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Christian1976

Passiv investieren und "Timing"

Empfohlene Beiträge

Christian1976

Hallo!

 

Kurze (Anfänger-)Frage an die Passiv-Investoren hier im Forum: Timing ist genau wie Picking beim Investieren nicht sinnvoll, da alles Bekannte sowieso schon eingepreist ist, korrekt?

 

D.h, ihr würdet auch jetzt Euro-Staats- und Unternehmensanleihen ins RK2 Depot packen, ganz genau wie schon vor z.B. fünf Jahren, inkl. Griechenland und co.? Oder lässt sich Eurer Ansicht nach ein temporäres (aus)-Selektieren bestimmter Assetklassen mit einer sauberen passiven Investmentstratgie und einem Glauben an effiziente Märkte vereinbaren?

 

Hintergrund: ich überlege, wie ich am besten ein passives RK2 Depot zusammenstelle, und ob ich mich da nun von der aktuellen Situation in Europa (hohe Staatsschulden/niedrige Zinsen/Inflationsängste/Euro "in Gefahr") überhaupt beeinflussen lassen sollte.

 

Mein "Gefühl" wäre ja, dass sich das Risikoprofil bei solchen Anleihen geändert hat, und die dann eher RK3 wären und deswegen jetzt gerade mal nicht in mein RK2-Anleihenportfolio gehören. Aber andererseits ist die Passiv-Idee ja, den Markt möglichst breit, ausgewogen und konstant über die Zeit abzudecken - und da wär das dann eben auch jetzt mit dabei.

 

Bin gespannt auf Eure Meinung, vielleicht ist es ja ganz einfach. Ich würde es gerne besser verstehen.

 

Gruß Christian

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Anleger Klein

D.h, ihr würdet auch jetzt Euro-Staats- und Unternehmensanleihen ins RK2 Depot packen, ganz genau wie schon vor z.B. fünf Jahren, inkl. Griechenland und co.? Oder lässt sich Eurer Ansicht nach ein temporäres (aus)-Selektieren bestimmter Assetklassen mit einer sauberen passiven Investmentstratgie und einem Glauben an effiziente Märkte vereinbaren?

 

Griechenland ist sicher nicht mehr RK2, bei den anderen "Südschuldenstaaten" würde ich das auch behaupten...man wird hier im Forum wohl genau so viele Meinungen dafür wie dagegen finden, aber wenn eine Bundesanleihe mit drei Jahren Restlaufzeit klick nur noch eine Rendite von nahe null bietet dürfte sie in meinem Depot gerne fehlen, bis diese Anlageklasse wieder attraktiv wird würde ist stattdessen zu Festgeld ähnlicher Laufzeit greifen (mit Summe unterhalb der jeweiligen Sicherungsgrenze des Instituts).

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BarrenWuffet
· bearbeitet von BarrenWuffet

Kurze (Anfänger-)Frage an die Passiv-Investoren hier im Forum: Timing ist genau wie Picking beim Investieren nicht sinnvoll, da alles Bekannte sowieso schon eingepreist ist, korrekt?

Ja.

 

Aber andererseits ist die Passiv-Idee ja, den Markt möglichst breit, ausgewogen und konstant über die Zeit abzudecken - und da wär das dann eben auch jetzt mit dabei.

Bin gespannt auf Eure Meinung, vielleicht ist es ja ganz einfach. Ich würde es gerne besser verstehen.

Schmeiß einfach die Corporate Bonds raus - sowohl IG als auch HY - und behalte den A0RFFT und den A1JJTV. Das reicht.

 

 

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ceekay74
· bearbeitet von ceekay74

Kurze (Anfänger-)Frage an die Passiv-Investoren hier im Forum: Timing ist genau wie Picking beim Investieren nicht sinnvoll, da alles Bekannte sowieso schon eingepreist ist, korrekt?

Ja.

 

Nein. Mit einer Verteilung des (hohen) Anfangsbetrages auf einen begrenzten Zeitraum und eine begrenzte Anzahl von Transaktionen erreichst Du zwar nicht den optimalen Zeitpunkt, verringest aber das Risiko bei einer Übertreibung bzw. kurz vor einer Korrektur des Marktes einzusteigen.

 

Anhänger der EMH sehen das naturgemäß anders.

 

 

Schmeiß einfach die Corporate Bonds raus - sowohl IG als auch HQ - und behalte den A0RFFT und den A1JJTV. Das reicht.

 

Ich würde die Hauptquartiere von Unternehmen nicht rausschmeißen. Siehe auch hier: KLICK

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Dagobert

 

Ja.

 

Nein. Mit einer Verteilung des (hohen) Anfangsbetrages auf einen begrenzten Zeitraum und eine begrenzte Anzahl von Transaktionen erreichst Du zwar nicht den optimalen Zeitpunkt, verringest aber das Risiko bei einer Übertreibung bzw. kurz vor einer Korrektur des Marktes einzusteigen.

 

Anhänger der EMH sehen das naturgemäß anders.

 

 

und was machst Du wenn die Übertreibung und/oder Korrektur erst nach dem begrenzten Zeitraum, in dem Du Deine Ankäufe getätigt hast, stattfindet? Das Verteilen über einen begrenzten Zeitraum ist nur was für das gute "Bauchgefühl" und hat nichts mit Risiko-Management zu tun. Erst wenn man Einstiegs-Kriterien (Indikatoren) definiert und nach ihnen handelt, könnte daraus was werden.

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BarrenWuffet

Nein. Mit einer Verteilung des (hohen) Anfangsbetrages auf einen begrenzten Zeitraum und eine begrenzte Anzahl von Transaktionen erreichst Du zwar nicht den optimalen Zeitpunkt, verringest aber das Risiko bei einer Übertreibung bzw. kurz vor einer Korrektur des Marktes einzusteigen.

 

Anhänger der EMH sehen das naturgemäß anders.

Niemand - auch ich nicht - würde dem TO empfehlen alles auf einmal zu investieren. Obwohl 45.000 für RK2 noch recht übersichtlich sind. Wenn, dann sollte man die Transaktionen so splitten, dass man die Transaktionskosten minimiert. Dann sollte man aber auch über mehrere Monate verteilt einsteigen. Ich bezweifele zwar, dass das viel bringt. Ich spreche hier zwar keine Empfehlung aus, aber ich selbst würde alles auf einmal in die genannten zwei ETFs investieren. Wann ist Krise, wann ist die Krise vorbei, stehen wir vor einer Übertreibung oder nicht? Keiner weiß es. Warum also nicht vollständig investiert sein? Mit dem Splitting lässt sich das Risiko jedenfalls nicht signifikant reduzieren.

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Flemme

Es gibt einen guten Grund es mit dem Investieren langsam anzugehen. Und der hat gar nichts mit dem Glauben an irgendwelche Effizienzthesen zu tun. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich deine Einschätzung noch ändern wird, wieviel Risiko du verträgst und in welche Assetklassen du investiert sein möchtest.

 

Risikominimierung einfach nur durch zeitliche Streckung des Einsteigens ist jedenfalls, da schliesse ich mich Dagobert an, nicht sinnvoll. Wenn dir das Risiko beim Einstieg zu gross ist dann sollte es dir auch zu gross beim Halten sein. Letztlich sagst du damit, dass dir eine konstante Assetallokation sowieso nicht schmeckt.

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Squirrel

Es gibt einen guten Grund es mit dem Investieren langsam anzugehen. Und der hat gar nichts mit dem Glauben an irgendwelche Effizienzthesen zu tun. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich deine Einschätzung noch ändern wird, wieviel Risiko du verträgst und in welche Assetklassen du investiert sein möchtest.

 

Das ist genau der Punkt. Wenn es erst mal "rauf und runter" geht, zeigen sich

bei einigen Leuten die Nerven. Und das wäre nicht das erste mal hier...

Wenn man damit nicht klar kommt, sollte man es lassen.

 

Langsam an die Sache ran gehen. Es ist ohne Netz und doppelten Boden.

Wenn die Kohlen weg sind, kommense nicht wieder.

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ceekay74
· bearbeitet von ceekay74

Das Verteilen über einen begrenzten Zeitraum ist nur was für das gute "Bauchgefühl" und hat nichts mit Risiko-Management zu tun.

 

Meine leider etwas unpräzise Äußerung sollte nicht als Risiko-Management verstanden werden. Ein zeitliche Verteilung der Anfangsinvestition senkt natürlich nicht das Risikoprofil der Asset Allokation, wohl aber die mögliche mentale Belastung eines suboptimalen Investitionszeitpunktes. Wer seine Anlageentscheidungen allerdings vollkommen frei von absoluten Beträgen und "zwischenzeitlichen" Verlusten 100%ig rational anhand langfristig positiver Erwartungswerte trifft, kann natürlich auch 160 TEUR nächsten Montag in ETFs umsetzen.

 

D.h, ihr würdet auch jetzt Euro-Staats- und Unternehmensanleihen ins RK2 Depot packen, ganz genau wie schon vor z.B. fünf Jahren, inkl. Griechenland und co.? Oder lässt sich Eurer Ansicht nach ein temporäres (aus)-Selektieren bestimmter Assetklassen mit einer sauberen passiven Investmentstratgie und einem Glauben an effiziente Märkte vereinbaren?

 

Der von Dir aufgeführte iShares Euro Corporate ETF weist aktuell eine Effektivverzinsung (YTM) von 2,61% vor Kosten bei einer modifizierten Duration von 4,06 und einer Restlaufzeit von 4,69 Jahren aus. Wenn Dir die Risikoprämie für das eingegangene Risiko adäquat erscheint, spricht nichts gegen ein Investment. Ich selektiere bei dieser Kombination von YTM und (modifizierter) Duration aber lieber aus.

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BarrenWuffet
Für die iShares Rentenprodukte ist die Rendite bis Fälligkeit lediglich als Hinweis zu verstehen, da viele der den iShares Produkten zugrunde liegenden Anleihen nicht bis zur Fälligkeit gehalten werden. Die Rendite bis Fälligkeit wird auch als Rückzahlungsrendite bezeichnet.

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ceekay74

Der Index bietet Zugang zu in Euro denominierten Unternehmensanleihen mit Investment Grade, die von Industrieunternehmen, Versorgern oder Finanzunternehmen emittiert wurden und in den Märkten der Eurozone börsennotiert sind. Der Index enthält ausschließlich Rentenpapiere mit einer Restlaufzeit von mindestens einem Jahr und einem mindestens ausstehenden Volumen von 300 Millionen Euro.

 

 

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BarrenWuffet

Wir haben uns also gegenseitig unsere Fähigkeiten bewiesen STRG-C und STRG-V zu drücken. :thumbsup: Dann wäre das schon mal geklärt. ^_^

 

PS: Ich habe das mit der Restlaufzeit wohl gelesen.

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Squirrel
· bearbeitet von Squirrel

D.h, ihr würdet auch jetzt Euro-Staats- und Unternehmensanleihen ins RK2 Depot packen, ganz genau wie schon vor z.B. fünf Jahren, inkl. Griechenland und co.? Oder lässt sich Eurer Ansicht nach ein temporäres (aus)-Selektieren bestimmter Assetklassen mit einer sauberen passiven Investmentstratgie und einem Glauben an effiziente Märkte vereinbaren?

 

Der von Dir aufgeführte iShares Euro Corporate ETF weist aktuell eine Effektivverzinsung (YTM) von 2,61% vor Kosten bei einer modifizierten Duration von 4,06 und einer Restlaufzeit von 4,69 Jahren aus. Wenn Dir die Risikoprämie für das eingegangene Risiko adäquat erscheint, spricht nichts gegen ein Investment. Ich selektiere bei dieser Kombination von YTM und (modifizierter) Duration aber lieber aus.

 

Ein Sparbrief bei der Ing-Diba bringt (gerade eben nachgesehen) auf fünf Jahre angelegt 2,75% p.a.

"Garantiert" und mit deutscher Einlagensicherung. Es gibt sicher bessere Beispiele.

Für Rentenfonds ist das Umfeld derzeit ungünstig. Deswegen muss man jetzt nicht mit Euro-Staatsanleihen zocken (ohnehin vorher

ausländische Quellensteuer-Problematik klären).

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ceekay74

Wir haben uns also gegenseitig unsere Fähigkeiten bewiesen STRG-C und STRG-V zu drücken. :thumbsup: Dann wäre das schon mal geklärt. ^_^

 

PS: Ich habe das mit der Restlaufzeit wohl gelesen.

 

 

Dann könntest Du ja Dein Zitat noch um einen Kommentar ergänzen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, was Du damit genau sagen wolltest.

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BarrenWuffet

Dann könntest Du ja Dein Zitat noch um einen Kommentar ergänzen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, was Du damit genau sagen wolltest.

Mal abgesehen davon, dass ich ihm sowieso von Unternehmensanleihen abgeraten habe, steht in dem Zitat genau das drin, was ich sagen wollte. Der ETF rentiert z.Z. mit 4,32%. Glaskugel immer noch in Reparatur, daher keine Vorhersage meinerseits zu möglichen Zinsänderungsrisiken.

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ceekay74

Der ETF rentiert z.Z. mit 4,32%.

 

[ironie an]

Warum ziehst Du zur Beurteilung des ETFs die 4,32% laufende Rendite (Current Yield) heran? Nimm doch direkt den Durchschnittskupon, der ist mit 4,62% ja noch einmal besser...

[ironie aus]

 

Spass beiseite: Nur Effektivverzinsung (YTM), Restlaufzeit und ggfs. modifizierte Duration haben (neben dem Emittentenrisiko) eine Aussagekraft, egal ob nun beim ETF oder einer einzelnen Anleihe.

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BarrenWuffet

Der ETF rentiert z.Z. mit 4,32%.

 

[ironie an]

Warum ziehst Du zur Beurteilung des ETFs die 4,32% laufende Rendite (Current Yield) heran? Nimm doch direkt den Durchschnittskupon, der ist mit 4,62% ja noch einmal besser...

[ironie aus]

 

Spass beiseite: Nur Effektivverzinsung (YTM), Restlaufzeit und ggfs. modifizierte Duration haben (neben dem Emittentenrisiko) eine Aussagekraft, egal ob nun beim ETF oder einer einzelnen Anleihe.

Das hatten wir doch schonmal? YTM bei Anleihen, die gar nicht bis zum Ende gehalten werden...ebenso die Sache mit dem Zinsänderungsrisiko...

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