Zum Inhalt springen
Archimedes

Negative Studie über Riester-Rente

Empfohlene Beiträge

Archimedes
· bearbeitet von Archimedes

Studie der Hans-Böckler-Stiftung Vernichtendes Urteil über die Riester-Rente

13.09.2012, 15:03 UhrDie Einführung der Riester-Rente sei eine „Fehlentscheidung", erklärt die Hans-Böckler-Stiftung. Die Rentenreform erhöhe das Risiko von Armut im Alter. Riester-Renten seien teuer, renditeschwach und riskant.

 

 

http://www.handelsbl...te/7130490.html

 

Bin kein Gewerkschaftler, aber ich teile die Einschätzung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bodycocoon
· bearbeitet von Bodycocoon

Studie der Hans-Böckler-StiftungVernichtendes Urteil über die Riester-Rente

13.09.2012, 15:03 UhrDie Einführung der Riester-Rente sei eine Fehlentscheidung", erklärt die Hans-Böckler-Stiftung. Die Rentenreform erhöhe das Risiko von Armut im Alter. Riester-Renten seien teuer, renditeschwach und riskant.

 

 

http://www.handelsbl...te/7130490.html

 

Bin kein Gewerkschaftler, aber ich teile die Einschätzung.

 

 

 

 

 

Ich bin einfach der Meinung mit der Riester hat der Staat ein "Produkt" eingeführt mit dessen Kapital das später (aufgrund der jetzt kommenden Geburtenschwachen Jahrgänge) übrig bleibt die dann in Rente gehenden Rentner bezahlen kann.

 

Also heißt das unterm Strich: Die Riester Einzahler zahlen (wenn sie nicht sehr sehr alt werden) die späteren Renter zum Teil aus Ihrer eigenen Tasche!

 

Die 30% die man sich später aus dem Topf anhand einer Kapitalauszahlung nehmen darf mag ja den Ein oder Anderen vor vorzeitger Armut etwas schützen, aber es macht klar das der Staat "Angst" vor den zukünftigen Rentnern hat und so einen der vielen Riegel vorschiebt.

 

Noch dazu kommt die Vererbbarkeit/Übertragbarkeit der Riester hinzu.....eigentlich eine Frechheit.

 

 

 

Gruß Bodycocoon

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

@Bodycocoon : Wer in der Versicherungsbranche arbeitet, aber zeitgleich über dermaßen limitierte Fähigkeiten verfügt (siehe dein PRV Thread), sollte mit Einschätzungen (über Dinge die man nicht versteht) etwas zurückhaltend agieren.

 

@Archimedes : Welche Einschätzung teilst du? Das Riester nicht die Kürzung der gesetzlichen Rente auffängt? Na die teile ich auch. In anbetracht von 2 Billionen Euro Staatsverschuldung und einem noch höheren Betrag an ungedeckten Leistungsversprechen ist das bisherige Kürzen der gesetzlichen Renten bestenfalls ein erster harmloser Schritt.

 

Was das allerdings nun wieder mit Riester zu tun haben soll ist mir weitgehend schleierhaft. Klar war Riester ursprünglich ein Ausgleich für ein um 3 % sinkendes Rentenniveau, damals anno 2002. Seit dem haben sich die Grenzen verfünffacht und die Renten erneut refomiert ... und ein Jahrzehnt ist auch vergangen.

 

Am Ende ist die Aussage des Artikels: Bäääähhhwuuuuheuuuul ... es gibt weniger gesetzliche Rente (wie überraschend?!) .... bääääähhhwuuuheuuuulll ... die Riester Rente kompensiert das nicht vollständig. Ja bitte, wo sind wir denn hier? Wer glaubt mit ein paar Euro zur Riester Rente fürs Alter umfassend vorgesorgt zu haben ... naja sorry ... jedem Tierchen sein Blessierchen.

 

Der Rest in dem Artikel ist das übliche substanzlose bla bla bla. Die Journalisten haben auch im 1045864354358534ten Artikel zur gemeinschaftlichen Panikmache und Verunglimpfung der Riester Rente immer noch nicht verstanden, dass Vermittlungsgebühren das geringste Problem insgesamt und den geringsten Kostenanteil bei den Policen darstellen.

 

Wenn man in einem Artikel die LBS zitieren muss, weil es selbst nicht für eine Formulierung reicht ... " Förderung der privaten Altersvorsorge durch jährliche Zulagen und Steuervorteile Quelle: LBS" ... dann sagt das doch alles?

 

Es gibt 3 wichtige Voraussetzungen für Riester:

 

- Steuergefälle zwischen Gehalt und Rente und / oder

- Zulage und Steuerersparnis übersteigen die nachgelagerte Besteuerung und

- Rente oberhalb der Grundsicherung

 

Ist das Produkt dann bedarfsgerecht gewählt, lass ich mich gern auf jeden rechnerischen Vergleich zu einer ungeförderten, ebenfalls als Langlebigkeitsabsicherung konzipierten Lösung ein und weiss vorab, dass Riester dabei gewinnt.

 

Das die staatlich geförderte Altersvorsorge nicht die Hungersnot in Somalia bekämpft, das sudanesische Kinder dadurch keine bessere Bildung erhalten und das die Tiger in Indien damit nicht gerettet werden ist klar ... dass Riester im Regelfall nicht annähernd die Kürzung der gesetzlichen Renten bisher und in Zukunft kompensiert ist noch mindestens genau so logisch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
jm2c

Bei allem Sarkasmus, polydeikes: Ich kenne genug Riester-Sparer, die glauben im Extremfall so ein 5 Riester wird im Alter der Rettungsanker sein. Nu kloppen ja Alle auf Frau von der Leyen ein, nur weil die mal paar Zahlen für anno 2030 auf den Tisch gelegt hat. Kann ja sein, dass die statistisch-mathematisch nicht 100pro stimmen. Springt aber für 2.500 Brutto eine Rente auf Grundsicherungs-Niveau (angepeilt 43% vom letzten Netto), ist das meiner Meinung einfach nur erschreckend! Da nützt auch die 850 Zuschussrente nichts mehr.

 

Ja, ja ich weiß, die 90.000 Jahres-EK aus München lass ich jetzt mal außen vor :w00t:.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein

Zuerst wollte ich polydeikes nur zustimmen, aber dann dachte ich mir: Lesen bildet. Also habe ich den zugrunde liegenden IMK-Bericht ergoogelt. Seriös ist in meinen Augen etwas anders und "Wissenschaft" hat Frau Dr. Heike Joebkes (Professorin für Allgemeine Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt International Economics an von der HTW Fachhochschule in Berlin) m.E. damit auch nicht geliefert. Sie schreibt zwar ausführlich über die "Risiken der Kapitaldeckung" (Krise 2008, Griechenlandkrise) und kommt dabei auch zu netten Einsichten:

 

Das größte Risiko von Finanzanlagen außerhalb des Euroraumes sind Änderungen des Wechselkurses. Wechselkurseffekte können die Gesamtrendite erhöhen (Aufwertung der Fremdwährung) oder senken (Abwertung). Wären Finanzmärkte tatsächlich effizient, sollten laut Zinsparität die Renditedifferenzen zwischen festverzinslichen Wertpapieren zweier Länder genau der erwarteten Wechselkursänderung entsprechen. ... Empirisch ist dieser Zusammenhang jedoch nicht nachweisbar.

Die grundlegende Schwäche des Papiers ist aber, dass sie die demographische Alternative (umlagefinanzierte Rente) nicht hinterfragt. Ihre diesbezügliche Analyse beschränkt sich auf

 

Mit den Kürzungen sollte bis zum Jahr 2030 ein Beitragssatzanstieg auf 26 % verhindert werden. Stattdessen sollen die Beiträge nur bis maximal 22 % steigen. Die Differenz beträgt gerade mal 4 Beitragssatzpunkte, deren Anstieg sich über 30 Jahre verteilt hätte. Jedes Jahr wäre der Beitragssatz also um durchschnittlich rund 0,1 Prozentpunkte gestiegen bei Lohnerhöhungen von 2 bis 3 %. Das hätten Arbeitnehmer und Arbeitgeber kaum gemerkt und für die deutsche Wettbewerbssituation wäre das unproblematisch.

Aus heutiger Sicht ist 2030 in 18 Jahren. Bereits heute ist klar, wie viele Personen 2030 im Erwerbsalter und im Rentenalter sind. Wie sieht es 2040 und 2050 aus? Finster (demographisch betrachtet), aber dass blendet sie aus. Als beamtete Professorin verständlich, aber wenig zielführend.

 

Sie stellt auch noch fest, dass das Rentenniveau in Deutschland am unteren Ende der OECD-Staaten liegt und daher Altersarmut droht. Da sollte man den jungen Menschen raten, z.B. in die Türkei auszuwandern; dort ist das Rentenniveau 80%. Das verhindert Minirenten. Geringverdiener: Rettet euren Wohlstand durch Auswanderung! Komisch. Warum kommen sie und gehen nicht?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM
Das größte Risiko von Finanzanlagen außerhalb des Euroraumes sind Änderungen des Wechselkurses. Wechselkurseffekte können die Gesamtrendite erhöhen (Aufwertung der Fremdwährung) oder senken (Abwertung). Wären Finanzmärkte tatsächlich effizient, sollten laut Zinsparität die Renditedifferenzen zwischen festverzinslichen Wertpapieren zweier Länder genau der erwarteten Wechselkursänderung entsprechen. ... Empirisch ist dieser Zusammenhang jedoch nicht nachweisbar.

 

Stimmt doch auch gar nicht, dass in effizienten Märkten "laut Zinsparität die Renditedifferenzen zwischen festverzinslichen Wertpapieren zweier Länder genau der erwarteten Wechselkursänderung entsprechen" müsste. Es gibt weitere wichtige Faktoren, beispielsweise die Beurteilung der Bonität eines Emittenten.

 

Einfaches Beispiel gewünscht? Zwischen Deutschland und seinen Euro-Partnern sind die erwarteten Wechselkursänderungen gleich null - dennoch gibt es (natürlich!) eine Renditedifferenz - und es muss sie auch in einem effizienten Markt geben.

 

Die Argumentation ist daher in meinen Augen ziemlich schwach von der Professorin, denn sie scheitert schon an einem Beispiel, in dem man eine Variable null setzt (hier eben die erwartete Wechselkursänderung).

 

.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
herr_welker
Der Staat sollte gezielt Renten von Geringverdienern und Personen mit unregelmäßigen Erwerbsbiografien aufstocken sowie das allgemeine Renten-Niveau erhöhen.

 

Tut das der Staat nicht mit der Grundsicherung?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
jm2c

Grundsicherung setzt Bedürftigkeit voraus. Lass gut sein, ich glaub, da will niemand hin! Im Alter erst recht nicht, die EK/Vermögen Freigrenzen sind da meiner Meinung ein Witz.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Serafiena

Die einen Schreiben, dass die Riester Rente der größte Mist ist, weil vor allem die Versicherungen dran verdienen (was ich auch so sehe), die Versicherungen loben dieses Produkt in höchsten Tönen und machen die Kritiker mies.

 

Im Grundsatz halte ich Riester für keinen schlechten Ansatz. Aber ich empfinde es als Schweinerei, dass sich die die Gesellschaften und auch die Vertreter dumm und dusselig dran verdienen und der Staat diesem Treiben kein Einhalt gebietet.

 

Jetzt mögen Kritiker auf den Plan treten und sagen, der Verwaltungsaufwand ist höher und so weiter. Das weiß ich nicht. Nur wenn ich sehe, dass allein bei mir, mein Vertreter für 30 Minuten Arbeit (vor allem Ausfüllen und Ausdrucken), fast 500 EUR verdient hat, dann ist das jenseits von Gut und Böse. Soviel zahle ich monatlich nicht ein. Das sich dieser Vertreter nicht einmal seit Ende 2009 gemeldet hat, um zu fragen, ob sich was geändert hat, ob ich überhaupt noch Anspruch auf die volle Förderung habe - nichts. Stattdessen meldet der sich anderthalb Jahre später bei mir und fragt mich gleich unverblümt, ob ich mir schon Gedanken über weitere Formen der Altersvorsorge gemacht habe und er sich gern diesbezüglich mal mit mir unterhalten möchte.

 

Wenn ich dann bei meinem Vertrag die Verwaltungskosten sehe, die auch nicht unerheblich sind, weil auch da ein Teil über die ersten 5 Jahre verrechnet wird, und ich dann in den Geschäftsbedingungen lese, dass man im Falle einer Änderung des Bezugsberechtigten bei Tot auch noch eine extra Gebühr zahlen muss, dann empfinde ich das als Gipfel der Unverschämtheit.

 

Das Fazit für mich ist: Ja, die Riester-Rente ist zu einer staatlich subventionierten - wie nenne ich das am Besten? Ja, die Gesellschaften und Vertreter verdienen sich ein goldenes Näschen. Wenn man die die jährlichen Gebühren sieht und die Zinsgutschriften, dann möchte man, auch wenn das nicht an dem ist, sagen, dass man im Prinzip mit den Kosten seine eigenen Zinsen finanziert.

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Bitte, bitte Serafiena. Ich verstehe, dass du nach negativen Erfahrungen verärgert bist und dich dem Mainstream anschließt. Dennoch verstehst du hier etwas falsch.

 

Allein das erfassen einer Vorsorgesituation nimmt locker eine Stunde in Anspruch. Dazu gehört nun bei weitem nicht nur Riester. Das ganze will erklärt und verdeutlich werden. Riester, so denn es in Frage kommt, dauert auch noch mal seine Zeit. Bis dato alles kostenlos und der Abschluss lange noch nicht sicher, im Gegenteil, man führt mehrere dieser Gespräche bis zum Abschluss. Diese meine Arbeitsweise mag anders sein als bei manch anderem Vermittler. Nur leg ich keinen Wert auf Verträge, die binnen Stornohaftungszeit storniert werden. Davon hab ich als Makler gar nichts.

 

Nun ist es aber so, dass Kunden meist gar nicht beraten werden wollen. Sie möchten das hören, was sie glücklich macht. Am liebsten in den 30 Minuten zwischen heimkommen und Fussball. Nur im alljährlichen KFZ Wechselwahn haben die meisten Kunden richtig viel Zeit zum Vergleich und zum Telefonieren um von x Maklern / Vermittlern Angebote einzuholen. Damit auch ja das Auto günstig und gut versichert ist. Geht nun mal nichts über das eigene Auto, egal wv Rost dran ist.

 

Und wenn man einem Kunden die Wahrheit sagt über seine Situation ... ooooh böser Vertriebsfehler.

 

Es gilt die alte Vertriebsweisheit: NEIN = Noch ein Impuls nötig. Das führt nun mal dazu, dass der Vertrieb von Vertrieblern und nicht von Beratern dominiert wird. Beratung ist in Masse nicht gewünscht und davon kann man nicht leben.

 

---

 

Hinter der Riesterhetze steht eine ganz andere Motivation aus meiner Sicht. Ich sehe die Politik als Schuldigen an. Die Politik sagt den Leuten nicht klipp und klar was Sache ist. Könnte ja die Wiederwahl kosten. Ein Einschnitt ala Hartz 4 hat entsprechende Konsequenzen für Politiker.

 

Da sagt es sich leichter: Die Renten sind sicher. Wirkt auch viel freundlicher ...

 

Stattdessen werden halbgewalkte Konzepte gebracht und kontinuierlich verschlimmbessert. Ich wage mal zu behaupten, dass die Masse der Vermittler Riester nicht versteht. So zumindest meine Erfahrung bisher. Das es die Kunden nicht verstehen, kann man diesen nicht vorwerfen. Die sollten aber zumindest verstehen, dass es mit der staatlichen Vollkaskomentalität nicht weit her ist.

 

---

 

Für die Politik ist es viel einfacher die Schuld einer Branche zuzuschieben und diese hintenrum wieder zu subventionieren. Ist der Ruf erst mal ruiniert ...

 

Man sollte sich einfach darüber im klaren sein, dass Versicherungen Unternehmen sind. Wer Versicherungsaktien hält, wird eine kostenlose Riester Rente auch nicht gut finden. Vermittler wiederum leben vom vermitteln, nicht vom beraten. Und es ist nun mal so, dass die mit den gröbsten Schnitzern am wenigsten dran Verdienen. Glaubst doch nicht wirklich, dass der durchschnittliche Strukki, dessen Opfer wir hier täglich begrüßen, wirklich gut verdient?

 

---

 

Die Medien kann man getrost außen vor lassen. In den letzten 3 Jahren habe ich keine handvoll Artikel gelesen, bei denen der Verfasser auch nur annähernd verstanden hat, worüber er da schreibt. Eine der wenigen Ausnahmen stellen die Artikel vom FTD Chefred dar, immer wieder eine tolle Sache.

 

Und diese halbgewalkten Studien? Naja, immer bedenken wer da was schreibt, mit welchem Hintergrund. Vielleicht sollte man auch mal in Betracht ziehen, dass der BDV selbst quasi auch als Vermittler auftaucht ... nur ein Beispiel.

 

Naja, es ließe sich ewig darüber diskutieren und ich scheue keine sachliche Diskussion. Auch wenn die Zeilen hier eher sarkastisch geprägt sind, wie bereits festgestellt wurde. Wird es nur niemals geben ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
jm2c

Na Eins steht für mich zumindest mit oder ohne Riester fest: Frau von der Leyen hat mit den Wahrheiten über die Leistungsfähigkeit der DRV anno 2030 ganz sicher bei Angie versch*ssen :huh:. So was stellt man einfach nicht so klar in die Öffentlichkeit, vor einer Bundestagswahl im kommenden Jahr erst recht nicht. Sie hat meine Respekt, auch wenn sie jetzt von Allen wegen der Zuschussrente runtergeputzt wird. Und der Dicke von der Hartzi SPD hat ja auch erst ausgepennt, nachdem die Zahlen auf dem Tisch waren!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Serafiena

Bitte, bitte Serafiena. Ich verstehe, dass du nach negativen Erfahrungen verärgert bist und dich dem Mainstream anschließt. Dennoch verstehst du hier etwas falsch.

 

Allein das erfassen einer Vorsorgesituation nimmt locker eine Stunde in Anspruch. Dazu gehört nun bei weitem nicht nur Riester. Das ganze will erklärt und verdeutlich werden. Riester, so denn es in Frage kommt, dauert auch noch mal seine Zeit. Bis dato alles kostenlos und der Abschluss lange noch nicht sicher, im Gegenteil, man führt mehrere dieser Gespräche bis zum Abschluss. Diese meine Arbeitsweise mag anders sein als bei manch anderem Vermittler. Nur leg ich keinen Wert auf Verträge, die binnen Stornohaftungszeit storniert werden. Davon hab ich als Makler gar nichts.

 

Nun ist es aber so, dass Kunden meist gar nicht beraten werden wollen. Sie möchten das hören, was sie glücklich macht. Am liebsten in den 30 Minuten zwischen heimkommen und Fussball. Nur im alljährlichen KFZ Wechselwahn haben die meisten Kunden richtig viel Zeit zum Vergleich und zum Telefonieren um von x Maklern / Vermittlern Angebote einzuholen. Damit auch ja das Auto günstig und gut versichert ist. Geht nun mal nichts über das eigene Auto, egal wv Rost dran ist.

 

Und wenn man einem Kunden die Wahrheit sagt über seine Situation ... ooooh böser Vertriebsfehler.

 

Es gilt die alte Vertriebsweisheit: NEIN = Noch ein Impuls nötig. Das führt nun mal dazu, dass der Vertrieb von Vertrieblern und nicht von Beratern dominiert wird. Beratung ist in Masse nicht gewünscht und davon kann man nicht leben.

 

---

 

Hinter der Riesterhetze steht eine ganz andere Motivation aus meiner Sicht. Ich sehe die Politik als Schuldigen an. Die Politik sagt den Leuten nicht klipp und klar was Sache ist. Könnte ja die Wiederwahl kosten. Ein Einschnitt ala Hartz 4 hat entsprechende Konsequenzen für Politiker.

 

Da sagt es sich leichter: Die Renten sind sicher. Wirkt auch viel freundlicher ...

 

Stattdessen werden halbgewalkte Konzepte gebracht und kontinuierlich verschlimmbessert. Ich wage mal zu behaupten, dass die Masse der Vermittler Riester nicht versteht. So zumindest meine Erfahrung bisher. Das es die Kunden nicht verstehen, kann man diesen nicht vorwerfen. Die sollten aber zumindest verstehen, dass es mit der staatlichen Vollkaskomentalität nicht weit her ist.

 

---

 

Für die Politik ist es viel einfacher die Schuld einer Branche zuzuschieben und diese hintenrum wieder zu subventionieren. Ist der Ruf erst mal ruiniert ...

 

Man sollte sich einfach darüber im klaren sein, dass Versicherungen Unternehmen sind. Wer Versicherungsaktien hält, wird eine kostenlose Riester Rente auch nicht gut finden. Vermittler wiederum leben vom vermitteln, nicht vom beraten. Und es ist nun mal so, dass die mit den gröbsten Schnitzern am wenigsten dran Verdienen. Glaubst doch nicht wirklich, dass der durchschnittliche Strukki, dessen Opfer wir hier täglich begrüßen, wirklich gut verdient?

 

---

 

Die Medien kann man getrost außen vor lassen. In den letzten 3 Jahren habe ich keine handvoll Artikel gelesen, bei denen der Verfasser auch nur annähernd verstanden hat, worüber er da schreibt. Eine der wenigen Ausnahmen stellen die Artikel vom FTD Chefred dar, immer wieder eine tolle Sache.

 

Und diese halbgewalkten Studien? Naja, immer bedenken wer da was schreibt, mit welchem Hintergrund. Vielleicht sollte man auch mal in Betracht ziehen, dass der BDV selbst quasi auch als Vermittler auftaucht ... nur ein Beispiel.

 

Naja, es ließe sich ewig darüber diskutieren und ich scheue keine sachliche Diskussion. Auch wenn die Zeilen hier eher sarkastisch geprägt sind, wie bereits festgestellt wurde. Wird es nur niemals geben ...

 

Ich kann aus meiner Sicht nur sagen, dass mein Abschluss ca. 30 Minuten gedauert hat. Die "Beratung" selbst, war im Nachhinein katastrophal.

 

Ich hatte ja bereits in einem anderen Thread hier geschrieben. 2011 hatte ich einen immensen Verlust gemacht und wollte sowohl vom Vertreter, als auch von der Versicherung wissen, weshalb man nicht, wie in den Prospekten beschrieben, umgeschichtet hat.

 

Die lapidare Antwort des Versicherers war eine Erklärung, wie Anteile gekauft werden, die des Vertreters, den ich mal bemühen musste: "Der Vertrag läuft noch lange da muss nichts umgeschichtet werden!"

 

Das Prinzip habe ich nicht verstanden.

 

Ich muss aber sagen, dass ich mich direkt an den DWS wandte und mich auch ein Mitarbeiter zurückrief. Er nahm sich ca. eine Dreiviertelstunde Zeit, um mir das Prinzip zu erklären. Das macht das ganze zwar nicht besser, aber ich erfuhr erstmalig die Beratung, die ich mir vom Versicherer und vom Vertreter gewünscht hätte, aber nie erhielt, auch wenn die dafür ganz ordentliche Kosten verlangen.

 

Ich habe ja geschrieben, dass ich Riester an sich nicht verteufele. Aber ich denke auch, dass es eine Deckelung der Kosten geben muss - zumindest, was die die staatlichen Zulagen angeht.

 

Nachdem ich dann 2011 dem Vertreter mitteilte, dass ich kein Interesse hatte, war auch erst einmal wieder Ruhe. Man merkte aber, dass er nicht glücklich war.

 

 

Als dann 2012 dieser Verlust reinschneite, habe ich aus Verärgerung diesen Vertrag gekündigt. Keine 2 Tage später versuchte er mich permanent zu erreichen. Wir hatten dann eine interessante Diskussion und ich fand die Aussage dann drollig, dass ich mich ja jederzeit bei Fragen zur Förderung hätte melden können. Ich habe ihn dann gefragt, ob er sich nicht in der Lage sieht, sich einmal im Jahr zu melden, um wenigstens kurz nachzufragen. Ich gehe Arbeiten und denke oft nicht dran. Als ich ihn dann damit konfrontierte, dass ich mir die Unterlagen nochmal angeschaut habe, gehe ich von aus, dass es ihm einzig und allein darum geht, keine Provision zurück zahlen zu müssen. Immerhin hatte ich von den 5 Jahren erst knapp über 2 bezahlt. Das wies er empört von sich, da es ihm um meine Vorsorge ging.

 

Dreist wurde es dann, als ich meinte ob er sich an den Anruf 2011 erinnern könne, wo er mir ein weiteres Produkt verkaufen wollte. Da hätte er ja mal fragen können. Er meinte dann nur, dass hätte er getan, was aber nicht an dem war.

 

Das große Problem sehe ich eher darin, dass viele Gesellschaften vieles in den ersten 5 Jahren verrechnen dürfen oder es machen und viele (sicher nicht alle) Vertreter dann auch keinen weiteren Grund sehen, sich weiter bzw. länger zu bemühen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Die Antwort mag lapidar sein, trifft aber eigentlich den Kern. Das AltZertG sieht nur vor, dass der Anbieter dir die eingezahlten Beiträge zusagt. Was auf irgendwelchen Prospekten steht, naja ... das ist dann halt schön bunt.

 

Natürlich ist das für dich nicht schön gelaufen. Aber am Ende entscheidest du. Du hast dir für eine Entscheidung in Bezug auf viele tausend Euro 30 Minuten Zeit genommen. Wie lange vergleichst du Preise, Produkteigenschaften etc. bei einer Anschaffung im 4-500 Euro Bereich im Alltag?

 

Der Vermittler wird dich ja sicherlich nicht mit einer Waffe zum Abschluss gezwungen haben. Warum hast du nach 30 Minuten abgeschlossen? Warum hab ich solche Kunden nicht ... :P

 

---

 

Nun bei Riester gelten inzwischen 5 Jahre. Das war mal wesentlich mehr in der Geschichte der Riester Rente, aber der Absatz stockte damals. Also handelte der Gesetzgeber und setzte die Frist auf 5 Jahre runter. Für einen Vermittler ist das immer noch wesentlich länger als bei vergleichbaren Produkten. Riester ist auch provisionstechnisch nicht wirklich interessant.

 

Wir erklären hier ca. geschätzte 4 mal pro Woche, dass die Zulagen bei Riester nicht mal die halbe Problematik widerspiegeln. Die Leute glauben aber nun mal gern das, was sie glauben wollen. Und sei es eben, dass man 154 Euro vom bösen Staat "geschenkt" bekommt ...

 

Je nach Riester Vertrag gibt es noch nicht mal Bestandsvergütung. Also das was eigentlich eine Betreuung sicher stellen soll. Glaub mir mal, da lebt man von vergleichbaren und ungeförderten Produkten erheblich besser. Abgesehen davon bekommt das Gro der Problemvermittler hier sowieso nichts für den Bestand.

 

---

 

Am Verkaufen an sich ist nichts schlechtes. Jeder verkauft sich ... Schon in der Schule wirst du um Noten diskutiert haben, schon damals hast du ein Produkt verkauft. Nämlich deine erbrachte Leistung ...

 

Ob du nun zum Obst-, Auto- oder Versicherungshändler gehst ... man möchte dir etwas verkaufen. Nur die Kaufentscheidung triffst du ganz allein. Und ich verwette Haus und Hof, dass du dir für manch weit weniger problematische Entscheidung mehr als 30 Minuten Zeit nehmen würdest.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
jm2c

Siehst du, polydeikes und da geht's schon los. Ich mach mal Beispiel. RRP. AVL hat ja mal gerechnet, für einen 30 Jährigen Vertrag max. Sparrate, gab irgendwas bei 4.000 bis 6.000 an Kosten in der Spanne. Weiß nicht mehr genau. Nehm ich mal die 6000 daher gibt das 200 jährlich. Von diesen behält die DWS sicher auch noch wat ein, wäre ja dann nicht so die üppige Provision für den Vermittler. Die Motivation Riester zu vermitteln, dürfte da trotz Anpassung auf 5 Zillmerjahre nicht so groß sein, nehme ich an.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Morbo

[...]

Nun ist es aber so, dass Kunden meist gar nicht beraten werden wollen. Sie möchten das hören, was sie glücklich macht. Am liebsten in den 30 Minuten zwischen heimkommen und Fussball. Nur im alljährlichen KFZ Wechselwahn haben die meisten Kunden richtig viel Zeit zum Vergleich und zum Telefonieren um von x Maklern / Vermittlern Angebote einzuholen. Damit auch ja das Auto günstig und gut versichert ist. Geht nun mal nichts über das eigene Auto, egal wv Rost dran ist.

[...]

 

Halte ich fuer ein allgemeines Problem. Die Prioritaeten liegen oft vollkommen neben der Realitaet. Was solche Leute eigentlich wollen ist, jemanden, der ihnen die Arbeit als auch die Verantwortung abnimmt. Wenn was schief geht ist es ebenfalls einfach und bequem: jemand anders wars. Zum Glueck muss ich niemanden beraten. Sowas wuerde mir eine Krise nach der anderen bereiten.

 

In ner halben Stunde kann man sowas nicht umfassend verstehen. Schon gar nicht, wenn man nicht im Thema steckt.

 

Und hey, Serafiena, wenn man es nicht hinbekommt diese selbst abgeschlossene Geschaeft wenigsten ein paar mal im Jahr - sagen wir jedes Quartalende - pruefend anzuschauen, dann ist nicht der Berater schuld. Das hat nur was mir den eigenen Prioritaeten zu tun. Die Sache ist so wichtig, dass man sich die Zeit frei raeumen muss. Altersvorsorge ist ein Thema in dem man 30... 40... 50... Jahre drin haengt. Es gibt kaum Vertraege/Strategien, die laenger laufen. Man muss einfach wissen wo man da steht. Hat alles mit Riester wenig zu tun.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Serafiena
· bearbeitet von Serafiena

[...]

Nun ist es aber so, dass Kunden meist gar nicht beraten werden wollen. Sie möchten das hören, was sie glücklich macht. Am liebsten in den 30 Minuten zwischen heimkommen und Fussball. Nur im alljährlichen KFZ Wechselwahn haben die meisten Kunden richtig viel Zeit zum Vergleich und zum Telefonieren um von x Maklern / Vermittlern Angebote einzuholen. Damit auch ja das Auto günstig und gut versichert ist. Geht nun mal nichts über das eigene Auto, egal wv Rost dran ist.

[...]

 

Und hey, Serafiena, wenn man es nicht hinbekommt diese selbst abgeschlossene Geschaeft wenigsten ein paar mal im Jahr - sagen wir jedes Quartalende - pruefend anzuschauen, dann ist nicht der Berater schuld. Das hat nur was mir den eigenen Prioritaeten zu tun. Die Sache ist so wichtig, dass man sich die Zeit frei raeumen muss. Altersvorsorge ist ein Thema in dem man 30... 40... 50... Jahre drin haengt. Es gibt kaum Vertraege/Strategien, die laenger laufen. Man muss einfach wissen wo man da steht. Hat alles mit Riester wenig zu tun.

 

Jetzt mal Hand aufs Herz - was soll ich als Kundin machen, die bspw. einen Riester-Vertrag oder ein anderes Altersvorsorgeproduktes abschließt?

 

Bei einem klassischen Produkt, dass habe ich mittlerweile auch verstanden, gibt es einen Garantiezins und ggf. Überschüsse. Ich kann nichts beeinflussen.

 

Genauso verhält sich das bei der RRP - der DWS managt das und ich habe in keinster Weise eine Einflussmöglichkeit.

 

Ich erwarte ganz einfach, dass im Falle von Riester, sich der der Vertreter EINMAL im Jahr meldet, sich erkundigt, ob sich was geändert hat oder nicht. Ob man Prämien anpassen muss oder nicht. Dafür hat er eine Provision bekommen und profitiert bei Zusatzbeiträgen oder Beitragsanpassungen zusätzlich weiter.

 

Ich habe meine ganzen anderen Versicherungen beim LVM und in diesem Falle, meldet sich der Vertrauensmann einmal im Jahr und informiert mich, ob es in der Hausrat, Haftpflicht oder wo auch immer neue Bedingungen gibt. Er sagt mir dann, was neu ist, ob sich es für mich lohnt oder nicht. Ich entscheide dann.

 

Anmerkung: Die Riester habe ich nicht beim LVM!

 

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ImperatoM

AVL hat ja mal gerechnet, für einen 30 Jährigen Vertrag max. Sparrate, gab irgendwas bei 4.000 bis 6.000 an Kosten in der Spanne

 

Da sind aber noch nicht die Bestandsprovisionen eingerechnet, die aus den "Verwaltungs"-gebühren der Fonds entnommen werden. Wenn Dein Kontostand nach einigen Jahren Einzahlungen bspw. 50.000 beträgt, sind das nochmal (je nach Fonds) 300-800 Euro pro Jahr oben drauf. In Ermangelung von Alternativen lässt sich das aber auch nicht vermeiden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
jm2c

A ja, da war noch was, ImperatoM. Hab ich fast vergessen, dass die Vermittler da auch beteiligt werden!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

@Serafiena - Jetzt mal Hand aufs Herz. Du hast die Entscheidung in 30 min getroffen. Du bist für die Entscheidung verantwortlich. Hat dich der Verkäufer irgendwie belogen, Dinge absichtlich verschleiert, knöpf ihn dir in Bezug auf Falschberatung vor. Hat er das nicht, bist nur du selbst für deine Entscheidung verantwortlich. Ich drück das vielleicht weniger diplomatisch aus als Morbo, es ist deswegen aber nicht weniger richtig.

 

Deine Betreuungserwartungen sind auch wieder ein Denkfehler. Du vergleichst einen Ausschließlichkeitsvertreter mit einem Vermittler, der vermutlich frei ist. Egal ob Mehrfachagent, Makler oder was auch immer, das ist nicht das Gleiche wie der Ausschließlichkeitsvertreter der LVM. Letzterer hat es zur Aufgabe permanent den Bestand zu reinigen, ungeliebte Altverträge durch neue wegzuloben, Folgegeschäft zu generieren etc. pp. ...

 

Allein der Begriff Vertrauensmann ... das suggeriert doch schon wieder eine völlig sinnfreie moralische Qualität ...

 

Bei welcher Art von Vermittler hast du das Produkt abgeschlossen?

 

---

 

Imperatom: Bestandsprovisionen muss man als Vermittler erst mal bekommen. Es gibt zwar geringfügigen Verhandlungsspielraum, aber im Schnitt sind es ca. 0,2x % vom Nettoinventarwert bei der DWS RRP. Also bei 50.000 Euro nicht mal annähernd die völlig utopische Annahme von dir. Davon mal abgesehen dauert es locker 25 Jahre, bis überhaupt mal 50.000 Euro eingezahlt wurden. Diese Größenordnung ist nicht praktikabel, da sind die meisten Vermittler schon lange in Rente.

 

0,2 % sind alles nur im Vergleich zu ähnlichen Produkten beim besten willen nicht attraktiv. Selbst ohne Verhandlung bringt eine für den Vermittler attraktive Fondspolice locker die doppelte BP.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Serafiena

@Serafiena - Jetzt mal Hand aufs Herz. Du hast die Entscheidung in 30 min getroffen. Du bist für die Entscheidung verantwortlich. Hat dich der Verkäufer irgendwie belogen, Dinge absichtlich verschleiert, knöpf ihn dir in Bezug auf Falschberatung vor. Hat er das nicht, bist nur du selbst für deine Entscheidung verantwortlich. Ich drück das vielleicht weniger diplomatisch aus als Morbo, es ist deswegen aber nicht weniger richtig.

 

Deine Betreuungserwartungen sind auch wieder ein Denkfehler. Du vergleichst einen Ausschließlichkeitsvertreter mit einem Vermittler, der vermutlich frei ist. Egal ob Mehrfachagent, Makler oder was auch immer, das ist nicht das Gleiche wie der Ausschließlichkeitsvertreter der LVM. Letzterer hat es zur Aufgabe permanent den Bestand zu reinigen, ungeliebte Altverträge durch neue wegzuloben, Folgegeschäft zu generieren etc. pp. ...

 

Allein der Begriff Vertrauensmann ... das suggeriert doch schon wieder eine völlig sinnfreie moralische Qualität ...

 

Bei welcher Art von Vermittler hast du das Produkt abgeschlossen?

 

---

 

Imperatom: Bestandsprovisionen muss man als Vermittler erst mal bekommen. Es gibt zwar geringfügigen Verhandlungsspielraum, aber im Schnitt sind es ca. 0,2x % vom Nettoinventarwert bei der DWS RRP. Also bei 50.000 Euro nicht mal annähernd die völlig utopische Annahme von dir. Davon mal abgesehen dauert es locker 25 Jahre, bis überhaupt mal 50.000 Euro eingezahlt wurden. Diese Größenordnung ist nicht praktikabel, da sind die meisten Vermittler schon lange in Rente.

 

0,2 % sind alles nur im Vergleich zu ähnlichen Produkten beim besten willen nicht attraktiv. Selbst ohne Verhandlung bringt eine für den Vermittler attraktive Fondspolice locker die doppelte BP.

 

Es war ein Mitarbeiter der Deutschen Bank - ein freier Mitarbeiter.

 

Das ich mich in 30 Minuten zu dieser Dummheit habe überreden lassen, nehme ich auf meine Kappe.

 

Aber mit welch einer offensichtlich perfiden Schamlosigkeit sich dann anderthalb Jahre später zu melden, um mir wieder was neues zu verkaufen - da muss sich die Branche im allgemeinen nicht wundern, dass der Ruf so schlecht ist.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Auch da kann ich nur sagen: Glücklich wer noch nie vom Autohaus zur Inspektion, zum Reifenwechsel oder Ähnlichem eingeladen wurde ... noch nie Gewinnspielwerbung bekommen hat ... noch nie einen Kredit ganz toll günstig in der Post hatte ... etc. pp. ... Das gehört zum Verkaufen einfach dazu. Jede Form von Vertrieb verkauft nun mal, das ist nicht perfide, das ist nicht schamlos.

 

Es gibt ohne Frage eine ganze Menge schwarze Schafe in der Branche. Aber es gibt kein Angebot ohne Nachfrage und keinen Abschluss ohne Unterschrift (jaja, SHUK mal außen vor). Gehören immer 2 Seiten dazu.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ImperatoM

Jede Form von Vertrieb verkauft nun mal, das ist nicht perfide, das ist nicht schamlos.

[...] Gehören immer 2 Seiten dazu.

 

Unter der Annahme vollständiger Informationen ist da nichts gegen einzuwenden. Aber die Realität sieht leider anders aus. Wenig Mitleid haben vielleicht noch jene verdient, die zu faul sind,sich zu informieren. Aber all die, die schutzbedürftig sind und die ihrerseits auch Schutz suchen, nämlich eine sichere Anlage; all die, die angewiesen sind auf Beratung und das Wort "Honorarberater" in ihrem Leben noch nicht gehört haben, die nicht wissen, wie Finanzprodukte funktionieren und denen man daraus keinen Vorwurf machen kann - wer solchen Menschen vorsätzlich schlechte Produkte verkauft, der handelt in der Tat schamlos. Und gehört in meinen Augen bestraft für sein Handeln.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Morbo
· bearbeitet von Morbo

Das ich mich in 30 Minuten zu dieser Dummheit habe überreden lassen, nehme ich auf meine Kappe.

 

schoen. Erkenntnis bringt einen weiter. :)

 

Aber mit welch einer offensichtlich perfiden Schamlosigkeit sich dann anderthalb Jahre später zu melden, um mir wieder was neues zu verkaufen - da muss sich die Branche im allgemeinen nicht wundern, dass der Ruf so schlecht ist.

 

Um den Ruf der Branche brauchst Du dich nicht sorgen. Du willst ja eigentlich nur, dass deine Angelegenheiten laufen. Also wenn sich keiner zuckt, rufst Du eben an und fragst was Du wissen moechtest. Du wirst natuerlich sinnvolle Antworten erwarten, die in deinem Sinne sind nicht irgendwelches Verkaufsgelaber. Je nach Verlauf solcher Anrufe wirst Du schon merken woran Du geraten bist und ob Handlungsbedarf besteht - deutlich eher als erst nach 1.5 Jahren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archimedes

Meine Kritik setzt in mehreren Punkten an.

Alle Produkte, außer dem Banksparplan, haben insgesamt zuviele Kosten, so dass dem Sparer höchstens ein Inflationsausgleich bleibt.

Der Banksparplan hat allerdings auch einen so niedrigen Zinssatz, dass ebenfalls nur ein Inflationsausgleich möglich ist.

Am Ende der Ansparphase hat man folglich, unter Berücksichtigung der Inflation, lediglich das eingezahlte Kapital.

Das Kapital wird dann in vielen Fällen in einen manipulierten Rentenplan, mit einer Sterbetafel bis 100 Jahre, gegeben.

Man erhält also nur dann alle Beiträge wieder zurück, wenn man weiter über den Durschschnitt überlebt.

Aber selbst dann bekommt man das eingezahlte Geld nicht vollständig ausgezahlt,

denn es fallen monatlich Steuern und Krankenkassenbeiträge auf die Riester-Rente an.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Matthew Pryor
denn es fallen monatlich Steuern und Krankenkassenbeiträge auf die Riester-Rente an.

Wo hast Du denn die Mär gehört,dass Krankenkassenbeiträge zu entrichten sind?Schmeisst Du bAv und Riester durcheinander?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...