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klausk

HFT-Trader wollen MEHR Regeln!

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klausk
· bearbeitet von klausk

"Hilfe, wir sind durchgedreht, legt uns Zügel an!" so könnte man beschreiben, was die Chicago Fed zutage gefördert hat.

 

Geschwindigkeit geht vor Sicherheit. Das ist die Quintessenz einer Untersuchung der Federal Reserve Bank of Chicago. Sie ist eine der zwölf Mitgliedsbanken des US-amerikanischen Federal Reserve Systems. Sie befragte 30 Firmen der Branche: Händler, Börsen und Firmen wie Hedgefonds, die Computer darauf programmiert haben, kleinste Vorteile im Börsengeschehen in Sekundenbruchteilen aufzuspüren und auszunutzen -- das sogenannte High-Frequency Trading (HFT). Immer wieder fällt der Verdacht auf HFT, wenn die Börsen scheinbar verrückt spielen. Im August habe ich so einen Fall mal näher untersucht und im DLTR-Thread im Amerika-Unterforum (#48) beschrieben.

 

In den ersten Sekunden nach Börsenbeginn war die Aktie von Dollar Tree (DLTR) wie in einer Panik gefallen, gestiegen und wieder gefallen -- mit über 500 Trades in einer einzigen Sekunde. In dieser Sekunde wurde getradet bei Kursen zwischen 38,40 und 44,90, rauf und runter. Ohne jeden Funken von Logik. Fast alle Trades, wie beim Computer-Traden üblich, in Klein- und Kleinstportionen von wenigen hundert Stück.

 

Was die Chicago-FED herausfand: Der Konkurrenzkampf unter den HFT- oder Algo-Tradern ist so hart, dass die Firmen Sicherheitsmechanismen bewusst ausser Acht lassen, nur um möglichst schnell agieren zu können. "One possibility Chicago Fed researchers found is that most of the trading firms interviewed that build their own trading systems apply fewer pre-trade checks to some trading strategies than others. Trading firms explained that they do this in order to reduce latency."

 

Jetzt wünschen sich einige der HFT-Firmen MEHR Regeln, mehr Aufsicht, mehr Zügel -- vorausgesetzt, die Regeln gelten für Alle und werden gegen Alle durchgesetzt. Also alle Computer vereint gegen alle menschlichen Investoren.

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€-man

Jetzt wünschen sich einige der HFT-Firmen MEHR Regeln, mehr Aufsicht, mehr Zügel -- vorausgesetzt, die Regeln gelten für Alle und werden gegen Alle durchgesetzt. Also alle Computer vereint gegen alle menschlichen Investoren.

 

Sie sind zwar nicht vereint, aber sie könnten derzeit - gegenüber den menschlichen Investoren - noch mehr im Vorteil sein. Die Regeln werden sich wohl nur diejenigen wünschen, die bisher mit weniger Erfolg am Markt tätig sind. Geht es nach deren Willen, dann würden die "gefährlichen" Spitzenreiter gebremst, womit insgesamt ein "weniger scharfes" HFT-Trading zustande käme.

 

Nur, letztlich wird es für den menschlichen Investor ziemlich wurscht sein.

 

Gruß

-man

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klausk

Ich habe kein Problem mit Hochgeschwindigkeitstrading -- nur mit unzureichenden Computerprogrammen. Anfang August hatte Knight Trading so einen "Software-Unfall". Der Schaden wird mit $440 Mio beziffert, ungefähr zwei Drittel der Market Cap von Knight.

 

Die Branche hat Angst vor sich selbst.

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klausk

Heute gab es den Zwischenfall mit einer gefälschten Twitter-Meldung, angeblich von AP, wonach es im Weissen Haus Explosionen gegeben habe. Die US-Märkte stürzten sofort ab, fingen sich aber innerhalb von fünf Minuten wieder, als sich herausstellte, dass ein Hacker schuld war.

 

Soeben kam eine Meldung auf CNBC: Die Computer, die das Werkzeug des High-Frequency-Tradings sind, hatten sofort auf den Kurssturz reagiert. ABER: SIE VERPASSTEN 70% DES AUFSCHWUNGS DANACH.

 

Computer sind eben auch nur Menschen, oder richtiger: ihre Programme werden von Menschen geschrieben.

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