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Layla

Diversifikation und Gewichtung

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Layla

Hallo,

wir basteln aktuell an einem Langzeitdepot >20 Jahre mit einem Startkapital von >100t.

 

Vieles habe ich im Forum und Büchern gelesen, es happert aber noch an der Umsetzung. Ich hoffe hier ein paar Ansätze zu finden:

 

1. Thema Diversifikation - gemäß Steiner/Bruns würde ich das Depot diversifizieren nach

1a Asset-Klassen

1b Regionen

1c Währungen

1d Branchen

1e Einzelwerte und Emittenten

 

zu 1a) Für mich kommen nur Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Festgelder in Frage (Immobilien sind bereits vorhanden)

zu 1b) Möchte die Regionen über ETFs abbilden wollen, dabei das Depot ähnlich dem Langzeitdepot von Supertobs bzw. von Kommer aufbauen. Begründete andere Vorschläge?

zu 1c) Mein großes Fragezeichen ... Notwendig? Wenn ja, welche Währungen sollten dabei sein und wie bildet man diese innerhalb 1a und 1b ab?

1d und 1e werden nur indirekt genutzt, da ich via ETFs auf breite Indizes zurückgreifen möchte

 

2. Thema Gewichtung der Assets - habe ich nun die einzelnen Positionen festgelegt, wir erfolgt die Gewichtung?

2a nach BIP: wenn ja, warum?

2b rein mathematisch nach einer Optimierung gemäß der Markovitz-Portoliotheorie. Hierbei habe ich das Problem, dass sich die Depots auf der Effizienzlinie meistens nur aus 7-8 Positionen zusammensetzen. Wenn ich aber im Depot nur noch 7-8 Positionen habe, habe ich dann noch eine ausreichende Diversifikation gemäß 1a/1b?? Dies scheint mir widersprüchlich zu sein. Als Tool wird Excel genutzt, die Effizienzlinie sowie aktuelle Kurse werden über VBA gehandhabt (danke an dieser Stelle an Norbert-54).

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2c andere Vorschläge die einfach und sinnvoll sind

 

Ich freue mich sehr über sachliche Diskussion/Anmerkungen zu meinen Fragen.

 

Grüße

Layla

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etherial

1. Thema Diversifikation - gemäß Steiner/Bruns würde ich das Depot diversifizieren nach

1a Asset-Klassen

1b Regionen

1c Währungen

1d Branchen

1e Einzelwerte und Emittenten

 

1a und 1b reichen völlig. Währungen sind in den Regionen auch schon drin.

 

2. Thema Gewichtung der Assets - habe ich nun die einzelnen Positionen festgelegt, wir erfolgt die Gewichtung?

2b rein mathematisch nach einer Optimierung gemäß der Markovitz-Portoliotheorie. Hierbei habe ich das Problem, dass sich die Depots auf der Effizienzlinie meistens nur aus 7-8 Positionen zusammensetzen. Wenn ich aber im Depot nur noch 7-8 Positionen habe, habe ich dann noch eine ausreichende Diversifikation gemäß 1a/1b?? Dies scheint mir widersprüchlich zu sein. Als Tool wird Excel genutzt, die Effizienzlinie sowie aktuelle Kurse werden über VBA gehandhabt (danke an dieser Stelle an Norbert-54).

 

Mathematische Optimierung des Portfolios optimiert immer nur das, was du als Eingabedaten hereingibst. Als ganz normaler Anleger kannst du aber überhaupt keine Schätzungen über zukünftige Renditeerwartung, Volatilität oder Korrelation durchführen. Rein vergangenheitsbasierte Schätzmethoden berücksichtigen einfach nicht sämtliche Verfügbare Information zur Abschätzung:

 

1. Die jüngere Vergangenheit ist oft relevanter als die ältere. Die wirtschaft in den 60er Jahren war eine andere als die in den 2000ern

2. Die Wirtschaftsräume verändern sich und folglich kann es auch mal zu Anpassungen der Kennzahlen kommen. Alle Kennzahlen die vor der Änderung erhoben wurden sind damit aber veraltet

3. Krisen verändern die Art, wie Anleger sich verhalten und was sie kaufen. In einer Krise sind die Kennzahlen anders als in einer Hausse.

4. Innovationen führen dazu, dass neue Branchen hinzukommen, die bisher gar keine Kennzahlen produzieren. Sie führen auch dazu, dass plötzlich ganz andere Länder profitieren (z.B. Seltene Erden, Lithium, Bio-Treibstoff, Regenerative Energie)

 

Ob und wie man diese Faktoren in ein Modell bringt, dass hinterher auch noch gute Schätzwerte bringt, weiß ich auch nicht. Es ist auf jeden Fall viel Arbeit und am Ende kommt es vielleicht doch ganz anders. Deswegen:

 

2a nach BIP: wenn ja, warum?

 

BIP-basierte Aufteilung geht davon aus, dass wirtschaftsstarke Regionen mit schwachen Aktien in zukunft bessere Chancen haben als wirtschaftsschwache Regionen mit starken Aktien. Das BIP ist einfach herauszufinden. Und es ist nicht allzuweit von der Marktkapitalisierung entfernt, welche wiederum eine heuristische Abschätzung der Vergangenheitsperformance repräsentiert.

 

Alternativ: Marktkapitalisierungsgewichtet.

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Layla

1. Thema Diversifikation - gemäß Steiner/Bruns würde ich das Depot diversifizieren nach

1a Asset-Klassen

1b Regionen

1c Währungen

1d Branchen

1e Einzelwerte und Emittenten

 

1a und 1b reichen völlig. Währungen sind in den Regionen auch schon drin.

 

Stimmt nicht ganz: Währungen sind nur teilweise enthalten, hängt u.a. davon ab in welcher Währung der ETF aufgelegt ist. CHF, NOR oder YEN tauchen nicht auf. Für viele Länder ist weiterhin nicht die heimische Währung von Bedeutung, sondern USD. Ich werde daher versuchen, ETFs in verschiedenen Währungen zu finden (statt nur EUR).

 

2. Thema Gewichtung der Assets - habe ich nun die einzelnen Positionen festgelegt, wir erfolgt die Gewichtung?

2b rein mathematisch nach einer Optimierung gemäß der Markovitz-Portoliotheorie. Hierbei habe ich das Problem, dass sich die Depots auf der Effizienzlinie meistens nur aus 7-8 Positionen zusammensetzen. Wenn ich aber im Depot nur noch 7-8 Positionen habe, habe ich dann noch eine ausreichende Diversifikation gemäß 1a/1b?? Dies scheint mir widersprüchlich zu sein. Als Tool wird Excel genutzt, die Effizienzlinie sowie aktuelle Kurse werden über VBA gehandhabt (danke an dieser Stelle an Norbert-54).

 

Mathematische Optimierung des Portfolios optimiert immer nur das, was du als Eingabedaten hereingibst. Als ganz normaler Anleger kannst du aber überhaupt keine Schätzungen über zukünftige Renditeerwartung, Volatilität oder Korrelation durchführen. Rein vergangenheitsbasierte Schätzmethoden berücksichtigen einfach nicht sämtliche Verfügbare Information zur Abschätzung:

 

1. Die jüngere Vergangenheit ist oft relevanter als die ältere. Die wirtschaft in den 60er Jahren war eine andere als die in den 2000ern

2. Die Wirtschaftsräume verändern sich und folglich kann es auch mal zu Anpassungen der Kennzahlen kommen. Alle Kennzahlen die vor der Änderung erhoben wurden sind damit aber veraltet

3. Krisen verändern die Art, wie Anleger sich verhalten und was sie kaufen. In einer Krise sind die Kennzahlen anders als in einer Hausse.

4. Innovationen führen dazu, dass neue Branchen hinzukommen, die bisher gar keine Kennzahlen produzieren. Sie führen auch dazu, dass plötzlich ganz andere Länder profitieren (z.B. Seltene Erden, Lithium, Bio-Treibstoff, Regenerative Energie)

 

Ob und wie man diese Faktoren in ein Modell bringt, dass hinterher auch noch gute Schätzwerte bringt, weiß ich auch nicht. Es ist auf jeden Fall viel Arbeit und am Ende kommt es vielleicht doch ganz anders.

 

BIP-basierte Aufteilung geht davon aus, dass wirtschaftsstarke Regionen mit schwachen Aktien in zukunft bessere Chancen haben als wirtschaftsschwache Regionen mit starken Aktien. Das BIP ist einfach herauszufinden. Und es ist nicht allzuweit von der Marktkapitalisierung entfernt, welche wiederum eine heuristische Abschätzung der Vergangenheitsperformance repräsentiert.

 

Alternativ: Marktkapitalisierungsgewichtet.

 

Die Argumente verstehe ich, sie treffen aber auf alle Arten der Gewichtung zu. Natürlich sagen historische Zahlen nichts über das zukünftige Verhalten aus, dennoch halte ich die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass die aktuellen Kurvenverläufe (inkl. Krisen) auch künftig ähnliche Charakterisken zeigen werden. Ich berechne die Vola mit historischen Daten der letzten 5 Jahre, somit sollten die Kurven durchaus die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation widerspiegeln.

 

Mein Portfolio braucht nicht auf Trends oder neue Innovationen zu setzen, wichtiger ist mir der überschaubare Schaden in Krisenzeiten. Innovationen und Trends bin ich 15 Jahre lang hinterhergelaufen, die Rendite über alle diese Jahre möchte ich hier nicht veröffentlichen ...

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Akaman

Stimmt nicht ganz: Währungen sind nur teilweise enthalten, hängt u.a. davon ab in welcher Währung der ETF aufgelegt ist.

Nein, davon hängt es nicht ab. Es ist nicht entscheidend, in welcher Währung ein ETF aufgelegt ist, sondern was in ihm bzw. dem zugrunde liegenden Index enthalten ist.

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etherial

Nein, davon hängt es nicht ab. Es ist nicht entscheidend, in welcher Währung ein ETF aufgelegt ist, sondern was in ihm bzw. dem zugrunde liegenden Index enthalten ist.

 

Konkret: Einige Indexe sind zwar in US-Dollar/Euro notiert. Der Wert entsteht aber dadurch das die lokale Währung zum aktuellen Kurs in die Referenzwährung umgerechnet wird.

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Schinzilord

Ich habe mich auch einige Zeit mit Optimierern etc. rumgeschlagen.

Wenn man ohne constraints optimieren lässt, minimiert man nicht die Vola/maximiert die Rendite, sondern man maximiert den Wert mit dem größten Schätzfehler.

Wenn man Vergangenheitsdaten nimmt, wird man immer ein Asset haben, dass gerade im vergangenen Jahr eine herausragende Sharpe ratio hatte. Dann hat man gleich mal 80% des Assets im optimierten Fall.

 

Nimmt man constraint her oder schätzt eigene Renditen / Volas und Korrelationen ab, kann man genausogut eine eigene Asset Allocation aufstellen. Die zugrundeliegenden Annahmen kann man auch ohne Umwege in ein diversifiziertes Portfolio einbauen.

auch Black-Litterman etc. liefern für mich keinen Mehrwert, weil ich nicht imstande bin, zukünftige Renditen/Risiken und Korrelationen genau abzuschätzen.

Vernünftig abschätzen kann ich, aber dann kann man gleiche eine vernünftige Asset Allocation nehmen.

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