Value? Growth? Oder Trendfolge?

[Kaffeetasse]

Und ich kaufe einfach am liebsten Aktien, die ein stabiles, einfaches, aber ertragreiches Geschäftsmodell haben, deren Produkte oder Dienstleistungen möglichst täglich benötigt werden

und die seit möglichst mehr als 10 Jahren kontinuierlich wachsen.

Die gibt es eben leider gefühlt nie wirklich billig, aber Käufe nahe am Hoch oder auch mal nur 10-20% darunter erweisen sich i.d.R. als richtig.

Wie der geneigte Börsianer das nennt, ist mir dabei nicht so wichtig.

 

Hier schnell zwei Beispiele:

1) RB

2) BAT

[Flughafen]

Ich bin ein Sammler, kein Jäger. Aufsteigenden Kursraketen hinterherzujagen ist für mich uninteressant und langweilig. Auch tue ich mich schwer, sehr beliebte Werte zu kaufen, - ich hätte dabei das Gefühl, mich vorzudrängeln und sie anderen wegzunehmen, das würde mich stören. Viel lieber ist mir Wertpapiere zu sammeln, die andere nicht mehr haben wollen und sie auf die Strasse werfen, obwohl sie aus meiner Sicht noch etwas Substanz haben. Diese zusammenzukehren, aufzuheben, abzustauben und im Keller zu deponieren, - das macht mir Spaß.

 

Auch das soziale Gefühl spielt hier mit. Ich weiß, dass meine Handlungen für die gesamte Gesellschaft stabilisierend sind, wenn die Märkte und Banken gerade amok laufen. Jemand muss auch dann noch ruhig arbeiten und die Strasse weiter kehren, wenn diese Strasse Wall-Street heißt und gerade mit rausgeworfenen Papieren übersäht ist, hoffentlich ohne aus den Fenstern gesprungenen Bänker.

[35sebastian]

@ So ist recht.

Als Sammler ist man auch Wohltäter. In diesem "sozialen Licht" habe ich meinen Drang, das aufzusammeln, was andere nicht mehr wollen und auf den Müll werfen, noch nicht gesehen.

Auch notleidende Unternehmen und Banken brauchen Hilfe und Unterstützung, damit sie nicht pleite gehen und Arbeitsplätze verloren gehen.

Warum muss es unbedingt immer das neuste Smartphone sein, wenn auch ein einfaches Handy zum Telefonieren reicht?

[Schildkröte]

Es gibt noch viel mehr Anlagestile, vor allem wenn man sehr aggressiv spekulieren will -- also z.B. auf Turnarounds spekulieren und versuchen, noch vor den Private-Equity- und ähnlichen Investoren die Nase vorn zu haben. Für so schlau halte ich mich aber nicht, und Insider bin ich auch nicht.

 

Meiner Meinung nach muss man Turnaround-Kandidaten nicht unbedingt mit Pleitekandidaten (ggw. z. B. Nokia, Praktiker, Solarworld) gleichsetzen. Der Kurs von Deutz etwa ist nach den letzten schlechten Quartalszahlen massiv runtergeprügelt wurden. Der Rückgang der Auftragseingänge war schon heftig, ist aber angesichts der weltwirtschaftlichen Lage auch nicht sooo dramatisch. Wenn man sich Deutz nüchtern anschaut, könnte man hier Turnaround und Value (u. U. auch noch Growth) miteinander kombinieren.

[Gast230605]

Falls jemand neugierig ist, woher ich meine Anlagephilosophie habe, hier ein Auszug aus einem Artikel bei www.mastertraders.de (William O'Neil ist der Gründer von IBD):

 

• Der erfolgreiche Anleger kauft Aktien, wenn sie auf dem Weg nach oben sind, nicht wenn sie fallen. Er verbilligt auch niemals eine Aktie, wenn sie gefallen ist, sondern kauft erst dann nach, wenn die Aktie über dem Kaufpreis notiert.
• Der erfolgreiche Anleger kauft Aktien, die in der Nähe ihrer Jahreshochs notieren und verfällt nicht dem psychologischen Irrtum, Aktien für günstig zu halten, die stark gefallen sind.
• Der erfolgreiche Anleger hat gelernt, dass es viel wichtigere Größen gibt als Buchwert, Dividendenrendite oder das KGV einer Aktie. Bei der Identifizierung der erfolgreichsten Unternehmen Amerikas und der erfolgreichsten Aktien hatten diese häufig verwendeten Standardgrößen so gut wie keinen Vorhersagewert. Viel wichtiger ist es sicherzustellen, dass das Unternehmen in seiner Branche die Nr. 1 ist, über ein starkes Gewinnwachstum verfügt und die Aktie positive Preis- und Volumenänderungen zeigt.

Meinungen?

 

Markettiming fuer dummies.. .

Ich sehe mich als langfristiger Investor.

[35sebastian]

Die "richtige"? Antwort auf den erfolgreichen Anleger.?

[Antonia]

Ich sehe mich als langfristiger Investor.

Wow. Wie lange denn schon?

Ich bin alles, Langfrist, Kurz- und Mittelfristanleger . Und manchmal auch Rückwärtsanleger.

[Bärenbulle]

Ich will dir deinen TED nicht nehmen, aber als Vorwarnung taugt er nicht, der springt erst hoch, wenn die Aktien mehr oder weniger schon runter sind. Schau hier: Ted spread

 

??? Wenn Du bei den ersten höheren "Spikes" Dein Risiko reduziert hättest wäre es goldrichtig gewesen. Die Aktien rauschen erst später in den Keller. Ist in der seltsam gestauchten Darstellung vielleicht etwas schwer erkennbar, aber natürlich fallen die TED-Ausschläge dann auch irgendwann mit den Aktiencrashes zusammen. Du solltest S&P kleiner machen und VIX größer, dann kann man es besser erkenne. Die Beobachtung des TED wäre sehr hilfreich gewesen und hätte Dich schon im Sept 2007 zum Exit gebracht.

 

Und ob die Zinsstrukturkurven noch etwas taugen? Völlig manipuliert von den Notenbanken.

 

In früheren Zeiten wurden Sie auch "manipuliert". Das ist ja gerade der Grund warum Sie funktionieren. Wenn die Zentralbanken wieder den Gold-Peg einführen würden, dann wäre der Effekt weg. Der Zinsstruktur wurde schon immer die Prognosekraft abgesprochen, nach dem Motto "heutzutage funktionieren die Zinsstrukturkurven nicht mehr weil XZY". Trotzdem haben Sie immer präzise wie eine Uhrwerk funktioniert (bis auf 1-2 Fehlsignale auf die keine Rezession folgte).

[Antonia]

??? Wenn Du bei den ersten höheren "Spikes" Dein Risiko reduziert hättest wäre es goldrichtig gewesen. Die Aktien rauschen erst später in den Keller. Ist in der seltsam gestauchten Darstellung vielleicht etwas schwer erkennbar ...

Vielleicht schaue ich schief . Man kann ja in dem Chart sich einen Ausschnitt auswählen, nehme ich z.B. die Jahre 1998 -2002, dann erkenne ich nicht die Vorhersagekraft.

Aber gut. Wenn du Ted und Zinsstrukturkurve regelmässig checkst, dann kannst du ja Alarm schlagen, wenn die Werte problematisch werden. O.k?

[Bärenbulle]

...Ich kaufe seit 2008 Jahren überwiegend Aktien...

Puh, dann hast du Jesus grad nimmer getroffen?

Ja, da waren die Finger wieder mal schneller als das Gehirn. Aktien kaufe ich seit 1995. 2006 habe ich dann alle Aktien en block verkauft, um eine Immobilie damit zu bezahlen. Das war Glück. Ende 2008 bin ich dann wegen der attraktiven Bewertung gehebelt und mit realitv großem Umfang in Aktien eingestiegen (wg. AbgST keine Einzelwerte sondern ETF). Seit 2008 lege ich fast ausschliesslich in Aktien (Einzelwerte) an. Hebel habe ich jetzt natürlich keinen mehr. Rohstoffe und Anleihen habe ich nur in homöopathischen Dosen. Hier würde ich dringend gerne mehr investieren, aber beide Assetklassen halte ich für aberwitzig überbewertet.

 

Man kann ja in dem Chart sich einen Ausschnitt auswählen, nehme ich z.B. die Jahre 1998 -2002, dann erkenne ich nicht die Vorhersagekraft.

Kein Indikator ist perfekt (außer vielleicht die Zinsstruktur, die wirklich überzeugende Ergebnisse vorweisen kann).

 

Aber gut. Wenn du Ted und Zinsstrukturkurve regelmässig checkst, dann kannst du ja Alarm schlagen, wenn die Werte problematisch werden. O.k?

Sicher doch.

[Schinzilord]

 

Ja, da waren die Finger wieder mal schneller als das Gehirn. Aktien kaufe ich seit 1995. 2006 habe ich dann alle Aktien en block verkauft, um eine Immobilie damit zu bezahlen. Das war Glück. Ende 2008 bin ich dann wegen der attraktiven Bewertung gehebelt und mit realitv großem Umfang in Aktien eingestiegen (wg. AbgST keine Einzelwerte sondern ETF). Seit 2008 lege ich fast ausschliesslich in Aktien (Einzelwerte) an. Hebel habe ich jetzt natürlich keinen mehr. Rohstoffe und Anleihen habe ich nur in homöopathischen Dosen. Hier würde ich dringend gerne mehr investieren, aber beide Assetklassen halte ich für aberwitzig überbewertet.

 

 

Danke für deine Ausführungen!

Gerade Anleihen waren in den letzten Jahren mein Stabilisator und Renditebringer (Stichwort ETF561). Mal schauen, wann sich das umdreht...muss jetzt die nächsten Jahre meine Erfahrungen mit ganz stupidem und konsequenten Buy and hold plus Rebalancing machen, Markettiming hat bei mir bis jetzt schon mal nicht funktioniert...

[jumpin53]

Ich bin noch vollkommener Neuling im Bereich der Aktienbranche

Aber ich habe meine persönlichen Ziele, die mich letztlich in den Bereich Aktie geführt haben. Daraus ergibt sich auch meine persönliche Strategie - natürlich abgesehen von dem Lehrgeld, das ich zahlen muß - nämlich in Dinge zu investieren, die ich im realen Leben auch kaufe. Wenn ich als Verbrauchen von einem Produktzweig überzeugt worden bin, warum sollte ich also nicht auch von diesem Unternehmen und dessen Zukunft überzeugt sein? Also schaue ich in meine Geldbörse, sehe welche Kreditkarte ich habe und auch gut finde und engagiere mich in diesem Bereich (Visa-Card). Schön wäre natürlich ein Rücksetzer für den Einstieg :- . Oder beim Onlinehändler. Immer wieder suche ich im Inet nach dem bestmöglichen Preis eines Produktes... und gehe doch zurück auf den einen Händler, bei dem ich schon so viel bestellt habe und von dem ich in Sachen Qualität und Service einfach immer wieder überzeugt worden bin. Da kann ich doch auch mal direkt da Aktien kaufen . Oder mein Fast-Food-Lieblingsrestaurant... das goldene M....

 

Ihr seht... fundamentale Werte, Trends... und ein gut zu prognostizierender Wertzuwachs + evt. Dividende..... was will ich mehr.

Nun immer aktuell am Marktgeschehen sein, damit ich dann auch mitkriege, falls einem meiner Unternehmen medienmäßig der Garaus gemacht wird

Und dann noch ein kleines bißchen zocken... dieser Thrill sollte auch befriedigt werden mit K.O. s.

 

Ich persönlich habe mich gegen Fonds usw. entschieden, weil ich nicht irgend einem Fondmanager total die Kontrolle überlassen will. Einem, den ich noch nicht einmal kenne.

Ich denke, so hat jeder einzelne seine persönlichen Gründe und Ziele und entsprechend wird sich auch seine Strategie darstellen..

[Kaffeetasse]

P.S. zu #51: @klausk, die in #1 aufgestellten Thesen sind m.M.n. zu 90% korrekt und es ist sinnvoll, sie zu befolgen.