Malvolio Februar 21, 2013 · bearbeitet Februar 21, 2013 von Malvolio Hallo zusammen, @Chemstudent : Wir diskutieren dieses Thema nicht auf "Augenhöhe". Dies muss ich schamvoll eingestehen Mir leuchtet allerdings immer noch nicht ein warum eine langjährige "Outperformance" mancher Fonds keine oder nur eine sehr geringe "Prognosekraft" für die Zukunft haben soll. Man nehme nur mal z.B die Nebenwertefonds von Threadneedle, die EM und Asienfonds von Aberdeen und First State, die Mischfonds von Carmagniac. Diese Leistung auf Glück und Zufall zu reduzieren widerstrebt mir ein wenig. Wenn ich jünger wäre, am Anfang stünde und nicht ein Jahrzehnte altes aktives Fondsdepot hätte könnte ich schon versucht sein dir "auf den Leim zu gehen" Gruß Joseph Das Problem ist, dass wir hier eine beschränkte Menge der Gesamtheit aller zur Verfügung stehenden Fonds ex post betrachten. Es gibt zig tausende Fonds, aus denen ein Anleger auswählen kann. Wenn man das mal als Zufallsexperiment sieht, so liegt es auf der Hand, dass es hier immer eine gewisse Anzahl von Fonds geben wird, die den Marktdurchschnitt deutlich übertreffen werden. Leider geligt das der Mehrzahl der Fondsmanager aber meistens nicht und man beachtet meistens auch nicht, welche höheren Risiken diese erfolgreichen Manager evt. eingegangen sind. Man kann also "zufällig" einen toll laufenden Fonds erwischen, so wie man auch im Lotto Geld gewinnen kann, wenn man "zufällig" die richtigen Zahlen angekreuzt hat .... aber wahrscheinlich ist das eben nicht. Daher ist das Kalkül der passiven Anleger, mit einem dem Marktportfolio nachempfundenen Depot eine durchschnittliche Rendite mit angemessenem Risiko zu erreichen und durch die Vermeidung der höheren Kosten aktiven Managements ein besseres Ergebnis erwarten zu können, als der durchschnittliche aktive Anleger. (Die Gesamtheit aller Kapitalmarktteilnehmer wird im Durchschnitt immer den Marktdurchschnitt minus ihrer Kosten erreichen .... das geht mathematisch gar nicht anders. ) Was macht der Anleger, wenn er einen aktiven Fonds auswählt? Er orientiert sich an Hitlisten der erfolgreisten Fonds der letzten X Jahre. Das mag hinreichend sein, um die Vollversager und Rohrkrepierer auszusortieren, aber ob die ausgewählten Fonds wirklich zukünftig den Markt schlagen werden, darüber sagen diese Listen nichts aus. Schau dir aus Spaß mal die Finanztest oder sonstigen Empfehlungen von vor 5 oder 10 Jahren an und vergleiche sie mit den aktuellen Listen. Die meisten Star-Fonds halten sich einige Jahre an der Spitze und sammeln viel Geld ein, weil sie überall empfohlen werden. Aber über kurz oder lang landen die meisten dieser "Modefonds" irgendwann auch wieder in der großen grauen Masse der Durschnittlichkeit (minus Kosten). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
FranzFerdinand Februar 21, 2013 · bearbeitet Februar 21, 2013 von Torian Ich finde, hier hilft ein einfaches Experiment: Man frage sich selbst, ob man in der Lage ist, diejenige Schlange im Supermarkt auszuwählen, die am schnellsten abgewickelt wird. Und im Stau die Spur zu wählen, auf der es am schnellsten vorangeht. In beiden Situationen, in denen die bestimmenden Faktoren relativ leicht erkennbar sind, lag sicher jeder, der aktiv versucht hat, den Stau/die Schlange zu schlagen, brutal daneben. Erst letztens kam an der kürzesten Schlange ein Reklamationsproblem auf, das selbst die längste Schlange in dieser Zeit abgewickelt war... Und da soll ein Fondsmanager die ungleich komplexere Finanzwelt treffend vorhersehen können? Seitdem stehe ich Supermarkt deutlich entspanner an der Kasse und bleibe im Stau (von offensichtlichen Problemen abgesehen) auf "meiner" Spur.(Passiver Ansatz). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord Februar 21, 2013 Medizin ist auch keine exakte Wissenschaft. Und dennoch gehen die Leute zu einem Arzt. Schön, dass Du's ansprichst. In der Medizin gibt es ja auch zwei Lager: Die Schulmediziner und die Homöopathen. Die Schulmediziner sind diejenigen, die mit Heilmethoden Doppelblindtests durchführen und die Wirksamkeit anhand von Signifikanztests gegenüber der Kontrollgruppe validieren. Die Homöopathen sind dagegen diejenigen, die solche Sprüche kloppen wie "Wer heilt hat recht" oder "Bei Pferden wirkt es ja auch, die kennen keinen Placeboeffekt" und die Wirklung mit der "Dynamisierung geistartiger Kräfte" erklären. Und jetzt möge sich bitte jeder den Schuh anziehen, der ihm/ihr am besten passt. Mir leuchtet allerdings immer noch nicht ein warum eine langjährige "Outperformance" mancher Fonds keine oder nur eine sehr geringe "Prognosekraft" für die Zukunft haben soll. Wenn Du 1024 Leute jeweils 10 mal hintereinander an einen Roulettetisch setzt und auf rot oder schwarz setzen lässt, wird statistisch gesehen einer dabei sein, der es tatsächlich schafft, 10 mal hintereinander auf die richtige Farbe zu setzen. Würdest Du diesem Menschen dann all Dein Geld anvertrauen, in der Hoffnung, er wird es für Dich im Casino schon anständig vermehren? Nein? Dann ersetze "1024 Leute" durch "1024 Fonds", "10 mal" durch "10 Jahre", "Roulettetisch" durch "Börse", "rot oder schwarz" durch "long oder short" und die "richtige Farbe" durch "Marktentwicklung". Na, klingelt's? Und ja, es gibt viel viel mehr als nur 1024 Fonds! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Februar 22, 2013 Medizin ist auch keine exakte Wissenschaft. Und dennoch gehen die Leute zu einem Arzt. Schön, dass Du's ansprichst. In der Medizin gibt es ja auch zwei Lager: Die Schulmediziner und die Homöopathen. Die Schulmediziner sind diejenigen, die mit Heilmethoden Doppelblindtests durchführen und die Wirksamkeit anhand von Signifikanztests gegenüber der Kontrollgruppe validieren. Die Homöopathen sind dagegen diejenigen, die solche Sprüche kloppen wie "Wer heilt hat recht" oder "Bei Pferden wirkt es ja auch, die kennen keinen Placeboeffekt" und die Wirklung mit der "Dynamisierung geistartiger Kräfte" erklären. Das ist falsch. Homöopathen nehmen ebenfalls Arzneimittelprüfungen vor und haben ihre eigene Differentialdiagnose. Aber darauf kommt es nicht an. Gleich, ob jemand auf Schulmedizin oder klassischer Homöopathie setzt - er geht zunächst zu einem erfahrenen Behandler (Arzt oder klassischer Homöopath), lässt sich dort untersuchen und erhält einen komeptenten Behandlungsvorschlag. Und sowohl Ärzte als auch klassische Homöopathen sind ziemlich genervt, wenn sie Patienten bekommen, die zunächst versucht haben, sich selbst zu behandeln und durch eine Selbstmedikamentation die Symptome verschoben haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Februar 22, 2013 · bearbeitet Februar 22, 2013 von Fondsanleger1966 Ja, ok das stimmt mit der Steuer sich. Habe dieses Jahr zum allerersten Mal und alleine die Steuererklärung gemacht, ging ganz gut eigentlich. Ich denke, dazu kann man sich auch Infos holen dann? Sobald ich was geerbt habe muss ich allerdings wohl eh einen Steuerberater hinzuziehen. In der geschilderten Situation würde ich ganz klar von steuerlich problematischen Fonds abraten. Zur Abschreckung dieser Link: http://www.wertpapie...-gewinn-selbst/ @Fondsanleger66: Danke Hälst du die zwei Fonds speziell deswegen für Kröten oder auch sonst? FvS Multi Opps und Carmign. Invest D finde ich beide gut. Da beide einen klaren Growth-Tilt haben würde ich vielleicht noch einen Value-Fonds dazu nehmen (z.B. DWS Top Dividende oder etwas vglbares). Und/oder den Templeton Global Total Return als sehr offensiven Rentenfonds. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Februar 22, 2013 Das ist falsch. Homöopathen nehmen ebenfalls Arzneimittelprüfungen vor und haben ihre eigene Differentialdiagnose. Bitte nicht zu ernst nehmen, aber Hömopathie ist ein Reizwort, bei dem ich was schreiben muss. Du meinst das hier? Quelle Homöopathische Arzneimittelprüfungen sind nicht mit Arzneimittelprüfungen gemäß Arzneimittelgesetz vergleichbar. Bei homöopathischen Arzneimittelprüfungen wird nicht eine erwartete Wirksamkeit überprüft, sondern beobachtet, ob und welche Symptome, Träume, Gefühle oder Sinneseindrücke durch ein homöopathisches Mittel (scheinbar) hervorgerufen werden, unabhängig davon, ob das zu prüfende Mittel tatsächlich Auslöser dafür sein könnte. Na dann kann ja weder mit der medizinischen Behandlung noch mit der Geldanlage nochwas schief gehen. Meine Übersetzung: Aktives Fonds-Investieren ist nicht mit wissenschaftlich begründeter Anlagetheorie vereinbar. Beim aktiven Fondspicking wird nicht die erwartete Rendite bei eingegangenem Risiko überprüft, sondern beobachtet, ob und welche Symptome das Fondsprospekt, der Fondsmanager und seine Begründungen des politischen Umfeldes und der originelle Name des Trendfolgemodells auf die Gefühle, Träume und Sinneseindrücke des Fondsanlegers (scheinbar) hervorruft, unabhängig davon, ob der zu prüfende Fonds tatsächlich die in ihn gesetztes Erwartungen erfüllen kann. Geht homöopathisches Investieren nicht etwa so: Man nehme einen möglichst schlecht gelaufenen Fonds (z.B. der DSC Active Return), dann lege man sich 0.001 Anteile ins Depot und hoffe auf möglichst hohen Wertzuwachs bei den restlichen Depotwerten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord Februar 22, 2013 Köstlich! Jetzt wird mir auch klar, woher die Investmentpornindustrie den Begriff der "Beimischung" hat: Man potenziert (verdünnt) den Anteil des Satelliten im Portfolio so stark, dass seine Performance ins unermessliche steigt. Und bei mehreren Satelliten ist es dann ein sog. "Komplexmittel". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Februar 23, 2013 · bearbeitet Februar 23, 2013 von Fondsanleger1966 Bitte nicht zu ernst nehmen, aber Hömopathie ist ein Reizwort, bei dem ich was schreiben muss. Okay, Du hast es so gewollt. Dann bekommst Du halt auch eine Antwort. Ich habe die Homöopathie nicht in die Diskussion eingeführt. Aber wenn man unbedingt einen Bezug zur Geldanlage herstellen will, dann entspricht das passive Investieren der Homöopathie. Z.B. wird ein Aktienmarkt über einen ETFs soweit verdünnt, dass er in einem Depot nur in einer sehr geringen Dosis vorhanden ist (bspw. 10.000 Euro) aber gleichwohl dieselbe Eigenschaft (=Performance) wie der Aktienmarkt enthält. Aktive Anleger orientieren sich dagegen eher an der Schulmedizin. Sie diagnostizieren den Marktzustand und setzen dann gezielt Medikamente ein, die eine spezifische Wirkung haben (z.B. eine Value- oder Growth-Strategie, Low Vola oder was auch immer in der jeweiligen Situation angemessen ist). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Februar 23, 2013 Auch ein interessanter Ansatz! Lassen wir beide es einfach so stehen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leon_Löwe März 1, 2013 @Nudelesser: Glücklicherweise, hm? Im Prinzip ist es für Pointless doch momentan nur wichtig, wie sie ihr Geld möglichst effizient anlegt, der Rest kommt später. Also das zu sparende Geld erstmal aufs Festgeldkonto (schön verzinst), zum beispiel bei moneyou , wie sie es gemacht hat. Wie ihr hier vom FC Bayern zu Homöopathie gelang, bleibt mir jedoch schleierhaft Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag