Zum Inhalt springen
HomerJay81

Betriebliche Altersvorsorge - Ich habe Zweifel

Empfohlene Beiträge

HomerJay81

Hallo zusammen,

 

ich habe mir nun schon einige Threads zu dem Thema hier durchgelesen und habe mir eigentlich schon eine Meinung gebildet. Diese würde ich nun durch euch gern bestätigt wissen - gern lasse ich mich auch vom Gegenteil überzeugen.

Da ich (im Moment) noch nicht frage: "Was ist die beste Vorsorge für mich?", sondern nur gezielt auf die BAV eingehen möchte, hier nur auch eine verkürzte Beschreibung meiner Situation. Ich versuche alle relevanten Punkte aufzuführen.

 

- 31 Jahre alt, ledig, keine Kinder

- wohnhaft in Ostdeutschland

- seit 2 Jahren Arbeitnehmer (Branche IT)

- Bruttogehalt ca. 36.000 Euro (wird hoffentlich und wahrscheinlich in den nächsten Jahren mehr)

- nebenher noch Gewerbetätigkeit mit ca. 5000 Euro Gewinn / Jahr

 

Ich möchte zunächst meine Altersvorsorge - zumindest teilweise - unter Dach und Fach bringen. Als zunächst lukrativste Möglichkeit erschien mir hier die betriebliche Altersvorsorge. Zunächst klingen die Vorteile ja auch überwältigend.

Ich habe mich nun intensiver mit dem Thema beschäftigt und je länger ich das getan habe, desto mehr Zweifel sind mir gekommen. Mittlerweile bin ich eigentlich soweit, es nicht zu machen. Aber irgendwas will ich auch machen und wenn es das geringste Übel ist.

Die Nachteile der BAV, welche man erst auf den zweiten und dritten Blick sieht, kennt ihr ja sicherlich und ich muss sie nicht nochmal nennen. In Summe erscheint mir das Angebot, welches ich von meinem Arbeitgeber erhalten habe nicht lukrativ.

 

Allein die Kosten (250 Euro/Jahr und knapp 4000 Euro einmalig) finde ich eine Frechheit - das sind fast 10% der gesamten Einzahlsumme (brutto!).

Ich würde bei vorliegendem Angebot 224 Euro pro Monat einzahlen. Das macht reichlich 116.000 über die gesamte Laufzeit (inkl. Dynamik). Davon sind grob geschätzt 65.000 Euro von mir (netto).

Daraus würde eine garantierte Rückzahlsumme von reichlich 115.000 Euro (!!!!!).

Die Hochrechnung inkl. Überschussbeteiligung (nicht garantiert) zeigt dann schon akzeptable 227.000 Euro. Das klingt dann schon besser - ist aber nicht garantiert und brutto. Ich habe ca. 35% Abzüge im Alter kalkuliert. Ist das realistisch?

 

Wenn ich von den garantierten Werten ausgehe, dann ist es ein Witz und man müsste gar nicht weiter drüber nachdenken. Die Überschüsse sind für 2012 bei ca. 4%. Aktuell ist ja zinstechnisch kein "gutes Jahr" - kann man davon ausgehen, dass die 4% immer drin sein werden?

Wenn dieser Punkt gegeben wäre, dann würden mich nur noch die hohen Kosten stören. Ich habe noch ein zweites Angebot von einer Direktversicherung vorliegen - dort sind die Kosten weniger als die Hälfte. Leider kann ich mir ja die Versicherung nicht aussuchen.

 

Weiterhin ist ein Wechsel des Arbeitgebers immer kritisch, auch wenn es dazu Regelungen gibt, kann es zum Problem werden. In der IT-Branche sind Arbeitgeberwechsel alle 5 Jahre absolut nicht unüblich.

 

Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Steuervorteil geringer wird, wenn ich heirate bzw. Kinder habe? Über die BBG werde ich wohl nicht so schnell kommen. Bei einem Wechsel in die alten Bundesländer wäre das aber nicht unrealistisch - das kann ich aber im Moment nicht einschätzen.

 

Also - würdet ihr mir zur betrieblichen Altersvorsorge trotz der vielen Nachteile raten? Ich habe schon bereut, dass ich mich so intensiv damit befasst, und den Vertrag nicht einfach gemacht habe. Dann hätte ich jetzt meine Seelenruhe in Bezug auf die Altersvorsorge. Aber nun steck ich zuweit drin und möchte bei so einer wichtigen Sache einfach ein gutes Gefühl haben. Also - was ratet ihr mir? Alternativen interessieren mich zwar, aber das würde ich dann in einem anderen Thema besprechen wollen. Hier bitte nur pro/contra BAV.

 

Dank & Grüße

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart

Ich habe schon bereut, dass ich mich so intensiv damit befasst, und den Vertrag nicht einfach gemacht habe. Dann hätte ich jetzt meine Seelenruhe in Bezug auf die Altersvorsorge. Aber nun steck ich zuweit drin und möchte bei so einer wichtigen Sache einfach ein gutes Gefühl haben. Also - was ratet ihr mir? Alternativen interessieren mich zwar, aber das würde ich dann in einem anderen Thema besprechen wollen. Hier bitte nur pro/contra BAV.

 

Dank & Grüße

 

Hallo,

 

du solltest es lieber nicht bereuen das du dich damit befasst hast. Denn irgendwann hättest du es bestimmt bereut es gemacht zu haben und dich geärgert über die hohen Kosten.

Ein gutes Gefühl bekommst du garantiert nicht wenn du irgendeinen Vertrag abschließt, sonst können wir beide auch einen Vertrag abschließen und du gibst mir dann dein Geld und ich lege es an, günstiger bin ich als eine Versicherung und du hast ein gutes Gefühl. ;)

Raten kann ich dir nichts, da ich von BAV nicht wirklich einen Plan habe. Ich komme auch aus Ostdeutschland, verdiene allerdings bedeutend weniger. Der AG hat zwar auch sowas wie eine Pensionskasse, habe aber nichts abgeschlossen.

Was ist wenn man den AG wechselt?

Was ist wenn man Geld benötigt, weil etwas unverhersehbares passiert ist?

Warum kümmerst du dich nicht selber um dein Geld und legst es an? Sparen, Anlegen und Versicherungen vertragen sich nicht.

Kümmerst du dich selber bleibst du flexibel, hast geringe Kosten und kannst jederzeit an dein Geld heran, wenn es nötig ist.

Lese dich hier im Forum ein, es gibt viele Anlagemöglichkeiten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
HomerJay81
sonst können wir beide auch einen Vertrag abschließen und du gibst mir dann dein Geld und ich lege es an

 

Hört sich gut an :-)

 

Was ist wenn man den AG wechselt?

 

Die Frage habe ich auch gestellt und bekam folgende Antwort:

 

Wenn Sie den Arbeitgeber wechseln, haben Sie zwei Möglichkeiten: a. Versicherungsvertragliche Lösung: Scheidet der Arbeitnehmer mit einer unverfallbaren Anwartschaft aus (Entgeltumwandlung begründet immer einen unverfallbaren Anspruch), kann der Arbeitgeber die Höhe des Anspruchs auf die Leistungen aus der Direktversicherung beschränken, die sich bis zu diesem Zeitpunkt aus den bisher gezahlten Beiträgen ergeben (so genannte Versicherungsvertragliche Lösung). Dazu wird in der Regel der Versicherungsvertrag auf den Arbeitnehmer übertragen (so genannte Mitgabe der Direktversicherung). Der Arbeitnehmer kann die auf ihn übertragene Versicherung mit eigenen Beiträgen fortsetzen. Für den während der Dienstzeit finanzierten Teil der Versicherungsleistung bestehen jedoch Verfügungsbeschränkungen. Eine Abtretung oder Beleihung dieses Teils der Versicherungsleistung ist ausgeschlossen. Erst bei vertraglich vorgesehener Fälligkeit bzw. bei Bezug der gesetzlichen Altersrente ist eine Verfügung möglich. b. Übertragung (Portabilität) Freiwillige Portabilität Im Einvernehmen zwischen dem alten und dem neuen Arbeitgeber sowie dem Arbeitnehmer kann nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses entweder die Versorgungszusage vom neuen Arbeitgeber übernommen oder der Wert der unverfallbaren Anwartschaft übertragen werden.

Anspruch des Arbeitnehmers auf Übertragung Wird die betriebliche Altersversorgung beim alten Arbeitgeber über eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder einen Pensionsfonds durchgeführt, hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf Übertragung, sofern der Wert der betrieblichen Altersversorgung die Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung nicht übersteigt (2012: 67.200 EUR). Der neue Arbeitgeber ist verpflichtet, eine wertgleiche Zusage zu erteilen und diese über eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder einen Pensionsfonds durchzuführen.

Selbst weiter einzahlen ist ja nun keine Lösung, außer man ist schon 60. Für die Übertragung bin ich auf das Wohlwollen meines neuen AGs (eher wahrscheinlich) aber auch auf das meines alten (eher unwahrscheinlich) angewiesen. Hier rieche ich einfach Ärger.

 

Was ist wenn man Geld benötigt, weil etwas unverhersehbares passiert ist?

Man kommt nicht ran - das ist nunmal so. Damit könnte ich leben. Ich habe noch andere Reservern - hier soll es wirklich nur um die Altersvorsorge gehen.

 

Warum kümmerst du dich nicht selber um dein Geld und legst es an? Sparen, Anlegen und Versicherungen vertragen sich nicht.

 

Momentan sehe ich darin die einzig sinnvolle Möglichkeit. Das ist aber wohl leider auch mit viel Aufwand verbunden - aber wohl eben auch deutlich effektiver. Für den Moment muss ich mich nur endgültig für oder gegen die BAV entscheiden (wegen Unisex und so). Dann sehe ich weiter.

 

Viele Grüße

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...