tom45667 Februar 4, 2013 Hallo, häufig lese ich Dinge wie"Fonds XY ist als Beimischung ganz gut geeignet" , "Dividenden Fonds sind als Beimischung sinnvoll" usw. Was versteht man den darunter? Ein Depot ist doch nach bestimmten Regeln aufgebaut. Was spricht dafür die Regeln mit kleineren Assets zu verwässern? Und wie viel wird in der Regel in so ein Depot beigemischt? Ich selber betreibe keine bewusste Beimischungsstrategie. Ich verstehe die Regeln dahinter nicht. Es ist eher so, dass ich ein paar alte Fonds habe, die nicht in meiner Fondsstrategie passt, ich sie aber aus steuerlichen Gründen nicht verkaufen will. Wie argumentieren andere denn eine Beimischung? Etwa "Ich befolge zu 90 %Anlagestrategie XYZ, mit den restlichen 10 % kaufe ich aber Dinge die nicht in meine Strategie passen, mir aber ein gutes Bauchgefühl geben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher Februar 4, 2013 Hallo, häufig lese ich Dinge wie"Fonds XY ist als Beimischung ganz gut geeignet" , "Dividenden Fonds sind als Beimischung sinnvoll" usw. Was versteht man den darunter? Ein Depot ist doch nach bestimmten Regeln aufgebaut. Was spricht dafür die Regeln mit kleineren Assets zu verwässern? Und wie viel wird in der Regel in so ein Depot beigemischt? Ich selber betreibe keine bewusste Beimischungsstrategie. Ich verstehe die Regeln dahinter nicht. Es ist eher so, dass ich ein paar alte Fonds habe, die nicht in meiner Fondsstrategie passt, ich sie aber aus steuerlichen Gründen nicht verkaufen will. Wie argumentieren andere denn eine Beimischung? Etwa "Ich befolge zu 90 %Anlagestrategie XYZ, mit den restlichen 10 % kaufe ich aber Dinge die nicht in meine Strategie passen, mir aber ein gutes Bauchgefühl geben? Sehr gute Frage. "Beimischung" oder "Beimischen" ist ein typischer Begriff aus der Finanzszene, der unklar ist. Er wird gerne von Anbietern irgendwelcher Branchen-, Themen- und Länderspezialitäten verwendet, die ihr Zeug unter die Leute bringen (oder "mischen") wollen. Man könnten demnach alle möglichen Exotenanlagen mit 3-5% "beimischen", so dass das Depot am Ende nur aus Beimischungen besteht. Ich mische jedenfalls nichts bei. Bei mir gibt´s nur Aktien International, Europa und Emerging Markets. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Februar 10, 2013 Wie argumentieren andere denn eine Beimischung? Etwa "Ich befolge zu 90 %Anlagestrategie XYZ, mit den restlichen 10 % kaufe ich aber Dinge die nicht in meine Strategie passen, mir aber ein gutes Bauchgefühl geben? Stimmt. Beimischung ist ein Argument was der Vertrieb gerne verwendet, um seine Produkte interessant zu machen. Die einzige Mischung, die aus rationaler Sicht Sinn macht, ist die Diversifikation. Die ist aber unabhängig vom konkreten Fonds. Wer bereits eine (individuelle) Idealgewichtung in der Finanzbranche hat, braucht als Beimischung keinen Fonds mit Bankenaktien. Core-Satellite (z.B. 90% diversifiziert in ETFs oder Basiswerten und 10% Beimischung aktiver Titel) ist auch irrational. Entweder ist die Beimischung Spekulation, dann ist die Rendite der Beimischung im Mittel (wegen Kosten) geringer als der des Core. Oder die Beimischung ist eine konkret funktionierende Anlage-Strategie, dann fragt man sich doch, warum 90% eben nicht darin liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Februar 10, 2013 Wie argumentieren andere denn eine Beimischung? Etwa "Ich befolge zu 90 %Anlagestrategie XYZ, mit den restlichen 10 % kaufe ich aber Dinge die nicht in meine Strategie passen, mir aber ein gutes Bauchgefühl geben? Stimmt. Beimischung ist ein Argument was der Vertrieb gerne verwendet, um seine Produkte interessant zu machen. Die einzige Mischung, die aus rationaler Sicht Sinn macht, ist die Diversifikation. Die ist aber unabhängig vom konkreten Fonds. Wer bereits eine (individuelle) Idealgewichtung in der Finanzbranche hat, braucht als Beimischung keinen Fonds mit Bankenaktien. Core-Satellite (z.B. 90% diversifiziert in ETFs oder Basiswerten und 10% Beimischung aktiver Titel) ist auch irrational. Entweder ist die Beimischung Spekulation, dann ist die Rendite der Beimischung im Mittel (wegen Kosten) geringer als der des Core. Oder die Beimischung ist eine konkret funktionierende Anlage-Strategie, dann fragt man sich doch, warum 90% eben nicht darin liegen. written in stone, case closed. PS: ich mische ETFs bei um kurzfristige Renditechancen auszunutzen - ziemlich irrational, isn't it? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Februar 10, 2013 PS: ich mische ETFs bei um kurzfristige Renditechancen auszunutzen - ziemlich irrational, isn't it? Solange du dir deiner Irrationalität bewusst bist, ist ja alles in Ordnung. Denn wenn du weisst, wie du erfolgreich kurzfristige (oder x-fristige) Renditechancen wirklich nutzen kannst, dann ist es Irrational, dies nicht mit 100% + X zu machen, isn't it? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sisyphos Februar 11, 2013 Die einzige Mischung, die aus rationaler Sicht Sinn macht, ist die Diversifikation. Die ist aber unabhängig vom konkreten Fonds. Wer bereits eine (individuelle) Idealgewichtung in der Finanzbranche hat, braucht als Beimischung keinen Fonds mit Bankenaktien. Core-Satellite (z.B. 90% diversifiziert in ETFs oder Basiswerten und 10% Beimischung aktiver Titel) ist auch irrational. Entweder ist die Beimischung Spekulation, dann ist die Rendite der Beimischung im Mittel (wegen Kosten) geringer als der des Core. Oder die Beimischung ist eine konkret funktionierende Anlage-Strategie, dann fragt man sich doch, warum 90% eben nicht darin liegen. Auch wenn ich selbst ein eher passiv orientierter Investor bin und keine Core-Satellite-Strategie verfolge, halte ich diese Argumentation (bei einer konkret funktionierenden Anlage-Strategie würde man doch zu 100% darin investieren) in ihrer Simplizität für keineswegs logisch schlüssig. Sie setzt nämlich voraus, daß der Investor sich sicher ist, daß seine "beigemischte" Anlage-Strategie eine höhere Rendite als die Marktrendite erzielt. In der Regel wird genau das nicht der Fall sein und der Investor nur davon ausgehen, daß mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eine "beigemischte" Anlagestrategie eine Überrendite (verglichen mit der Marktrendite) erzielt. Da man aber nur vergleichsweise wenige Anlageentscheidungen trifft, ist das Gesetz der großen Zahl nicht anwendbar. Daher ist es, wenn der Erwartungswert der Rendite der alternativen Strategie über der Marktrendite liegt, durchaus rational, diese "beizumischen". Es wäre aber irrational, mit vollem Einsatz nur auf diese alternative Anlagestrategie zu setzen, da sie eben nicht sicher ist und sich auch das nicht erwünschte Ereignis (schlechteres Abschneiden als der Markt) realisieren könnte. Die optimale Höhe der Beimischung hängt dabei individuell von der erwarteten Überrendite, der Eintrittswahrscheinlichkeit, der Risikotragfähigkeit des Investors und seiner Riskoaffinität ab und läßt sich nicht generell angeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag