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Archimedes

Single Euro Payments Area Begleitgesetz

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Archimedes
Vor Weihnachten wäre das Gesetz fast ohne Aufsehen verabschiedet worden - denn das Projekt klang nach staubtrockenem Parlamentarier-Alltag: Das so genannte "SEPA-Begleitgesetz" regelt die Details zum europäischen Zahlungsverkehr der Bankindustrie. Doch tief versteckt im Paragrafendschungel finden sich einige Absätze, die mit dem Thema unmittelbar gar nichts zu tun haben - und Kleinsparer, die fürs Alter vorsorgen wollten, Milliarden kosten könnten.

 

Neben den Details zur "Single Euro Payments Area" sollten nämlich im Huckepackverfahren auch gleich noch neue Erleichterungen für die Lebensversicherungsindustrie beschlossen werden. Nach Worten des Grünen-Bundestagsabgeordneten Gerhard Schick hätten diese "viele Kunden 10.000 Euro oder mehr kosten können".

...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/lebensversicherungen-arbeitsgruppe-soll-streit-loesen-a-880562.html

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Matthew Pryor

Was genau schließt Du aus diesem Gesetzesentwurf?Welche Punkte hältst Du persönlich für ungerecht/überarbeitenswert,aus welchem Grund und wie könnte man diese Punkte im Sinne aller Beteiligten besser/anders lösen?

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Archimedes
· bearbeitet von Archimedes
Lebensversicherungsgesetz liegt auf Eis.

Um klamme Versicherungskonzerne zu entlasten, sollte es Abschläge bei der Auszahlung von Lebensversicherungen geben.

Doch nach einem Sturm der Entrüstung ist die Zukunft dieser Gesetzespläne völlig offen.

Über die heftig umstrittenen Abschläge bei Lebensversicherungen ist noch keine Entscheidung gefallen. Das Bundesfinanzministerium verwies am Montag in Berlin auf die Gespräche einer Arbeitsgruppe, die der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat in der vergangenen Woche eingesetzt hatte.

Die Erfolgsaussichten dieses Gremiums sieht Unions-Fraktionsvize Michael Meister (CDU) allerdings skeptisch. „Es wird in dieser Legislaturperiode mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Einigung geben", prophezeite er in der „Passauer Neuen Presse" (Montag).

http://www.handelsbl...is/7733400.html

 

Was genau schließt Du aus diesem Gesetzesentwurf?Welche Punkte hältst Du persönlich für ungerecht/überarbeitenswert,aus welchem Grund und wie könnte man diese Punkte im Sinne aller Beteiligten besser/anders lösen?

Das Ertragsrisiko ist von den Versicherungen zu tragen.

Durch die Hintertür das Risiko auf den Kunden abwälzen zu wollen ist nicht akzeptabel.

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Ramstein

Ich verstehe, um was es geht. Aber ich verstehe das Problem nicht wirklich.

 

Stark (sehr stark!) vereinfacht ausgedrückt:

Eine LV hat 1997 ihr ganzes Geld in eine Bundesanleihe mit Zinssatz 6,5% und Laufzeit bis 2027 angelegt. Damit konnte den Garantiezins von damals 4% locker abdecken und hatte noch ein nettes Zubrot, das sie nach Gutsherrenart bestimmten Regeln in die eigenen Taschen und an die Versicherten verteilen konnte.

 

Der Kurs der Anleihe beträgt momentan ca. 155%. Die Versicherung verbucht die 55% als "stille Reserve".

 

Jetzt wird eine Versicherung fällig und der Versicherte hätte nach der bisherigen Berechnung Anspruch auf die 55% (möglicherweise abzüglich irgendwelcher Posten).

 

Die Versicherungslobby argumentiert jetzt, dass für die Ausschüttung die Anleihe verkauft werden müsste und daher die restliche Versicherungsgemeinschaft einen Renditeverlust von 4% bis 2027 hätte, da momentan das Geld nur zu 2% angelegt werden könnte.

 

Bei gut laufenden Versicherungen sollte der Bestand wachsen oder gleich bleiben, also müssten die fälligen Versicherungen aus den Prämien der laufenden Kunden bezahlt werden können. Wo ist da also das Problem? (Vergessen wir mal die Diversifikation, die in diesem Beispiel eh nicht vorhanden ist.)

 

Geht es nur darum, die fusskranken Versicherungen mit schwachem oder stark schrumpfenden Neugeschäft über Wasser zu halten?

Gesagt wird das m.W. bisher so nicht.

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Matthew Pryor
Die Versicherungslobby argumentiert jetzt, dass für die Ausschüttung die Anleihe verkauft werden müsste und daher die restliche Versicherungsgemeinschaft einen Renditeverlust von 4% bis 2027 hätte, da momentan das Geld nur zu 2% angelegt werden könnte.

Da liegt für mich der Knackpunkt und auch der Schwachpunkt in der Argumentationskette der Versicherer.Für mein Verständnis müssen die Versicherer doch nur die Papiere verkaufen,die die Kunden,die Ihren Vertrag auslösen,mit Ihren Beiträgen auch erworben haben.Und auch von diesen Erlösen fließt nur ein Teil an die (ehemals) Versicherten,der Rest des Erlöses kommt wieder den Unternehmen und damit auch den Bestandkunden zu Gute.

Das ergibt sich auch aus dem VVG,§ 153 (3):

Der Versicherer hat die Bewertungsreserven jährlich neu zu ermitteln und nach einem verursachungsorientierten Verfahren rechnerisch zuzuordnen. Bei der Beendigung des Vertrags wird der für diesen Zeitpunkt zu ermittelnde Betrag zur Hälfte zugeteilt und an den Versicherungsnehmer ausgezahlt; (...)

Die Tendent geht momentan dann auch dahin,dass keine (schnelle) Einigung erzielt wird:

Keine Einigung bei Kappung der Bewertungsreserven

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Ramstein
Rettet die Lebensversicherung!

Von ROBERT VON HEUSINGER

 

Eine kleine Minderheit von Versicherungskunden droht die große Mehrheit auszubeuten: Sie fordern die Ausschüttung von bestimmten Reserven, was langfristig zu einer enormen Reduzierung der Renditen führt.

 

In den kommenden Tagen entscheidet sich, ob der Deutschen liebstes und mit Abstand wichtigstes Vorsorgeprodukt zerstört wird: die Lebensversicherung. Denn es tobt ein bizarrer Streit um drei Milliarden Euro und die Frage, wem dieses Geld zusteht: Den etwa 4,5 Millionen Lebensversicherungskunden, deren Vertrag 2012 ausgelaufen ist oder beendet wurde oder den rund 85 Millionen Verträgen, die noch Jahre oder Jahrzehnte laufen. Auf der einen Seite haben sich die Verbraucherschützer und die Grünen positioniert, auf der anderen die Versicherungsunternehmen und die Finanzaufsicht.

Wenn ich dies Machwerk von Artikel lese, wird mir einmal mehr klar, dass die Frankfurter Rundschau keine Daseinsberechtigung mehr hat.

 

Allerdings gibt es auch einen wahren Satz:

 

Worum es nicht geht, obwohl Verbraucherschützer und Grüne es gerne behaupten und Journalisten im Reflex, die fünf Prozent Kunden vor den bösen Versicherern schützen zu wollen, gerne schreiben: Um eine Verschiebung der Reserven weg von den Versicherten hin zu den Gewinnen der Unternehmen.

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Matthew Pryor

Keine Kürzung der Bewertungsreservenbeteiligung

Bei der Auszahlung von Lebensversicherungen wird es nun doch nicht die von der Bundesregierung zwischenzeitlich geplanten Einschnitte geben. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat einigte sich am Dienstagabend darauf, auf eine von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Gesetzesänderung zu verzichten.
Mit einer Verordnung soll die Bundesregierung zudem die freien Rückstellungen der Versicherer neu regeln, um einen besseren Ausgleich zwischen Alt- und Neukunden zu schaffen. Dabei erhalten die Länder ein Mitspracherecht.

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