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Lensk
· bearbeitet von Lensk

Liebes Forum,

 

der Fall: Als Ergebnis einer umfangreichen quantitativen und qualitativen Analyse steht eine SWOT Analyse, die mit 3 Kernpunkten in jedem Feld die Ergebnisse zusammenfasst. Daraus soll ein Best Case, Average Case und ein Worst Case Szenario konstruiert werden.

 

Das Problem: Wie quantifiziere ich das Ganze um zu einem plausiblen Chance/Risiko Profil zu gelangen?

 

Beispiel: Unternehmen U ist Technologieführer mit einem neuen innovativen Produkt, die Entwicklung geht Anfangs schnell vorwärts, nach einer gewissen Zeit weichen die großen Neuerungen wahrscheinlich aber kleineren Verbesserungen (Bsp. Smartpone), die Konkurrenz könnte angreifen. Identifiziertes Risiko ist "möglicher Preisdruck aufgrund wachsendem Wettbewerbs".

 

Oder: Unternehmen Z ist in der Pharmabranche und hat einen Blockbuster entwickelt (Haarausfall Stopper). Risiko ist aber, dass es in einem oder mehreren Märkten nicht zugelassen wird. Ich bin als Investor gut genug informiert, um zu wissen, dass das Medikament wahrscheinlich durchkommt, kann mir aber nicht sicher sein.

 

Jetzt weiß ich nicht ob und wann dieses Risiko tatsächlich Auswirkungen auf die Zahlen haben wird. In der Realität wird das Ganze natürlich noch wesentlich komplexer, da ich in den Beispielen nur einen Punkt betrachte.

 

Mein Ansatz wäre es jetzt bei Kauf des Unternehmens einen Abschlag zu fordern. Wie hoch sollte der sein?

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nord_sued

Ich weiß gerade nicht genau du quantitativ und qualitativ Du untersucht hast, aber das ist auch erstmal egal.

 

Um Alternativen zu vergleichen wird in der BWL eine sogenannte Nutzwertanalyse vorgeschlagen. Das ist im Grunde ein simples Verfahren bei dem Kriterien und Gewichtungen selbiger festgelegt werden und die Alternativen danach bewertet werden. Die Kriterien werden dann aufsummiert und man hat einen Wert. Ob das Ganze hierfür sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Zahlen suggerieren Objektivität, hier eine wunderbare Scheinobjektivität, da die Kriterien und ihre Gewichtung (willkürlich) festgelegt werden.

 

Die oben beschriebenen Beispiele sind Prognosen für die künftige Entwicklung des jeweiligen Geschäftsmodells bzw. dessen Erfolgt, bei denen Du als Investor am Ende des Tages subjektiv einschätzen musst. Ich finde es in solchen Fällen eine unsichere Einschätzung auch als solche zu benennen und sich nicht hinter Werten zu verstecken. (Wenn es tatsächlich etwas auszurechnen gibt, ist das natürlich was ganz anderes). Wenn Du etwas quantifizieren willst, dann vielleicht eher im Sinne von Discounted Cash Flows - da kannst Du ja auch 3 Szenarien annehmen. Da schätzt Du aber nicht konkret ein, wie ein Produkt etc. sich am Markt entwickelt, sondern hast Annahmen über die Zahlungsströme des Unternehmens.

 

Stairway hat das ausführlich beschrieben.

 

Abschlag zum errechneten Wert ist auch nötig, sagt der gemeine Value-Investor, und nennt es margin of safety.

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