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Weggle

Riestern ja, aber welcher?

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Weggle

Hallo zusammen,

 

ich mache gerade eine Rundumplanung was Altersvorsorge angeht. Dabei möchte ich mich gerne auf 3 Säulen stützen:

1. Gesetzliche Rente

2. Riester (ja, aber welcher?)

3. Private Altersvorsorge mittels passivem ETF-Weltportfolio

 

Soweit so gut, für Riester habe ich mich auch schon entschieden und nun stellt sich mir die Frage, welche Riester-Art für mich am besten geeignet ist, wenn man die obigen Säulen und einen möglichen (nicht sicheren!) Immobilienerwerb in 7-10 Jahren beachtet. Hier mal meine ersten Überlegungen zu den verschiedenen Riesterarten.

 

Wohnriester:

- Sehr gut, wenn man sicher weiß, dass man eine Immobilie erwerben will

- Ansonsten recht unflexibel und schlechte Rendite

- Zudem stört mich etwas die Bindung an eine selbstgenutzte Immobilie (sprich, dass ich bis ca. 60 in der eigenen Immobilie leben muss mit max. 4 Jahren Unterbrechung)

Riester-Banksparplan

- Geringe Rendite

- Vergleichsweise sicher (insbesondere angesichts des risikobehafteten Teils in der privaten Altersvorsorge mittels ETFs sehe ich das als sehr positiv an)

- Zur Verwendung als EK für Immobilie relativ einfach entnehmbar (ohne Risiko wie bspw. bei Riester-Fondssparplan) (dennoch bleibt der Punkt, dass ich wenn ich die Förderung+Steuervorteile nicht verlieren möchte, diese bis in die 60er selbst nutzen muss, wenn ich das richtig sehe)

 

Riester-Fondssparplan

- Mögliche höhere Rendite

- Risiko, dass bei Entnahme für Immobilie größere Verluste entstehen

- Zuerst hatte ich Fondssparpläne bevorzugt (bspw. DWS TopRente), habe aber nunmehr das Gefühl, dass ich bereits mit den ETFs Risiko habe und da es schließlich um Altersvorsorge geht, ich nicht auch noch beim Riestern unbedingt Risiko brauche (vielleicht sehe ich das aber auch zu eng, da ja die Beiträge garantiert sind)

 

Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen, was ihr mir an meiner Stelle raten würdet und wo ich mit meinen Einschätzungen richtig oder auch völlig daneben liege.

 

Vielen herzlichen Dank und hier noch die weiteren Details.

 

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Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

27, ledig, keine, 65

 

Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

Angestellter, 65k/Jahr, 1000 /Monat

mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

noch nichts

geplant: von 1000/Monat sollen ca. 15% in Riester, der Rest (85%) soll zu 30% in Sparbriefleiter/Tagesgeld, 70% in Anleihen und Aktien-ETFs (30% in RK2 und 40% RK3)

 

Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

leicht risikoavers

 

bisherige Risikovorsorge:

Vorhanden sind BU und Privathaftpflicht (haben m.E. nach gute Bedingungen und brauchen weiter nicht thematisiert werden)

5-6 Monatsnettolöhne auf dem TG-Konto als Puffer

 

bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

Keine

 

Gesetzliche Rente

Arbeite erst seit einem Jahr, ist mir derzeit nicht bekannt

 

Private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

Noch nicht vollzogen, aber zum jetzigen Zeitpunkt so geplant

 

RK1 (30%)

Festbriefleiter, TG

 

RK 2 (30%)

Corp. EU: iShares Barclays Capital Euro Corporate Bond (DE000A0RM454) 40%

Corp. US: iShares Markit iBoxx USD Corporate Bond (DE000A0DPYY0) 30%

Staatsanleihen EM: Lyxor ETF iBoxx $ Liquid EM Sovereigns (FR0010967323) 30%

 

RK 3 (40%)

Nachbau des Weltportfolios in Anlehnung an Marcise bzw. Supertobs mittleres ETF-Musterdepot.

EU:iShares STOXX Europe 600 (DE) Europa (DE0002635307) 28%

USA: HSBC ETF S&P 500(DE000A1C22M3) 27%

Pazifik: ComStage MSCI Pacific (LU0392495023) 8%

EM: db x-trackers MSCI Emerging Markets TRN Index ETF(LU0292107645) 27%

ComStage ETF Commerzbank Commodity EW Index TR I (LU0419741177) 10%

 

Große Ausgaben geplant:

nicht direkt geplant, aber Immobilienkauf möglich in 7-10 Jahren.

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Matthew Pryor

Warum spielt eine klassische Police keine Rolle in Deinen Betrachtungen,wenn Riester ein konservativer,mit möglichst wenig Risiken behafteter Baustein Deiner Altersvorsorgestrategie sein soll?

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Weggle

Warum spielt eine klassische Police keine Rolle in Deinen Betrachtungen,wenn Riester ein konservativer,mit möglichst wenig Risiken behafteter Baustein Deiner Altersvorsorgestrategie sein soll?

 

Danke für den Einwand. Die klassische Police habe ich bereits ausgeschlossen, da eine Entnahme bei einem möglichen Immobilienkauf kompliziert und teuer wäre aufgrund der hohen Abschluss- und Vermittlungskosten in der Anfangsphase. Korrigiert mich, wenn ich mich hier täuschen sollte.

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Matthew Pryor

Nein,Sie haben das nicht falsch verstanden.Dann kommt als einzig sinnvolle Alternative aber nur ein Banksparplan oder ein "Wohnriester" von Beginn an in Betracht.

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hbar
· bearbeitet von hbar

Ich dachte, dass ein großes Problem beim Banksparplan ist, dass die Bank bei Renteneintritt einen Vertrag mit einem Rentenversicherer abschließen muss, der einen riesigen Teil der Erträge wieder auffrisst. Oder gibt es da mittlerweile eine praktikable Lösung für?

 

Wenn ich den Thread richtig verstehe kann die Frage also kondensiert werden auf:

Welcher Riester-Banksparplan oder Riester-Bausparvertrag (ggf. ohne Inanspruchnahme des Kredits) liefert aktuell die höchste Rendite bei minimalen Kosten?

Leider kann ich diese Frage auch nicht beantworten, aber da ich zur Zeit in einer sehr ähnlichen Situation bin würde ich mich auch freuen, wenn ein Experte hier weiterhelfen könnte.

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polydeikes

Kann man so nicht pauschal sagen. Um das zu berechnen, müsste man schon ziemlich genau wissen wann es losgehen soll mit dem Immobilienerwerb. Dazu braucht man dann wenigstens eine grobe Kalkulation zum jetzigen Alter, voraussichtlichen Renteneintritt und eine Annahme bzgl. des Steuersatzes im Alter.

 

Bei beiden Produkttypen spielt zudem die Region eine Rolle. Es gibt nicht überall die gleichen Angebote, Banksparpläne überregional nur noch relativ wenige. Bei den Bausparkassen unterscheiden sich die Angebote von Bundesland zu Bundesland ebenfalls, zumindest in Hinblick auf Finanzierungskosten bei einem Kombidarlehen (was ich immer noch als sinnvollste Variante dabei ansehe).

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hbar
· bearbeitet von hbar

Was genau macht das denn so schwer? Ok, die regionale Komponente ist nicht ganz einfach aber hier im Forum muss man sich wohl oder übel auf überregionale Angebote beschränken.

Wenn ungewiss ist, ob eine Immobilie erworben werden soll, dann dürfte die Kalkulation doch recht simpel sein:

Rendite des Sparvertrags minus Kosten des Sparvertrags, wer am besten dasteht gewinnt.

 

Ich vermute, dass es ein Banksparplan mit Koppelung an die Umlaufrendite bei möglichst geringem Spread sein wird. Und wann man aus einem solchen das Geld für eine Immobilie entnimmt spielt dann auch keine große Rolle mehr, oder?

 

So ein Banksparplan würde jedenfalls die maximale Flexibilität bei brauchbarer Rendite und Nutzung der staatlichen Förderung bieten. Leider weiß ich nicht, welche Bank hier gerade das beste Angebot hat (wäre wie gesagt selbst sehr daran interessiert) aber ich denke, dass so etwas prinzipiell die gesuchte Antwort ist. Dazu müsste aber nun Weggle etwas sagen ;)

 

Ich werde mal einfach den Sieger des Finanztests 11/2012 in den Raum:

https://ssl.skatbank.de/content/riester-rente-vr-renteplus

Kopplung an die Umlaufrendite mit 0,5% Spread, 10€ Verwaltungsgebühr pro Jahr, ansonsten 08/15 Riester-Sparplan.

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polydeikes

Wenn du keinen Zeitpunkt kennst, kannst du schlecht Banksparpläne vs. Bausparverträge rechnen. Aber lassen wir das, mach mal was Finanztest sagt. :rolleyes:

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hbar
· bearbeitet von hbar

Gerade bei einem ungewissen Zeitpunkt ist die Flexibilität des Banksparplans m.M.n. sehr hoch zu bewerten.

Dazu kommt, dass Bausparpläne i.d.R. schlechtere Konditionen bieten als Banksparpläne. Bei dem hier genannten Einkommen dürfte die tatsächliche Abhängigkeit vom Bausparkredit extrem niedrig sein, d.h. die Sparpläne können wirklich auf ihre Nettorendite als einzig relevantes Vergleichskriterium reduziert werden, oder?

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Matthew Pryor
d.h. die Sparpläne können wirklich auf ihre Nettorendite als einzig relevantes Vergleichskriterium reduziert werden, oder?

Nein.Das sollte einem "Finanzmathematiker" aber bewusst sein.

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hbar
· bearbeitet von hbar

Und wieso genau nicht? Wenn kein Kredit zum Erwerb der Immobilie aufgenommen werden muss sehe ich einfach nicht, wo der Vergleich der Sparpläne kompliziert werden sollte.

Oder spielst du auf Sparpläne mit laufzeitabhängigem Zinsbonus an? Die sind dann natürlich nicht direkt vergleichbar, aber weil es ein simples Zahlenspiel ist kann man sie ja einfach nebenbei betrachten, eine einfache Fallunterscheidung.

 

Interessanter finde ich die Fragestellung, ob jemand mit einem Gehalt von 65k p.a. wie der TO überhaupt einen Riester-Vertrag abschließen sollte.

Selbst bei den Banksparplänen, die mit Abstand die niedrigsten Gebühren haben, kriegt man immernoch eine eher mittelmäßige Rendite. Wenn ich mit dem Geld direkt einen ETF der RK1 kaufe zahle ich einen deutlich geringeren Spread als den, den die Bank für den Riester-Plan ansetzt. Über 30 Jahre ist der Zinseszins-Effekt enorm groß, so dass die staatlichen Zuschüsse leicht kompensiert werden.

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