Zum Inhalt springen
peterme

Private Vorsorge in der Familie

  

32 Stimmen

Du hast keine Berechtigung, an dieser Umfrage teilzunehmen oder die Umfrageergebnisse zu sehen. Bitte melde dich an oder registriere dich, um an dieser Umfrage teilzunehmen.

Empfohlene Beiträge

peterme
· bearbeitet von peterme

Hallo zusammen,

 

neulich habe ich geheiratet, und war ich vorher der Meinung, meine Altersvorsorge prima geregelt zu haben, sind jetzt wieder tausend Probleme da. Meine liebe Frau interessiert sich nämlich nicht, und dementsprechend wild sieht es aus. Also muss ich ran, Licht ins Dunkel bringen und alles organisieren.

 

Ich will Euch jetzt gar nicht mit überzahlten Bausparverträgen usw. belästigen (kommt sicher noch;) ), mir geht es eher drum, wie man das ganze organisiert.

 

Wir verdienen beide (und das bleibt hoffentlich auf lange Sicht auch so), allerdings kommt auch mal ein Kind dazwischen. Mein Job ist auch nicht so sicher, deshalb geht es mir jetzt gar nicht um die Details des Ansparens usw., sondern darum, wie man schon vorhandenes Kapital am besten anlegt. Ich blende mal komplizierende Faktoren wie Immobilienkäufe etc. aus. Ich nehme jetzt mal an, dass es sich um zwei Passivdepots mit vorgegebener Allokation handelt. Es gibt ja dann im Prinzip zwei gegensätzliche Herangehensweisen:

 

A) Jeder hat ein eigenes Depot. Dann gäbe es die Möglichkeit A1) die zwei Depots immer mit gleicher Allokation zu fahren oder A2) Abweichungen zwischen den Depots zuzulassen, und nur auf die Gesamtallokation zu achten.

B) Man schmeisst alles Geld auf einen Haufen und baut daraus ein geeignetes Depot

 

Beides hätte Vor- und Nachteile. Hauptvorteil von B wäre sicher die Übersichtlichkeit. Alles ist an einem Fleck, man sieht sofort, ob insgesamt irgendwas aus der Balance gekommen ist, und kann mit einzelnen Käufen oder Umschichtungen alles wieder ins Lot bringen. Bei A1 wäre die Übersicht auch noch recht leicht zu bekommen, bei A2 muss man dann alles vernünftig zusammenrechnen können. Auf der anderen Seite läuft ja ein Teil der Altersvorsorge sowieso getrennt (Rente etc.), warum also nicht alles trennen. Außerdem geht es ja nur darum, den Überblick zu behalten. Ich habe sowieso schon mehrere Depots und verwalte sie auf meinem Rechner. Die Depots unterscheiden sich stark und ein einzelner Depotauszug sagt wenig aus. D.h. der Mehraufwand, um den Überblick zu behalten, wäre nicht so groß.

 

Bei A1 müsste man immer alles doppelt machen. Angenommen, Aktien crashen und plötzlich ist die Allokation in beiden Depots völlig schief . Man muss also jetzt (statt wie bei B) zwei mal Renten verkaufen und Aktien dafür kaufen. Das ist mehr Arbeit (wobei die imho zu vernachlässigen ist), und könnte sich auch bei den Gebühren bemerkbar machen (je nach Depotgröße). A2 und B hätten das Problem nicht.

 

Bei B hätte man eher das Gefühl, dass jeder sein eigene Vorsorge hat. Das gibt Sicherheit für den Fall, dass einer verunglückt oder es zur Scheidung kommt. Bei einer Scheidung käme es ja eh zu einem Ausgleich, aber weil man noch einen Batzen Geld hat und uneingeschränkt über ihn verfügen kann, fühlt man sich vielleicht unabhängiger.

 

 

Kurz als Beispiel: Ich habe Anlagen von gut 400.000EUR, meine Frau etwa 40.000. Wir sind beide 30. Ich habe vor, ihre 40.000 so einfach wie möglich in einem ETF-Depot anzulegen und Jährliches Rebalancing zu betreiben. Im Prinzip sollte das zu etwa gleicher Aufteilung bei Ihr und mir führen, wobei ich natürlich mehr gesplittet habe. Aus dem Grund wäre es aber für ihr Depot einfach, nicht jeden Markt in Takatukaland auch noch abbilden zu wollen - denn zur Not hab ich den ja in meinem Depot schon drin. Irgendwann kommt ein Kind, welchem ich dann im Prinzip noch mal ein ähnliches Depot spendieren würde.

 

Mehr fällt mir gerade nicht ein. Mich würde interessieren, wie Ihr das macht, und warum. Habe ich wichtige Gründe übersehen, die für eine der Varianten spricht?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein

Habe ich wichtige Gründe übersehen, die für eine der Varianten spricht?

Güterstand?

Was ist bei einer rein statistisch betrachtet(!) gar nicht so unwahrscheinlichen Trennung?

Was ist, wenn du mehr Risiko fahren willst, als deine Frau?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

Bei B hätte man eher das Gefühl, dass jeder sein eigene Vorsorge hat. Das gibt Sicherheit für den Fall, dass einer verunglückt oder es zur Scheidung kommt. Bei einer Scheidung käme es ja eh zu einem Ausgleich, aber weil man noch einen Batzen Geld hat und uneingeschränkt über ihn verfügen kann, fühlt man sich vielleicht unabhängiger.

 

Kurz als Beispiel: Ich habe Anlagen von gut 400.000EUR, meine Frau etwa 40.000. Wir sind beide 30. Ich habe vor, ihre 40.000 so einfach wie möglich in einem ETF-Depot anzulegen und Jährliches Rebalancing zu betreiben. Im Prinzip sollte das zu etwa gleicher Aufteilung bei Ihr und mir führen, wobei ich natürlich mehr gesplittet habe. Aus dem Grund wäre es aber für ihr Depot einfach, nicht jeden Markt in Takatukaland auch noch abbilden zu wollen - denn zur Not hab ich den ja in meinem Depot schon drin. Irgendwann kommt ein Kind, welchem ich dann im Prinzip noch mal ein ähnliches Depot spendieren würde.

 

Mehr fällt mir gerade nicht ein. Mich würde interessieren, wie Ihr das macht, und warum. Habe ich wichtige Gründe übersehen, die für eine der Varianten spricht?

 

Rein vom Bauchgefühl her würde ich die Depots jeder für sich betreiben - die Scheidungsrate ist heutzutage einfach zu hoch... Stichwort: Zugewinngemeinschaft inkl. Ehevertrag.

Letztendlich sollte deine Frau bezüglich ihres Depots auch ihre eigenen Entscheidungen treffen, so kommst du nicht irgendwann in die Verlegenheit evtl. den Buhmann für mißlungene Geldanlagen spielen zu müssen. Bei Geld hört in der Regel alles auf, da hilft auch keine Ehe.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
peterme

Hallo,

 

bei uns gibt es keinen Ehevertrag, d.h. normale Zugewinngemeinschaft. Unterschiedliches Risko können wir also gar nicht fahren. Und ob die Depots getrennt sind, spielt im Scheidungsfall auch keine Rolle. Der Vorteil ist allerdings doch, dass jeder über sein Geld verfügen kann, wie er will, bis die Scheidung durch ist.

 

Das mit dem Ehevertrag hatte ich hier im Forum schon mal diskutiert, und letztendlich habe ich mich überzeugen lassen, dass man eh keinen fairen Vertrag aufsetzen kann - zumindestens keinen, der sinnvoller ist als das, was eh schon im Gesetz steht.

 

Viele Grüße

Peter

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
peterme

Hallo nochmal,

 

Danke noch einmal an alle, die abgestimmt haben. Wie es scheint gibt es zum Thema keine "herrschende Meinung", alles hat seine Vor- und Nachteile. Auf das, was bei einer Scheidung passiert, hat es wenig Einfluss, ob man zwei getrennte oder nur ein gemeinsames Depot hat. Für sowas wäre ein Ehevertrag da. Ansonsten geht es um die Übersichtlichkeit, die ist während der Ehe sicher bei einem gemeinsamen Depot höher, im Falle einer Scheidung bei getrennten. Wobei es natürlich auch noch die Möglichkeit gäbe, für alles, was jetzt zusammen erwirtschaftet wird, noch ein drittes gemeinsames Depot aufzubauen.

 

Ich werde dann wohl mal meinem ursprünglichen Gefühl folgen und die Depots getrennt halten. Für mich ist das am Angenehmsten, weil sich so die Entwicklung meiner Altbestände am besten verfolgen kann. Das Geld stammt hauptsächlich aus einer Erbschaft und bisher schaffe ich es, das Geld nicht so richtig als mein eigenes zu betrachten. Ich hebe es Quasi nur für meine Erben auf (wobei es natürlich eine Menge Sicherheit bietet). Vielleicht mache ich dann tatsächlich noch ein drittes Depot auf, als gemeinsames ab der Hochzeit. Wobei da dann natürlich erst einmal Tagesgeld angespart werden muss (und gleichzeitig die Liquiditätsquote in den anderen Depots sinken soll) ;).

 

Letztendlich sollte deine Frau bezüglich ihres Depots auch ihre eigenen Entscheidungen treffen, so kommst du nicht irgendwann in die Verlegenheit evtl. den Buhmann für mißlungene Geldanlagen spielen zu müssen. Bei Geld hört in der Regel alles auf, da hilft auch keine Ehe.

 

Ich habe solche Befürchtungen, aber si sträubt sich, selber was zu machen und irgendwie belastet es sie auch, wenn das Geld nur einfach so daliegt. Ihr nicht zu helfen wäre auch nicht angebracht. Ich werde es also weiterhin so machen, dass ich es für sie mache, aber auch alles erkläre, aufschreibe, und absegnen lasse. Im Fall einer Scheidung bin ich eh der Ar****, völlig unabhängig vom Geld;).

 

Viele Grüße,

Peter

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...