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Swordfish_90

Studentendarlehen

Empfohlene Beiträge

Swordfish_90

Guten Tag,

 

 

 

 

Nach einem relativ interessanten Arbeitsjahr bei einer luxemburgischen Bank, habe ich mich entschieden wieder auf die Universität zu gehen und mein Mathematikstudium zu beginnen.

 

Meine Frage ist eigentlich recht simpel (ich hoffe, ich habe das richtige Unterforum ausgewählt), allerdings fehlt mir das nötige langfristige Verständnis um die richtige Entscheidung treffen zu können.

 

 

 

 

Folgende Situation:

 

Ich bin 22 Jahre alt und wohne noch bei meinen Eltern in Luxemburg und besuche auch die luxemburgische Universität. Somit entfallen eine menge Kosten.

 

Die staatlichen Studentenhilfe beträgt pro Semester ca. 3300 (geschenkt)

 

Außerdem haben wir als Student die Möglichkeit auf ein Darlehen in Höhe von ca. 3300 pro Semester zurückzugreifen. Dieser ist mit einem festen Zinsatz von 2% vom Staat garantiert.

 

Die Rückzahlung des Darlehens beginnt erst zwei Jahre nach Arbeitsbeginn bzw. Studienabruch oder -abschluss. Dieser läuft über einen Zeitraum von maximal 10 Jahren.

 

 

 

Das Darlehen benötige ich nicht um finanziell über die Runden zu kommen. Allerdings wird mir natürlich von der Bank empfohlen, dass ich trotzdem darauf zurückgreifen soll.

 

Ihre Begründung ist, dass ich in meinem Leben nie wieder einen so günstigen Zinzsatz bekommen werde.

 

Dem stimme ich schlussendlich zu, allerdings läuft der Kredit mindestens 7-9 Jahre, bis ich mit der Zurückzahlung beginnen kann (Bachelor + Master)

 

Lohnt es sich trotzdem sich dafür zu entscheiden und das Geld auf ein Tagesgeldkonto (oder eine andere sichere Anlagemöglichkeit) zu setzen, oder soll ich die Finger davon lassen?

 

 

 

 

Ich bedanke mich im Voraus für eure Hilfe und entschuldige mich für eventuell falsche Ausdrücke oder das falsche Unterforum.

 

MfG

 

 

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John Silver

Hallo Swordfish,

 

willkommen im Forum.

 

Antwort vor Steuern: Ja.

 

Anwort nach Steuern: kommt drauf an, da kenne ich leider nicht die luxemburgischen Modalitäten bezüglich Kapitalertragsteuerhöhe, Freibeträgen und Einkommensteuersätzen und Einkommensteuerfreibeträgen.

Aber prinzipiell ohne Steuern zu betrachten: So lange der Zinssatz + Kosten größer als 2% ist, lohnt sich das ganze.

Du nimmst pro Semester das Darlehen auf und legst das Geld "sicher" an für die Zeit. D.h. im ersten Semester für 8,5 Jahre (oder so, wie es fällig wird), im zweiten Semester für 8 Jahre, im dritten für 7,5 Jahre und so weiter.

Man müßte aber auch wissen, ob das Darlehen gesamtfällig wird, oder monatlich oder halbjährlich etc. Oder vielleicht gibt es auch einen Abschlag wenn man das Darlehen auf einen Schlag zurück zahlt?

 

Da mußt Du Dich mal kundig machen wie die Modalitäten sind.

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Swordfish_90

Hallo,

 

Danke für deine schnelle und informative Antwort.

 

Bezüglich des Studentendarlehens kenne ich mich nicht mit den möglichen Steuernachlässen aus. Ich werde das aber auf jedenfall bei meiner Bank nachfragen.

 

Die Zurückzahlung des Darlehens erfolgt monatlich, man kann aber auch den gesamten Betrag (oder sonstige beliebige Summen) auf einmal zurückzahlen. Allerdings erhällt man keinen Abschlag. (Ich hatte vor meiner Arbeit bereits ein Semester studiert und ebenfalls ein Darlehen aufgenommen. Die Bank war nicht sonderlich froh darüber, als ich mein Darlehen damals auf einen Schlag zurückbezahlen wollte)

 

Ich sollte das Geld dann für einen festen Zeitraum und Zinsatz anlegen?

 

 

 

 

Danke,

 

MfG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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John Silver

Hallo,

Danke für deine schnelle und informative Antwort.

Bezüglich des Studentendarlehens kenne ich mich nicht mit den möglichen Steuernachlässen aus. Ich werde das aber auf jedenfall bei meiner Bank nachfragen.

 

Die Zurückzahlung des Darlehens erfolgt monatlich, man kann aber auch den gesamten Betrag (oder sonstige beliebige Summen) auf einmal zurückzahlen. Allerdings erhällt man keinen Abschlag. (Ich hatte vor meiner Arbeit bereits ein Semester studiert und ebenfalls ein Darlehen aufgenommen. Die Bank war nicht sonderlich froh darüber, als ich mein Darlehen damals auf einen Schlag zurückbezahlen wollte)

 

Ich sollte das Geld dann für einen festen Zeitraum und Zinsatz anlegen?

Danke,

MfG

Hallo Swordfish,

 

um das vielleicht noch ein wenig deutlicher zu machen:

DU MUSST(!) drei wichtige Dinge klären:

Wann bekommst Du das Geld genau?

Und wann mußt Du das Geld genau wieder auszahlen?

Wie werden Kapitalerträge in Luxenburg behandelt?

 

Um den Ertrag zu berechnen muss man außerdem wissen, ob Du Zinsen auf das Darlehen und ggf. auch auf die Zinsen selber zahlst und wann genau die Verzinsung anfängt.

 

Wenn Du keine Kapitalertragssteuer zahlst oder falls Deine jährlichen Erträge unter dem luxemburger Freistellungsbetrag liegen wäre ggf. folgendes die Idee:

 

Du zahlst pro Semester 2% Zinsen. Du legst das Geld fest an und erhälst einen Zins der höher als 2% ist (für ca. 8 Jahre derzeit ca. 3,6% in Deutschland).

D.h. Du erzielst einen Zinsüberschuss.

 

Ob Du das Geld fest anlegst oder nicht mußt Du wissen.

Aber Du gehst bei Tagesgeld ein Zinsänderungsrisiko ein.

Tagesgeld wird zur Zeit mit ca. 2% bis 2,5% verzinst in Deutschland. Es besteht also ein Risiko, dass Du unter 2% erhälst und dann bei dem Kredit zuzahlst.

 

Deshalb würde ich das Geld fest anlegen. Dann gehst Du wahrscheinlich ein geringeres Risiko ein und erhälst wahrscheinlich absolut einen höherern durchschnittlichen Zins (Falls sich die Zinskurve nicht invers verhält).

 

Du mußt oder solltest aber ganz genau wissen, wann das Geld wie fällig wird! Ansonsten kannst Du die Anlagezeiträume nicht richtig managen.

 

Die Zahlungsströme sehen aber Beispielhaft(!) so aus:

Im ersten Halbjahr erhälst Du 3.300 und legst das Geld für 8 Jahr zu 3% an.

(Derzeit ist es in Deutschland mehr, aber dafür später vielleicht weniger. 3% sind jedenfalls konservativer gerechnet als 3,5% oder 4%. Den 3% liegt die Idee zugrunde, dass selbst ein halbjährliches Sinken des Zinses noch zu einer Rendite in der Nähe von 3% kontinuierlich führt).

 

Nach 8 Jahren mußt Du diese erste Rate zurückzahlen inklusive Zinsen von 2%.

Im zweiten Halbjahr erhälst Du wieder 3.300 und legst das Geld wieder 8 Jahre zu 3% an und hast für diese 8 Jahre einen Zinsaufwand zu 2%.

usw.

Im Beispiel beträgt Deine Marge also 1% auf 8 Jahre. Hört sich nicht doll an, ist aber gar nicht so schlecht und leichtverdientes Geld, hier im Beispiel 5.631(!) (siehe Bild).

 

post-15487-0-84228600-1347652873_thumb.jpg

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Swordfish_90

Hallo,

 

 

 

 

Vielen Dank für deine ausführlich Erklärung. Ich werde mich über die notwendigen Bedingungen noch informieren. Du hast mir sehr weitergeholfen! :)

 

 

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checker-finance

Guten Tag,

 

 

 

 

Nach einem relativ interessanten Arbeitsjahr bei einer luxemburgischen Bank, habe ich mich entschieden wieder auf die Universität zu gehen und mein Mathematikstudium zu beginnen.

 

Meine Frage ist eigentlich recht simpel (ich hoffe, ich habe das richtige Unterforum ausgewählt), allerdings fehlt mir das nötige langfristige Verständnis um die richtige Entscheidung treffen zu können.

 

 

 

 

Folgende Situation:

 

Ich bin 22 Jahre alt und wohne noch bei meinen Eltern in Luxemburg und besuche auch die luxemburgische Universität. Somit entfallen eine menge Kosten.

 

Die staatlichen Studentenhilfe beträgt pro Semester ca. 3300 (geschenkt)

 

Außerdem haben wir als Student die Möglichkeit auf ein Darlehen in Höhe von ca. 3300 pro Semester zurückzugreifen. Dieser ist mit einem festen Zinsatz von 2% vom Staat garantiert.

 

Die Rückzahlung des Darlehens beginnt erst zwei Jahre nach Arbeitsbeginn bzw. Studienabruch oder -abschluss. Dieser läuft über einen Zeitraum von maximal 10 Jahren.

 

 

 

Das Darlehen benötige ich nicht um finanziell über die Runden zu kommen. Allerdings wird mir natürlich von der Bank empfohlen, dass ich trotzdem darauf zurückgreifen soll.

 

Ihre Begründung ist, dass ich in meinem Leben nie wieder einen so günstigen Zinzsatz bekommen werde.

 

Dem stimme ich schlussendlich zu, allerdings läuft der Kredit mindestens 7-9 Jahre, bis ich mit der Zurückzahlung beginnen kann (Bachelor + Master)

 

Lohnt es sich trotzdem sich dafür zu entscheiden und das Geld auf ein Tagesgeldkonto (oder eine andere sichere Anlagemöglichkeit) zu setzen, oder soll ich die Finger davon lassen?

 

 

 

 

Ich bedanke mich im Voraus für eure Hilfe und entschuldige mich für eventuell falsche Ausdrücke oder das falsche Unterforum.

 

MfG

 

 

Ich meine auch, dass das interessant klingt. Zu 2% würde ich auch jederzeit Kredit aufnehmen. Die interessantesten Fragen spielen aber tatsächlich im für Dich geltenden Steuerrecht. besonders gut wäre es, wenn Du Kreditkosten von der Einkommenssteuer abziehen könntest. Das würde die Nachsteuerrendite noch erhöhen.

 

ich würde empfehlen, dass Du Dich aber auch nochmal vergewisserst, dass die Inanspruchnahme des Studentendarlehens auch möglich ist, wenn man gleichzeitig Kapital anlegt. Wenn das Modell nämlich so funktioniert, dann ist das eine groteske Verschwendung von Steuergelder und zeigt mal wieder, dass man dem gierigen Staat kein Geld in die Hände geben darf - Staaten können einfach nicht mit Geld umgehen. Moralische Skrupel wären aber nicht angebracht. im Gegenteil: Wenn der Staat so eine Steuergeldverschwendung ermöglicht, dann ist es geradezu eine moralische Pflicht, dass maximal auszunutzen.

 

Sollte das Modell also vergaberechtlich und steuerrechtlich funktionieren, würde ich - wenn ich Dein Arbeitgeber wäre Dich feuern bzw. nicht einstellen, wenn Du als Mathematiker das nicht machst.

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Swordfish_90

Guten Abend,

 

 

 

 

Ich behaupte jetzt mal, dass es leider möglich ist, das Darlehen aufzunehmen und es sofort langfristig anzulegen. (Schließlich hat die Bank auch etwas davon)

 

Es wird nicht kontrolliert, wofür das Geld schlussendlich ausgegeben wird.

 

 

 

 

Ich bin mir relativ sicher, dass ich das Darlehen aufnehmen werde und das Geld investieren werde. Danke für eure Hilfe.

 

 

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mo-ca

Ich würde hier dennoch einen Zweifel streuen wollen. In Deutschland ist es so, dass du für deine Ausbildungsförderung deine finanzielle Situation offenlegen musst und diese gegen gerechnet wird. Ich kann mir bei Leibe nicht vorstellen, dass Luxemburg hier _jedem_ der studieren will 3300 schenkt und gleichzeitig für 2% 3300 gibt. Vielleicht fragst du besser in der Hochschule noch einmal nach, an welche Bedingungen diese Förderungen geknüpft sind.

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