Schildkröte April 2, 2014 Coach hat zum Zweck der Umsatzsteigerung eine starke Verwässerung der Marke hingenommen. Wie wichtig das Image einer Marke (nicht nur bei Modeunternehmen) ist, muss ich wohl nicht extra betonen. Der Wert einer Marke ist auch nicht in Zahlen messbar. Hier helfen stattdessen Recherchen in entspr. Internetforen und/oder Gespräche mit potenziellen Kunden (z. B. im Bekanntenkreis). Mit Rabattaktionen sollte man im Modebereich imho mit Bedacht agieren. Ich erwähne hier einfach mal nur Diesel, Benetton und Esprit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlaftablette April 2, 2014 Andere Branche, selbes Problem: Praktiker Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk April 2, 2014 @Schildkröte: Die Recherchen habe ich ja auch angestellt und teilweise zitiert Brand Management ist für mich zentral. Coachs Probleme sind nicht so einfach von der Hand zu weisen. Ich halte den Bearishen Case für sehr relevant, deshalb habe ich mich auch damit so intensiv beschäftigt. Es bleibt zu prüfen, wie konkurrierende Marken mit dem Zielkonflikt Umsatzsteigerung vs. Erhaltung des Markenkerns umgehen. Denn mit Outlets und Rabatt Aktionen arbeiten andere Marken auch. Wie bedenklich der Umfang ist kann ich noch nicht abschließend bewerten. @Schlaftablette: Na, coach und Praktiker würde ich nicht in einen Topf werfen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk April 8, 2014 · bearbeitet April 8, 2014 von Lensk Ich schraube hin und wieder hier und da an meiner Watchliste, denke aber nicht, dass Käufe im Moment sehr wahrscheinlich sind. Mit Panera Bread habe ich aktuell eine teure Aktie im Depot, bei der hohes Wachstum eingepreist ist. Mein Investment beruht auf dem Vertrauen in das Management und meiner Begeisterung für Cafe-Ketten und ähnliche Geschäftsmodelle. Ich habe die Vorzüge des Unternehmens ausführlich vorgestellt. In meinem Eröffnungs-Post habe ich geschrieben: Ist die Firma toll, der Kurs aber mMn zu hoch, investiere ich nicht. Bei Panera Bread wird sich noch zeigen müssen, ob der Kurs evtl zu hoch war. Aus heutiger - sehr kurzfristiger - Perspektive ja, denn die Position war zwischenzeitlich schon ca. 10% im Minus. Ich warte ab, mit einer nachhaltigen Verringerung der Multiples kann ich leben, solange das Ergebniswachstum die negativen Effekte kompensiert. Mit DE ist außerdem eine Makro-Story im Depot. Mein Investment basierte dort nicht primär auf der Stärke des Unternehmens selbst, sondern auf den demographischen und sozialen weltweiten Perspektiven der nächsten Jahrzehnte sowie dem mMn günstigen Preis. Ich habe mich verhältnismäßig wenig mit DE beschäftigt und deshalb auch kein tiefes Verständnis des Unternehmens. Es ist für mich auch etwas zu breit aufgestellt, um eine plausible Bewertung im Rahmen meiner Möglichkeiten zuzulassen. Klar ist, dass ich kein weiteres Panera Bread im Depot haben möchte, da mir die Fallhöhe bei derartigen Storys einfach zu hoch ist. Ich fühle mich sehr wohl bei dem Gedanken, ein exzellentes Unternehmen mit guten Wachstumschancen im Depot zu haben, bin mir aber auch im Klaren darüber, dass hohe Erwartungen leicht enttäuscht werden. Außerdem möchte ich keine weitere reine Makro-Story im Depot. Mir geht dabei der Fokus auf das Unternehmen selbst zu sehr verloren und außerdem halte ich viele Makro-Trends für unvorhersagbar. Auf jeden Fall für mich. Würde ich in solche Themen investieren wollen, hätte ich wahrscheinlich auch eher eine Anlage in ETFs im Blick, die die unternehmensspezifischen Risiken streuen. Die letzten zwei Slots in meinem Portfolio sind einer Value Strategie vorenthalten. Ich werde versuchen sie mit exzellenten Unternehmen zu füllen, die ich für unterbewertet halte und mich dabei ganz darauf konzentrieren, ein möglichst tiefes Verständnis meiner Betrachtungsobjekte zu erlangen. Mein Anlageuniversum wird durch meinen Circle of competence (den ich auch eher zu klein als zu groß definiere) begrenzt. Innerhalb dieses Circles finde ich momentan nur wenige potentielle Investments, insb. da sich die Kurse spätestens beim zweiten Blick als zu hoch herausstellen. Ich denke, ohne längere Seitwärtsbewegung oder eine Korrektur werde ich nicht so schnell ein weiteres Investment tätigen. Trotzdem gucke ich mir weiter interessante Kandidaten an und werde vielleicht hier hin und wieder das ein oder andere Wort darüber verlieren. Aber erwartet aktuell nicht zu viel Aktivität von mir. Wenn jemand spannende Vorschläge hat, immer her damit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk April 13, 2014 · bearbeitet April 13, 2014 von Lensk StrategieWie definiere ich die benannte Value Strategie - oder anders: Ein paar Kriterien für meine nächsten Investments. Kein Anspruch auf Vollständigkeit, lediglich ein paar "Random Thoughts". Da mag in Zukunft noch Einiges dazukommen. Ist für mich auch ein wenig ein Framework, um ein wenig systematischer an Unternehmensvorstellungen ranzugehen. Lieber unbeliebte Werte als die aktuellen Börsenfavoriten Langfristiger Anlagehorizont Im Circle of Competence - z.B. keine Finanzwerte, nicht zu viele Geschäftsbereiche, generell lieber MidCap als BlueChip Mispriced - nicht im Vergleich zu anderen Unternehmen (Äpfel und Birnen) oder im Vergleich mit Vergangenheitsdaten, sondern angesichts der zukünftigen Erwartungen, Margin of Safety Wettbewerbsvorteile (z.B. Early-Mover-Advantages, Marke) Markteintrittsbarrieren (z.B. Distributionsnetzwerk) Intensiver Research über qualitative Faktoren mit z.B. der Scuttlebutt Methode von Fisher (die ich leider nicht in vollem Umfang umsetzen kann) Exzellentes Management - einer der wichtigsten Faktoren Hohe ROE, ROI, ROIC, weit über Required Rate of Return Gute Möglichkeiten für rentable Reinvestments des Incomes in das Geschäftsmodell - Ich bin kein Dividendenjäger. Ein Beispiel: ATW (Atwood Oceanics)Werde ich jetzt aber schnell abhandeln: Lieber unbeliebte Werte als die aktuellen Börsenfavoriten Ja, trifft definitv zu. Sieht man z.B. an der Kursentwicklung der gesamten Branche der Offshore Drilling Contractor. Hängt mit der Erwartung kurzfristig sehr schwacher Day-Rates zusammen. Checker Finance kann darüber deutlich mehr erzählen. Langfristiger Anlagehorizont Öl und Gas sind keine Trenderscheinungen. Offshore Bereich langfristig gute Aussichten. Anlagehorizont ist auf jeden Fall langfristig. Im Circle of Competence - z.B. keine Finanzwerte, nicht zu viele Geschäftsbereiche, generell lieber MidCap als BlueChip Als Rohstoffwert für mich sehr schwierig. Die hohe Abhängigkeit der Nachfrage vom Gas- bzw. Ölpreis macht mir zu schaffen, da beides für mich nicht zu prognostizieren ist. Dieser Punkt ist Wackselkandidat. Die Dynamiken der Branche könnte ich noch nicht wirklich jemandem erklären - immer ein schlechtes Zeichen. Mispriced - nicht im Vergleich zu anderen Unternehmen (Äpfel und Birnen) oder im Vergleich mit Vergangenheitsdaten, sondern angesichts der zukünftigen Erwartungen, Margin of Safety Für mich noch nicht wirklich zu sagen. MMn erwartet der Markt bei ATW angesichts des aktuellen KGV von 8-9 sehr niedriges Wachstum bzw. negatives Ergebniswachstum. Für mich schwer zu unterschreiben, da das Unternehmen dank langfristiger Verträge eine hohe Cash-Flow Visibility hat und ein Großteil der Flotte für die kommenden Jahre contracted ist. Außerdem ist die Investitionsphase so gut wie abgschlossen (gerade wurde ein Option für ein weitere UDW Drillship nicht genutzt) und dementsprechend rechne ich dank der frischen Flotte mit ordentlichen Dayrates in Zukunft. Aber eine finale Meinung habe ich da noch nicht. Wettbewerbsvorteile (z.B. Early-Mover-Advantages, Marke) Fällt mir schwer, hier Wesentliches zu identifizieren, außer die neue Flotte. Atwood selbst schreibt im Annual Report 2013 zum Thema Konkurrenz: "The offshore drilling industry is very competitive, with no single offshore drilling contractor being dominant. We compete with a number of offshore drilling contractors for work, which varies by job requirements and location. Many of our competitors are substantially larger than we are and possess appreciably greater financial and other resources and assets than we do." Markteintrittsbarrieren (z.B. Distributionsnetzwerk) Hohe CAPEX. Weiter bin ich noch nicht. Intensiver Research über qualitative Faktoren mit z.B. der Scuttlebutt Methode von Fisher (die ich leider nicht in vollem Umfang umsetzen kann) Für mich schwierig, die Qualität der Dienstleistungen von ATW werden nicht in Online-Foren oder anderen mir zugänglichen Quellen besprochen. Eventuell könnte ich mir man die KPIs im Safety Bereich anschauen. Außerdem steht vielleicht bei einem Kunden was - ich denke, es wird aber sehr schwierig, hier eine zufriedenstellende Informationslage zu erreichen. Hohe ROE, ROI, ROIC, weit über Required Rate of Return Von Investing.com: Das ist mir zu wenig. Eventuell müsste ich mir aber längere Durchschnitte anschauen, um zu einem guten Urteil zu kommen, da die Investitionsphasen recht lang sein können. Möchte doch gerne einen normalen Business Cycle anschauen. Required Rate of Return sehe ich bei ca. 13-14%. Das ist ziemlich hoch, liegt am Beta von 1,79. Gute Möglichkeiten für rentable Reinvestments des Incomes in das Geschäftsmodell - Ich bin kein Dividendenjäger. Sind definitiv gegeben. Bifurcation Trend erfordert von den Drilling Contractors immer wieder Aufrüstungen und Erneuerungen der Flotte. Nur ein Beispiel, wie ich so eine Checkliste abarbeiten möchte. Wie ihr seht, merke ich an vielen Stellen dadurch selber, wo mir noch Puzzleteile fehlen. Stand heute wäre ATW deswegen keine Investition für mich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk April 23, 2014 · bearbeitet April 23, 2014 von Lensk Coach - Zusammenfassung Teil 1 Lieber unbeliebte Werte als die aktuellen Börsenfavoriten Coach ist derzeit definitiv kein Börsenfavorit. Im Circle of Competence Ja. Leicht verständlich, sehr solides Balance Sheet. Die Branche ist übersichtlich. Nachfrage-, Wert- und Kostentreiber sind identifizierbar. Wettbewerbsvorteile (z.B. Early-Mover-Advantages, Marke) Es gab einen Early-Mover-Advantage, da Coach einer der ersten Anbieter von „affordable luxury“ war. Neue Konkurrenz nimmt Coach Marktanteile ab. Coach selber sieht laut 10K die eigenen Stärken in: The Company further believes that there are several factors that differentiate us from our competitors, including but not limited to: Coach’s strong and differentiated brand, distinctive newness, innovative and high quality products, ability to meet consumer’s changing preferences and our superior customer service. Außerdem Coach zur Wettbewerbssituation: The premium handbag and accessories industry is highly competitive. The Company competes primarily with European and American luxury and accessible luxury brands as well as private label retailers, including some of Coach’s wholesale customers. Over the last several years the category has grown, encouraging the entry of new competitors as well as increasing the competition from existing competitors. This increased competition also drives consumer interest in this brand loyal category. Mir fehlt hier eine Erwähnung der Größe von Coach. Zusammen mit der langen Geschichte des Unternehmens und der dadurch etablierten Supply Chain ergeben sich meiner Einschätzung nach Kostenvorteile, die zu sehr hohen Margen beitragen. Aktuell ist aber der „Gesundheitszustand“ der Marke ein sehr wichtiges Thema. Noch mal zu den Problemen: 1. Stärkerer Wettbewerb. Im selben Segment positionieren sich Marken wie Michael Kors, die zwar keine lange Tradition, im Fall von Kors aber einen exzellenten Ruf aufgrund des Lead Designers haben. Kors hat eine Identifikationsfigur und noch reichlich freien Raum für Wachstum. Die Kollektionen werden bejubelt und getragen, das Unternehmen nutzt das Momentum um ein eindrucksvolles Expansionstempo vorzulegen. Der Vergleich der Aktienkurse zeigt die Misere, in der Coach auch aufgrund der neuen Konkurrenz steckt. In Blau: KORS. Die neuen Alternativen zu Coach wirken sich negativ auf den Marktanteil aus. Das Management versucht mit einem Strategiewechsel gegenzusteuern. Mit der Verpflichtung des neuen Creative Directors (oben schon thematisiert) könnte ein Schritt in die richtige Richtung getan sein. Coach muss dringend wieder „hip“ werden, sein etwas angestaubtes Image loswerden. 2. Wachstumsgrenze aber Outlet-Expansion. In den USA rennt Coach im Retail Bereich schon seit ein paar Jahren gegen eine Wand. Netto gibt es kaum Retail-Store Eröffnungen. Deswegen muss auch dringend Momentum in den Schwellenländern und Europa her. Auf der anderen Seite baut Coach aber weiter fleißig Outlets. Dadurch verschiebt sich die Relation Retail-Stores zu Outlet Stores mMn in eine immer problematischere Richtung. Eigentlich liegt es mir ja fern, über Umsatz zu schimpfen, allerdings gibt das Unternehmen seine Luxusmarke für Produkte schlechterer Qualität her und sorgt außerdem dafür, dass immer mehr Stücke umgesetzt werden. Wie sich der ASP in den letzten Jahren entwickelt hat, weiß ich leider nicht, gehe aber von einer negativen Entwicklung aus. Die Qualität der eigenen Produkte verstärkt das Sättigungsproblem: Mittlerweile ist Coach durch die Outlets nicht nur erschwinglich, da die Produkte außerdem langlebig sind, sammeln sich die Taschen um Schrank. Aber: Die Marke von Coach hat eine lange Tradition und ist mindestens in Amerika sehr bekannt. Coach positioniert sich nicht als führende Luxus-Marke. Vielmehr geht es darum, die Lücke zwischen Inditex und LVMH zu füllen. Das klappte die letzten Jahrzehnte mit kurzen Unterbrechungen in den USA auch hervorragend. Die Outlets sind ein Kernelement der Strategie. Das Unternehmen hat schon häufiger Transformationen durchgemacht. Der aktuelle Strategiewechsel ist der richtige Schluss aus dem veränderten Umfeld und eine Möglichkeit, dem Umsatzwachstum im Heimatmarkt neues Leben einzuhauchen. Die hohen Wachstumsraten außerhalb der USA zeigen, dass die Marke ihre Stärke bisher nicht verloren hat. Markteintrittsbarrieren Der wachsende Wettbewerb zeigt meiner Einschätzung nach die geringen Markteintrittsbarrieren. Man braucht natürlich die richtigen Köpfe.. Intensiver Research über qualitative Faktoren Darüber habe ich weiter oben ausreichend Infos gegeben: http://www.wertpapie...post__p__880130 http://www.wertpapie...post__p__881830 Exzellentes Management Über den neuen Creative Director habe ich auch schon ein paar Erkenntnisse aufgeschrieben: http://www.wertpapie...post__p__880130 Der neue CEO ist für mich eine unbekannte Variable, wurde aber vom Unternehmen aufgebaut und hatte schon wichtige Positionen um Unternehmen. Die Zukunft wird zeigen, ob er CEO kann. Leider kann ich dazu nicht mehr sagen. Hohe ROE, ROI, ROIC, weit über Required Rate of Return Meine Required Rate of Return: 11,6% (zusammengesetzt aus Risk-Free (10y US) und Equity Preimium mit Coachs Beta gewichtet). Die Renditekennzahlen liegen deutlich darüber. Quelle: Investing.com Gute Möglichkeiten für rentable Reinvestments des Incomes in das Geschäftsmodell Definitiv gegeben, da die Penetration in den Märkten außerhalb der USA noch nicht besonders hoch ist. Mispriced - nicht im Vergleich zu anderen Unternehmen (Äpfel und Birnen) oder im Vergleich mit Vergangenheitsdaten, sondern angesichts der zukünftigen Erwartungen, Margin of Safety Hier mache ich später weiter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte April 24, 2014 Wieder mal ein toller Beitrag von dir! Wie wäre es, wenn du im entspr. Branchenthread zu Luxuxgütern mal einen Vergleich mit Coach und seinen direkten Konkurrenten angehst (?): https://www.wertpapier-forum.de/topic/18038-branche-luxusaktien/?do=findComment&comment=884741 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk April 24, 2014 Danke. Schön, dass hier jemand meine Beiträge liest. Ein Vergleich ist aufwändig. Jedenfalls wenn dabei ein Mehrwert entstehen soll. Ich bin beschäftige mich lieber mit sehr wenigen Unternehmen intensiv, als mit vielen Unternehmen oberflächlich. Ein Kennzahlenvgl. ist mit einem Spreadsheet innerhalb von wenigen Minuten komplett, ein Urteil über die Strategien und über die Vergleichbarkeit zu treffen ist hingegen deutlich zeitintensiver und für mich aktuell nicht für so viele Unternehmen machbar. Es könnte aber gut sein, dass ich hier in Zukunft noch mehr Werte aus dem Sektor betrachte, da die Unternehmen im Luxus Bereich viele Eigenschaften besitzen, die ich sehr schätze. Eventuell schreibe ich in den kommenden Tagen/Wochen etwas zu Hugo Boss. Ich könnte ja im Branchenthread wenigstens mal ein paar Links zu meinen Artikeln hier unterbringen, dann sind die Infos vielleicht noch für Andere nützlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte April 25, 2014 · bearbeitet April 25, 2014 von Schildkröte Ich bin beschäftige mich lieber mit sehr wenigen Unternehmen intensiv, als mit vielen Unternehmen oberflächlich. Da bin ich bei dir! Ich habe jetzt 16 Werte im Depot. Viel mehr kommen da nicht mehr hinzu, sonst verliere ich schlichtweg den Überblick. Trotzdem beschäftige ich mich intensiv mit den Branchen bzw. den Wettbewerbern meiner Werte. Die entspr. Erkenntnisse werde ich in den jeweiligen Branchenthreads posten. Das ist für mich (erstmal) zielführender als ein eigenes Musterdepot. Ich könnte ja im Branchenthread wenigstens mal ein paar Links zu meinen Artikeln hier unterbringen, dann sind die Infos vielleicht noch für Andere nützlich. Das wäre ein Deal! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 5, 2014 PNRA ist ziemlich runtergegangen. Die Ergebnisse kamen wohl nicht gut an, hatte noch keine Zeit für einen genaueren Blick. Es ist einfach zu oft Earnings Season. Außerdem: Coach hat Zahlen gemeldet. Ich hatte noch keine Zeit den Call zu hören, PM und 8K reichen aber auch. Es geht um Fiscal Q3: Sales $1,10 Billion vs. $1,91 letztes Jahr (-7%) Constant Currency immer noch -5%, das Argument ist also raus. -21% (!) Comp Stores Sales in NA EPS $0,68 vs. $0,84 letztes Jahr Gründe: Schwäche in Womans Handbags und accessories in NA! Nimmt komplett das Momentum aus Men Wachstum und Wachstum in Europa und Asien (China Sales ca +25%!) Management ist aufgrund der guten Kritiken für die erste Kollektion des neuen CDs optimistisch (habe ich weiter oben auch schon thematisiert). Ich habe die Korrelation zwischen Expertenkritik und Umsatz noch nicht untersucht, bin mir aber nicht sicher, ob da wirklich eine positive Bezieung gegeben ist. Gute Kritiken gab es schon früher - kam trotzdem nichts raus. Der Einbruch von 21% bei den Comp Store Sales in NA ist ziemlich heftig. Ausblick sieht aktuell nicht rosig aus. Der Call bietet vielleicht ein paar Einblicke in die Pläne des Managements. Der Umsatzeinbruch im Heimatmarkt ist besorgniserregend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 6, 2014 Panera Bread Zusammenfassung Q1 - Umsatz $605 (+8%) - Comparables calendar basis +0,1% - EPS diluted $1,55 vs. $1,64 (-5%) - 16 neue eigene Cafes, 11 neue Cafes von Franchise-Nehmern. Gründe: „Unfavorable weather impacted Company-owned comparable net bakery-cafe sales by 150 to 200 basis points“ „Decline in operating margin of approx. 250 basis points“ ist den Investitionen geschuldet. Und natürlich dem Wetter. Das Wetter-Problem war schon angekündigt und hat sich ja auch bei anderen Unternehmen bemerkbar gemacht. Investitionsmaßnahmen waren bekannt, deshalb bin ich erst mal d’accord. Ausblick: Diluted EPS Q2: $1,70 - $1,76 (-2% - +1%) Diluted EPS Full Year: $6,80 - $7,00 Außerdem wird in der zweiten Jahreshälfte eine stärkere Wachstumsrate bei den Comps erwartet. Insgesamt sollen im gesamten Jahr 115-125 neue Cafes (systemweit) eröffnet werden. Fazit: Habe die Zahlen nicht genauer angeschaut, werde ich auch erst mal nicht tun. Den Call höre ich mir wahrscheinlich noch an. Insgesamt verbleibe ich erst mal mit einer neutralen Meinung. Der Markt nimmt den Ausblick und die Zahlen schlecht auf, wundert mich angesichts der Reaktionen nach dem Investor Day aber auch nicht wirklich. Ich ärgere mich derweil über mein schlechtes Timing. Leider habe ich nicht die Möglichkeit, mit halben Positionen einzusteigen. Mittelfristig sollte ich daran arbeiten. Die Investitionen sind ein Rundumschlag und werden die Ergebnisse mittelfristig negativ beeinflussen. Erst mal nichts, worüber ich mir Sorgen mache. Solange der Umsatz weiter fleißig wächst, wird Panera Bread in ein paar Quartalen anfangen, schöne große Fürchte zu ernten. Allerdings muss Panera bei der Comparable Store Sales Wachstumsrate aufpassen. An der Stelle bin ich sensibel. Umsatzwachstum durch neue Cafes kann ein schwächelndes Comp Stores Sales Wachstum kompensieren und so ein wesentliches Problem kaschieren. Deswegen beruhigt mich der Ausblick auf eine stärkere Performance in der zweiten Jahreshälfte. Ich bin nach wie vor ein Fan vom Geschäftsmodell und überzeugt vom Management. Diese Quartalsergebnisse sind zur Zeit für mich nur Störfeuer. Trotzdem bleibe ich auf der Hut. Vielleicht berechne ich noch ein paar Kennzahlen, um die operative Performance genauer zu untersuchen. Werde mich aber diesbezüglich nur bei einer grundlegenden Meinungsänderung meinerseits an dieser Stelle wieder melden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 6, 2014 Michael Kors Peer von Coach, deswegen eine kurze Vorstellung. Michael Kors ist der einer der Antagonisten der Coach Story. Das Unternehmen ist seit Ende 2011 an der Börse und bietet Affordable Luxury an. Im Angebot ist Klamotten, Accessoires, Handtaschen, Schuhe... für Frauen und Männer. Kors legt ein beeindruckendes Wachstumstempo vor und expandiert international. Mittlerweile ist die Marke auch in Deutschland angekommen und sehr gut angenommen worden. Der Vertrieb läuft - ähnlich wie bei Coach - über eigene Shops, Käufhäuser und Outlet Center. Fakten aus den letzten Quartalsergebnissen: Net income for the first nine months was $2.44 per diluted share. Net income for the same period of fiscal 2013 was $1.48 per diluted share.Total revenue for the first nine months increased 51.0% Including licensed locations, there were 533 Michael Kors stores worldwide at the end of the third quarter of fiscal 2014. Total revenue increased 59.0% to $1.0 billion Comparable stores sales increased 28% Die Dynamik fällt ins Auge. Basierend auf dem letzten Jahresbericht habe ich außerdem eine sehr gesunde EKQ von über 80% berechnet. Die Liquiditätskennzahlen sind auf sehr hohem Niveau, Kors weiß offensichtlich gar nicht wohin mit dem ganzen Cash. Der FCF ist im letzten Fiscal Year ungewöhnlich hoch. Kors zahlt keine Dividende. Die Mode von Kors ist im Moment in aller Munde und - wie ich weiter oben schon ausgeführt habe - höchstwahrscheinlich ein wesentlicher Grund für die Schwächephase von Coach. Auch in Deutschland sehe ich immer mehr Taschen mit dem "MK". Ausblick: For fiscal 2014, the Company now expects total revenue to be in the range of $3.18 billion to $3.19 billion. This assumes a comparable store sales increase of approximately 25%. Diluted earnings per share are now expected to be in the range of $3.07 to $3.09 for fiscal 2014. Das beeindruckende Comp Store Wachstum fällt ehrlich gesagt ins Auge, v.a. wenn man es mit den jüngst sehr enttäuschenden Zahlen von Coach vergleicht. Kors hat einen wichtigen nachhaltigen Vorteil gegenüber Coach: Hinter der Marke steht ein anerkannter, etablierter Designer mit seinem Namen. Um ihn lässt sich viel eher eine Story aufbauen, die Loyalität schafft. Die Marke bekommt so ein Gesicht. Die Wachstumsaussichten sind aktuell angesichts der niedrigen Penetration auch ganz andere: At December 28, 2013, the Company operated 395 retail stores, including concessions, compared to 297 retail stores, including concessions, at the end of the same prior-year period. Das ist ein Sprung von ca. 30% innerhalb eines Jahres. Ich persönlich erwarte erst mal weiterhin ein starkes Wachstum, in NA und international. Trotzdem sehe ich in Deutschland - einem neuen Markt von Kors - schon recht viele Taschen mit dem Erkennungszeichen. So schließe ich nicht aus, dass KORS mittel- langfristig ähnliche Probleme wie Coach bekommt - wenn das Unternehmen denn die kritische Größe erreicht. Bewertung Die ganzen positiven Fakten schlagen sich auch in der Bewertung nieder. Für mich ist ein Unternehmen mit einer derartigen Dynamik schwer zu bewerten. Laut Reuters steht Kors bei einem TTM P/E von über 30. Das P/E Low in den letzten 5 Jahren lag bei knapp dreißig. Price/Book ist Kors mit über 10 bewertet, der Kennzahl würde ich aber in diesem Fall keine große Beachtung schenken, da ich den Goodwill für unterbewertet halte. Price/FCF liegt laut Reuters bei über 50. Für mich zu teuer. Ich akzeptiere, dass der aktuelle Preis trotzdem okay sein kann, das Unternehmen passt aber nicht zu meinem angestrebten Investment Stil. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Mai 6, 2014 · bearbeitet Mai 6, 2014 von Schildkröte Hallo Lensk! Zu den meisten von dir gehaltenen Unternehmen kann ich inhaltlich leider nur wenig sagen, aber deine Beiträge sind TOP! Ich werde heute abend erstmal "meinen" Thread zu Netzwerkausrüstern "pflegen". In den nächsten Tagen will ich dann einen Branchenthread zu Fast Food - Ketten angehen und darin - McDonald´s, - YUM! Brands, - Starbucks, - Chipotle Grill, - Tim Hortons, - Darden, - Wendy's und - Panera Bread analysieren. Bei den Kurzvorstellungen werde ich dann bezüglich Panera Bread auf dein Musterdepot hier verlinken. Grüße aus der Domstadt! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 6, 2014 Hi Schlaftablette, danke. Denk vielleicht dran, zwischen Fast Food und Fast Casual zu unterscheiden, das sind andere Kategorien. Panera Bread gehört zu letzteren. Da gibt es auch noch unzählige Läden mehr, vielleicht kann ich dann auch noch etwas beitragen. Ich bemühe mich hier im Musterdepot einen Mehrwert für euch und auch für mich (durch Nachvollziehbarkeit) zu schaffen - und vielleicht kann ich den ein oder anderen ja auch für die Werte interessieren, die ich hier behandle. Dass es überhaupt jemand liest, ist schon mal ein Anfang. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Mai 6, 2014 Hi Schlaftablette, danke. Denk vielleicht dran, zwischen Fast Food und Fast Casual zu unterscheiden, das sind andere Kategorien. Panera Bread gehört zu letzteren. Ich bin zwar kein Esel, fühle mich aber trotzdem mal angesprochen. Danke für den Hinweis! Ich werde das im Eröffnungsbeitrag entspr. berücksichtigen! Alles weitere ergibt sich dann (hoffentlich) in einer spannenden Diskussion. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 6, 2014 Hi Schlaftablette, danke. Denk vielleicht dran, zwischen Fast Food und Fast Casual zu unterscheiden, das sind andere Kategorien. Panera Bread gehört zu letzteren. Ich bin zwar kein Esel, fühle mich aber trotzdem mal angesprochen. Danke für den Hinweis! Ich werde das im Eröffnungsbeitrag entspr. berücksichtigen! Alles weitere ergibt sich dann (hoffentlich) in einer spannenden Diskussion. Ups! Sorry. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlaftablette Mai 6, 2014 Ich lese übrigens auch sehr gerne mit! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 7, 2014 · bearbeitet Mai 7, 2014 von Lensk Kate Spade Ein Konkurrent von Coach und Kors. Deswegen eine kurze Vorstellung. Stark wachsender Anbieter im affordable luxury Bereich mit ordentlich Potential. Kate Spades Handtaschen wurden durch Sex and the city berühmt. Kate Spade & Company (NYSE: KATE) designs and markets accessories and apparel under three global, multichannel lifestyle brands: kate spade new york, Kate Spade Saturday and Jack Spade. Damit keine Verwirrung entsteht: Fifth & Pacific Companies, Inc. is scheduled to change its name to Kate Spade & Company following the release of fourth quarter earnings results on Tuesday, February 25, 2014, after which the Company will begin trading as NYSE:KATE. Fakten aus den letzten Quartalsergebnissen Net sales from continuing operations for the fourth quarter of 2013 were $427 million, an increase of 22.3% from the fourth quarter of 2012Q4 Kate Spade direct to consumer comparable sales growth of 30% Operating Loss was ($13) million ((3.1%) of net sales) in Q4 compared to operating income of $20 million (5.7% of net sales) in the Q4 of 2012. Debt outstanding decreased to $394 million at year-end 2013 compared to $406 million at year-end 2012. We ended 2013 with $130 million in cash and cash equivalents and marketable securities, compared to $59 million at the end of 2012. We ended the quarter with 118 specialty retail stores, 51 outlet stores and 43 concessions, reflecting the opening (net of closures) of 37 specialty retail stores, 11 outlet stores and 11 concessions over the last 12 months; Average retail square footage in the fourth quarter was approximately 303 thousand square feet, a 52.5% increase compared to 2012; Eine kurze Meinung Ähnlich wie bei Kors fällt wieder die starke Wachstumsdynamik auf. Kate Spade ist ein Label in den Kinderschuhen. Deshalb kann man auch bei Spade eine starke Wachstumsstory bauen. Wie die Ergebnisse implizieren, kommt die Mode derzeit gut an. Insbesondere fällt mir positiv auf, dass die Handtaschen wesentlich dezenter gebrandet sind als bspw bei Kors und teilweise auch bei Coach. Die Vertriebswege sind vergleichbar mit Kors und Coach. Die Ware geht über eigene Stores, Department Stores und Outlets an den Kunden. Was ich bisher vergessen habe, ist der eCommerce Bereich. Ein immer wichtiger werdender Vertriebskanal. Kate Spade hat leider ungewöhnliche Kennzahlen. Man operiert mit negativem EK und die hat in den vergangenen Jahren immer wieder rote Zahlen geschrieben. Deswegen bin ich an dieser Stelle raus. Wer eine starke Wachstumsstory sucht, ist bei Kate Spade aber möglicherweise an der richtigen Stelle. Wenn das Unternehmen die Popularität des Labels weiter gut hebelt und die Expansion vorantreibt, kann daraus durchaus ein gutes Investment werden (in Fiscal 14 will das Unternehmen in Amerika ca. 35 neue Stores eröffnen, international ungefähr 55 weitere Stores). Ich möchte derzeit nicht in solche Geschichten investieren. Wie bei Kors möchte ich mich mit einem Urteil über die aktuellen Bewertungskennzahlen zurückhalten. Ich empfehle die IR Seite. Dort gibt es (anders als bei Coach) aufschlussreiche Präsentationen für Investoren. Weiterlesen: www.cnbc.com/id/101606373 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 7, 2014 Hugo Boss Ein letztes Unternehmen aus dem Bekleidungs Bereich. Aus aktuellem Anlass: Boss hat heute Quartalszahlen veröffentlicht (Q1 Fiscal 2014). Ich denke, das Unternehmen kennt jeder, der Vollständigkeit halber hier die Beschreibung: Der HUGO BOSS Konzern ist einer der Weltmarktführer im Premium- und Luxussegment des Bekleidungsmarkts. Der in Metzingen beheimatete Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013 mit knapp 12.500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 2,4 Mrd. EUR und gehört zu den profitabelsten Bekleidungsherstellern weltweit. In Deutschland gibt es sehr viele Verkaufspunkte. Auch international ist das Unternehmen stark vertreten: HUGO BOSS Produkte können heute in 127 Ländern an über 7.100 Verkaufspunkten erworben werden. Die Zahl der eigenen Standorte betrug Ende 2013 1.010 (inklusive Outlets). Hugo Boss hat die folgenden Eckpfeiler der Geschäftsstrategie benannt: Maximizing Brand Attractiveness Improving Operational Processes Growing the Group's own retail business Global growth potential Besonders der dritte Punkt ist für den Investoren gut nachvollziehbar. In den letzten Jahren hat das Management den Umsatzanteil der eigenen Stores konsequent ausgebaut. Fakten aus dem letzten Quartalsbericht Umsätze in lokalen Währungen +6%, Berichtswährung 3% Europa währungsbereinigter Anstieg 8%, sehr robust; Americas in EUR -7%, Asia Pacific in EUR 0% Like-for-like +3% Gesamtzahl Einzelhandelsgeschäfte Ende Q1 1.007 (31. Dezember 2013: 1.010) EPS 1,17 vs. 1,18 Nettoverschuldung -97Mio. EUR auf 27Mio. EUR Allgemeine Kennzahlen (Quellen: Investing.com, MSN.com, eigene Berechnungen) Jahresabschluss Keine Garantie für richtige Zahlen: Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr ein EPS von EUR 4,77 (Mittel letzte 4 Geschäftsjahre EUR 3,71). Die Net Margin betrug 13,53 Prozent. Im letzten Geschätsjahr wurde eine Dividende von EUR 2,3 gezahlt. Der Free Cash Flow betrug EUR 243 (Mittel letzte 4 Geschäftsjahre EUR 239,98). Das ist eine Veränderung von 7,24 Prozent im Vergleich zum vorletzten Geschäftsjahr. Die Eigenkapitalrendite lag bei 44,44 Prozent (Mittel letzte 4 Geschäftsjahre 44,05 Prozent). EKQ knapp 50%. Bewertung (Quellen: Investing.com, MSN.com, eigene Berechnungen) Keine Garantie für richtige Zahlen: Auf Basis von Vergangenheitsdaten (d.h. letztes Geschäftsjahr) beträgt das P/E momentan 20,57. Der Mittelwert des P/E der letzten vier Geschäftsjahresenden ist 21,3. Das P/B liegt bei 9,15. Ich persönlich bin wegen der Bewertung aktuell raus. Auf mich wirkt Boss intuitiv fair bewertet. Die Dynamik ist nicht gigantisch. Die Marke ist erwachsen, mit der verstärkten Einführung von Womanswear wird darauf reagiert, allerdings ist mir das Risiko bei dem Preis zu hoch. Man bekommt hier mMn ein gutes Unternehmen, bezahlt aber auch dementsprechend. Nichts, was ich aktuell als Chance bezeichnen würde. Die Kennzahlen und die Strategie gefallen mir aber, insofern wäre ich bei einer Korrektur nicht abgeneigt. Ausblick Das Unternehmen plant, den währungsbereinigten Umsatz im hohen einstelligen Bereich und damit stärker als im Vorjahr zu steigern. Hierzu werden voraussichtlich alle Regionen beitragen. Im eigenen Einzelhandel rechnet der Konzern abermals mit einem zweistelligen Zuwachs, während sich der Großhandel ungefähr stabil entwickeln soll. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung des Womans Business, das noch recht frisch ist. Ich habe schon viele Dual Gender Stores gesehen, die hier aktiv und erfolgreich promoten. Zudem zahlte sich unser verstärkter Fokus auf die BOSS Womenswear in Form zweistelligenWachstums in diesem Bereich aus. Scheint also zu laufen. Ärgerlich für das Ergebnis sind die Währungseffekte, da müssen die nächsten Quartale schon gut performen, um am Ende ein währungsbereinigtes Umsatzplus im hohen einstelligen Bereich zu haben. Ich werde mir eine Prognose verkneifen, dafür stecke ich nicht gut genug drin. Grob erwarte ich einen weiteren Rückgang bzw. konstante Wholesale Sales und steigende Einzelhandels-Umsätze. Macht auch Sinn, so wird das Markenbild geschärft und die Marge erhöht. Mir ist Boss fast etwas zu groß. Es gibt nicht nur viele Stores, das Angebot der verschiedenen Marken ist auch enorm breit. So ist das Risiko einerseits sicherlich geringer als bei kleineren Häusern - eine miese Handtaschen-Kollektion verhagelt nicht das gesamte Ergebnis - andererseits macht es eine Recherche bzgl. der Marken- und Produktwahrnehmung auch komplizierter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Saccard Mai 7, 2014 Ich lese übrigens auch sehr gerne mit! Und ich ebenso! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Mai 7, 2014 Deine Überlegungen zu Hugo Boss finde ich gut! Esprit galt auch mal als Vorzeigeunternehmen. Was glaubst du, kann Hugo Boss besser als Esprit? Die Düfte von Hugo Boss werden übrigens von Procter & Gamble hergestellt: https://www.pg.com/en_US/brands/global_beauty/boss.shtml Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 7, 2014 Freut mich sehr zu hören Zum Thema Esprit: Da bin ich noch weniger Experte als bei Hugo Boss. Ehrlich gesagt bin ich auch noch nicht auf die Idee gekommen, da irgendwas zu vergleichen. Beide haben zwar augenscheinlich ähnliche Produkte, es sind aber grundsätzlich verschiedene Unternehmen, die in unterschiedlichen Märkten agieren. Ich denke bei Esprit ist das Umfeld noch deutlich kompetetiver. Ohne in die Zahlen geschaut zu haben, hat Esprit bestimmt auch deutlich schlechtere Return Kennzahlen. Nicht nur in der jüngsten Schwächephase, sondern auch im langfristigen Durchschnitt. Esprits Geschäft ist einfach wesentlich unattraktiver. So viel ich weiß, konnte Esprit international (Amerika, Asien) nicht Fuß fassen. Dort gibt es natürlich vergleichbare Anbieter und Wettbewerbsvorteile kann ich bei Esprit nicht wirklich erkennen. Die Markteintrittsbarrieren dürften auf dem Preis-Level international ziemlich hoch liegen. Natürlich kann man immer Filialen bauen, Kunden lockt man aber nur durch wirkliche Differenzierung rein. Zara hat es vorgemacht: Günstige Preise und High-Fashion Designs (mit extrem guter Organisation im Hintergrund). Esprit kann da mMn mit der Konkurrenz nicht mithalten. Hugo Boss lebt in einer anderen Welt. Die Anziehungskraft wird über die Marke generiert und der Ruf der Männermode ist sehr gut. Stand heute können wir sagen, dass Boss dieses Image auch international transportieren kann. Das Umfeld ist zwar auch wettbewerbsintensiv, Boss braucht aber keine riesigen Stores und Massen Stückzahlen, um sehr profitabel zu sein. Der Markteintritt ist mMn einfacher für solche Luxusunternehmen. Der Ruf läuft voraus, der Markteintritt kann kontrolliert mit erst mal geringen Capex erfolgen. Wenn die Marke erfolgreich gebaut ist, geht es darum dieses Image zu halten und die Umsätze kommen von selbst. Alles weniger anstrengend, finde ich. Natürlich kann auch Boss kann seine Marke versauen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 9, 2014 · bearbeitet Mai 9, 2014 von Lensk Lindsay Checkliste Teil 1 Ich schreibe hier noch mal ein paar Ergebnisse zusammen. Der Vollständigkeit halber ein Profil: Lindsay Corporation will be the leader, worldwide, in providing differentiated water management and road infrastructure products and services that improve productivity and result in earning superior returns for our shareholders. Lindsay Corporation has been involved in the manufacture and distribution of agricultural equipment for over 55 years. The sales and distribution network has grown from a regional company to a major international agribusiness and highway infrastructure firm with worldwide annual revenues of $551.3 million in fiscal 2012. Lindsay is a public company listed on the New York Stock Exchange (LNN) and is ISO9001:2008 certified. Lieber unbeliebte Werte als die aktuellen BörsenfavoritenLindsay war mMn lange ein unbeliebter Wert, hat in den vergangenen Wochen aber - v.a. seit den letzten Quartalsergebnissen - Aufmerksamkeit erhalten und positive Performance abgeliefert. Der Preis ist etwas weggelaufen. Einstufung weder Favorit noch unbeliebt. Langfristiger AnlagehorizontDie Investment-Thesis bei Lindsay bezieht sich v.a. auf die internationale Expansion. Außerdem profitiert das Unternehmen von Dynamiken auf den Nahrungsmittel-Märkten. Ähnlich wie Deere (im Portfolio). Das sind beides langfristige Perspektiven. Im Circle of CompetenceMarket Cap ca. 1mrd. USD und damit noch zufriedenstellend klein. Leider mit Infrastruktur Segment, der Fokus liegt aber auf Bewässerung. Das Geschäft ist nicht wirklich komplex, man muss sich allerdings etwas in die technischen Voraussetzungen einlesen. Dazu gibt es aber genug Material, das u.a. direkt von den Herstellern zur Verfügung gestellt wird. Ich habe noch ein paar Probleme: Auch wenn das Geschäft recht einfach ist, ist es schwierig die Nachfrageseite einzuschätzen. Das Unternehmen agiert auf einem recht erwachsenen Heimatmarkt. In den USA ist die mechanisierte Bewässerung weit verbreitet. Aber wie wird sich das Bild international entwickeln, wo konventionelle Bewässerungsmethoden vorherrschen? Dafür brauche ich Informationen, die ich bisher nicht finden konnte: Auf wie viel % der aktuell weltweit (ex USA) künstlich bewässerten Fläche, können Lindsays Systeme eingesetzt werden (hier spielt die Form der Felder z.B. eine Rolle)? Auf wie viel % der weltweit (ex USA) künstlich bewässerten Fläche sind Lindsays Produkte rentabler als Konkurrenzprodukte (i.W. Drip Irrigation und Flood/Gravity Irrigation)? Wie viel % der weltweit (ex USA) nicht bewässerten Fläche könnte in Zukunft zu bewässerter Fläche werden? Um diese Fragen zu beantworten, brauche ich am besten Research von Universitäten oder nationalen/internationalen Behörden. Leider ist es schwer, an vernünftige Ergebnisse zu kommen. Die Rentabilität der Produkte im Vergleich mit Konkurrenzlösungen muss von Feld zu Feld beurteilt werden. Ein wenig kann man hier auf den Makro Trend setzen: Wachsende Bevölkerung, wachsender Wohlstand -> Wachsender Nahrungsbedarf, wachsender Fleischbedarf (!) -> Höhere Produktivität auf gleicher Fläche nötig und durch steigende Preise auch rentabel. Ich verlassen mich aber ungern nur auf Makro Faktoren, DE soll diesbezgl. mein einziges Investment bleiben. Wettbewerbsvorteile (z.B. Early-Mover-Advantages, Marke)Nach meinen Recherchen hat LNN nur einen wesentlichen Konkurrenten (die Marke Valley). Die beiden teilen sich den Markt in Amerika und auch international mit sehr viel kleineren, v.a. regionalen Anbietern. Früher gab es deutlich mehr ähnlich kleine Anbieter, mittlerweile hat eine Konsolidierung stattgefunden. Die Kernmarke Zimmatic ist sehr renommiert, ich habe im Internet sehr viele positive Berichte gefunden. Zwischen Valley und Zimmatic scheinen viele allerdings indifferent zu sein. Markteintrittsbarrieren (z.B. Distributionsnetzwerk)Distributionsnetzwerk. Die Produkte werden über Händler vertrieben, die sich dann auch um Support kümmern. Ein Händler bietet meist eine Marke exklusiv an. Valley und Lindsay haben beide international gut aufgestellte Netzwerke. Die Farmer kaufen verständlicherweise höchstwahrscheinlich nur ein Produkt, wenn sie auch zeitnah Support kriegen können (d.h. ein Händler in der Nähe ist). Nächste Folge: Exzellentes Management Hohe ROE, ROI, ROIC, weit über Required Rate of Return Gute Möglichkeiten für rentable Reinvestments des Incomes in das Geschäftsmodell - Ich bin kein Dividendenjäger. Mispriced Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Mai 9, 2014 Anbei der Wikipedia-Artikel zu der Branche: http://en.wikipedia.org/wiki/Center_pivot_irrigation Hier begründet eine Investmentgesellschaft sehr ausführlich, warum sie bei Lindsay investiert ist: http://kerrisdalecap.com/wp-content/uploads/2013/10/Lindsay-Corp-LNN.pdf Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen finde ich die These von KerrisdaleCapital bemerkenswert, dass die Ukraine der "Brotkorb von Europa" sei. Außerdem noch ein direkter Vergleich zwischen Lindsay Zimmatic AT mit den Konkurrenzprodukten von Reinke und Valley: http://www.lindsayadvantage.com/educationcenter/Product_Insights/PI_Gearbox.pdf Und das sagen die Anwender dazu: http://talk.newagtalk.com/forums/thread-view.asp?tid=108717&DisplayType=nested&setCookie=1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lensk Mai 9, 2014 Anbei der Wikipedia-Artikel zu der Branche: http://en.wikipedia....ivot_irrigation Hier begründet eine Investmentgesellschaft sehr ausführlich, warum sie bei Lindsay investiert ist: http://kerrisdalecap...ay-Corp-LNN.pdf Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen finde ich die These von KerrisdaleCapital bemerkenswert, dass die Ukraine der "Brotkorb von Europa" sei. Außerdem noch ein direkter Vergleich zwischen Lindsay Zimmatic AT mit den Konkurrenzprodukten von Reinke und Valley: http://www.lindsayad.../PI_Gearbox.pdf Und das sagen die Anwender dazu: http://talk.newagtal...ted&setCookie=1 Danke für die klasse Ergänzungen. Durch die Analyse von Kerrisdale Capital bin ich überhaupt erst auf LNN gekommen Die Quelle habe ich aber tatsächlich noch nicht verlinkt! Interessanter Bericht, ich empfehle die Lektüre. Da die Analyse vom Oktober ist, ist die ganze Geschichte mit der Ukraine nicht hinreichend berücksichtigt. Außerdem basiert sie auf einem Share Price von 73$, da hätte ich auch gerne zugegriffen.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag