MrAlpha Oktober 23, 2012 · bearbeitet Oktober 23, 2012 von MrAlpha Hallo an alle, ich habe eine Frage bezüglich der sogenannten "Höchststandsgarantie" das auch bei dem Fond FlexPension zum tragen kommt. Für ein Laie hört sich das natürlich super an, hohe Gewinnmöglichkeiten (aufgrund Aktien) und kein "Risiko" aufgrund dieser Garantie. Kann mir jemand erklären wie zum Beispiel die DWS eine solche Garantie einhalten kann ? Was läuft da im Hintergrund? Was mich noch interessieren würde, ist ein solches Produkt sinnvoll ? Ich denke mir das die Kosten sicher extrem sind und somit die Rendite dementsprechend gering. (Kann ich gleiche eine Klassische LV abschließen) Des weiteren würde mich interessieren ob dieser Fond nur bei Versicherungen angeboten wird sprich als Versicherungsprodukt (mit Versicherungsmantel) oder auch als reiner Fond. Vielen Dank im voraus für eure Antworten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Investor93 Oktober 23, 2012 · bearbeitet Oktober 23, 2012 von Investor93 Hello MrAlpha, es wäre besser gewesen, wenn Du auch die Wertpapierkennnr. angegeben hättest. Ich habe mir jetzt mal DWS FLEXPENSION 2018 WKN: 471413 angesehen. Der Fonds nutzt Marktsignale, um das Fondsvermögen in Aktien- oder Rentenanlagen umzuschichten. Aktuell (Juni 2012) ist er überwiegend in Renten investiert, so dass die Kursgewinne der Aktienmärkte der letzten Wochen nicht wertsteigernd wirkten (sieht man am Kursverlauf). Der Fonds existiert seit 14.10.2012 also 9 Jahre. Der Fonds kostete zu Anfang 100€ plus 4% Ausgabeaufschlag. Der heutige Garantiewert (140,67€) entspricht 3,41% Rendite p.a. Im Oktober 2003 war die Durchschnittsrendite für Pfandbriefe mit 9 Jahren Restlaufzeit bei 4,5%. Das heißt nachträglich wäre man mit Pfandbriefen besser gefahren. Das weiß man natürlich vorher nicht. In ähnlichen Vergleichen habe ich auch festgestellt, dass diese Produkte nur wenig oder garnicht die Potentiale des Aktienmarktes genutzt haben. Wegen der aktuell niedrigen Zinsen kann der Fonds in Phasen mit hohem Rentenanteil kaum Wertgewinne erwirtschaften. Garantiert wird aktuell der Wert von 140,67. Die Garantie wird aber nur am Laufzeitende wirksam. Die Garantie ist soviel Wert, wie die Solvenz der DWS, die ich relativ hoch einschätze. Die DWS wird aber auch Risiko vermeiden, wenn die Gefahr besteht, dass die DWS am Laufzeitende Geld zuschießen müsste. Weniger Risiko reduziert aber auch das Gewinnpotential. Letztendlich kostet die Garantie deshalb auch Rendite. Die Renditechancen einer normalen Lebensversicherung sind aber auch nicht besser! Nach wie vor bin ich der Meinung man soll sich um sein Vermögen selbst kümmern. In diesem Forum kann man viel darüber erfahren. Investor93 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MrAlpha Oktober 23, 2012 · bearbeitet Oktober 23, 2012 von MrAlpha Danke für diese schöne Beschreibung. Was mir jedoch unklar ist ist folgendes: Jeden Monat (zu einem Stichtag) wird der aktuelle Kurs "eingefroren" . Am nächsten Stichtag wird geprüft ob der aktuelle Kurs höher ist wie der beim letzten Stichtag, falls ja wird der neue Kurs übernommen, falls nicht bleibt der alte bestehen. Also der Kurs kann sich nur nach oben bewegen jedoch nicht nach unten (aufgrund dieser Garantie). Die DWS Garantiert somit dem Anleger über die gesamte Laufzeit (sofern dieser eingehalten wird) den höchsten Kurs. (Auf die gesamten Einzahlungen) Wie ist eine solche Garantie überhaupt möglich ? Das verstehe ich nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Investor93 Oktober 24, 2012 Hallo Mr.Alpha, Der Kurs wird nicht eingefroren. In Charts kannst du sehen, dass der Kurs schon schwankt. Zum Monatsstichtag wird geprüft, ob der aktuelle Kurs über dem aktuellen Garantiewert liegt. Wenn ja, wird dieser Wert neu übernommen, wie Du auch geschrieben hast. Der Garantiewert gilt aber nur zum Laufzeitende des Fonds! Wenn Du aus irgend einem Grund vorher verkaufst, gilt der jeweilige Tageskurs, kein Garantiewert. Wahrscheinlich ist der Fonds bei Dir Bestandteil eine fondsgebunden Lebensversicherung, dann ist der vorzeitige Fondsverkauf sicher nicht geplant. Wenn der Fonds immer nachgekauft wird, gilt für den Kauf der jeweilige Tageskurs plus Ausgabeaufschlag. Wenn der Tag des Kaufes nicht identisch mit dem Stichtag für den Garantiewert ist, kann es sein, dass Du auch bei Vernachlässigung des Ausgabeaufschlags teurer kaufst als der gültige Garantiewert. Die Abweichung wird aber wahrscheinlich nicht erheblich sein. Wenn der Fonds in Rentenpapiere guter Bonität investiert ist, die die ähnliche Laufzeit wie der Fonds haben, ist der Werterhalt zum Laufzeitende für die Investmentgesellschaft gut kalkulierbar. So kann dann auch die Garantie realisiert werden. Mit den im Fonds anfallenden Zinsen kann das Management eventuell auch noch versuchen, mit Aktieninvestments Zusatzeinkünfte zu generieren. Dieser Spielraum wird aber zum Laufzeitende immer kleiner und damit wird die Rendite zum Laufzeitende kleiner werden. Sie wird für die Restzeit im Wesentlichen auf dem Zinsniveau von Renten guter Bonität für die Restlaufzeit liegen. Das ist zur Zeit nach Inflation eine Negativrendite. Ansonsten kann der Fondsmanager auch mal Glück haben und eine positive Aktienkursentwicklung mitnehmen. Bei dem von mir betrachteten Flexpension 2018 ist das aber wohl nicht so gut geglückt. In den 9 Jahren des Fonds Flexpension 2018 ist der ETF ISHARES DAX (DE) WKN: 593393 trotz zwischenzeitlicher Tiefen um 94% gestiegen, das entspricht einer jährlichen Verzinsung für am Anfang eingezahltes Kapital von 7,69%. Die Rendite des Fonds liegt für den gleichen Zeitraum bei weniger als der Hälfte. Ich möchte nochmals betonen, das weiß man vorher nicht! Bei laufenden Einzahlungen wird die Betrachtung natürlich noch komplexer. Zufälligerweise habe ich mal Flexpension 2018 vom 1.2.08 (hohe Aktienkurse) bis heute mit dem Dax-ETF verglichen. Da hat der Dax-ETF praktisch keinen Zugewinn, der Flexpension 2018 aber 20%, entspricht etwa einer Rendite von 4,6% für diesen Zeitraum. Man wünscht sich immer, dass Fonds dieser Art (Flexpension oder ähnliche) von Aktienkursanstiegen voll partizipieren und in Phasen von Kurs Rückschlägen das Geld in Rentenpapieren parken (Der Fahrstuhl, der zwar ab und zu mal stehen bleibt aber sich nur nach oben bewegt). Aber auch die Profis können die Börsenzukunft nicht sicher vorhersagen, deshalb fährt der Flexpension-Fahrstuhl auch immer mal nach unten und braucht dann Zeit um gegenüber dem Garantiewert wieder ins Plus zu kommen. Bei einer fondsgebundenen Kapitallebensversicherung musst Du auch noch berücksichtigen, dass nicht der ganze Betrag Deiner Prämienzahlungen in den Fonds fließt. Vorher werden Verwaltungskosten der Versicherung und die Risikoprämie für die Lebensversicherung abgezogen. Dafür kann es aber Steuervorteile geben. Ich lege deshalb mein Geld gut gestreut in verschiedenen Anlageklassen an. Wenn man Liquidität braucht, kann man die Investments liquidieren, die aktuell auch angemessen bezahlt werden. Investor93 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
nickelich November 6, 2012 Sehen Sie sich doch mal den Genussschein der GWB Immobilien AG an. Die Baugesellschaft befindet sich zwar z.Z. unter der Knute eines Insolvenzverwalters, aber deren Genussscheine mit WKN A0DQSE beinhalten einen bemerkenswerten Passus : "Die Emittentin legt 35% des Emissionserlöses als Kapital-Rückzahlungsabsicherung in den Investmentfonds DWS FlexPension 2019 an. Die Einzahlung in die Kapital-Rückzahlungsabsicherung wird durch eine deutsche Bank als Mittelverwendungskontrolleur sichergestellt." Näheres finden Sie unter den Genussscheinbedingungen dieses Wertpapiers bei der Börse Stuttgart. Der Handel in diesem Papier ist sehr dünn. Als letztes wurden 100 Stück zum Marktwert von 192 am 17.10.12 in STR gehandelt, also 1,92 bei Nennwert 10. Noch stehen 309 Stück im Brief zu 2,65. Das dabei in DWS FlexPension angelegte Geld ( pro 10 - Schein 3,50 ) hat jetzt einen Wert von ca. 5. Dies ist wohl die günstigste Kaufgelegenheit für diesen Fond, vorausgesetzt die Konstruktion hält und der Insolvenzverwalter findet keine Zugriffsmöglichkeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag