racheprinzip nach auf Sanktionen gegen Einzelne an. Kann man so sehen, muß man aber nicht.

 

Aber schon seltsam, dass ein Grüner Außenminister Fischer zwei Amtsperioden lang für ein nicht echt entnazifiziertes Ministerium plus behördlichen Unternbau verantwortlich gewesen sein soll.

 

Die Grünen sind schuld, klasse checker, dummes Zeug wie immer

 

Meine Herren, ich darf doch sehr bitten wieder zum Thema zurückzukehren. Wir reden hier über die AFD. Die in den achtziger Jahren hängen gebliebenen Ewiggestrigen mögen Ihre Nazibesessenheit in einem eigenem Faden erörtern. In diesem Sinne: Mach es Frauke!

 

Kannst du deinem Mist nicht in anderen Foren absondern-

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Aber schon seltsam, dass ein Grüner Außenminister Fischer zwei Amtsperioden lang für ein nicht echt entnazifiziertes Ministerium plus behördlichen Unternbau verantwortlich gewesen sein soll.

 

Die Grünen sind schuld, klasse checker, dummes Zeug wie immer

 

Danke, Otto, begründungslose Beleidigung von Dir wie immer.

 

Ich habe nicht behauptet, dass der Grüne, Außenminister Fischer, an irgendetwas schuld sei. Wende Dich an "Berliner". Der ist der Meinung, dass Ministerium, welches Fischer zwei Amtsperioden geleitet hat, sei nie richtig entnazifiziert worden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
otto03

 

 

Die Grünen sind schuld, klasse checker, dummes Zeug wie immer

 

Danke, Otto, begründungslose Beleidigung von Dir wie immer.

 

Ich habe nicht behauptet, dass der Grüne, Außenminister Fischer, an irgendetwas schuld sei. Wende Dich an "Berliner". Der ist der Meinung, dass Ministerium, welches Fischer zwei Amtsperioden geleitet hat, sei nie richtig entnazifiziert worden.

 

Ich versuche 'mal trotz meiner Antipathie sachlich zu antworten.

 

Berliner hat völlig recht, diese Ministerium ist wie andere aber dieses ganz besonders nie richtig entnazifiziert worden.

 

Warum du dich allerdings auf Fischer - der viele Vorgänger hatte - kaprizierst, bleibt dein Geheimnis.

 

Du hast wohl einfach eine selektive Wahrnehmung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Ich versuche 'mal trotz meiner Antipathie sachlich zu antworten.

 

Berliner hat völlig recht, diese Ministerium ist wie andere aber dieses ganz besonders nie richtig entnazifiziert worden.

 

Warum du dich allerdings auf Fischer - der viele Vorgänger hatte - kaprizierst, bleibt dein Geheimnis.

 

Du hast wohl einfach eine selektive Wahrnehmung.

 

Versuch doch mal sachlich zu beantworten, warum Fischer als Außenminister der rot-grünen Bundesregierung über 2 Amtsperioden angeblich nie getan haben soll, was man von ihm als Grünen doch insbesondere hätte erwarten können, nämlich das AA "richtig" zu entnazifizieren.

 

Entgegen Deiner Behauptung, kapriziere ich mich überhaupt nicht auf Fischer. Aber wenn man von einem Minister doch eine Entnazifizierung von Ministerium und nachgeordneter Behörde erwarten kann, dann doch wohl besonders von einem Grünen.

 

Gesteht euch doch einfach mal ein, dass es schon bei Amtsantritt von Fischer nichts mehr zu entnazifizieren gab. Weil ich genau davon ausgehe, werfe ich Fischer auch nicht vor, dass Ministerium nicht entnazifiziert zu haben. Diesen Vorwurf erhebt ihr beiden und erst deswegen bist Du zu komischen Verrenkungen gezwungen, Fischer damit zu exkulpieren, dass er viele Vorgänger hatte.

 

Anderen eine selektive Wahrnehmung vorzuhalten ist überigens kein besonders gelungener Versuch einer sachlichen Antwort.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

Beim Herrn Jauch war mal ein schweizer Publizist namens Frank A. Mayer, welcher dann zu ihm so ungefähr sagte: "Also Herr Jauch, wir müssen uns da nichts vormachen, die Integration spielt sich nicht bei Ihnen und ihren Kindern oder meinen Kindern (die auf eine Privatschule gehen) ab, sondern beim "einfachen" Volk."

 

Wahre Worte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
blattspinat
· bearbeitet von blattspinat

Meine Herren, ich darf doch sehr bitten wieder zum Thema zurückzukehren. Wir reden hier über die AFD. Die in den achtziger Jahren hängen gebliebenen Ewiggestrigen mögen Ihre Nazibesessenheit in einem eigenem Faden erörtern. In diesem Sinne: Mach es Frauke!

Im Lichte von Fraukes Rezepten aus den 30er bis 40er Jahren ist die Diskussion doch brandaktuell.

 

Ansonsten 100% Zustimmung für berliner :thumbsup:

 

FAZ:

 

Forsa-Chef: AfD ist neue Heimat für NPD-Anhänger

„Vom Sympathierückgang für die Parteien der Großen Koalition profitiert nicht die AfD“, sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, „weil sie bereits alle, die für rechtsradikales Gedankengut anfällig sind, aufgesaugt hat - darunter auch die meisten Anhänger der rechtsextremen NPD, die vor dem bald beginnenden Verbotsverfahren offenbar eine neue Heimat gefunden haben.“

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

FAZ:

 

Forsa-Chef: AfD ist neue Heimat für NPD-Anhänger

„Vom Sympathierückgang für die Parteien der Großen Koalition profitiert nicht die AfD“, sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, „weil sie bereits alle, die für rechtsradikales Gedankengut anfällig sind, aufgesaugt hat - darunter auch die meisten Anhänger der rechtsextremen NPD, die vor dem bald beginnenden Verbotsverfahren offenbar eine neue Heimat gefunden haben.“

 

 

Seltsam nur, dass die FDP vor einem Jahr bei der Hamburger Wahl von allen Parteien und aus dem Lager der Nichtwähler Stimmen bekommen hat: http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article137500391/AfD-bekommt-Tausende-Stimmen-von-SPD-und-CDU.html

 

Ebenso bei der Landtagswahl in Sachsen Mitte 2014. Wußte gar nicht, dass es soviele bei den Grünen gibt, die für "rechtsradikales Gedankengut empfänglich" sind. Siehe Wanderung Grüne: https://wahl.tagesschau.de/wahlen/2014-08-31-LT-DE-SN/analyse-wanderung.shtml

 

Ähnlich auch in Thüringen und Brandenburg: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/waehlerwanderung-in-thueringen-und-brandenburg-afd-wildert-bei-allen-a-990951.html

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
otto03

 

 

Entgegen Deiner Behauptung, kapriziere ich mich überhaupt nicht auf Fischer. Aber wenn man von einem Minister doch eine Entnazifizierung von Ministerium und nachgeordneter Behörde erwarten kann, dann doch wohl besonders von einem Grünen.

 

Gesteht euch doch einfach mal ein, dass es schon bei Amtsantritt von Fischer nichts mehr zu entnazifizieren gab. Weil ich genau davon ausgehe, werfe ich Fischer auch nicht vor, dass Ministerium nicht entnazifiziert zu haben. Diesen Vorwurf erhebt ihr beiden und erst deswegen bist Du zu komischen Verrenkungen gezwungen, Fischer damit zu exkulpieren, dass er viele Vorgänger hatte.

 

 

 

Das ist genau deine Art der Argumentation. Du unterstellst mir, ich hätte etwas behauptet obwohl ich dies nicht getan habe. Du stellst Aussagen in falsche Zusammenhänge und baust darauf dein Argumentationslinie auf.

 

Ich bereue mich wieder einmal auf dich eingelassen zu haben und bin äusserst dankbar, mich in meinem realen Leben mit so etwas nicht auseinandersetzen zu müssen.

 

Ich hoffe, ich kann es mir in Zukunft verkneifen.

 

Bye

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.

×
×
  • Neu erstellen...