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Pointless

Berufsanfänger sucht geeigneten Einstieg

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klokschieter

Nach rationaler Entscheidung nach sorgfältiger Überlegung hört sich das nicht an...

 

Ich war vom Typ ähnlich und habe ähnlich gehandelt und habe daraus gelernt. Aus diesen Erfahrungen kann ich Dir folgendes raten: Warte lieber noch ein wenig. Auch wenn Du es Dir einredest, es läuft innerhalb eines halben oder ganzen Jahres nichts weg. Du verpasst nichts! Stöbere hier im Forum, lies 1-2 Bücher zu dem Thema, ganz entspannt. Und bilde Dir eine fundiertere Meinung. Die kann in einem Jahr noch die gleiche sein. Aber Deine Wissensbasis ist eine andere, die Entscheidung somit besser hinterlegt. Bauchgefühl ist kein guter Ratgeber.

 

Aber wahrscheinlich musst Du Deine Erfahrungen selber machen. Von daher: Viel Erfolg.

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Sisyphos

Hallo,

 

die Verwendung schlauer Fremdwörter wie "risikoadjustierte Rendite, Klumpenrisiko, Redundanz, Diversität" soll der TO Unwissenheit suggerieren und sie verunsichern.

Da sie anerkannt guten, seriösen Fondsmanagern ihr Geld anvertraut braucht sie sich darüber aber keine Sorgen machen.

 

 

Mit den Begriffen Klumpenrisiko, Redundanz und Diversität, die ich ja in meinem Beitrag verwendet habe, sollte keineswegs die TO verunsichert werden.. Darum habe ich ja gerade einen Bezug auf die Automobilindustrie angefügt, und wer in diesem Bereich technisch unterwegs ist, kommt an sicherheitskritischen Systemen kaum vorbei. Dort sind aber Konzepte wie Redundanz und Diversität das tägliche Brot. Sie sollten also jemand mit technischem Background keineswegs verunsichern.

 

Zur Erläuterung für die Nichttechniker im Forum: bei sicherheitskritischen Systemen, von den Leib und Leben von Menschen abhängen, wird eine extrem niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit gefordert. Dies wird u.a. durch Redundanz und Diversität in diesen Systemen erreicht. So ist die Elektronik in ABS-Systemen mindestens mit zwei parallelen Schaltkreisen, die die gleiche Berechnungen ausgeführen, realisiert (Redundanz). Und für ganz besonders kritische Messungen (z.B. die Füllstandsmessung des Kühlwassers in einem Kernreaktor) werden nicht nur mehrere parallele also redundante Sensoren gefordert sondern zusätzlich noch, daß diese von verschiedenen Herstellern stammen oder besser noch auf unterschiedlichen physikalischen Verfahren beruhen (Diversität).Man kann diese Grundprinzipien der sogenannten funktionalen Sicherheit also sehr gut auf die Geldanlage übertragen.

 

Im übrigen lernt man in einem naturwissenschaftlich-technischen Studium vor allem eines - den Zweifel und sich nicht auf Autoritäten zu verlassen. Leider glauben die Techniker, daß die angeblich so gut ausgebildeten Fondsmanager basierend auf einem ebenso sicheren theoretischen Fundament wie in den Ingenieurwissenschaften ihre Arbeit verrichten. Man braucht sich nur die Ergebnisse ihrer Arbeit anzusehen um festzustellen, daß dies ein großer Irrtum ist. Wäre die Ausfall- und Fehlerrate bei der Berechnung von Brücken so hoch wie die Rate der Fehlentscheidungen aktiver Fondsmanager, man würde eine Autobahnfahrt quer durch Deutschland kaum lebend überstehen.

 

Natürlich wird es auch in Zukunft aktive Fondsmanager geben, die sogar nach Kosten einen vernünftig gewählten Vergleichsindex schlagen werden. Das Problem ist nur, diese wenigen aus der großen Menge der "Luschen" im vorhinein herauszufinden. Angaben über ihre Performance in der Vergangenheit sind dabei, wie zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, kaum aussagekräftig und hilfreich.

 

 

 

@sisyphos: welches Klumpenrisiko wäre das denn? Es wäre vielleicht ein Managerrisiko, dass Hr.Flossbach es nicht mehr kann, was er seit 2008 gezeigt hat. Aber der Fonds diversifiziert doch bereits in Aktien, Edelmetalle, Renten, Kasse.

 

 

Ein extremes Klumpenrisiko geht man immer dann ein, wenn man alles auf eine Karte setzt. Das bezieht sich nicht nur auf die verschiedenen Assets (wie Aktien, Edelmetall, Renten, Cash) sondern ebenso für den Fonds als ganzes. Das ist wie Du richtig erkannt hast ein Managerrisiko. Wenn der Erfolgs eines Fonds wesentlich von dem Geschick eines Managers abhängt, dann besteht immer auch das Risiko des Scheiterns dieses Managers. Es gibt genügend Beispiele von Fondsmangern, die einige Jahre und in Krisen sehr erfolgreich waren und dann plötzllich eine unterdurchschnittliche Performance abgeliefert haben (z.B. Kaldemorgen, Gross).

 

Die Fondshistorie seit 2008 ist dabei auch kein besonderer Ausweis. Mein (rein passives!) Vor-Abgeltungssteuerdepot hat seit 2008 eine Wertsteigerung von 70 % erzielt - dennoch würde ich mich nicht als überragenden Investmentmanager bezeichnen (eher als durchschnittlichen im Sinne des Marktdurchschnitts).

 

Auch wenn ich den FvS-Fondmangern in ihren Analysen derzeit - raus aus Anleihen, starke Konzentration auf Sachwerte - voll und ganz zustimme (Hr. Vorndrann ist ja derzeit viel zu lesen und zu hören) und bereits seit 18 Monaten so agiere, würde ich nie das Risiko eingehen nur auf einen einzelnen Fonds zu setzen. Bei aktiven Fonds wären für mich drei bis vier Fonds das Minimum. Es macht indes auch keinen Sinn über zu viele aktive Fonds zu diversifizieren, da man dann doch wieder den Marktdurchschnitt kauft - und das kann man billiger mit ETFs.

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Pointless
· bearbeitet von Pointless

Es schreiben hier verschiedene, die einen halten Variante A für richtig, andere die Variante B. So wie die Leute hier schreiben, glaube ich bei keinem, dass er rein ins Blaue schreibt, jeder hat seine Motivation und es gibt einen Grund für dessen Meinung - bei dir, Investbert, genauso wie bei Joseph Conrad und allen anderen. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass niemand böswillig Variante A, mit der er mit Glanz und Gloria den Karren an die Wand gefahren hat, irgendeinem Hilfesuchenden hier wärmstens ans Herz legt. Ich glaube nicht nur ans Gute im Menschen, aber so pessimistisch bin ich dann auch nicht.

InvestBert: Bitte reisse doch meine Aussagen nicht aus dem Zusammenhang, ich habe denke ich durchaus dargelegt, dass ich nicht blind auf irgendwas gesetzt habe, sondern mich informiere (immernoch) und Erfahrungen einhole, aber eben AUCH nach meinem Gefühl entscheide, dass mich bis jetzt bei vielen Dingen nicht enttäuscht hat. Und rein biologisch ist das Bauchgefühl kein Schuss ins Blaue, für das es viele halten, sondern eine Entscheidung, die unterbewusst gefällt wird und auf einer Unmenge an bewusst und unbewusst gesammelten Informationen basiert, die dafür sorgen, dass man subjektiv "das Gefühl hat", dies oder jenes sei die beste Entscheidung. Während man beim reinen Überlegen die unterbewussten Infos ausblendet. Soviel zur Theorie des Nachdenkens.

Ja, kann eine Bauchlandung werden, andersrum genauso. Wenn ich das nicht in Kauf nehmen wollte, hätte ich ein Sparbuch angelegt.

Da es eine Vielzahl an Meinungen Pro/Contra ETF oder aktiv gemanagter Fonds gibt, denke ich, hat beides seine Berechtigung.

Zwei der drei von mir ins Auge gefassten Fonds wurden von zwei Fondshopbesitzern unabhängig voneinander für gut befunden (von dem von meinem Vater eben auch) und mein Vater investiert in eben diese und ist da auch seit mehreren Jahren hinterher und hat sehr positive Erfahrungen gemacht. Zusammen mit meinen Recherchen, Abwägungen und den Argumenten hier, habe ich das entschieden. Hätte ich andersrum entschieden, hätten mir die anderen hier meinen Untergang prophezeit oder gesagt, ich hätte falsch entschieden. Auf eigene Faust hätte ich das nicht gemacht, so oder so nicht.

Lg Pointless

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BenX

@BenX: und Bayern München wird auf Jahre in der deutschen/europäischen Spitze spielen. Weil die Leute dort einfach wissen, was sie tun. Und falls das mal nicht so gut klappt, sind sie in der Lage Korrekturen einzubauen. Das übertrage ich jetzt auf Investmentfonds. Man kann als Gegenargument vielleicht noch sagen, daß ich von Fussball mehr Ahnung habe!?

 

Sorry aber diese Aussage hat nichts mit rationalem Denken zu tun. Der Sinn meines Vergleichs war es aufzuzeigen, dass bei aktiven Fonds zu viele Faktoren von einzelnen bzw. wenigen Menschen abhängig sind. Bleiben wir aber gerne bei deiner Aussage respektive dem Fussball-Vergleich:

Gerade am Beispiel FCB kann man sehr gut erkennen, warum gerade dieser Verein in der Vergangenheit so erfolgreich war. Doch was wäre gewesen, wenn ein F. Beckenbauer nicht bei 1860 abgewiesen worden wäre, ein Uli Hoeneß den damaligen Flugzeugabsturz nicht überlebt hätte oder der Deal mit Loddar wegen dem Puma-Addidas Krach nicht über die Bühne gegangen wäre? Das sind jetzt nur drei kleine Beispiele die verdeutlichen sollen, dass das Schicksal auch anders verlaufen kann. Bedenke auch: Ein Flugzeugabsturz kann von jetzt auf gleich eine ganze Mannschaft auflösen (was sowohl im Fussball als auch Eishockey schon der Fall war) und somit einen Verein schnell in den Ruin treiben. Aber deswegen wird der deutsche/europäische/internationale Fussball nicht aufhören zu existieren. Selbiges kann man nun auf das Verhältnis aktive-passive Fonds übertragen.

 

Generell sollte man meiner Meinung nach gerade in Finanzfragen nicht auf sein Bauchgefühl vertrauen (und so einfach ist die Logik des Denkens nicht zu erklären sonst wären 3000 Jahre Philosophie nicht nötig gewesen). Mir persönlich haben bspw. die RC-Theorie und die Erkenntnisse aus dem Nash-Gleichgewicht sehr geholen meine Gefühle in Finanzfragen deutlich zu reduzieren.

 

Ich würde mir einfach mal das hier vielzitierte Buch kaufen...

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Fondsanleger1966

Hallo Pointless, auch von mir ein herzlich Willkommen im Forum!

 

Erst einmal ein Kompliment: Ich finde, dass Du Dich für eine Fondseinsteigerin ausgezeichnet schlägst. Du hast die Bankangebote gründlich analysiert und auseinandergenommen. Du hast Dir auf verschiedenen Wegen Fondsempfehlungen eingeholt (Mehr-Quellen-Prinzip). Und Du lässt Dich auch nicht von den teilweise hitzigen und übergriffigen Beiträgen in Deinem Thread verunsichern. Damit hast Du es besser getroffen als 90% der Forenneulingen, die sich hier mit Hinweisen auf ein bei Passivisten beliebtes Buch abspeisen lassen, das getürkte Zahlen enthält und die vorgeschlagenen Portfolios objektiv zu risikoreich gestaltet. Außerdem zeigst Du damit die nötige Statur, die zum Investieren einfach dazugehört, weil es dabei manchmal auch über längere Zeit unerfreuliche Phasen geben kann, die einem ziemlich zusetzen können.

 

Allerdings sind in Deiner Fondsauswahl zwei Kröten enthalten: Der Carm. Invest A und der M&G sind beide thesaurierende Fonds aus dem Ausland und damit steuerlich zumindest aufwändig. Wenn Du Deine Steuererklärung selbst machst und Dich mit dem sehr komplizierten Gebiet des Investmentsteuerrechts auskennst, mag das kein großes Problem sein. Andernfalls würde ich beim Carm. Invest. zur neuen ausschüttenden D-Tranche raten und beim M&G zum kompletten Austausch gegen einen anderen, steuerlich einfacheren Fonds.

 

Guten Start ins Fondssparen!

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PaulPanther

@chemstudent: ich sehe mir Deine links in der nächsten Zeit mal genauer an. Was hälst Du eigentlich von den Studien zu 'Value Investing'? Ich habe selbst den Classic Global Equity Fund - und fühle mich wohl dabei.

 

@sisyphos:ok. Nicht alles auf eine Karte setzen. Dann halt noch einen 2.ten VV Fonds dazu. Mehr nicht, denn sonst landet man, wie Du auch schreibst, wieder beim Marktdurchschnitt. Deshalb auch oben mein Vorschlag zum Standard Carmignac Patri und Ethna Aktiv.

 

@BenX: aber diese Menschen sind doch i.M da. Und wenn sie mal nicht mehr da sind, kann man Fonds doch auch verkaufen.

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murks86
· bearbeitet von murks86

Hallo Pointless,

 

meine Antworten findest Du zwischen deinem Text. Ich will dich mit meinen Anmerkungen nicht angreifen, sondern einfach nur den ein oder anderen Denkanstoß liefern. Ich hoffe das ist kein Problem für dich. :)

 

"- einen Fondsshop habe ich konsultiert, weil ich es mir derzeit und auch in näherer Zukunft (sprich die nächsten Monate) nicht zutraue, es komplett alleine zu machen. Je mehr ich darüber lese, desto klarer wurde mir das. Mit dem Fondshop kann ich meine Vorstellungen (basierend auf euren Meinungen und meinen Infos) einbringen, aber auch Rat vom "Fachmann" bekommen und auf der Basis dann reflektiert eine Entscheidung treffen."

 

Da stellen sich ein paar Fragen:

Basierend auf was kann ein Fachmann dir voraus sein? Bei einer Brücke gibt's physikalische Gesetze, die man nachrechnen kann und kommt so zu dem Ergebnis, die Brücke hält oder sie hält eben nicht. So etwas ist aber in der Finanzwirtschaft nicht möglich, da sie keine exakte Wissenschaft wie die MINT-Fächer ist. Es gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass historische Performance-Daten bei der Auswahl eines überdurchschnittlich guten Fonds nicht helfen. Siehe dazu auch den Beitrag von chemstudent hier im Thread. Wie soll er dich nun also fachmännisch beraten? Im Prinzip kann er nur mit ein bisschen Statistik weiterhelfen (keine Klumpenrisiken bilden etc. pp.). Ansonsten kann er dir letztlich nur ein gutes Gefühl geben, indem er dich bestärkt.

 

 

 

 

"- Mein Vater hatte ein eigenes Unternehmen (jetzt in Rente) und investiert auf die Art schon seit ettlichen Jahren (ohne was in der Richtung gelernt zu haben), er hat mir diesen Weg empfohlen"

 

Das ist irgendwo verständlich, aber: Wer sagt dir, dass dein Vater nicht nur einfach Glück bei der Wahl des Fonds oder der zwei drei Fonds hatte? Das Problem ist im voraus einen guten Fonds zu erkennen. Im Nachhinein zu sagen der und der Fonds hat besser als der Markt performed ist keine Kunst, hilft einem aber auch nicht, da man ja noch nicht vor der Outperformance investiert war im entsprechenden Fonds... Es kann auch einfach Zufall sein, dass ein Fonds gut ist, analog zum Sechser im Lotto, wenn man es mal überspitzt ausdrücken will. Das Problem ist halt auch, dass man bewusst Klumpenrisiken bilden MUSS, sofern man eine Outperformance des Marktes erreichen will. Ich kann nicht 10 aktive Fonds kaufen und dann etwas anderes als den Marktdurchschnitt erwarten... Die aktive Anlagestrategie zwingt dich sozusagen gegen die Statistik zu handeln (kann gut gehen, muss es aber nicht). Bereinigt man im Falle einer Outperformance die Rendite mal um das Risiko, sieht es oft zappen duster aus.

 

"- auch wenn ich wie gesagt das Thema ETF noch nicht ganz durchstiegen habe, lege ich wert darauf, dass ein Mensch dahinter sitzt. Von der Tendenz her also aktiv gemanagt."

 

Das ist in Ordnung. Frage dich als Wissenschaftlerin allerdings eines: Ist erwiesen, dass der gute Mensch über 30 Jahre sein Geld auch wert war? Oder wärst Du mit der Abbildung des Marktes nach Kosten über 30 Jahre besser gefahren?

 

"- Recherche im Netz ergab, dass die Meinungen zu dem Thema ETF / nicht ETF recht auseinander gehen bzw. es keineswegs so ist, dass ETF das einzig Wahre ist -> unterstützt mich darin, meinen "Beigungen" zu folgen."

 

Die Frage ist weniger, ob es Meinung A und Meinung B gibt. Als Wissenschaftlerin sollte dich vor allem interessieren, ob Fraktion A oder Fraktion B die besseren Argumente auf der Hand hat. Ich persönlich halte die Faktenlage der ETFs für deutlich schlüssiger als die der aktiven Fonds.

 

"- ich habe diese Anlageform gewählt, eben WEIL ich ein gewisses Risiko eingehen will, no Risk no Fun . Ich möchte versuchen, darüber mit den Jahren gute Rendite zu bekommen. Klar backe ich kleine Brötchen mit meinem Sparplan, aber jeder wie er kann."

 

Willst Du Risiko oder willst Du Rendite? Willst Du bei einem bestimmten Risiko X die maximale Rendite oder einfach bei maximalem Risiko maximalen Gewinn? Du darfst Rendite NIE getrennt vom Risiko betrachten!

 

 

"- ich bin durch so viele "Zufälle" / "glückliche Umstände" und ja, sicher im Studium irgendwo mal harte Arbeit in diese Situation gekommen, dass ich die Chance nutzen möchte. Ich denke mir: gutes Einkommen (ist ja mein Einstiegsgehalt) und kaum Verpflichtungen - wer, wenn nicht jemand in meiner Situation? Die 100 oder 125€ im Monat spüre ich so gut wie nicht, eben wegen der Situation. Das ist ein guter Start für sowas - finde ich. Und ich bin ja flexibel, was die Sparraten angeht."

 

Willst Du einfach nur Geld loswerden (im Zweifel parke es erst mal auf einem Tagesgeldkonto, von dem Du so tust, als sei es nicht existent) oder willst Du bei einem bestimmten Risikolevel eine gute Rendite rausholen? Es bestreitet ja niemand, dass Du mit den aktiven Fonds mehr Rendite machen KANNST (nicht musst) als mit den ETFs. Du wirst mit den Fonds, um dieselbe Rendite wie bei den ETFs zu bekommen, aber immer ein höheres Risiko eingehen müssen.

 

"- Ja, ich geb's zu, ich gehöre da ein bisschen zu den ungeduldigen, was "Dinge anpacken" angeht. Aber ich will das eben jetzt anleiern, bevor mir was anderes mit dem Geld einfällt (NOCH bin ich quasi im Studentenmodus und Sparsamkeit gewöhnt, das bleibt sicher nicht immer so und Geld, das vom Girokonto weg ist, ist weg).

Sicher eine Bauchentscheidung, aber damit bin ich bis jetzt bei vielen Dingen gut gefahren."

 

Bitte nicht in den falschen Hals kriegen, aber ich bin selbst Naturwissenschaftler und muss es dich jetzt einfach fragen: Würdest Du eine Brücke oder ein Auto auch nach Bauchgefühl konstruieren oder dich im Zweifel doch lieber auf deinen Taschenrechner und die Naturgesetze verlassen?

 

"- ich habe mich bei den Fonds im Internet umgesehen, alle werden gut bewertet, Risiken habe ich mir durchgelesen und Erfahrungsberichte angeschaut und Meinungen eingeholt und denke, so ist es ok."

 

Ich will dich wie gesagt einfach nur zum nachdenken anregen: Alle möglichen Kreditschuldverschreibungen, vor allem in den USA, wurden VOR der Immobilienkrise teilweise mit AAA gerated. Wie's ausgegangen ist, brauch' ich dir ja nicht zu erzählen. Vorsicht bei Ratings! Die Omi von nebenan ist auch der Überzeugung, dass der nette Mann von der Sparkasse ihr doch nie im Leben was böses will.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
Basierend auf was kann ein Fachmann dir voraus sein? Bei einer Brücke gibt's physikalische Gesetze, die man nachrechnen kann und kommt so zu dem Ergebnis, die Brücke hält oder sie hält eben nicht.

 

So etwas ist aber in der Finanzwirtschaft nicht möglich, da sie keine exakte Wissenschaft wie die MINT-Fächer ist.

Medizin ist auch keine exakte Wissenschaft. Und dennoch gehen die Leute zu einem Arzt.

 

Und warum baut ihr MINTler eigentlich die Mauern um japanische AKWs zu niedrig? Das ist doch alles exakt zu berechnen.

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Pointless

Guten Morgen zusammen,

 

Also ich versuche das alles mal zu beantworten, irgendwie ist Handy+Zitierfunktion nicht so der Hit, naja :-/

 

Bzgl. Gefühl / Berechnung: Da muss ich ehrlichgesagt widersprechen. Als Neuling muss man alles rechnen und machen und tun, als alter Hase muss man zwar auch rechnen (einfach weil die Behörden alles schriftlich haben wollen und es dokumentiert werden muss), aber die wissen nach 40 Jahren im Job auch so, was geht und was nicht geht. Was falsch ausgelegt wurde, was in 10 Jahren Probleme machen wird. Sind bei uns erst zwei solche Kollegen in Rente gegangen, das hat dem Team richtig wehgetan, obwohl deren mangelnder Dokumentationswille manche fast in den Wahnsinn getrieben hat.

 

Mir ist das Risiko bewusst, deswegen habe ich ja auch diese Anlageform gewählt. Ich möchte nicht ins Fondsgeschäft einsteigen und dann doch wieder mit Netz und doppeltem Boden agieren, dann war das Ganze für mich irgendwo sinnlos. Ich setze nicht alles auf die Aktie von Start-Up X, weil das mangels Ahnung einfach nur blöd wäre, aber würde ich mir das zutrauen, würde ich mit einem Teil meines Geldes gerne aktiv in Aktien einsteigen, im Sinne von volles Risiko.

Es sind etwas über 100€ im Monat und damit kann ich leben. Habe gestern nochmal durchgerechnet: Wenn ich alles abziehe, was an Ausgaben im Schnitt habe und noch etwas Puffer lasse (momentan zahle ich meinem Verlobten ja noch die letzten Schulden zurück, was aber da nicht mit drin ist, weil es nur noch 2 Monate lang nötig ist), bleiben mir über 1000€ zur Verfügung zum Sparen.

 

@Fondsanleger66: Danke :) Hälst du die zwei Fonds speziell deswegen für Kröten oder auch sonst?

Ja, ok das stimmt mit der Steuer sich. Habe dieses Jahr zum allerersten Mal und alleine die Steuererklärung gemacht, ging ganz gut eigentlich. Ich denke, dazu kann man sich auch Infos holen dann? Sobald ich was geerbt habe muss ich allerdings wohl eh einen Steuerberater hinzuziehen.

 

Bzgl. Philosophie und Denken: Philosophie in allen Ehren, aber sie ist nicht bekannt dafür, sich an neurologischen Tatsachen zu orientieren. Sie kocht eher ihr eigenes Süppchen. Ich interessiere mich sehr für Neurowissenschaften und das habe ich mir nicht ausgedacht (um die Verdauungsorgane, also im Bauchraum befinden sich auch nochmal die gleiche Menge an Nervenzellen, wie im Gehirn).

 

Bzgl. Glück: Ja, theoretisch kann das Glück sein, ja, aber da traue ich den Fähigkeiten der Manager ehrlichgesagt mehr zu. Aber es ist auch jedesmal Glück, wenn ich mit dem Auto zur Arbeit fahre und keinen Unfall baue / unverschuldet in einen Unfall verwickelt werde. Es war Glück, dass ich einen Fuß in die jetzige Firma bekommen habe, usw. Es gehört immer etwas Glück dazu, in allem. Man macht es trotzdem. Wie gesagt: wenn ich kein Risiko eingehen wollte, würde ich ein Sparbuch anlegen / Bausparer abschließen. Sie können ja weiterhin Glück haben, wenn man davon ausgeht, dass es wirklich nur pures Glück war.

 

Ok, habe sicher irgendwas vergessen, sorry.... Muss jetzt erstmal in die Arbeit :)

 

Vg, Pointless

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BenX

Sorry fürs Off-Topic, aber das muss ich korrigieren:

 

 

Bzgl. Philosophie und Denken: Philosophie in allen Ehren, aber sie ist nicht bekannt dafür, sich an neurologischen Tatsachen zu orientieren. Sie kocht eher ihr eigenes Süppchen. Ich interessiere mich sehr für Neurowissenschaften und das habe ich mir nicht ausgedacht (um die Verdauungsorgane, also im Bauchraum befinden sich auch nochmal die gleiche Menge an Nervenzellen, wie im Gehirn).

 

 

Bzgl. Philosophie: Da bist du leider sehr falsch informiert. Wenn du dich wirklich sehr für Neurowissenschaften interessierst wirst du früher oder später mit neurologischer Philosophie/Neurophilosophie in Berührung kommen da eine rein biologische Erklärung dieser komplexen Materie einfach aufgrund der eigenen Denkkomplexität nicht weiterkommt. Hierzu muss dann interdisziplinär gearbeitet werden. Vgl. gerne Thomas Metzinger, Ansgar Beckermann oder Newen/Vogley.

 

Und Philosophie kann niemals "ihr eigenes Süppchen" kochen, dass würde dem Sinn der Philosophie widersprechen.

 

Viel Erfolg bei deiner Geldanlage ;)

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Pointless
· bearbeitet von Pointless

BenX: Das ist eine Meinungsfrage, würde ich sagen. Ich komme aus einem interdisziplinären Ingenieurstudium mit Anlehnung an Medizin / Biotechnologie und sehe die Sache aus der physiologischen Sicht. Die Abläufe im Gehirn sind keineswegs vollends verstanden, ja, aber um so grundlegende Dinge wie Informationsfluss zu verstehen, was prinzipiell einfache biologische Abläufe sind, nur in ihren Verknüpfungen und Weiterleitungen komplex (beim Mensch genauso wie beim Tier), Bedarf es erstmal keiner Philosophie. Da geht es rein darum, welche Informationen das Gehirn aufnimmt, bewusst oder unterbewusst verarbeitet und wann wieder abruft.

 

Mit Philosophie hat das erstmal nichts zu tun, wäre mir zu dem Thema im Studium und bei privatem Lesen zum Thema auch nicht untergekommen - zumindest nicht in dieser engen Verwobenheit, wie du es darstellst. Wenn man das Thema in seiner allumfassenden Gänze verstehen möchte, mag es anders aussehen, aber das Prinzip "Bauchgegühl" wird zumindest in meinen Quellen so vertreten.

 

Lg Point

 

Nachtrag zum Thema: Mir sind da auch Versuchsansätze / Experimente mit Probanden bekannt, die darauf abzielen, das darzustellen. Das ist erstmal eine rein wissenschaftliche Herangehensweise.

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Padua

@BenX: und Bayern München wird auf Jahre in der deutschen/europäischen Spitze spielen. Weil die Leute dort einfach wissen, was sie tun. Und falls das mal nicht so gut klappt, sind sie in der Lage Korrekturen einzubauen. Das übertrage ich jetzt auf Investmentfonds. Man kann als Gegenargument vielleicht noch sagen, daß ich von Fussball mehr Ahnung habe!?

 

Eigentlich finde ich den Vergleich ganz gut. Natürlich darf man Akteuren, die in der Vergangenheit bewiesen haben, richtig gut zu sein, auch für die Zukunft das Vertrauen schenken. Im übertragenen Sinne könnte man auch sagen, dass Ulli Hoeneß der Edouard Carmignac bei den Fondsmanagern ist. Warum sollte man nicht einem Fondsmanager, der in der Vergangenheit über einen längeren Zeitreaum bewiesen hat, dass er ein guter Vermögensvermehrer ist, nicht auch weiterhin sein Geld anvertraut. Das Argument, das ich hier immer wieder lese, dass man aus der Vergangenheit nicht auf die Zukunft schließen kann ist zwar nicht falsch, bringt uns aber auch nicht wirklich weiter. Das Argument suggeriert immer so ein wenig, dass es in der Zukunft vermutlich schlechter laufen wird. Das weiß auch keiner.

 

Ich erlebe hier im Forum eine andauernde Glaubensdiskussion ETF vs. Aktive. Beide Lager erheben Anspruch auf das Prädikat "besser", was in beiden Fällen aber falsch ist. Natürlich kann man so oder so vorne oder hinten liegen. Hier sind gerade bei den ETF-Vertretern sehr aktive Anleger - man verzeihe mir das Wort "aktiv" - präsent. Die werden auch in Zukunft auf ihre Anlagen schauen und auch immer wieder mal weniger oder mehr nachjustieren. Sicherlich auch eine gute Lösung. Verstehen kann ich aber auch die, die sich langfristig garnicht um ihre Anlagen kümmern wollen und die Geschicke deshalb in die Hände von hoffentlich guten Fondsmanagern legen. Wenn man davon ausgeht, dass nicht alle Fondsmanager Rohrkrpierer sind, sicherlich keine schlechte Entscheidung.

 

Wie so häufig, liegt die Wahrheit doch in der Mitte. "Vertrauen ist gut (Fondsmanager), Kontrolle ist besser (Anleger). Das ist jedenfalls meine Vorgehensweise, die bei anderen ganz anders aussehen kann. Und damit keine Missverständnisse aufkommen - ich lege aktiv wie auch passiv an und kann mich über einen sehr langen Zeitraum nun wirklich nicht beklagen. Und genau das wünsche ich allen hier vertretenen Aktiven und Passiven.

 

Gruß Padua

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Joseph Conrad

Hallo zusammen,

 

@Chemstudent: Deine Ausführungen für passives Investieren sind so ausführlich , das ich deine zeitliche Aufwandsbereitschaft die "Finanzwissenschaften" durchdringen zu wollen nur bewundern kann.

Hoffentlich hat sich das auch in deinem Depot bezahlt gemacht.

Als "Wissenschaftler" gehts du rein empirisch und logisch an das Thema Geldanlage heran und wirst für jedes "aktive" Argument eine Statistik herbei zaubern können die dieses widerlegt.

Mir reicht es mit einer "gewissen Wahrscheinlichkeit" einen guten aktiven Fonds heraus zu picken.

Das klappte in der Vergangenheit erstaunlich gut. Die "absolute" Gewissheit auf einen "Treffer" brauche ich gar nicht.

 

 

 

Gruß

Joseph

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Chemstudent

@Chemstudent: Deine Ausführungen für passives Investieren sind so ausführlich , das ich deine zeitliche Aufwandsbereitschaft die "Finanzwissenschaften" durchdringen zu wollen nur bewundern kann.

Meine Argumentation ist lediglich auf gesundem Menschenverstand aufgebaut. Eine besondere zeitliche Aufwandsbereitschaft ist dafür nicht nötig.

Eine zeitliche Aufwandsbereitschaft benötigt man aber, wenn man aktive Fonds untersuchen will, um herauszufinden, ob sie künftig zu den guten gehören könnten, oder nicht. Eifnache Chartvergleiche reichen bspw. keinesfalls.

 

Hoffentlich hat sich das auch in deinem Depot bezahlt gemacht.

 

Da mach dir keine Sorgen. übrigens ein argumentum ad crumenam.

 

Als "Wissenschaftler" gehts du rein empirisch und logisch an das Thema Geldanlage heran und wirst für jedes "aktive" Argument eine Statistik herbei zaubern können die dieses widerlegt.

Ich gehe rational an das Thema heran. Gerade bei der Geldanlage sollte man das tunIch führte aus, dass es schlichtweg unlogisch ist, einen aktiven Fonds zu kaufen, wenn man nicht weiß, ob der definitive Nachteil - die Kosten - durch einen Vorteil überkompensiert wird.

Kurzum: Ob sich das Geld lohnt.

Ich bin ein Anleger, der Geld anlegen will. Ein aktiver Fonds hat hohe Kosten, folgerichtig will ich wissen, ob ich erwarten kann, dass sich diese auch lohnen. Das ist simpelste logische überlegung, die sich jeder Anleger stellt.

 

Mir reicht es mit einer "gewissen Wahrscheinlichkeit" einen guten aktiven Fonds heraus zu picken.

Das klappte in der Vergangenheit erstaunlich gut. Die "absolute" Gewissheit auf einen "Treffer" brauche ich gar nicht.

Schön wenn es klappte, vielleicht verrätst du uns das Geheimnis. Von einer "absoluten" Gewissheit auf einen treffer habe ich übrigens nicht gesprochen, das ist vielmehr eine konkretisierung von dir, die aber gar nicht nötig ist.

Ein beispiel:

Wenn die Mehrheit aktiver Fonds Mehrwert generiert, so wären aktive Fonds per se sinnvoll. Denn allein mit bloßem raten, welchen Fonds man kaufen sollte, hätte man ein höheres Erwartungsrendite-Risikoprofil als bei einem passiven Portfolio.

Leider ist genau das aber nicht der Fall. Die absolute Mehrheit aktiver Fonds ist eben schlecht. Und genau deshalb braucht man Methoden, die einem die wenigen guten aktiven Fonds mit hinreichen hoher Wahrscheinlichkeit finden lassen.

 

Die ständige Einteilung in "aktive" und "passive" Anleger ist im Grunde blödsinnig. Wir alle sind schließlich daran interessiert, unser Geld möglichst sinnvoll anzulegen. Und deshalb geht es um eine ganz simple Frage:

Wie findet man die künftig guten aktiven Fonds? Darüber gilt es zu diskutieren.

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PaulPanther

Im Prinzip bin ich ein Mischfonds-Anleger. Ich erhoffe mir davon (und das hat ja auch geklappt), daß die DD deutlich niedriger ausfallen, als bei reinen Aktienfonds. Das stört mich auch bei Investments in Indizes. Geht der Index nach unten, ist man unweigerlich mit dabei.

Sollte ich mal ein 'Passiv'-Investierer werden, so würde ich mich an das Permanent Portfolio von Harry Browne anlehnen. Dann allerdings mit einem EFT pro Anlageklasse (Aktien, Renten, Gold und Geld). Warum dann noch für die Anlageklasse Aktien mehrere ETF's nehmen? Das widerspricht doch m.M.n. dem passiv investieren.

Gruß

Paul

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MCThomas0215

Der Vergleich mit Fussbal funtioniert deswegen nicht, da die Wetten nicht im "gleichen" Spiel stattfinden.

 

Börsenwetten sind reiner Zufall, wenn es anders wäre würde die SEC nicht gegen Heinz ermitteln.

Die Quoten bei betandwin sagen doch schon alles..

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Joseph Conrad

Hallo zusammen,

 

 

@Chemstudent : Du wärst in einem Debattierclub schwer zu schlagen :thumbsup: Der reinste Cicero.

 

Ich sehe es ganz praktisch und trivial. Durch ratings konnte ich die "absolute Mehrheit der aktiven Fonds" welche Luschen sind stets tüchtig heraussieben.

Das ist auch gar nicht zeitaufwändig und kann jeder ohne Vorkenntnisse ganz einfach.

Die Gefahr der "totalen, vernichtenden Unterrendite " eines aktiven Fonds ist also gar nicht so groß wie suggeriert wird. Es war z.B in den letzten 10 Jahren schon recht schwierig gut bewertete europäische Nebenwertefonds zu finden welche NICHT den Index geschlagen hätten.

Somit ist doch die "Passivität" eines ETFs auch ein Risiko ?

Mit dem "gesunden Menschenverstand" konnten also viele Fondsmanager im Index enthaltene "Luschen" aussortieren.

Diesen Renditevorsprung musst du erst einmal wieder hereinholen.

Beim passiven Anlegen wirst du ja bei der Auswahl der Indices (der Asset-Allokation) deines Depots aktiv.

Spätestens hier musst du mindestens so "klug" wie der Fondsmanager sein.

Nicht jeder wird sich das zutrauen und die passiven "Musterdepots" nachbilden.

Also würde man wieder einem, in diesem Fall " kostenlosem passivem Foren-ETF-Manager" folgen der angeblich weiß wo es lang geht.

Man schenkt also Vertrauen welches man einem "aktiven Fondsmanager" verwehrt.

Ist das nicht ein Widerspruch ?

 

 

Gruß

Joseph

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murks86

Das man mehrere ETFs nimmt liegt einfach daran, dass man damit, wenn mein beispielsweise BIP gewichtet anlegen will, noch exakter den Mark nachbilden kann. Gleichzeitig sind die TERs auch noch günstiger als bei einem ACWI Index. Small Caps sind in den großen Indicies auch nicht vertreten, sodass man sie durch zusätzliche ETFs ins Portfolio integrieren muss.

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Dandy

Aber, so ganz Unrecht hat er meiner Meinung nach auch nicht. Die Gewichtung nach BIP ist auch eine aktive Entscheidung und sicherlich nicht unumstritten. Es gibt ja auch Ansätze wie Equally Weighted etc. Es hilft nichts, man muss sich letztlich doch entscheiden und Mischfonds sind meiner Meinung nach nicht durch passive Fonds zu ersetzen. Den Arero zähle ich jetzt mal nicht in diese Kategorie.

 

Es sollte aber auch nicht bestritten werden, dass ein Patrimoine in letzter Zeit auch nicht sonderlich gut lief, obwohl er es 10 Jahre zuvor tat. Ein Flossbach von Storch Multiple Opportunities musste wiederum 2008 ordentlich Federn lassen. Ich bezahle diese Mischfonds weniger dafür den Index permament zu schlagen sondern vor Allem dafür die großen Abstürze zu verhindern. Der Carmignac hat damit 2000 und 2008 eine beachtliche Outperformance erreicht. Ob das Zufall oder Glück war bzw. künftig auch klappen wird weiß natürlich keiner. Also auch hier ein Risiko.

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murks86

Das ist sicherlich richtig. In irgendeiner Form trifft man immer eine Entscheidung (BIP,...). Bei den ETFs schaltet man jedoch einen Manager als mögliche Risikoquelle aus und hat die Kosten radikal gesenkt. Das Ding muss also gar nicht so gut performen wie der aktive Fonds, um denselben Gewinn reinzuholen. Wenn Du eine gescheite Risikostreuung über verschiedene Anlageklassen haben willst (Renten, Rohstoffe, Aktien...) könntest Du zum Beispiel in ein entsprechendes Produkt wie z.B. den Arero investieren. Du brauchst dafür ja nicht zwingend einen aktiven Manager. Der Wunsch nach breiterer Risikostreuung führt dich also nicht zwangsweise direkt ins "aktive" Lager. Du kannst das auch bei deutlich geringeren Kosten haben... Eine Strategie zu haben heißt ja nicht zwingend aktiv zu sein. Du kannst dich ja auch auf eine Dividendenstrategie festlegen und diese stur durchziehen...

 

Solche Geschichten wie eine zusätzliche Performance-Fee sind in meinen Augen eine absolute Frechheit, wenn sie nicht zumindest an einen sinnvollen Benchmark gekoppelt sind. Bei 10% Outperformance über dem Benchmark, kann man ja über eine Performance Fee reden, nicht aber bei einer schlichten Wertsteigerung von X Prozent in einem Jahr. Der Manager kann hier unter Umständen die Performance Fee kassieren und dabei gleichzeitig vom Benchmark geschlagen worden sein. Er kriegt also für eine unterdurchschnittliche Leistung eine Performance-Fee. Im übrigen zahle ich einen Manager eigentlich ja schon mit der Grundgebühr eigentlich dafür den Markt zu schlagen. Ansonsten hat der salopp gesagt doch gar keine Daseinsberechtigung und kostet obendrein nur Geld.

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Chemstudent

@Chemstudent : Du wärst in einem Debattierclub schwer zu schlagen :thumbsup: Der reinste Cicero.

 

Das liegt aber nicht daran, weil ich rhetorische Kniffe anwende, sondern weil ich selbige beim Gegner erkenne, darauf hinweise, und stets bemüht bin, eben derartige unfaire mittel nicht anzuwenden. Mir ist sehr an einer erkenntnisorientierten, fairen und aufrichtigen Diskussion gelegen. Falls dich interessiert, wie man eine solche Diskussion führt, und du dich über rhetorische Kniffe informieren willst, lege ich dir "die Kunst recht zu haben" von Schopenhauer ans Herz. Du wirst nicht nur festsstellen, wie häufig Kunstgriffe und Fehlschlüsse benutzt werden, sondern bisweilen auch überrascht sein, wie man unbewusst selbst zu derartigen mitteln greift.

 

Ich sehe es ganz praktisch und trivial. Durch ratings konnte ich die "absolute Mehrheit der aktiven Fonds" welche Luschen sind stets tüchtig heraussieben.

Das ist auch gar nicht zeitaufwändig und kann jeder ohne Vorkenntnisse ganz einfach.

Die Gefahr der "totalen, vernichtenden Unterrendite " eines aktiven Fonds ist also gar nicht so groß wie suggeriert wird. Es war z.B in den letzten 10 Jahren schon recht schwierig gut bewertete europäische Nebenwertefonds zu finden welche NICHT den Index geschlagen hätten.

 

Mir ist nicht bekannt, dass die Ratings, bspw. von finanztest, morningstar etc. tatsächlich dafür sorgen, dass man künftig gute Fonds hat. Sofern du hier stichhaltige Untersuchungen darüber hast, welche Ratings brauchbar sind, und inwiefern, wären viele - sicher nicht nur ich - dankbar. Ich lerne gern dazu. :)

 

Darüberhinaus sei mir der Hinweis erlaubt, dass "einen index schlagen" nicht bedeutet, eine höhere Rendite zu erzielen. Viele Anleger machen hierbei eklatante Fehler. Sie vergleichen die Rendite mit einem Index in einem Zeitraum. Tatsächlich müsste man aber das Rendite-risiko-profil über rollierende Zeiträume vergleichen, sinnvollerweise gleich eine Regressionsanalyse machen um festzustellen, ob der Fonds tatsächlich besser war, und nicht einfach nur eine höhere Rendite mit höheren Risiken erkauft wurde.

 

Also würde man wieder einem, in diesem Fall " kostenlosem passivem Foren-ETF-Manager" folgen der angeblich weiß wo es lang geht.

Man schenkt also Vertrauen welches man einem "aktiven Fondsmanager" verwehrt.

Ist das nicht ein Widerspruch ?

Keinesfalls.

 

Wir stellen uns vor, wir haben die Möglichkeit teurer aktiv anzulegen, oder günstig passiv. Die passive Variante ist immer dann die sinnvollere, solange sie einen Kostenvorteil hat, der nicht durch andere Nachteie - bspw. schlechtere Diversifizierung kompensiert wird.

 

Heißt also:

Jemand kann passiv anlegen. Solange er dies breit diversifiziert tut, und es bspw. keine plausiblen Untersuchungen gibt, die eine bestimmte Gewichtung als vorteilhafter darstellen, solange kann er dies nach gut dünken tun.

 

Ein beispiel:

Wir haben einen Anleger, der Geld anlegen möchte.

1. Er kann in aktive Fonds investieren. Solange er aber nicht die künftig guten selektieren kann, hat er nur die Gewissheit über den hohen Kostennachteil. Und folgerichtig wäre dies eine unsinnige entscheidung.

2. Er kann passiv nach market cap oder BIP (oder tralala) investieren. Er hat keie Information darüber, ob market cap, BIP oder tralala einen Vorteil verspricht. Die wahl einer der Methoden wäre also gleich sinnvoll.

Nun kann es aber sein, das er informationen darüber hat, das market cap zwar etwas mehr kostet, dafür aber auch einen Renditevorteil verspricht. Es wäre dann rational die market cap variante zu wählen, - trotz höherer Kosten - wenn der Vorteil die Koste überwiegt.

 

Ebenso wäre es dann rational in aktive Fonds zu investieren, wenn gezeigt werden kann, dass der Kostennachteil "das kleine übel" ist, also passive Portfolios "durch die bank" einen derartigen Nachteil im Rendite-Risikprofil aufweisen, dass dieser größer ist, als der Kostennachteil aktiver Fonds.

 

Du siehst, es dreht sich immer wieder um die gleiche simple Frage, die sich jeder Anleger stellt:

Was ist die sinnvollste Methode, sein Geld anzulegen?

Wenn es die Wahl aktiver Fonds nach Ratings ist, dann bitte darlegen. Wie gesagt, wir wären alle sehr froh, endlich eine - möglichst einfache - Methode zu haben. (übrigens auch andere aktive Vertreter, die dann ihre Methoden zur selektion gegen eine bessere - eben deine - tauschen könnten)

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Yoko

Ich sehe es ganz praktisch und trivial. Durch ratings konnte ich die "absolute Mehrheit der aktiven Fonds" welche Luschen sind stets tüchtig heraussieben.

Das ist auch gar nicht zeitaufwändig und kann jeder ohne Vorkenntnisse ganz einfach.

Ratings beziehen sich i.d.R. auf vergangene Leistungen. Gute Performance in der Vergangenheit führt i.d.R. zu einem guten Rating des Fonds. Aber welche Aussagekraft hat dies für die zukünftige Performance des Fonds? Die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen zu dem Thema geben Ratings nur eine sehr geringe Prognosekraft für die Zukunft, und darauf kommt es ja an.

 

Siehe Beispielsweise folgende Publikation zum Thema: On the Relationship Between the Performance and Ratings of German Mutual Funds von Füss et al. (Link: PDF Version), die die Qualität des Morning Star Ratings von Mai 2004 bis April 2009 untersucht hat

The results of a performance predictability analysis suggest that the ability of the Morningstar rating to predict future fund quality is limited for the German fund market. We could not reject the null hypothesis of no performance differences among five-, three-, four-, and twostar ratings in the majority of observation periods. This suggests that the Morningstar rating cannot separate higher-performing funds from medium-performing funds. However, we found some limited evidence that the rating can identify funds that will perform very poorly in the future, as the one-star category performed worse than the five-star category in more than half the observation periods. This quality difference held only during upmarket times, however; we found performance predictability to be virtually negligible during down-markets.

 

Quelle: Füss et al.

 

Man kann zwar die extremen Luschen vielleicht herausfiltern, die guten Fonds die den Markt nicht nur durch Glück schlagen lässt sich anhand eines Ratings aber nicht herausfinden.

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Joseph Conrad

Hallo zusammen,

 

 

@Chemstudent : Wir diskutieren dieses Thema nicht auf "Augenhöhe". Dies muss ich schamvoll eingestehen :blushing:

 

Mir leuchtet allerdings immer noch nicht ein warum eine langjährige "Outperformance" mancher Fonds keine oder nur eine sehr geringe "Prognosekraft" für die Zukunft haben soll.

Man nehme nur mal z.B die Nebenwertefonds von Threadneedle, die EM und Asienfonds von Aberdeen und First State, die Mischfonds von Carmagniac.

Diese Leistung auf Glück und Zufall zu reduzieren widerstrebt mir ein wenig.

 

Wenn ich jünger wäre, am Anfang stünde und nicht ein Jahrzehnte altes aktives Fondsdepot hätte könnte ich schon versucht sein dir "auf den Leim zu gehen":unsure:

 

 

Gruß

Joseph

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murks86

@Joseph Conrad: Haben die Fonds denn eine risikoadjustierte Outperformance hingelegt über Jahre oder haben sie einfach durch das Eingehen von größeren Risiken eine größere Rendite generiert? Das ist die eigentliche Frage. Es bestreitet doch keiner, dass man mit einem aktiven Fonds mehr Rendite rausholen kann als mit den passiven Strategien. Die Frage ist viel eher, ob man die Rendite bei gleichem Risikoniveau generiert oder eben nicht. Das ich mit dem Einsatz von größeren Risiken eine größere Rendite generieren kann, stellt hier niemand ernsthaft in Frage.

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Chemstudent

Mir leuchtet allerdings immer noch nicht ein warum eine langjährige "Outperformance" mancher Fonds keine oder nur eine sehr geringe "Prognosekraft" für die Zukunft haben soll.

Man nehme nur mal z.B die Nebenwertefonds von Threadneedle, die EM und Asienfonds von Aberdeen und First State, die Mischfonds von Carmagniac.

Diese Leistung auf Glück und Zufall zu reduzieren widerstrebt mir ein wenig.

 

Wie gesagt: Outperformance allein zählt nicht, das Risiko spielt eine entscheidende Rolle. Es zählt also risikoadjustierte Outperformance.

Gerade bei Chartvergleichen, also beim Vergleich von einer "Momentaufnahme", muss man bedenken, dass es hier entschieden auf Anfangs und Endpunkt ankommt.

Ich hatte oben schon mal beiträge verlinkt, hier konkret:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/26094-fondssparplan-umschichtung-meinungen-erwunscht/?do=findComment&comment=456002

https://www.wertpapier-forum.de/topic/23319-fondslage-vierstellige-summe-bitte-um-empfehlung/?do=findComment&comment=397162

 

Wir sehen, dass sich innerhalb sehr kurzer Zeit die relativen Aussagen, bisweilen auch die absolute Rendite stark verändert. Das heißt, wenn du bspw. ein 5 oder 10 Jahreschartvergleich machst, kommst du zum Ergebniss, dass der Fonds A besser als Fonds B ist. Wer aber einen ebensolchen 5 oder 10 Jahresvergleich bspw. 1 Monat später macht, kann zur gegensätzlichen Aussage kommen. Chartvergleiche bzw. Aussagen die sich auf fixe Zeiträume beziehen, und damit stark anfangs und endpunktsabhängig sind, sind daher immer mit viel Vorsicht zu genießen und haben nur sehr geringe Prognosefähigkeit. Leider ist es eben nicht so einfach. :(

Und nicht falsch verstehen: Das gilt ebenso für Vergleiche, bei denen ein Index besser ist. Ein 10-Jahresvergleich beispielsweise, der dem index eine höhere Rendite bescheinigt, ist genauso sinnfrei.

Aus diesem Grund schauen sich einige rollierende Renditen an. (siehe oben, einige Beispiele hatte ich verlinkt)

Besonders aufschlussreich ist aber die regressionsanalyse. Auch hier ist ein einfaches Beispiel oben verlinkt. Schinzilord ist hier deutlich mehr bewandert und hat m.W.n. auch ein Octave-Script gebastelt, mit dem recht eifnach eine mutiple regressionsanalyse möglich ist.

 

Interessant ist aber, wieso du überhaupt davon ausgehst, dass sich Outperformance, selbst wenn sie risikoadjustiert ist, in Zukunft wiederholt?

Das ist eine Annahme die du triffst, genauso wie du davon ausgehst, dass eine Outperformance (selbst wenn sie risikoadjustiert ist) nicht durch Glück und Zufall erklärt werden kann.

Annahmen zu treffen ist zwar schön und gut, sinnvoll ist aber, zu prüfen, ob diese Annahme auch plausibel sind. D.h. also, ob risikoadjustierte Outperformance in einem zeitraum tatsächlich signifikante prognosefähigkeit hat.

Es gilt also, die Annahme zu prüfen.

Der investor kommt eben nie umhin zu prüfen, ob die Methode XY auch das hält, was sie verspricht.

Selbst wenn man es sich ganz einfach macht und auf ratings setzt, gilt es zu prüfen, ob und welche Ratings eine nutzbringenge Prognosefähigkeit haben.

 

Wenn ich jünger wäre, am Anfang stünde und nicht ein Jahrzehnte altes aktives Fondsdepot hätte könnte ich schon versucht sein dir "auf den Leim zu gehen":unsure:

Ich möchte nie, dass mir jemand "auf den Leim geht". Ich habe auch eine Abneigung gegen Grabenkämpfe.

Mein ziel ist es, dem Mitglied meine Sicht der Dinge offen darzulegen, weil ich sie für richtig halte. Das Mitglied kann dann mit mir diskutieren, und dabei stellen wir entweder fest, das ich fehler in meiner Argumentation habe, oder das Mitglied. Oder beide. Das Mitglied kann auch eine Diskussion verwehren, ist sein gutes recht.

Ich zitiere mich da eifnach mal selbst:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/40081-depot-fur-anlage-von-500000/?do=findComment&comment=799859

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