hg6806 November 15, 2012 Hallo zusammen, vor über zwei Jahren wurde mir als Anlage Anteile eines Schiffsfonds und zwar dem Lloyd Flottenfonds XI verkauft. Da sogar damals das Ganze schon schwer in Schieflage war, war das meiner Meinung nach schon fast grob fahrlässig, da ich von der Materie kaum was verstanden hatte. Mir wurde verklickert, dass alles super-sicher ist, das Agio von 5% wurde aus "Gefälligkeit und Freundschaft" gestrichen, etc. Nun, was jetzt bei evtl. Schadenersatzansprüchen Anwälte unter anderen gefunden haben war, dass mir auch die Provisionen an den Berater verschwiegen wurde. Und das wurde ja direkt von dem Anteil genommen. Kann mir jemand sagen wie hoch der beim Flottenfond XI ist und ob das zwingend angegeben werden muss bei Vertragsabschluss? Schöne Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 November 15, 2012 Im Prospekt zu dem Fonds (S.42) Titel 'Investition und Finanzierung' steht drin: ' 5. Eigenkapitalvermittlung, Werbung und Marketing = 15 % des Kommanditkapitals incl.Agio' ' 7. Finanierungsvermittlung = 3,8% des Kommanditkapitals incl.Agio'. Wenn du kein Agio bezahlt hast, werden es dann so 9 - 10 % gewesen sein. Keine Ahnung, ob die zwingend angegeben werden musste - bisher gibt es wohl entsprechende Urteile nur gegen Banken. Du wirst wohl auf jeden Fall einen Anwalt brauchen, um genaueres zu wissen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TaurusX November 15, 2012 Hallo zusammen, vor über zwei Jahren wurde mir als Anlage Anteile eines Schiffsfonds und zwar dem Lloyd Flottenfonds XI verkauft. Da sogar damals das Ganze schon schwer in Schieflage war, war das meiner Meinung nach schon fast grob fahrlässig, da ich von der Materie kaum was verstanden hatte. Mir wurde verklickert, dass alles super-sicher ist, das Agio von 5% wurde aus "Gefälligkeit und Freundschaft" gestrichen, etc. Aber trotzdem hast du es unterschrieben, weil dich wohl die hohe Rendite gelockt hat. Mit Sicherheit hast du einen Prospekt bekommen, in dem alle Risiken erklärt sind. Nun, was jetzt bei evtl. Schadenersatzansprüchen Anwälte unter anderen gefunden haben war, dass mir auch die Provisionen an den Berater verschwiegen wurde. Und das wurde ja direkt von dem Anteil genommen. Provisionen mussten nicht genannte werden, stehen aber trotzdem im Prospekt. Kann mir jemand sagen wie hoch der beim Flottenfond XI ist und ob das zwingend angegeben werden muss bei Vertragsabschluss? Schöne Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser November 15, 2012 und ob das zwingend angegeben werden muss bei Vertragsabschluss? Ist der Vermittler eine Bank oder ein freier Berater? Nur eine Bank hätte die Provisionen offen legen müssen. Und eine allgemeine Prospektangabe zu Vermittlungskosten wie die obige ersetzt keine konkrete Aufklärung über tatsächlich im Einzelfall fällig gewordene Provisionen. Zu dem Thema gibts diverse im Internet verfügbare BGH Urteile. Du wirst nicht drum herum kommen, diese zu lesen, wenn Du Dir ernsthaft eine eigene Meinung bilden willst... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hg6806 November 16, 2012 Dazu steht was hier: Mein Link Ich denke das ist eindeutig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat November 16, 2012 · bearbeitet November 16, 2012 von Stezo Wie immer die Sache ausgeht: Da Du nicht genannt hast, wieviel Du da investiert/verbrannt hast. Ist die Aussage: "Gutes Lehrgeld" vielleicht etwas fahrlässig. Dennoch hast Du diesen Fall auf die Fresse anscheinend verdient und wirst daraus hoffentlich lernen. Das folgende Zitat: Kapitalimus heisst, jeder betrügt jeden, so gut er kann. Wer nicht rechnen kann oder will, wird abgezogen. Ist in diesem Fall im zweiten Satz um "... oder sich nicht vorher mit seiner Geldanlage befassen will, " zu erweitern. Du bist nicht der Erste und mit Sicherheit auch nicht der Letzte, der eine solche Lektion lernen muss. Ein Fehler ist nur richtig schlecht, wenn man den gleichen zweimal macht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord November 16, 2012 Da Du nicht genannt hast, wieviel Du da investiert/verbrannt hast. Ist die Aussage: "Gutes Lehrgeld" vielleicht etwas fahrlässig. Dennoch hast Du diesen Fall auf die Fresse anscheinend verdient und wirst daraus hoffentlich lernen. Wenn man deine Aussage liest, fühlt es sich erstmal wie ein Schlag ins Gesicht an. Aber die Aussage schmerzt deswegen so sehr, weil sie einfach nur wahr ist...das muss man erstmal sacken lassen und in Ruhe distanziert (sofern das möglich ist) drüber nachdenken. Es gibt aber jetzt nochwas, was schlimmer ist, als sein Geld in der Vergangenheit verbrannt zu haben: In Zukunft die Finger von allen (und damit auch alle seriösen) Kapitalanlagen zu lassen und somit noch mehr Geld zu verbrennen, weil man mit dem Sparbuchzins nichtmal einen Inflationsausgleich schafft. Es gibt keinen größeren Fehler als Phlegmatie und Untätigkeit. Und auf die bösen Buden (Buben) schimpfen und alle Wertpapiere verteufeln, ist grob fahrlässig. Typische Aussagen sind dann (alle aus meinem Umfeld wahrgenommen): - es ist eh alles spekulativ - überall sind Risiken unüberschaubar - als Privater versteh ich eh ned, um was es geht. Und dann liegen halt mal mehrere Huntertausend auf dem Sparbuch... Das ist jetzt alles nicht auf den TO bezogen, sondern ich wollte es allgemein loswerden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat November 16, 2012 · bearbeitet November 16, 2012 von Stezo Da hast Du vollkommen Recht! Ein Spruch, den ich schon lang nichtmehr irgendwo gelesen oder gehört habe: There is no free lunch! Gerade die Anlagen, die besonders als Geheimtipps und todsicher und am besten noch von guten Bekannten beworben werden, sind auch mit besonderer Skepsis und Vorsicht zu genießen. Das habe ich bisher noch nicht anders erlebt. Vor einigen Jahren (Sommer 2009) wollte mich ein Kumpel mal dazu überreden in irgendeinen geschlossenen Fonds zu investieren. (Weiß gar nicht mehr, was da genau finanziert werden sollte, irgendwelche aufstrebenden Unternehmen in der Technologiebranche). Er selbst hatte auch Fondsanteile gezeichnet und malte sich schon aus, in fünf allerhöchstens zehn Jahren nichtmehr arbeiten gehen zu müssen. Ich habe ihm geraten, zu versuchen vom Kauf zurückzutreten, zu kündigen, zu widerrufen, was auch immer. Er hat mir nen Vogel gezeigt. Der Fonds wurde abgewickelt (was da genau passiert ist, weiß ich gar nicht) und mein Kumpel kriegt fast das Heulen, wenn es irgendwie auf dieses Thema kommt. 20K hat der Trottel da reingesteckt. Der Vermittler war ein guter Bekannter. Das Geld ist quasi komplett futsch. Aber sich als Lehre daraus keine Aktie oder Anleihe dieser Welt mehr anzuschaun, wäre genauso dämlich, wie vorher irgendeinen geschlossenen Fonds zu zeichnen, wo man nichts durchblickt (und wahrscheinlich auch nicht durchblicken soll). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 November 16, 2012 Dazu steht was hier: Mein Link Ich denke das ist eindeutig. Naja, juristisch mag dies so sein. Wobei es dazu in den letzten Jahren einige Urteile gegeben hat - die Tendenz ist wohl eher zugunsten der Privat-Anleger. Praktisch macht es allerdings schon einen Unterschied: Wenn Du halt über irgendeinen Finanzvermittler abgeschlossen hast, der sein Geschäft über eine 25.000 EUR-GmbH betreibt, lässt der seine GmbH beim ersten Schadenersatzprozess in die Insolvenz gehen (falls er dies nicht schon getan hat). Im dümmsten Fall hast Du dann ein nettes Urteil auf Rückabwicklung und Schadenersatz, was Du dir einrahmen kannst, und die Rechnungen Deines Anwaltes. Vermutlich prozessieren Anwälte daher lieber gegen Banken :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser November 16, 2012 Dazu steht was hier: Mein Link Ich denke das ist eindeutig. Eindeutig im Bezug worauf? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hg6806 November 16, 2012 Dass der Berater mich auf die Provisionen hinweisen muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser November 16, 2012 So einfach ist das meines Wissens nicht. Wer sich nicht selbst in das Thema einarbeiten kann, dem würde ich empfehlen, zunächst mit einer Verbraucherzentrale zu sprechen, um einen ersten Rat zu bekommen. Mit einem Anwalt wäre ich eher vorsichtig. Gerade ahnungslosen Anlegern wird gerne eine Klage aufgedrängt, auch wenn die Erfolgsaussichten mau sind. Da kann es klüger sein, das verlorene Geld abzuschreiben, statt sich auf einen jahrelangen Prozess mit entsprechenden Kosten einzustellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag