Karcist Juli 9, 2012 Hi Die Diskussionen über den Levdax sind schon so alt, dass ich aktuelle Meinungen zum Levdax (bzw. Leveraged ETFs generell) diskutieren möchte. Was hat sich verändert? Der EONIA Zinssatz ist zur Zeit <= dem Tagesgeldzinssatz Also das EONIA Argument ist nicht mehr zeitgemäß. Sagen wir einfachheitshalber ich kann zu dem Zinssatz Geld leihen, zu dem ich es riskfree anlegen kann. Ich konnte die meisten Argumente schon damals nicht akzeptieren. Die Pfadabhängigkeit, sehe ich für mich persönlich nicht als Nachteil, denn ich interessiere mich nicht für einen ähnlichen Verlauf wie der Dax. Der Erwartungswert ist und bleibt unabhängig vom Pfad. Er ist außerdem größer als der Erwartungswert des Dax sofern ich einen positiven Drift unterstelle. Weiterhin bin ich der Meinung Aktienkurse sind zufällig und können nicht vorhergesagt werden im Sinne der Effizienzmarkthypothese (mittelstarke Effizienz). Es gibt eine zentrale Frage, die ich mir noch nicht beantworten konnte, deshalb zweifele ich noch an der Eignung als Buy and Hold Investment. Warum hat der Dax den Levdax über die letzten 10 Jahre outperformed? Ist der Zeitraum noch zu kurz, und es handelt sich über einen temporäre schlechte Phase? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Juli 9, 2012 Die Pfadabhängigkeit, sehe ich für mich persönlich nicht als Nachteil, denn ich interessiere mich nicht für einen ähnlichen Verlauf wie der Dax. Der Erwartungswert ist und bleibt unabhängig vom Pfad. Er ist außerdem größer als der Erwartungswert des Dax sofern ich einen positiven Drift unterstelle. Meiner Meinung nach ist selbst bei positivem Drift und hohen Schwankungen der Erwartungswert pfadabhängig. Ich kanns zwar grad ned beweisen, aber ich müsste ja nur ein Gegenbeispiel bringen, um deine Aussage zu widerlegen: Dax Tag 0: 6000 Tag 1: 6120 (+2%) Tag 2: 6000 (-1.96%) Dax ETF: 0% LevDax bei täglich zurückgesetztem Hebel: Tag 0: 100 Tag 1: 104 (+4%) Tag 2: 99.02 (-3.92%) -> Verlust Was anderes ist es natürlich bei Futures: Da gehts ja nur um die genauen Punkte rauf oder runter, da gibts keine Pfadabhängigkeit. Sobald Prozente verändert werden, gibt es eine Pfadabhängigkeit. Und der hat bei Schwankungen einen negativen Einfluss auf die Rendite. Es gibt eine zentrale Frage, die ich mir noch nicht beantworten konnte, deshalb zweifele ich noch an der Eignung als Buy and Hold Investment.Warum hat der Dax den Levdax über die letzten 10 Jahre outperformed? Ist der Zeitraum noch zu kurz, und es handelt sich über einen temporäre schlechte Phase? Keine schlechte Phase, sondern Normalzustand, da Schwankungen generell einen negativen Einfluss haben, positiver Drift hin oder her. Ich hab schonmal Monte Carlo Methoden drauf angewendet, und konnte einen kleinen negativen Einfluss ermitteln. Deckt sich ja offensichtlich mit experimentellen Daten! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
teffi Juli 9, 2012 Aktienkurse wachsen wie Bakterien exponentiell. Bei sowas ist der Ertrag am geringsten, wenn die Schwankungen am höchsten sind, auch wenn der durchschnittliche (arithmetisches Mittel) Zuwachs gleich ist. Man sollte hier immer das geometrische Mittel berechnen, und das ist für die Zahlenreihe +2%, -1.96% höher als für +4%, -3.92%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Karcist Juli 10, 2012 Also die tatsächliche Rendite ist abhängig vom Pfad das ist klar. In deinem Beispiel geht es an Tag 1 hoch und an Tag 2 wieder runter. Das mindert die Rendite bei einem variablen Hebel. Sollte es an Tag 1 hoch gehen und an Tag 2 noch mal hoch gehen, dann schlage ich auf der anderen Seite nicht nur den Dax sondern auch den Dax mit konstantem Hebel 2, weil mein Hebel eben kurzfristig höher ist. Aber Apriori ist der Erwartungswert doch nicht abhängig vom Pfad In einem volatilen Markt ist ein variabler Hebel schlechter als ein konstanter. Die Frage ist nun wie volatil muss ein Markt sein, damit der konstante Hebel besser als der variable wird. Deine Monte Carlo Simulation ist wohl ein Anzeichen, dass der Dax ein Markt ist, der besser ohne einen variablen Hebel performt. Wie sieht das denn bei Renten aus? Bei konstant steigenden Kursen hat der Variable Hebel einen Vorteil, außerdem ist der Eonia so niedrig, dass sich da vielleicht Arbitrage Möglichkeiten ergeben. Erinnert mich an die von dir vorgestellte Asset Plus Strategie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag