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Karl Napf

Haushaltsprodukte als Wachstumstitel?

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Karl Napf
Zudem ist ein niedrigeres KGV oder eine höhere Dividende nicht grundsätzlich ein Zeichen einer attraktiveren Bewertung einer Aktie.

Bei gleichem Wachstum und innerhalb derselben Branche ist ein niedrigeres KGV schon ein Zeichen einer niedrigeren Bewertung (die Dividende beachte ich grundsätzlich nicht, weil sie mit dem Erfolg des Unternehmens nichts zu tun hat).

Deshalb mache ich doch ausschließlich Vergleiche innerhalb derselben Branche, und deshalb habe ich bei Johnson & Johnson solche Bauchschmerzen, sie hier aufzunehmen.

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Kaffeetasse

Jap, Karl, unter diesen Voraussetzungen kann man am ehesten vernünftige Aussagen treffen.

Du wirst nur eben seltenst selbst innerhalb eine Branche hinreichend vergleichbare Unternehmen finden.

Und was die Branchenzugehörigkeit betrifft, bekommt man hier z.B. mit Unilever oder J&J sofort Probleme.

Erstere muss man eigentlich gleichwertig der Nahrungsmittelindustrie und den Produzenten von Haushalts- und Körperpflegeprodukten

zuteilen, J&J neben letzteren auch der Pharmabranche und der Medizintechnik.

Man kann nicht immer alles treffend vergleichen und zahlenmässig erfassen und evaluieren. ;)

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
Und was die Branchenzugehörigkeit betrifft, bekommt man hier z.B. mit Unilever oder J&J sofort Probleme.

Eben deshalb habe ich mich gegen die Aufnahme der pharma-lastigen J&J so "gewehrt" und insbesondere bei Henkel auf die stärkere Zyklusabhängigkeit hingewiesen. Unilever mag ein Hybrid aus zwei Branchen sein, aber immerhin ein Hybrid aus zwei Wachstumsbranchen, weshalb das Unternehmen hier im Branchenvergleich nicht "unangenehm auffällt". Mit derselben Logik würde ich mich trauen, Coca-Cola und Pepsi zu vergleichen.

 

Ein Branchenvergleich muss nicht identische Unternehmen vergleichen - dass es diese nicht gibt, ist offensichtlich. Aber wenn ein Branchenvergleich zum Ergebnis führt, dass ein Unternehmen höher bewertet ist als ein anderes ähnliches Unternehmen, dann darf man sich doch die Frage stellen, ob dieser Bewertungsaufschlag gerechtfertigt ist. Um diese Frage aber formulieren zu müssen, ist es erforderlich, den Aufschlag irgendwie zu quantifizieren - genau das versuche ich gerade.

Das KGV alleine reicht dafür ganz offensichtlich nicht aus; mit der Kombination aus KGV und mittlerem Gewinnwachstum liegt aber für Unternehmen aus Wachstumsbranchen schon ziemlich viel Information über das Unternehmen und seine Leistung der vergangenen 10 Jahre vor.

 

Und bei Unternehmen, die ähnlich groß und ähnlich vielfältig sind und aufgrund der gemeinsamen Branche auch ähnliche Kennzahlen in allen anderen Bereichen haben werden, ist ein Unterschied, der dann tatsächlich ausschließlich beim KGV, beim Gewinnwachstum oder beim KBV auftritt, dann gerade das I-Tüpfelchen, das den Ausschlag zwischen zwei ansonsten gleichwertigen Unternehmen geben kann.

 

Wenn ich das nicht untersuchen darf, dann muss ich entweder immer splitten (d. h. statt Einzelwerten dann Branchen-ETFs kaufen, was ich gelegentlich tatsächlich tue - für Rohstoffe habe ich aktuell einen solchen im Depot, weil ich über so viele verschiedene Rohstoffe nicht mit Einzeltiteln streuen will) oder immer Dartpfeile werfen (was mir zutiefst widerstreben würde).

 

 

 

In einem Punkt sind wir uns ja einig, dass bei einem Investment in PG nicht nur ein Kursrisiko , sondern auch ein Währungsrisiko besteht. Das ist ja noch nicht allgemein Konsens.

Bei der Betrachtung, ob eine Aktie derzeit über oder unter ihrem historischen Durchschnitts-KGV bewertet ist, kürzt sich die Währung komplett heraus.

 

Nur für das Gewinnwachstum spielt die Währung eine Rolle - und dieses Gewinnwachstum will ich normalisiert sehen, weil ich darauf bezogen ggf. unterschiedliche KGVs als mehr oder weniger gerechtfertigt ansehen möchte.

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Plutos

Die Tabellen sind sehr interessant und mir gefällt die Übersicht über die historischen Werte. Aber daraus Schlüsse zu ziehen ist m.E. gar nicht so einfach oder kann schnell falsch werden. Bezogen auf das Gewinnwachstum sollte man sich doch fragen, welches Gewinnwachstum aus organischem Wachstum oder aus Akquisitionen generiert wurde.

Soweit mir bekannt hat RB einiges an Übernahmen hinter sich, P&G hatte Gilette, Wella geschluckt. Unilever hatte lange Zeit das Portfolio bereinigt und Marken abgestoßen bis sie dann wieder durch Übernahmen gewachsen sind. Bei CP kann ich mich nicht an Übernahmen oder Divests erinnern. Ferner ist beim Wachstum noch interessant zu wissen, ob dieses aus Preisen oder Mengen stammt. Aber das kann man alles gar nicht so richtig überblicken, wenn es nicht von den Unternehmen explizit irgendwo publiziert wird. Bei einem Gewinnwachstum über den Preis ist irgendwann das Wachstum doch schnell am Limit wenn keine absolute Preissetzungsmacht besteht.

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thimplicity

@Karl: Danke für die ganze Mühe in diesem und den verschiedenen anderen Threads.

 

Vielleicht habe ich es in diesem Thread überlesen - Könntest du etwas dazu schreiben, wie du auf die Kurspotentiale für 2013 kommst?

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Karl Napf
Vielleicht habe ich es in diesem Thread überlesen - Könntest du etwas dazu schreiben, wie du auf die Kurspotentiale für 2013 kommst?

 

Die margentafarben hinterlegten Felder in der Spalte "2014e" sind jeweils der 10-Jahres-Durchschnitt für das KGV der betreffenden Aktie; der blau auf blau dargestellte Wert wäre derjenige Aktienkurs, der Anfang 2014 erreicht werden müsste, wenn erstens die in rot auf orange dargestellten Konsensschätzungen für die Jahre 2013e und 2014e exakt eintreffen sollten und zweitens die Aktie Anfang 2014 exakt mit ihrem Durchschnitts-KGV bewertet wäre. Die gelb hinterlegten Felder "Kurspotenzial 2013" zeigen die Kursbewegungen, die für diesen Fall bis Ende des laufenden Kalenderjahres erfolgen müssten; nach diesem Wert ist die Tabelle sortiert.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
Die Tabellen sind sehr interessant und mir gefällt die Übersicht über die historischen Werte. Aber daraus Schlüsse zu ziehen ist m.E. gar nicht so einfach oder kann schnell falsch werden. Bezogen auf das Gewinnwachstum sollte man sich doch fragen, welches Gewinnwachstum aus organischem Wachstum oder aus Akquisitionen generiert wurde.

Soweit mir bekannt hat RB einiges an Übernahmen hinter sich, P&G hatte Gilette, Wella geschluckt. Unilever hatte lange Zeit das Portfolio bereinigt und Marken abgestoßen bis sie dann wieder durch Übernahmen gewachsen sind. Bei CP kann ich mich nicht an Übernahmen oder Divests erinnern. Ferner ist beim Wachstum noch interessant zu wissen, ob dieses aus Preisen oder Mengen stammt. Aber das kann man alles gar nicht so richtig überblicken, wenn es nicht von den Unternehmen explizit irgendwo publiziert wird. Bei einem Gewinnwachstum über den Preis ist irgendwann das Wachstum doch schnell am Limit wenn keine absolute Preissetzungsmacht besteht.

Die Interpretation der Zahlen ist natürlich der eigentlich spannende Teil des Ganzen. Aber die Rahmenbedingungen dafür lauten, Unternehmen einer Branche miteinander zu vergleichen; insofern dürfen bestimmte Annahmen über die Preissetzungsmacht zumindest unter den Großen derselben Branche als ähnlich gelten, wenngleich diese Tabellen natürlich das Lesen der entsprechenden Bilanz nicht ersetzen. (Im Bekleidungs-Thread würdest Du ein Beispiel finden, dass der eigentliche "Testsieger" das m. E. schlechteste Unternehmen der Branche ist, weshalb ich ihn aus formalen Gründen aus dem Wettbewerb geworfen habe.) Ein Wachstum, das immerhin den Durchschnitt von zehn Jahren darstellt, scheint nicht so "schnell" an sein Ende gekommen zu sein.

Was die Herkunft des Wachstums betrifft, so sehe ich das weniger kritisch. Tatsächlich dürfte es eine besondere Stärke von Colgate-Palmolive sein, ohne Übernahmen ein besseres Wachstum hinzukriegen als Procter&Gamble mit Übernahmen, denn selbige sind bekanntlich erstens immer mit einem Risiko behaftet und erzeugen zweitens aufgrund der erforderlichen Übernahmeprämie erst mal einen mittelfristigen Abschreibungsbedarf.

Im Ergebnis sollte man diese Unterschied sogar aus der Tabelle selbst herauslesen können: Je stetiger das Wachstum, desto zuverlässiger reproduzierbar ist es; ein Wachstum, das aus einem Schub alle drei Jahre mit anschließender Stagnation bestünde, wäre viel mehr abhängig von der Verfügbarkeit der nächsten Übernahme-Gelegenheit. Konkret bei den Haushaltsprodukten ist es ja so, dass keiner der Kandidaten "ungeschoren", d. h. ohne einen vorübergehenden Gewinnrückgang seit 2004 auskam; beim Bekleidungs-Thread hingegen hat der "Testsieger" Adidas eben genau die Macke, mit zwei großen Übernahmen seinen Gewinn zeitweilig stark reduziert zu haben.

 

Der Punkt ist: Ob sich Übernahmen lohnen oder nicht, das zu beurteilen ist doch gerade die Aufgabe der Geschäftsleitung. Deshalb interessiert mich viel mehr das Ergebnis dieser Entscheidung in nackten Zahlen als die einzelnen Entscheidungen im Detail. Wenn ich Übernahmen gegenüber generell skeptisch eingestellt wäre, dann müsste Colgate-Palmolive aufgrund seiner Zurückhaltung in diesem Bereich ggf. noch mal einen zusätzlichen Bonus erhalten; wären die Wachstumsraten aber umgekehrt, also 5% bei Colgate und 10% bei P&G, dann würde der Markt P&G für sein "Händchen" bei den gelungenen Übernahmen feiern! Kurz gesagt: Wichtig ist, was hinten raus kommt. Wenn ein Unternehmen mit Übernahmen nachweislich gut zurecht kommt, dann wäre es arrogant von mir, es für sein Können zu kritisieren; wenn das Unternehmen allerdings mit einer riskanteren Methode eine weniger riskante Methode in der Performance nicht schlagen kann, dann darf ich sehr wohl das Safety Play bevorzugt kaufen wollen.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

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Kimberly-Clark (Kleenex, Hakle, Camelia) passt vermutlich noch gut in diese Gruppe hinein, liegt aber in Sachen Gewinnwachstum mit etwa +4% p.a. am unteren Rand derselben.

Hier hatte ich bei der Bewertung das Problem, dass die Konsensschätzung für 2012 deutlich höher lag als die tatsächlich im 10-k-Dokument veröffentlichten Zahlen - vermutlich ein Effekt von GAAP-Zahlen vs. non-GAAP-Schätzungen.

Daher habe ich in diesem Fall die Gewinnschätzungen für 2013 und 2014 um denselben Faktor heruntergerechnet. Dies tue ich künftig generell in solchen Fällen, ohne es jeweils einzeln zu erwähnen; bei den meisten Unternehmen ist die Differenz klein genug, um die grundsätzliche Aussage nicht signifikant zu verzerren. Bei direkter Verwendung der Gewinnschätzungen (2013 = $5,60, 2014 = $6,00) hätte sich ein KGV2013e etwa auf Höhe des historischen Durchschnitts ergeben, was einen leichten Kursanstieg für 2013 erlaubt hätte; durch die Herunterskalierung der 2013er- und 2014er-Gewinne landete Kimberly-Clark knapp am Ende der Tabelle.

 

 

 

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Fast alle Unternehmen der Gruppe liegen derzeit (grau umrandet) über ihrem KGV-Durchschnitt der letzten 10 Jahre (Kante von 2013e nach 2014e fallend), bis auf Procter & Gamble und Colgate-Palmolive. Zudem liegen die KGVs derzeit auch ungewöhnlich dicht beieinander, während in früheren Jahren Ausreißer in beide Richtungen häufiger waren (Reckitt Benckiser und Henkel noch in 2012!).

Für Unternehmen mit einem Gewinnwachstum von nur 5% (Procter&Gamble, Clorox, Unilever, Kimberly-Clark) erscheint diese Bewertung zu hoch. Auch Unternehmen mit einem Gewinnwachstum von 10% (Church&Dwight, Colgate-Palmolive, Henkel, Reckitt Benckiser) haben ein KGV von derzeit 18-20 nicht gang verdient und liegen zudem deutlich über ihrer Durchschnittsbewertung - mit der bisher premium-bewerteten Colgate-Palmolive als einziger Ausnahme.

 

 

 

Einen hab ich noch, wenngleich eher zum Abschrecken:

 

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Gaspar

L'Oreal würde auch noch da rein passen rolleyes.gif

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

In der aktuellen Printausgabe der WirtschaftsWoche ist ein Artikel über Beiersdorf. Er erscheint möglich, dass Beiersdorf Edgewell (Abspaltung von Energizer) übernimmt, dem weltweit zweitgrößten Hersteller von Rasierklingen (Wikinson - die Nr. 1 Gillette gehört zu P&G). Beiersdorf könne eine Übernahme bis 8 Mrd. € stemmen, ohne Schulden aufnehmen zu müssen.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Zitat

Immer mehr Markenhersteller vertreiben ihre Produkte nicht nur über den Umweg Einzelhandel, sondern direkt online in ihren eigenen Stores. Doch das bringt sie in ein Dilemma. ... Um die Händler nicht zu verärgern, müssen sie ihre Ware im eigenen Online-Shop relativ teuer anbieten. Doch so verkauft man im Internet nichts. ... Um trotz eher vorsichtiger Preispolitik für die Kunden attraktiv zu sein, setzen viele Hersteller in ihren Online-Shops auf befristete Aktionen. Oder sie bieten Produkte an, die es woanders nicht gibt, und umwerben die Kunden mit der Möglichkeit, die bestellten Produkte zu individualisieren. ... Die eigenen Online-Shops sind für die Hersteller besonders in den Branchen wichtig, in denen die stationären Händler zunehmend von Online-Anbietern verdrängt werden ... Die meisten Verbraucher werden auch in Zukunft bei Amazon und Co. einkaufen – aus Gewohnheit und weil es bequemer ist, als alle Hersteller einzeln abzuklappern. ... Wirklich Sinn macht ein eigener Online-Shop nur für sehr starke Marken.

Hier der vollständige FAZ-Artikel.

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Schildkröte
Zitat

NEW YORK (dpa-AFX Analyser) - Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Henkel auf "Market-Perform" mit einem Kursziel von 74 Euro belassen. Der aktuell entscheidende Faktor für die Anlegerstimmung bezüglich der europäischen Nahrungsmittel- und Konsumgüterbranche sei nicht Rezession oder Inflation, sondern die Entwicklung der Rohstoffpreise, erklärte Analyst Bruno Monteyne in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie. Kämen sie beispielsweise um 5 Prozent zurück, könne die Branche um 5 bis 20 Prozent besser laufen als der breite Aktienmarkt. Denn: Investoren gingen davon aus, dass die zuletzt gestiegenen Lebensmittel- und Haushaltswarenpreise trotz sinkender Rohstoffkosten nicht fallen werden. Zuletzt habe der Rohstoffpreisindex deutlich korrigiert, so Monteye. Er hob Beiersdorf, Danone und Unilever auf "Outperform"./ag/mis

Quelle: finanzen.net 

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