HeinzHarald Januar 25, 2013 Hallo, ich habe irgendwo einen Gedankenfehler. Ich habe eine Wissensfrage bzgl. diesem hier visualisiertem Ergebnis: Ich habe schon öfters gelesen, dass Market-timing eine sehr geringe bedeutung bei der Vermögensanlage spielt. Jedoch verstehe ich diese Erkenntnis nicht und hoffe ihr könnt mich aufklären. Ich versuche daher mal an einem Bsp. zu erläutern, wie ich die Ursache für den Einfluss des Timing auf die Gesamtperformance verstehe. 1. Fall: Ich habe 10. Diese investiere ich in einen Index und 40 Jahre später hat sich der Index verzehnfacht und meine Investition steht bei 100. 2. Fall: Ich habe 10 und das glück, dass der Indexpreis sich gerade halbiert hat und ich doppelt so viele Anteile für meine 10 bekomme. 40 Jahre später hat sich der Index verzehnfacht und meine Investition steht bei 200. Im ersten Fall habe ich 90 Gewinn erzielt und im zweiten Fall 190. Der Einfluss des richtigen Zeitpunktes ist also für meine Rendite enorm gewesen. Was übersehe ich bei meiner Überlegung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Januar 25, 2013 Annualisierte geometrische Rendite in beiden Fällen: Fall 1: 5.9% p.a. Fall 2: 7.7% p.a. Das ist jetzt aber ein Extremfall, von dem du ausgehst, und selbst hier sind die Unterschiede jetzt nicht megagewaltig auf jährliche Sicht. Evtl. für dich interessant, um deine eigenen Einflüsse auszurechnen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/34658-richtiges-benchmarking-leichtgemacht/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chart Januar 25, 2013 · bearbeitet Januar 25, 2013 von chart Du hast es schon richtig erkannt. Nur kennt keiner genau den richtigen Einstiegszeitpunkt, daher ist Market-Timing so schwierig und viel von Glück und Zufall abhängig. Wenn du heute Geld hast zum Anlegen, was machst du nun? Warten bis die Kurse stark fallen? Wie lange würdest du warten wollen? Tage, Monate, Jahre? Das heißt auch, dass du keine Gewinne erzielen kannst, da du im schlimmsten Fall Jahre warten müsstest. Andererseits hast du eine gewisse Zeit gewartet und willst dann nicht mehr warten und endlich einsteigen, dann bist du eingestiegen und 3 Tage später fallen die Kurse runter. Das kann eben passieren. Darum ist Market-Timing so schwierg. Ich muss mal sagen, @schinzi lese ich immer recht gerne und auch hier hat er mal wieder recht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HeinzHarald Januar 25, 2013 · bearbeitet Januar 25, 2013 von HeinzHarald Annualisierte geometrische Rendite in beiden Fällen: Fall 1: 5.9% p.a. Fall 2: 7.7% p.a. Das ist jetzt aber ein Extremfall, von dem du ausgehst, und selbst hier sind die Unterschiede jetzt nicht megagewaltig auf jährliche Sicht. Evtl. für dich interessant, um deine eigenen Einflüsse auszurechnen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/34658-richtiges-benchmarking-leichtgemacht/ Danke für eure superschnellen Antworten! Ich habe ein extremes und rechnerisch sehr einfaches Beispiel gewählt, damit meine Überlegungen deutlicher und leichter nachvollziehbar sind. Im übirgen bin ich ganz auf eurer Seite. Ich glaube, dass ich als Privatinvestor mit passiven Buy&Hold&Rebalance am besten fahre. Ich habe also lediglich vor zu verstehen, wie es zu solchen Zahlen kommt. Und da hat Schinzilord ja schon etwas interessantes aufgezeigt, nämlich den Vergleich der jährlichen geometrischen Renditen. Wenn ich das mal vergleiche: 5,9/7,7 = 0,766. Dann sind beim Vergleich der jährlichen geometrischen Renditen miteinander nur 23,4% der jährlichen Performance auf das in dieesm Fall glückliche Timing zurückzuführen. Jedoch, wenn ich nicht die jährlichen geometrischen Renditen vergleiche sondern das Endergebinis, dann siehts so aus: 100/200 = 0,5. Hier gehen also 50% des Erfolges auf das Timing zurück. Somit komme ich zu der Überlegung, das der richtige Einstiegszeitpunkt nicht vorausgesagt werden kann, wer aber das Glück hat einen guten Einstiegszeitpunkt zu treffen, der profitiert enorm davon und eben nicht nur mit 1,4% wie oben suggeriert. Also ist das wie eine Art Durchschnittswert? Nur das kann ja nicht sein, da der Durchschnitt ja null betragen müsste. Einige haben glück andere eben pech beim Einstiegszeitpunkt. Ich denke, dass der Einfluss entweder sehr hoch ist oder es gibt gar keinen, weil man den richtigen/falschen Einstiegszeitpunkt nicht vorraussehen kann. Deshalb verstehe ich diese Zahl nicht. @Schinzilord ich lese mal deinen Link ausführlicher, vieleicht hilft mir das weiter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Januar 26, 2013 @ chart: Danke! Du betrachtest auch den Extremfall mit einer Einmalanlage ohne Rebalancing zwischen Assets. Nur dann gilt der 50% Unterschied. Wichtig wäre z.B auch ein "devestment" über ein paar Jahre vor der Rente. Wenn man z.B. In ein riskantes Portfolio wie in meinem Depotlink beschrieben anlegt und regelmäßig rebalanced, kann man sich sicher sein zumindest zwei neg. Oder wenig korrelierte Assets im Depot zu haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Januar 26, 2013 · bearbeitet Januar 26, 2013 von vanity Markettiming funktioniert ganz anders! Bekanntlich haben wir es mit volatilen Märkten zu tun, so dass es sehr wahrscheinlichlich ist, dass im Verlauf der 40 Jahre Haltedauer aus dem Eingangsbeispiel mehrere schwarze Montage bis Freitage gibt, an denen der Index an einem einzigen Tag 10% seines Werts einbüßt. Wenn es gelingt, einen solchen Tag auszulassen (also am Vorabend alles zu verkaufen und am Abend wieder zu investieren), dann hat sich der Wert des Portfolios in 40 Jahren nicht verzehnfacht, sondern verelffacht und die ann. Rendite steigt von 5,9% auf 6,2%. Einem guten Markettimer sollte es keine Mühe bereiten, innerhalb dieses langen Zeitraums an zehn Börsentagen mit einem Verlust von jeweils 10% nicht investiert zu sein. Dann steigt der Wert nicht auf das Zehnfache, sondern auf das Achtundzwanzigfache, was einer Rendite von 8,75% p. a. entspricht. Etwa ein Drittel der Rendite (= (8,75% - 5,9%) / 8.75%) lässt sich so durch Markettiming erzielen (Nachtrag ->) und das innerhalb von nur zehn Tagen (0,1% des Gesamtzeitraums). Alternativ könnte man auch die Strategie wählen, nur an den besten Börsentagen investiert zu sein. Das ist aber deutlich aufwändiger, da für diesselbe Performance hierzu 35 Tage (0,4% des Zeitraums) mit jeweils 10% Tagesgewinn benötigt werden. Aus Effizienzgründen daher nicht zu empfehlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bengen Januar 26, 2013 Einem guten Markettimer sollte es keine Mühe bereiten, innerhalb dieses langen Zeitraums an zehn Börsentagen mit einem Verlust von jeweils 10% nicht investiert zu sein. Sag bitte das nächste mal Bescheid wann es soweit ist! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Januar 26, 2013 Markettiming funktioniert ganz anders! Bekanntlich haben wir es mit volatilen Märkten zu tun, so dass es sehr wahrscheinlichlich ist, dass im Verlauf der 40 Jahre Haltedauer aus dem Eingangsbeispiel mehrere schwarze Montage bis Freitage gibt, an denen der Index an einem einzigen Tag 10% seines Werts einbüßt. Wenn es gelingt, einen solchen Tag auszulassen (also am Vorabend alles zu verkaufen und am Abend wieder zu investieren), dann hat sich der Wert des Portfolios in 40 Jahren nicht verzehnfacht, sondern verelffacht und die ann. Rendite steigt von 5,9% auf 6,2%. Einem guten Markettimer sollte es keine Mühe bereiten, innerhalb dieses langen Zeitraums an zehn Börsentagen mit einem Verlust von jeweils 10% nicht investiert zu sein. Dann steigt der Wert nicht auf das Zehnfache, sondern auf das Achtundzwanzigfache, was einer Rendite von 8,75% p. a. entspricht. Etwa ein Drittel der Rendite (= (8,75% - 5,9%) / 8.75%) lässt sich so durch Markettiming erzielen (Nachtrag ->) und das innerhalb von nur zehn Tagen (0,1% des Gesamtzeitraums). Alternativ könnte man auch die Strategie wählen, nur an den besten Börsentagen investiert zu sein. Das ist aber deutlich aufwändiger, da für diesselbe Performance hierzu 35 Tage (0,4% des Zeitraums) mit jeweils 10% Tagesgewinn benötigt werden. Aus Effizienzgründen daher nicht zu empfehlen. da hat die Forenelite jetzt auch noch die letzte Bastion genommen - herzlichen Glückwunsch! 70/30 forever..... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarrenWuffet Januar 26, 2013 da hat die Forenelite jetzt auch noch die letzte Bastion genommen - herzlichen Glückwunsch! 70/30 forever..... Durch verächtlich machende, gebetsmühlenartige Wiederholung des tatsächlich einfachsten Investment für Klein(fond)sparer stellst Du auch nicht gerade die Elite da. Absolute return always and forever. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Januar 26, 2013 da hat die Forenelite jetzt auch noch die letzte Bastion genommen - herzlichen Glückwunsch! 70/30 forever..... Durch verächtlich machende, gebetsmühlenartige Wiederholung des tatsächlich einfachsten Investment für Klein(fond)sparer stellst Du auch nicht gerade die Elite da. Absolute return always and forever. no worries, ab sofort gehört das Forum Dir und Konsorten, werde Euch nicht mehr langweilen oder stören beim Einheits(fond)brei kochen.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarrenWuffet Januar 26, 2013 · bearbeitet Januar 26, 2013 von BarrenWuffet Divenhafter Abgang again? PS: Es heißt natürlich Fonds. Barren, das gibt heute keinen Pudding mehr für dich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Januar 26, 2013 Immer diese langweiligen Fingerhakeleien... Dabei müßte die obige Tortengrafik eigentlich ideal zum Friedenstiften geeignet sein. Wenn tatsächlich 91,5 % der Depotrendite von der Asset Allokation abhängen, dann kann man die Frage, ob man den Aktienanteil besser aktiv oder passiv anlegt, getrost als unbedeutende Geschmacksfrage abtun und sich auf die wirklich wichtigen Fragen konzentrieren. Nämlich wie groß der Aktienanteil im Depot sein sollte, was man sich sonst noch an Anlageklassen ins Depot legt und wie oft und nach welchen Kriterien man seine Asset Allokation anpasst. Bei dieser Frage sitzen Aktiv- und Passivanleger nämlich wieder in einem Boot, da auch Meister Kommer letztlich nicht umhin kommt, dazu wie jeder andere (Aktiv-)Anleger eigene (unwissenschaftliche) Annahmen zu treffen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarrenWuffet Januar 26, 2013 Immer diese langweiligen Fingerhakeleien... Dabei müßte die obige Tortengrafik eigentlich ideal zum Friedenstiften geeignet sein. Wenn tatsächlich 91,5 % der Depotrendite von der Asset Allokation abhängen, dann kann man die Frage, ob man den Aktienanteil besser aktiv oder passiv anlegt, getrost als unbedeutende Geschmacksfrage abtun und sich auf die wirklich wichtigen Fragen konzentrieren. Nämlich wie groß der Aktienanteil im Depot sein sollte, was man sich sonst noch an Anlageklassen ins Depot legt und wie oft und nach welchen Kriterien man seine Asset Allokation anpasst. Bei dieser Frage sitzen Aktiv- und Passivanleger nämlich wieder in einem Boot, da auch Meister Kommer letztlich nicht umhin kommt, dazu wie jeder andere (Aktiv-)Anleger eigene (unwissenschaftliche) Annahmen zu treffen... Das die Asset Allocation den größten Ausschlag gibt ist aber nicht direkt eine neue Erkenntnis. Die grundlegende Erkenntnis, deren Logik und Wichtigkeit nicht zu unterschätzen ist, ist die die übliche: Vor Kosten die Hälfte unter dem Durchschnitt, die Hälfte darüber. Nach Kosten: ihr wisst schon. Daher gilt: Sich dem Durchschnitt soweit wie möglich durch Kostenminimierung annähern. Die gewählte Aktienquote hängt natürlich von der Risikobereitschaft ab (dial-a-yield - zumindest über beliebig lange Zeiträume) und das Rebalancing entweder statisch zu einem bestimmten Termin oder wenn eine bestimmte Schwelle überschritten wird. Blah. Ihr wisst das doch alles. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag