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chrisso

Wie riestert man bei eventueller Immobilie?

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chrisso
· bearbeitet von chrisso

Hallo,

 

vorab mal ein großes Lob und Danke an das Forum. Absolut lesenwert. Ich lese schon eine Weile hier mit im AV-Bereich. Jetzt hoffe ich meine Situation voran bringen zu können. Ich sorge derzeit kaum für das Alter vor, habe mir aber damals die VR 4P-Vorsorge andrehen lassen, daher besteht Handlungsbedarf. Kurz Zusammenfassung: Ich möchte fürs Alter vorsorgen, vorzugsweise riestern, mir aber den Immobilienerwerb offen halten. Jetzt ins Detail:

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

2.1 28 Jahre alt, ledig, Angestellter, single und daher mittelfristig keine Kinder oder Heirat in Sicht

2.2 Gehalt 56k p.a. (erst seit diesem Jahr in dem Job), nur geringe Steigerung in den nächsten Jahren (~Inflationsausgleich): Was ist über im Monat: ~1000€

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt: ~164€ riestern + 100€ für andere AV dachte ich erstmal, noch nicht festgelegt.

2.4 Risikotyp: mittel bis hoch

2.5 bisherige Risikovorsorge: nur Haftpflicht (bitte nicht das Thema BU diskutieren, danke)

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen: Ich habe mir 2006 im Studium von einer Raiffeisenbank das 4P-Modell komplett anschwatzen lassen. D.h. ich habe die Uniprofirente (Inhalt: 3200€, davon 700€ Zulagen), zudem auch den UI Uniglobal-Fondsparplan (~2700€), sowie einen Bausparvertrag bei Schwäbisch Hall (~2400€), alles gering bespart wie man sieht. Die Uniprofirente möchte ich los werden, Umschichtungsmodell gefällt mir nicht (habe alle Umschichtungsthreads zur Uniprofirente, RRP, CPPI gelesen). Den Fond möchte ich auch los werden, aber das soll hier nicht groß Thema sein. Der Bausparvertrag müsste mit beurteilt werden. Derzeit fließen nur 33€ monatlich in den Riester-Fondsparplan, alles andere ist stillgelegt.

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

3.1 Gesetzliche Rente: wenn ich heute in Rente gehe 135€ / Monat

3.2 Private AV: UniProfirente seit 2006, 33€ monatlich derzeit

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich? - bAV ist möglich, habe mich aber dagegen entschieden, siehe unten.

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln: UniGlobal-Fondsparplan, stillgelegt, siehe oben

 

Thema Haus:

Für mich ein sehr wichtiges Thema, auch wenn ich es noch nicht beantworten kann. Es ist noch gar nichts geplant, aber ich kann mir den Immobilie-Erwerb gut vorstellen. Ich denke die Wahrscheinlichkeit liegt bei 60%, vermutlich in 5 bis 12 Jahren, aber leider noch reine Spekulation.

 

Zusammenfassung der Verträge:

- UniProfiRente Riester Fondssparplan (auf Basis UniGlobal), 33€ / Monat (hat sonst für volle Zulage gereicht, jetzt natürlich nicht mehr). Wert: 3250€. Garantiert: ~2800€. bisherige Zulagen: ~700€.

Ungezillmert: Depotgebühren 10,12€, Ausgabeaufschlag 5%, Verwaltungsgebühren 1,2%.

- Union Investment Fonds Uni Global. Wert: ~2700€., 5% AA, stillgelegt, keine Depotgebühren weil ebenfalls Union Investment.

- Schwäbisch Hall Bausparvertrag. Wert: ~2400€ (davon 130€ Wohnungsbauprämie). Tarif Fuchs-Rendite, Zielsumme 20.000., Zinssatz 1,5%. Läuft seit 06/2006.

 

Problemstellung, Erkenntnisse, Ziele

Ich hatte zwei bAV-Möglichkeiten: Fondsbasiert bei neue Leben und fondsbasiert bei Standard Life, ohne AG-Zuschuss. Kosten jeweils über 10.000€ auf die gesamte Laufzeit. Kosten + Produktbindung kommen für mich nicht in Frage. Daher riestern, nur wie: Ich plane die 164€ zu riestern und zusätzlich einiges selbst anzulegen, voraussichtlich in Fonds/Bausparen.

 

- Das Umschichtungskonzept der UniProfirente gefällt mir nicht, zudem sind die Kosten sehr teuer. bei 164€ / monatlicher Einlage zahlt man jährlich fast 100€ (richtig gerechnet mit allen Kosten?). Das wären bei 40 Jahren also gut 4000€. Kein K.O.Kriterium, aber teuer. Auch wichtig: Die zukünftige UniGlobal Performance schätze ich mäßig ein.

- Die RRP habe ich mir angeschaut und halte sie vom Modell her für etwas besser (mehr Fonds, CPPI besser als UI), aber auch nicht sehr gut. Mit 5€-Trick deutlich günstiger. Aber derzeit wird ja auch davon eher abgeraten, musste ich lesen.

- Aufgrund des Alters überlege ich fast schon ein Fondsparplan ohne Umschichtung zu nehmen (z.B. Deka). aber dazu müssten meine Fragen geklärt werden.

- Meine Hauptfrage ist daher, wie soll ich riestern, wie bleibe ich flexibel genug für eine eventuelle Immobilie und nehme gute Renditen mit?

 

Zu beantwortende Fragen:

1. Kann man von einem Riester-Fondsparplan sein Vermögen inkl. Zulagen entnehmen um eine Immobilie zu erwerben? Falls nein, warum geht das im Riester-Banksparplan (geht doch oder?)?

2. Wechselkosten: Was würde mich ein Wechsel von Union Investment zu DWS/Deka/Banksparplan kosten?

3. Riestermöglichkeiten im Vergleich: Bei der 60%igen Wahrscheinlichkeit für den Immobilienerwerb in 7-15 Jahren, welche Riesterform wäre da jetzt geeignet. Banksparplan, Fondsparplan, Wohn-Riester? - wichtigste Frage.

4. Ich tendiere fast zum Banksparplan, leider hat die Sparda Hamburg gerade die Zinsen auf 0,57% gesenkt. Aber man hat ja trotzdem über 7% Rendite, wenn man die Riesterzulage als Rendite rechnet, oder wie seht ihr das?

5. Falls Fondssparpläne doch meine Wahl sein sollten: Macht ein Fonds ohne Umschichtung z.B. von Deka Sinn?

6. Bausparen: Wie "schlimm" wäre es jetzt einen Bausparvertrag zu besparen und dann keine Immobilie zu erwerben? Kann ich dann einfach das Vermögen irgendwann entnehmen und in Fonds/Riester stecken? Ab wann macht eine Entnahme des Geldes im Bausparvertrag Sinn, also wie viel Prozent der Zielsumme oder der Laufzeit sollte vorhanden sein?

7. Für Wohn-Riester wäre ein neuer Bausparvertrag vermutlich sinnvoll oder (höhere Summe)? Was mache ich mit dem alten? Kann ich den auszahlen lassen oder in den Neuen überführen (ist ja nicht viel drin)?

8. Was würdet ihr insgesamt in meiner Situation machen, also abschließen?

Ich freue mich auf Antworten und Empfehlungen :)

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

1. Das geht bei jedem Riester Produkt grundsätzlich. Kostet aber je nach Produkt auch noch mal eine Gebühr.

2. 50 Euro an Union Investment + evtl. Kosten durch Abschluss / Verwaltung für den neuen Vertrag

3. Bis 8 Jahre und "definitiv geplant" - Bausparer, bis 12 Jahre und "evtl." Banksparplan. Bei ü12 und "nur evtl". Immobile (vielleicht, unter Umständen, mal schauen) kostengünstige Riester Rentenversicherung klassisch.

4. Nein, das hängt von der Förderquote und der realen Förderung ab, siehe Signatur.

5. Eher nicht.

6. "Entnehmen" im Sinne von Kündigen gibt es hier nicht, nur den Anbieterwechsel. Der wiederum ist grundsätzlich jederzeit unter Einhaltung der Fristen möglich. Abschlussgebühr wird ja vorbelastet.

7. Den alten bekommst du nur, wenn du diesen Zuteilungsreif bespart hast. Theoetisch kann man Bausparverträge splitten und so auch mit weniger Guthaben die Zuteilungsreife erlangen, wenn die zeitliche Komponente erfüllt ist.

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hbar
· bearbeitet von hbar

1. Die Fondsgebundenen Rentenversicherungen sind eben Rentenversicherungen, deshalb ist eine Entnahme nicht so einfach möglich. Banksparpläne sind einfache Sparpläne, da ist eine Entnahme einfach. Beachte auch, dass du für manche Verträge hohe Abschlussgebühren bezahlt hast, auf denen du dann unter Umständen sitzen bleibst.

2. keine Ahnung

3. Banksparplan oder Bausparplan, je nachdem was dir bessere Konditionen bietet. Ich würde zum Banksparplan tendieren, wenn du den Kredit des Bausparvertrags wirklich nutzt kann auch dieser lohnen. Da der Immobilienerwerb allerdings nicht sicher ist bist du mit dem Banksparplan am flexibelsten.

4. Gute Tendenz, sehe ich genau so. Es gibt hier einige Diskussionen bzgl. Banksparplänen, die Volksbank Gronau-Ahaus bietet sehr attraktive Konditionen und ist bisher mein persönlicher Favorit. Die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 ist sogar wohl noch etwas besser, man muss aber Mitglied sein und verliert einen Teil der Flexibilität.

Du hast aber NICHT über 7% Rendite, so kann man nicht rechnen. Du kriegst die 7% nur im ersten Jahr, im 2ten Jahr sind es nur noch effektiv 3,5%, im 4ten 1,75% und so weiter. Die Gesamtzusatzrendite ist also nach ein paar Jahren vernachlässigbar und wird vom Zinseszins komplett dominiert. Durch die Steuerersparnis bzw. die nachgelagerte Besteuerung profitierst du nochmal von zusätzlichen Zinsen, das kann man effektiv (bei gleicher Laufzeit) nochmal mit grob 0,5% ansetzen. Der Renditegewinn ist also "nur" grob 1%. Das hängt aber stark vom Zinseszinseffekt ab, wenn du schon nach 10 Jahren das Geld für die Immobilie entnimmst ist die Rendite ein wenig höher. Aber eben nicht annähernd 7%.

5. Ich persönlich mag keine (aktiven) Fonds, kann dazu also wenig sagen.

6. Der Bausparvertrag ist dann "nur" ein Banksparvertrag mit i.d.R. schlechteren Konditionen. Schlimm ist es nicht, toll aber eben auch nicht.

7. Ruhen lassen und nutzen falls du ihn doch mal brauchst oder in den neuen überführen wenn die Kosten nicht zu hoch sind, beides sollte problemlos gehen.

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chrisso

Danke für die bisherigen Antworten. Mein Denkfehler bei der Rendite von Banksparplänen ist klar geworden.

 

Ich habe mal Frage 8 "Was würde ihr in meiner Situation machen?" ergänzt. Damit ich auch eure persönliche Gesamtempfehlung hoffentlich bekomme :-)

 

@polydeikes: Kannst du die Antwort zu Frage 3 etwas erläutern? Warum empfiehlst du bis 12 Jahren einen Banksparplan? Rechnet sich erst ab da eine Riester-Rentenversicherung gegenüber einem Banksparplan? Und warum hältst du die Versicherung für stärker gegenüber dem Fondssparplan?

Und wenn ich mit meinem Banksparplan in 10 Jahren feststelle, dass ich keine Immobilie erwerben werde, dann schließe ich dann noch was anderes ab?

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hbar

Der Banksparplan hat eine geringe Rendite, dafür hat er quasi keine Kosten.

Die Rentenversicherung hat hohe Abschlusskosten aber eine höhere Rendite.

Ab grob 12 Jahren wiegt die höhere Rendite die Abschlusskosten auf, deshalb die Empfehlung.

Wenn du allerdings in 12 Jahren etwas neues abschließen willst musst du auch wieder die Abschlusskosten betrachten, da lohnt sich die Rentenversicherung wieder erst wenn sie mehr als 12 Jahre läuft um die Kosten einzuspielen.

Fondsbasierte Versicherungen sind i.d.R. unfähig und verzocken dein Geld und verlangen auch noch höhere Managementgebühren dafür, vermutlich deshalb die Empfehlung zur klassischen Rente.

 

8. Ich würde (bzw. werde, bin in einer ähnlichen Situation) einen Riester-Banksparplan abschließen und zusätzlich privat mit einem weltweit gestreuten ETF-Depot und einer buy&hold-Strategie vorsorgen.

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Matthew Pryor
Fondsbasierte Versicherungen sind i.d.R. unfähig und verzocken dein Geld und verlangen auch noch höhere Managementgebühren dafür,

Eigener Gedankengang,der auf Recherche basiert oder wieder einmal Gedankenklau?

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chrisso

Ist ja egal, ob er das selbst recherchiert hat. Wichtiger ist, ob es inhaltlich richtig ist. Und mich würde interessieren, ob er den Unterschied zwischen fondbasierter Rentenversicherung und Fondsparplan kennt. Das hat er schon im ersten Post (meine Frage 1) durcheinander gebracht.

 

Zum Thema Banksparplan: Sind diese 50 Wechselgebühr auch da fix? Sonst könnte man in besseren Zinszeiten damit ja auch Zinsen "jagen", indem man ab und zu mal wechselt. Oder wie sieht es da mit Wechselgebühr aus?

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Es gibt Anbieter,die berechnen keine Wechselgebühr.Andere verlangen bis zu 150€.

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hbar
· bearbeitet von hbar

Eigener Gedankengang,der auf Recherche basiert oder wieder einmal Gedankenklau?

 

Es gibt keinen "Gedankenklau". Bzw. wenn es ihn gibt dann ist alles was du schreibst "Gedankenklau", denn du hast dir die deutsche Sprache nicht selbstständig ausgedacht sondern sie von anderen "geklaut" :P

Selbstverständlich ist alles was ich schreibe eine Kombination aus Dingen, die ich vorher gelernt habe. Teilweise hier im Forum. Was soll eigentlich das "wieder einmal"? Das macht keinen Sinn ...

 

Ist ja egal, ob er das selbst recherchiert hat. Wichtiger ist, ob es inhaltlich richtig ist. Und mich würde interessieren, ob er den Unterschied zwischen fondbasierter Rentenversicherung und Fondsparplan kennt. Das hat er schon im ersten Post (meine Frage 1) durcheinander gebracht.

 

Zum Thema Banksparplan: Sind diese 50€ Wechselgebühr auch da fix? Sonst könnte man in besseren Zinszeiten damit ja auch Zinsen "jagen", indem man ab und zu mal wechselt. Oder wie sieht es da mit Wechselgebühr aus?

 

Die Wechselgebühr kommt auf den Vertrag an. Allerdings ist es gar nicht nötig, Zinsen "jagen" zu gehen, da die Banksparpläne i.d.R. an einen Referenzzins gekoppelt sind und der Zinssatz für den Sparplan somot automatisch steigt, wenn das Zinsniveau steigt. Der von mir favorisierte Vertrag bei der VB Gronau-Ahaus ist beispielsweise an die Umlaufrendite gekoppelt (mit einem Spread von 0,5%).

 

Ja mir ist der Unterschied zwischen Fondsbasierter Versicherung und Fondsparplan bekannt. Beide leiden aber unter dem selben Problem: Fonds haben immer hohe Verwaltungsgebühren und über 30 Jahre fressen die nunmal einen sehr großen Teil der Rendite auf. Die wenigstens Fonds schaffen es, einen Mehrwert zu schaffen, der diese Gebühr rechtfertigt.

Insbesondere Riester-Fonds haben noch ein zusätzliches Problem. Die eingezahlten Beträge müssen garantiert werden, so sieht es das Gesetz vor. Damit kann es keine reinen Aktienfonds geben, es müssen mindestens Mischfonds sein, die notfalls in sichere Anlagen umschichten können, um eben die Garantie leisten zu können. Sobald die Kurse fallen muss der Fonds umschichten, um die Garantie zu erfüllen. Das System verlangt es also, bei niedrigen Kursen zu verkaufen. Der Wechsel zurück in Aktien finden dann statt, wenn wieder etwas Kapital angespart wurde - das heißt also bei hohen Kursen. Systematisch hoch zu kaufen und niedrig zu verkaufen ist eine denkbar schlechte langfristige Anlagestrategie. Die Performance der Riester-Fonds der letzten Jahre ist entsprechend wenig beeindruckend.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor
Insbesondere Riester-Fonds haben noch ein zusätzliches Problem.

Was genau sind denn bitte Riesterfonds?

Das System verlangt es also, bei niedrigen Kursen zu verkaufen.

Unabhängig davon,ob man ein Freund dieser Anlageform ist oder nicht,solltest Du Dich noch einmal mit dem "System" fondsgebundener Riester-RV`s und der Darstellung der Garantie auseinandersetzen.

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moonraker

Insbesondere Riester-Fonds haben noch ein zusätzliches Problem. Die eingezahlten Beträge müssen garantiert werden, so sieht es das Gesetz vor. Damit kann es keine reinen Aktienfonds geben, es müssen mindestens Mischfonds sein, die notfalls in sichere Anlagen umschichten können, um eben die Garantie leisten zu können. Sobald die Kurse fallen muss der Fonds umschichten, um die Garantie zu erfüllen. Das System verlangt es also, bei niedrigen Kursen zu verkaufen. Der Wechsel zurück in Aktien finden dann statt, wenn wieder etwas Kapital angespart wurde - das heißt also bei hohen Kursen. Systematisch hoch zu kaufen und niedrig zu verkaufen ist eine denkbar schlechte langfristige Anlagestrategie. Die Performance der Riester-Fonds der letzten Jahre ist entsprechend wenig beeindruckend.

 

In der Tendenz hast Du bzgl. der Wertsicherung vielleicht nicht Unrecht, aber so ist diese Aussage genauso pauschal wie falsch.

Die UniProfirente des TO ist da schon das erste Gegenbeispiel: Hier wird nicht in Mischfonds investiert, sondern entweder in einen reinen Aktienfond (UniGlobal) oder einen Rentenfonds (UniEurorenta). Und wie/wann umgeschichtet wird, ist nicht vom "System" (welchem eigentlich?) vorgeschrieben, sondern wird von der Strategie/Algorithmus des Anbieters bestimmt.

Auch wurde nicht bei Jedem Sparer ungünstig umgeschichtet, und dann ist die Performance des UniGlobal die letzten Jahre nicht so schlecht.

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hbar

Ja die Aussage war pauschalisiert und im Detail kann es durchaus sein, dass einzelne Anbieter irgendwie doch performen. Aber generell stimmt die Tendenz und da man nicht in die Zukunft schauen kann um zu wissen, welcher Anbieter trotz des schlechten Systems Gewinne fahren wird ist es durchaus sinnvoll, alle Riester-Fondsprodukte sehr, sehr kritisch zu sehen.

Aber ob jetzt in einen Mischfonds oder in zwei reine Fonds, zwischen denen der Anbieter umschichtet, investiert wird ist vollkommen egal. Das zentrale Problem, nämlich dass in Krisenphasen hin zu den Renten umgeschichtet wird, bleibt erhalten.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes
@polydeikes: Kannst du die Antwort zu Frage 3 etwas erläutern? Warum empfiehlst du bis 12 Jahren einen Banksparplan? Rechnet sich erst ab da eine Riester-Rentenversicherung gegenüber einem Banksparplan? Und warum hältst du die Versicherung für stärker gegenüber dem Fondssparplan?

Und wenn ich mit meinem Banksparplan in 10 Jahren feststelle, dass ich keine Immobilie erwerben werde, dann schließe ich dann noch was anderes ab?

 

Im Grunde hat hbar das eigentlich schon ganz richtig verstanden. Versteh an dieser Stelle auch gar nicht, warum ihr auf ihm rum hackt. Vielleicht sind ihm die Details nicht absolut klar und er arbeitet mit Faustregeln aber im Grunde hat er schon recht mit der Aussage.

 

Im Prinzip geht es um zwei vergleichsweise einfache aber wichtige Überlegungen:

 

a) wie fällt die Rendite des Produkts aus

B) was kriege ich tatsächlich am Ende aus der angesparten Ablaufsumme raus

 

Eine klassische Police braucht etwa ab 12 Jahre (mit Überschussbeteiligung Durchschnitt 2012), um den Riester Banksparplan zu schlagen. Die Rendite ist bei Riester extrem wichtig, da man sich sonst die gesamte Förderkomponente sparen kann ... wenns am Ende doch Richtung +- null geht. Gerade bei einer attraktiven Förderung während der Aufschubphase ist der Zinseszins auf diese Förderung maßgeblich für die Wirkung des Hebels.

 

Aspekt B) ist das Hauptproblem von Banksparplänen, Fondsparplänen und Fondspolicen mit Riester Förderung. Es ist eine Frage der Laufzeit. Wer über 30 und mehr Jahre auf eine Wunderkiste setzen möchte, bei der unklar bleibt was genau aus der Ablaufsumme an Rente generiert wird, soll das tun. Ist eine Frage der Absicherung insgesamt, vorhandener Vermögenswerte und des Anteils, den dieser Riester Vertrag an der Altersvorsorge aus macht. Mit sehr gutem Einkommen, ausreichend Zeit bis zur Rente und Riester nur als kleinem Baustein in der Altersvorsorge, spricht auch nichts dagegen das Risiko einzugehen.

 

Wenn ich Geld für einen Immobilienerwerb ansparen möchte, mache ich das nicht mit einem Riester Fondssparplan. Die Beitragsgarantie zählt nur zum Laufzeitende. Ein paar schlechte Börsenjahre und genau dann, wenn ich das Geld entnehmen möchte, sind vielleicht nur noch 50 % da. Daher fällt für mich bei den Überlegungen des TO ein Fondssparplan gänzlich raus.

 

Und wie schon oft erläutert, kranken Riester Fondssparpläne in einer Niedrigzinsphase an der Kapitalgarantie. Jetzt, wo es kaum einigermaßen passabel verzinste / rentierende sichere Häfen gibt, ist die Luft grundsätzlich recht dünn für Umschichtungen.

 

Im Prinzip macht eine klassische Police zu 70-95% auch nichts anderes als ein Rentenfonds. Im Gegensatz zu einem Rentenfonds sind bei der ein oder anderen klassischen Police aber die "TER" bereits bezahlt und die Kapitalanlagekosten langfristig deutlich niedriger.

 

Der UniRenta zum Beispiel hat eine TER von 1,01 %, dazu den Ausgabeaufschlag. Er brachte in den letzten 10 Jahren mit Ausschüttungen rund 30 % Performance vor Kosten. Das schlägt jeder Lebensversicherer vor Kosten im gleichen Zeitraum mit Leichtigkeit. Natürlich ist das nur ein überspitztes Beispiel und nicht sonderlich repräsentativ, will damit nur den Gedankengang erläutern.

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chrisso
· bearbeitet von chrisso

Ok, vielen Dank für die Erläuterungen.

 

Wohl aufgrund meines niedrigen Alters und dem geringen Wert wurde bei meinem Riester-Fondssparplan noch nicht umgeschichtet. Daher hat er ganz gut performt (siehe Verlauf UniGlobal von 06/2006 bis heute).

Ich hatte mich schon auf einen Banksparplan eingerichtet. Als Hamburger hatte ich im Kopf hier im Forum von der Sparda gelesen zu haben: Leider wurden dort gerade die Zinsen auf 0,57% gesenkt. Das schafft ja wirklich gar nichts mehr. Ich weiß nicht, ob ich bei einer fernen Wald und Wiesen Bank einen solchen Sparplan haben möchte. Zwei Überlegungen:

 

a) Was haltet ihr davon, dass ich darauf hoffe, dass auch in den nächsten 5 Jahren bei mir nichts in der UniProfiRente umgeschicht wird? Dann würde ich den Fondssparplan so lange mit 164€/Monat weiter besparen und dann alles entnehmen. Falls dann eine Immobilie in Sicht ist, zahle ich den Wert in einen Bausparvertrag, andernfalls in eine Riester-Versicherung.

 

b ) Oder andere Möglichkeit: Ich schließe jetzt eine Riester-Rentenversicherung / Riester-Fondssparplan ab und finanziere eine eventuelle Immobilie ohne die Riesterversicherung, oder stelle Riester beitragsfrei für ein paar Jahre. So viel sind 164€/Monat ja auch nicht. Und den Baustein benötige ich ja auch. Ist das sinnvoll bei meinem Gehalt?

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Grubenolm

Nur der Vollständigkeit halber, der Banksparplan der Volksbank gronau-ahaus, den hbar hier schon ins rennen geworfen hat, ist zwar auch an die aktuelle umlaufRendite gekoppelt abzüglich 0,5%, jedoch garantieren die trotzdem einen mindestzinS von 1,5% p.a. Außerdem ist dort onlinebanking möglich, so ist man jederzeit über den aktuellen wert informiert.

 

Ich hab diesen Banksparplan vor kurzem auch abgeschlossen, werd ihn aber nicht zum Riestern weiter nutzen sondern eher auf eine klassische Riester Police setzen. Den Banksparplan werde ich evtl mit 20Euro ungefördert weiter sparen und drauf setzen dass die Zinsen wieder steigen. Dadurch dass er nix kostet, ist es so nicht weiter schlimm.

 

 

 

unterwegs mit Samsung Galaxy S2 und tapatalk. Rechtschreibfehler? Das Handy ist Schuld :-P

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chrisso

Wenn du den Vertrag gerade abgeschlossen hast, kannst du mir sicher auch die Wechselkonditionen der VB gronau-ahaus sagen, falls ich mal zu einer anderen Bank ziehen möchte?

 

 

Was haltet ihr von den Überlegungen a und b aus meinem vorherigen Post?

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Matthew Pryor

Kostenfrei bei einem Wechsel innerhalb des Verbundes der Volksbanken,50,wenn der Übertrag zu einem externen Anbieter erfolgt.

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Grubenolm

Genau, und die 50€ fallen auch bei Auflösung an, steht So im Vertrag.

 

Was ich leider nicht finden konnte, ob man den Vertrag auch ungeRiestert fortführen kann. Aber da schreib ich noch ne mail.

 

unterwegs mit Samsung Galaxy S2 und tapatalk. Rechtschreibfehler? Das Handy ist Schuld :-P

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polydeikes

Ganz einfache Antwort: Seitens des Anbieters nicht kündbar ...

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chrisso
· bearbeitet von chrisso

So, ich war ein paar Tage beruflich sehr ausgelastet, aber muss das Thema aufgrund des Handlungsbedarfs nochmal aufgreifen. Daher die beiden Fragen noch mal, die jetzt übrig geblieben sind:

 

a) Was haltet ihr davon, dass ich darauf hoffe, dass auch in den nächsten 5 Jahren bei mir nichts in der UniProfiRente umgeschicht wird? Dann würde ich den Fondssparplan so lange mit 164€/Monat weiter besparen und dann alles entnehmen. Die ungezillmerten Kosten sollten bis dahin akzeptabel sein. Falls nach den 5 Jahren dann eine Immobilie in Planung/in Sicht ist, zahle ich den Wert in einen Bausparvertrag, andernfalls in eine Riester-Versicherung.

b ) Oder andere Möglichkeit: Ich schließe jetzt eine Riester-Rentenversicherung / Riester-Fondssparplan (z.B. Wechsel auf RRP) ab und finanziere eine eventuelle Immobilie ohne die Riesterversicherung, oder stelle dann Riester beitragsfrei für ein paar Jahre (oder sogar . So viel sind 164€/Monat ja auch nicht. Und den Baustein benötige ich ja auch. Ist das sinnvoll bei meinem Gehalt (56k p.a.) oder wird die monatliche Belastung (immobilie plus riestern) zuviel bzw. macht es dann keinen Sinn zu riestern weil Immobilie abbezahlen mehr einbringt?

c) Die Alternative zu den beiden oben wäre mit einem Banksparplan zu riestern bis eine Immobilie in Sicht ist.

Ich höre mir jede Meinung und Prognose dazu gerne an. Variante a) ist im Moment wohl mein Favorit, oder

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Grubenolm
· bearbeitet von Grubenolm

So viel sind 164€/Monat ja auch nicht.

 

 

Diese Aussage ist schon fast dekadent... soll Leute geben, für die 164€ ein Vermögen ist...

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chrisso
· bearbeitet von chrisso

So viel sind 164€/Monat ja auch nicht.

 

 

Diese Aussage ist schon fast dekadent... soll Leute geben, für die 164€ ein Vermögen ist...

Das war nicht so (dekadent) gemeint, wie es da so alleinestehend klingt, sondern in Relation zum Kaufpreis einer Immobilie, die abbezahlt werden möchte. Aber lass uns nicht über Formulierungen reden, sondern über die Fragen, die ich stellte, danke :)

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