RandomWalker August 16, 2012 Unlängst hat der legendäre Bond - Investor Bill Gross das Ende der dreißigjährigen Anleihenhausse ausgeblasen. Und in der Tat bleiben bei Renditen von 1 - 2 % p.a. bei zehnjährigen Staatsanleihen alle Wünsche auf Rendite offen. Doch auch der Aktienmarkt ist keineswegs mehr günstig bewertet. Gemessen am KGV10 (KGV mit den Gewinnen der letzten zehn Jahre) sind sowohl S&P 500 (21,14) wie auch der Euro Stoxx 50 (19,29) nicht gerade günstig bewertet. Was uns bevorsteht dürfte den wenigsten Investoren gefallen. Staaten die mehr als 7 Prozent für ihre Anleihen bezahlen müssen gelten heutzutage als bankrott und bei einer niedrigeren Rendite gleicht man nach Steuern nicht einmal die Inflation aus. Auch die Aktienmärkte haben in den letzten 15 Jahren kaum Notierungen gezeigt die ein historisch betrachteter günstier Einstiegszeitpunkt gewesen wären. Demzufolge müssen sich Investoren wohl auf ein New Normal, niedrigere Renditen in allen Anlageformen gefasst machen? Was haltet Ihr vom New Normal? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TaurusX August 16, 2012 Na diesem etwas älterem Bericht von 2007, scheint 19-21 noch nicht so tragisch zu sein http://www.finanzen.net/nachricht/fonds/KGV10-oder-wie-man-15-Jahre-vorausblickt-105176 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 August 16, 2012 Na diesem etwas älterem Bericht von 2007, scheint 19-21 noch nicht so tragisch zu sein Hier der Link zu der aktuellen Auswertung für den US-Markt (S. 15 im PDF): http://starcapital.d...7_Starpoint.pdf Das KGV10 ist per Ende April 2012 immer noch deutlich über den Median und der US-Markt liegt am oberen Ende des Fair-Value-Bandes. Lange Aufwärtsbewegungen sind zumindest im vergangenen Jahrhundert von einem KGV10 von um die 10 oder weniger gestartet. Danach wäre eine Halbierung der Kurse erforderlich - oder eine Verdopplung der Gewinne ohne Kursveränderung. Was haltet Ihr vom New Normal? Die Aktienmärkte schwanken gewöhnlich im 20-Jahres-Rhythmus zwischen einer starken Aufschwungphase und einer Konsolierungsphase. Manchmal dauert es auch 23 Jahre (Konsolidierung 1980-1982) oder die Hausse ist so euphorisch, dass sie schon nach 10 Jahren vorbei ist (1920-1929). Aber der Grundrhytmus ist seit ungefähr 130 Jahren relativ gleichbleibend. Insofern hätten wir diesem Zyklus zufolge noch ein hartes Jahrzehnt vor uns. Es gibt zwei weitere Aspekte die für die Fortsetzung dieser Entwicklung sprechen: a ) Die Fed-Studie zu den Folgen der Demografie für den Aktienmarkt in den USA, die eine weitere Halbierung des KGVs bis 2025 nahelegt. b ) Die Verdauung der Schuldenexzesse, die durchaus noch 10 oder 15 Jahre in Anspruch nehmen könnte. Siehe dazu auch http://wirtschaftsbl...=/home/index.do und http://www.wertpapie...ndpost&p=767521 c ) Die wachsende Unsicherheit, die aus dem Auslaufen eines jahrzehntelangen optimalen Umfeldes für Kapitalanlagen entsteht. Die erste Erschütterung war der Lehman-Zusamenbruch. Die zweite ein unerwarteter Schuldenschitt innerhalb der Eurozone bei Staatsanleihen, die noch vor 5 Jahren als völlig sicher galten. Das wichtigste Schmiermittel der Wirtschaft ist Vertrauen. Und das wurde kräftig erschüttert. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass die nächsten 10 oder vielleicht auch 15 Jahre für Anleger sehr schwierig und vermutlich auch recht unerfreulich werden. Renditen sind nicht gleichverteilt über die Zeit. Nach 30 Jahren mit Traumerträgen, die auf Pump finanziert wurden, müssen wir jetzt möglicherweise ein Jahrzehnt oder länger Schwarzbrot ohne Butter essen. Das sollte einen aber nicht abhalten, trotzdem für eine bessere Entwicklung offen zu sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 August 17, 2012 · bearbeitet August 17, 2012 von Fondsanleger1966 Passend dazu: http://www.capital.d...aign=2012_08_17 -> v.a. der letzte Absatz! EDIT: Und noch eine abweichende Meinung zum Thema: http://www.capital.de/finanzen/:Kenneth-Rogoff--Die-Aera-der-Niedrigzinsen-ist-endlich/100047133.html?nv=i1233-r3&link_position=8&utm_source=newsletter&utm_medium=investor_nl&utm_campaign=2012_08_17&link_position=8&utm_source=newsletter&utm_medium=investor_nl&utm_campaign=2012_08_17 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Physiker August 17, 2012 Hier der Link zu der aktuellen Auswertung für den US-Markt (S. 15 im PDF): http://starcapital.d...7_Starpoint.pdf Das KGV10 ist per Ende April 2012 immer noch deutlich über den Median und der US-Markt liegt am oberen Ende des Fair-Value-Bandes. Lange Aufwärtsbewegungen sind zumindest im vergangenen Jahrhundert von einem KGV10 von um die 10 oder weniger gestartet. Danach wäre eine Halbierung der Kurse erforderlich - oder eine Verdopplung der Gewinne ohne Kursveränderung. Den Fonds werde ich mir auf jedenfall mal genauer anschauen. Finde den Ansatz schon mal sehr interessant. a ) Die Fed-Studie zu den Folgen der Demografie für den Aktienmarkt in den USA, die eine weitere Halbierung des KGVs bis 2025 nahelegt. Siehst du das auch so kritisch? Die Situation zwischen Mitte der 60iger bis Mitte der 80iger ist doch anders als heute. Ohne es nun genau zu wissen: War damals die Wirtschaft der USA nicht viel stärker von der Binnennachfrage abhängig als heute? Würde das dann aber nicht bedeuten, dass man die Demographie der für die USA relevanten Exportländer berücksichtigen müsste? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 August 17, 2012 a ) Die Fed-Studie zu den Folgen der Demografie für den Aktienmarkt in den USA, die eine weitere Halbierung des KGVs bis 2025 nahelegt. Siehst du das auch so kritisch? Grundsätzlich schon, aber ich mache meine Anlagestrategie nicht allein von einer solchen Entwicklung abhängig. Die Amis sorgen sehr viel privat und betrieblich vor. Dass es zu einem Abschmelzen dieser Gelder im Ruhestand kommen wird, ist meiner Meinung nach unvermeidbar. Ob ausländische Investoren diese Lücke kompensieren werden, muss man abwarten. Aber für wahrscheinlicher halte ich, dass sich das US-KGV nach den Mustern der vergangenen 110 Jahre entwickeln wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RandomWalker August 19, 2012 · bearbeitet August 19, 2012 von RandomWalker Weiteres interessantes Zitat von Bill Gross zum New Normal: "Ausgehend von einer Anleiherendite von zwei Prozent und einer Nominalrendite von vier Prozent für Aktien, würde ein diversifiziertes Anlageportfolio eine Nominalrendite von drei Prozent ergeben, was um die Inflationsrate bereinigt nahezu null ergebe." so seine Zukunftserwartung für das 21. Jahrhundert. Quelle: http://www.fondsprofessionell.de/news/aktuelle-news/nid/pimco-chef-der-aktienkult-koennte-bald-vorbei-sein/gid/1004766/?tx_fp_pi1%5Bref%5D=4 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cairol August 19, 2012 "New Normal" erinnert mich an den Spruch: " Dieses Mal ist alles anders"... Habe mir die Primärquellen bzgl. seiner Aussagen angesehen und verstehe nicht, woher er seine Prognosesicherheit für seine Thesen ableitet. Aus der Perspektive einer optimalen Selbstvermarktung aber ein toller Begriff, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Selbst wenn es das "New Normal" gäbe, sollte dies relativ wenig Auswirkung auf das Anlageportfolio haben. Wenn es keine Anlagealternativen zu Aktien/Renten gibt, die risikoadjustiert mehr als das "New Normal" bringen, so muss man sich mit der geringeren Rendite abfinden (in der Gewissheit, dass keine besseren zu erzielen sind). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag