many Juli 23, 2012 · bearbeitet Juli 23, 2012 von many Erstmal ein herzliches "Hallo" aus Österreich! Ich lese schon länger still in diesem Forum mit, möchte mich nun aber in diesen Thread miteinbringen, da ich aktuell vor einer ähnlichen Situation stehe, wie der Eröffner dieses Themas. Kurz zu meiner Person: Ich bin 24 Jahre jung, selbstständig und möchte mich um meine Zukunftsvorsorge ab sofort selbst kümmern. Reserven auf einem Tagesgeldkonto sind vorhanden, Versicherungen (Berufsunfähigkeit, Unfall etc.) ebenso - lediglich keine Pensionsvorsorge, ausser die staatliche natürlich. Das hat jedoch einen Grund: Die in Österreich staatliche geförderte Pensionsvorsorge über private Versicherungsgesellschaften (ähnliche Riester) ist seit der Kürzung der staatlichen Prämie noch uninteressanter geworden, weshalb ich sie stillgelegt habe. Das bislang einbezahlte Kapital werde ich dort liegen lassen, da ich bei frühzeitiger Auflösung bis zu 40% verliere und das ist es mir nicht wert. Kürzlich hatte ich aus diesem Grund zwei Versicherungsberater im Haus, die mir eine fondsgebundene Lebensversicherung mit Kapitalgarantie (Eingezahlte Summe minus Kosten der Versicherung und Versicherungssteuer am Ende der Laufzeit) angeboten haben. Sprich: Im schlimmsten Fall (der vermutlich zu 99% nicht eintreten wird, erhalte ich nicht einmal ganz das zurück, als wenn ich 41 Jahre lang, 100 Euro auf ein besser verzinstes Taggeldkonto gelegt hätte). Nachdem ich mir das Ganze mal wirklich genau angesehen habe, bin ich zum Entschluss gekommen, dass das selbst sicherlich auch machbar ist mit Fonds - obwohl in Österreich dafür die KEST (Kapitalertragssteuer) fällig wird. Immerhin hätte ich bei der fondsgebundenen Lebensversicherung bei einer angenommenen Performance von "nur" 3% pro Jahr erst nach 20 Jahren ein Plus gemacht (Anlagedauer 41 Jahre), das ist meiner Meinung nach jedoch ein Todesstoss für das Produkt. Deshalb habe ich mich im Forum und im Internet schon längere Zeit ein bisschen eingelesen, benötige dennoch ein wenig Hilfe bei meinen Entscheidungen, vor allem da ich noch ein paar Fragen zur steuerlichen Situation habe, die mir vielleicht jemand beantworten kann. Geplant ist eine monatliche Ansparsumme zwischen 70 bis 100 Euro inkl. jährlicher Anpassung um 2%. Die monatliche Rate könnte - je nach Entwicklung - natürlich auch von Jahr zu Jahr erhöht werden, kann ich derzeit allerdings nicht "vorhersagen". Ich würde mich als "Wachstum"-Typ beschreiben. Ich bin gerne bereit, auch wenn es um meine Pension geht, ein Risiko einzugehen, und dafür eine höhere Rendite zu erzielen. Allerdings will ich einen Totalverlust ausschliessen - Schwankungen von bis zu 15% würde ich allerdings akzeptieren. Zum Ende der Laufzeit (geplant hätte ich zwischen 30 und 40 Jahren), muss man sowieso in sicherere Investments umschichten. Prinzipiell kommen für mich der genannte ARERO-Fonds und der ETF Portfolio Global in Frage, allerdings sind in Österreich bei keinem Broker eine der beiden genannten Fonds bzw. ETFs Sparplan-fähig, das heisst ich müsste mir die Fodns monatlich selbst manuell hinzukaufen, was beim ARERO schon mal nicht möglich ist, da der Preis pro Stück aktuell über der monatlichen Summe liegt. Ergo käme dann eigentlich nur ein ETF in Frage, vor allem weil die Gebühren da auch billiger wären, wobei 9,99 Euro (OTC-Handel) pro Kauf meiner Meinung nach auch sehr teuer sind. Ausserdem stelle ich mir die Frage, wie es steuerlich für mich aussieht: Muss ich die ETFs selbst versteuern, oder übernimmt das der Broker für mich? Zumindest bei inländischen Fonds scheinen das die Broker in Österreich selbst zu machen, im Internet habe ich jedoch bislang keinen einzigen Depot-Vorschlag gefunden, in dem ein österreichischer Fonds vorkam. Ergo macht das die Sache für mich extrem schwierig. Soweit einmal die Details von meiner Seite. Nun würde ich mich freuen, die ein oder anderen Ideen aus dem Forum zu erhalten! Bis hoffentlich bald und schon mal Danke im Voraus. Nachfolgend noch die Infos in "Kurzform" in übersichtlicher Reihenfolge: 1. Erfahrungen mit Geldanlagen Tagesgeld, Fonds (kurzfristige Anlagen) 2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (ISIN angeben) Derzeit keine. 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage Eine Stunde pro Woche in etwa. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Wie erwähnt, bin ich gerne bereit ein etwas größeres Risiko einzugehen, um zumindest eine Rendite von etwa 6-8% pro Jahr zu erhalten. Ich weiß, in die Zukunft kann keiner sehen! Jedenfalls muss mindestens die Inflation gefressen werden. Über meine Fondsanlage 1. Anlagehorizont ca. 30 - 40 Jahre 2. Zweck der Anlage Altersvorsorge 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Sparplan 4. Anlagekapital Durch Sparplan ja eig. hinfällig, da keine Einmalanlage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Juli 23, 2012 · bearbeitet Juli 23, 2012 von Schinzilord Hi many! Ich habe deinen Beitrag mal ausgegliedert und einen eigenen Thread aufgemacht. So erhältst du bestimmt mehr Aufmerksamkeit und der andere Thread wird übersichtlicher. Ich bitte dich, deine eh schon umfangreichen Angaben minimal zu ergänzen bzw. nach den Richtlinien zu sortieren (so wir es für uns übersichtlicher). Wenn du einen anderen Titel haben willst, kann ich ihn noch gerne editieren. Danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
many Juli 23, 2012 Hi many! Ich habe deinen Beitrag mal ausgegliedert und einen eigenen Thread aufgemacht. So erhältst du bestimmt mehr Aufmerksamkeit und der andere Thread wird übersichtlicher. Ich bitte dich, deine eh schon umfangreichen Angaben minimal zu ergänzen bzw. nach den Richtlinien zu sortieren (so wir es für uns übersichtlicher). Wenn du einen anderen Titel haben willst, kann ich ihn noch gerne editieren. Danke! Danke! Hatte ich auch schon überlegt. Die Infos habe ich nun nochmals kurz - wie gewünscht - als schnelle Übersicht unterhalb meines Textes dargestellt. Passt das so? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
many Juli 23, 2012 · bearbeitet Juli 23, 2012 von many Was ich noch einwerfen wollte: Da ich mein Tagesgeldkonto bei der ING-Diba in Österreich habe, warf ich natürlich auch mal einen Blick in deren Fondssparplan-Angebote, welches relativ dürftig ausfällt: https://www.ing-diba...ds/fondsauswahl Allerdings tauchen da einige Kandidaten auf, die im Forum des öfteren empfohlen werden, allen voran der Carmignac Patrimoine. Ist es sinnvoll, diesen zum Start mal zu besparen und wenn etwas mehr als 2000 Euro erreicht sind und ich mich tiefer ins Thema eingelesen habe, beginnen in EFTs umzuschichten? TER und Verwaltung sind zwar nicht gerade günstig, jedoch hätte ich den Vorteil, "nur" 2% Aufgabeaufschlag zu bezahlen, anstatt 4%. Wobei wenn ich mir die deutschen Angebote so ansehe, weint man als Österreicher schon etwas.... Weil wie gesagt, EFT-Sparpläne gibt es in Österreich noch gar nicht, ich müsste die manuell Monat für Monat ordern. Wäre zwar nicht das Problem, aber ich denke rein von den Gebühren her wird das extrem an der Rendite knabbern... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Juli 23, 2012 Hmm, ich würde mir mal eine Tabelle aufstellen mit den Kosten. Variante 1: alles auf TG ansparen, bei 1000 umschichten (oder andere Beträge, kommt auf deine Kostenbereitschaft an). Variante 2: CP als Ansparfonds benutzen, bei XX umschichten (2% AA beachten + TER evtl. noch) Variante 3: schauen, ob es z.B. bei flatex.at einen AA-rabattierten Indexfonds gibt Mein Gefühl: Bei 100 Sparrate würde ich alles bis 2% Transaktionskosten noch im Rahmen sehen (für ETFs, falls Umweg, trotzdem insgesamt 2% vom Kapital) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Juli 23, 2012 Schwankungen von bis zu 15% würde ich allerdings akzeptieren. Bei einem Weltaktienportfolio lagen der maximale Drawdown in den vergangenen Jahrzehnten aber bei bis zu 55% (gemessen am MSCI World, 09/2000-03/2003, 07/2007-03/2009). Arero kam im 2. Zeitraum auf ca 35% Minus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
many Juli 24, 2012 Schwankungen von bis zu 15% würde ich allerdings akzeptieren. Bei einem Weltaktienportfolio lagen der maximale Drawdown in den vergangenen Jahrzehnten aber bei bis zu 55% (gemessen am MSCI World, 09/2000-03/2003, 07/2007-03/2009). Arero kam im 2. Zeitraum auf ca 35% Minus. Deshalb auch im Nachhinein der Umschwung auf den Carmignac P, welcher in den letzten Jahren maximal 10% DD erreichte. Gibt's noch weitere Vorschläge, die ich mir dann eventuell durchrechnen kann? Danke schon mal für die bisherige Hilfe! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Juli 24, 2012 · bearbeitet Juli 24, 2012 von Fondsanleger1966 Bei einem Weltaktienportfolio lagen der maximale Drawdown in den vergangenen Jahrzehnten aber bei bis zu 55% (gemessen am MSCI World, 09/2000-03/2003, 07/2007-03/2009). Arero kam im 2. Zeitraum auf ca 35% Minus. Deshalb auch im Nachhinein der Umschwung auf den Carmignac P, welcher in den letzten Jahren maximal 10% DD erreichte. Der historische MDD des Pati ist aber dreifach so hoch! -30%vom 8.2.1994 bis 9.3.1995. Nach der überraschenden Zinserhöhung der Fed am 8.2.1994 brachen Aktien und Anleihen gleichermaßen ein und die EM kacken ab. Im Dezember 1994 brach dann auch noch die Tequila-Krise aus. Mexiko konnte die USD-Anbindung nicht mehr halten und der Peso stürzte ab. Das war für einen Fonds wie den Patri natürlich ein extrem schweres Umfeld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
many Juli 27, 2012 Deshalb auch im Nachhinein der Umschwung auf den Carmignac P, welcher in den letzten Jahren maximal 10% DD erreichte. Der historische MDD des Pati ist aber dreifach so hoch! -30%vom 8.2.1994 bis 9.3.1995. Nach der überraschenden Zinserhöhung der Fed am 8.2.1994 brachen Aktien und Anleihen gleichermaßen ein und die EM kacken ab. Im Dezember 1994 brach dann auch noch die Tequila-Krise aus. Mexiko konnte die USD-Anbindung nicht mehr halten und der Peso stürzte ab. Das war für einen Fonds wie den Patri natürlich ein extrem schweres Umfeld. Soweit habe ich absichtlich nicht zurück geblickt, da es in erster Linie um Ansparungen mit dem Fond für die nächsten zwei bis drei Jahre geht, danach - bis dahin sollte ich mich auch ausreichend informiert haben - ist eine Umschichtung in andere Fonds oder gar ETFs vorgesehen. Klar, der MDD könnte auch in der kurzen Zeitspanne zurückkehren - aber wie wahrscheinlich ist das? Das wird mir keiner sagen können, ich weiß. Aber höhere Renditen und geringes Risiko gibt's an der Börse nicht. Oder hast du einen Fonds, der eine ähnliche Performance abliefert und dabei den MDD über Jahre hinweg (selber Zeitraum) bei weniger % halten konnte? Schönes Wochenende! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Juli 27, 2012 · bearbeitet Juli 27, 2012 von Fondsanleger1966 Der historische MDD des Pati ist aber dreifach so hoch! -30%vom 8.2.1994 bis 9.3.1995. Nach der überraschenden Zinserhöhung der Fed am 8.2.1994 brachen Aktien und Anleihen gleichermaßen ein und die EM kacken ab. Im Dezember 1994 brach dann auch noch die Tequila-Krise aus. Mexiko konnte die USD-Anbindung nicht mehr halten und der Peso stürzte ab. Das war für einen Fonds wie den Patri natürlich ein extrem schweres Umfeld. Soweit habe ich absichtlich nicht zurück geblickt, da es in erster Linie um Ansparungen mit dem Fond für die nächsten zwei bis drei Jahre geht, danach - bis dahin sollte ich mich auch ausreichend informiert haben - ist eine Umschichtung in andere Fonds oder gar ETFs vorgesehen. Klar, der MDD könnte auch in der kurzen Zeitspanne zurückkehren - aber wie wahrscheinlich ist das? Das wird mir keiner sagen können, ich weiß. Aber höhere Renditen und geringes Risiko gibt's an der Börse nicht. Oder hast du einen Fonds, der eine ähnliche Performance abliefert und dabei den MDD über Jahre hinweg (selber Zeitraum) bei weniger % halten konnte? Schönes Wochenende! Ich halte vom Patri sehr viel und habe ihn selbst hoch gewichtet. Aber man sollte auch das (verborgene) Risiko kennen. Deshalb habe ich extra das 1994er-Szenario skizziert. Jeder muss selbst wissen, für wie wahrscheinlich er es hält. Einem solchen Szenario (Zinsen rauf, Anleihen runter, Aktien runter, EM schmieren ab) würde sich der Patri aber auch heute nur durch massive Absicherungen entziehen können. Es bleibt zu hoffen, dass Ede dazu gelernt hat und heute rechtzeitig reagieren würde. Aber höhere Renditen und geringes Risiko gibt's an der Börse nicht. Das ist ein verbreiteter Irrtum. Es gibt Ausnahmen von dieser Grundregel (Stichwort Volatilitätsanomalie). Oder hast du einen Fonds, der eine ähnliche Performance abliefert und dabei den MDD über Jahre hinweg (selber Zeitraum) bei weniger % halten konnte? Wie schon geschrieben, halte ich viel von dem Fonds und halte ihn selbst in signifikanter Gewichtung. Ich habe ihn auch schon in vergleichbarer Situation wie von Dir geschildert als Möglichkeit genannt: http://www.wertpapie...post__p__764721 Wichtig ist es allerdings, dass ein Anleger die Risiken seiner Investments realistisch einschätzt. Sonst kommt es zu massiven Enttäuschungen, wenn das Risiko (oder auch nur ein Teil von ihm) eintritt. Wie z.B. beim ETF Dachfonds P im vergangenen Jahr. Schönes Wochenende! Danke. Dir auch! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag