BenGraham Juli 2, 2012 · bearbeitet Juli 2, 2012 von BenGraham Liebe community, kann mir bitte jemand auf die Sprünge helfen. Ich glaube, dass Dirk Müller richtig daneben liegt und damit seit Monaten/Jahren hausieren geht. Er sagt: '"Aber soll ich Ihnen ein Geheimnis verraten? Schuldentilgung im Gesamtsystem ist gar nicht möglich! Warum? Weil Schulden auf der einen Seite immer auch Vermögen auf der anderen Seite sind." http://www.cashkurs....showUid%5D=3327 Teilt Ihr diese Meinung? Kann nicht - trivialerweise - z.B. die Schuldentilgung eines Landes im ersten Schritt ganz einfach durch Sparsamkeit/Steuereinnahmen erfolgen? Klar werden damit Anleihen getilgt, d.h. es fallen "Guthaben" weg. Dieses somit "umgetauschte" Geld wird doch dann nach anderen Anlagen suchen (falls es nicht von der EZB durch eine kontraktive Geldpolitik wieder aus dem Kreislauf genommen wird), z.B. Schulden/Anleihen anderer Länder/Unternehmen oder Eigenkapital von Unternehmen - zunächst doch egal, ob auf dem Primär- oder Sekundärkapitalmärkten. Also: Die Vermögensumschichtung muss m.E. nicht wieder in neue Schulden gehen, so dass eine "Schuldentilgung im Gesamtsystem" wirklich nicht erfolgen würde. Wo ist hier das Problem, das Müller sieht und ich nicht? Übersehe ich etwas? Danke für Eure Antwort. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chart Juli 2, 2012 · bearbeitet Juli 2, 2012 von chart Ich glaube auch nicht das die Schulden getilgt werden. Obwohl es bestimmt möglich ist. Aber es wird nicht gemacht. Das Geld gehört nicht den Politikern selbst, darum gehen sie auch fahrlässig mit um. Wenn ein Staat pleite ist, trifft es die veratwortlichen nicht. Warum also sparen? Und warum nur soviel Geld ausgeben wie der Staat einnimmt? Wenn alle Bürger eines Landes so mit ihren privaten Geldern umgehen würden wie die Politiker, dann kann man sich ausrechnen wie lange ein Staat überleben würde. Andererseits würde das Zinseszinssystem wie es heute existiert in der Form nicht mehr geben, wenn keiner mehr Schulden machen würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akku5 Juli 2, 2012 Liebe community, kann mir bitte jemand auf die Sprünge helfen. Ich glaube, dass Dirk Müller richtig daneben liegt und damit seit Monaten/Jahren hausieren geht. Er sagt: '"Aber soll ich Ihnen ein Geheimnis verraten? Schuldentilgung im Gesamtsystem ist gar nicht möglich! Warum? Weil Schulden auf der einen Seite immer auch Vermögen auf der anderen Seite sind." http://www.cashkurs....showUid%5D=3327 Teilt Ihr diese Meinung? Kann nicht - trivialerweise - z.B. die Schuldentilgung eines Landes im ersten Schritt ganz einfach durch Sparsamkeit/Steuereinnahmen erfolgen? Klar werden damit Anleihen getilgt, d.h. es fallen "Guthaben" weg. Dieses somit "umgetauschte" Geld wird doch dann nach anderen Anlagen suchen (falls es nicht von der EZB durch eine kontraktive Geldpolitik wieder aus dem Kreislauf genommen wird), z.B. Schulden/Anleihen anderer Länder/Unternehmen oder Eigenkapital von Unternehmen - zunächst doch egal, ob auf dem Primär- oder Sekundärkapitalmärkten. Also: Die Vermögensumschichtung muss m.E. nicht wieder in neue Schulden gehen, so dass eine "Schuldentilgung im Gesamtsystem" wirklich nicht erfolgen würde. Wo ist hier das Problem, das Müller sieht und ich nicht? Übersehe ich etwas? Danke für Eure Antwort. Sehe ich ganz genauso! Die Geldmenge bleibt ja erstmal konstant. Und wenn der Staat mir mein Geld zurück gibt kann ich es ausgeben(oder anderweitig anlegen), was vorher nicht möglich war, weil die Kohle gebunden war. Vater Staat ist ja nicht der einzige, der Geld ausgibt. Ich verstehe auch nicht, dass bei diesen ganzen Diskussionsrunden, dem Müller in dieser Sache niemand widerspricht sondern alle nur brav Beifall klatschen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 2, 2012 Alleine die deutschen Spareinlagen/Festgelder reichen aus die deutschen Schulden ( also die Anleihen, Kassenkredite etc.) auf einen Knall zu tilgen, dies ginge natürlich nur quasi über eine sehr hohe Vermögenssteuer und dabei sind andere Vermögen wie Aktien oder Immobilien noch aussen vor. Man kann natürlich auch die Staatsausgaben drastisch kürzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juli 2, 2012 Klar werden damit Anleihen getilgt, d.h. es fallen "Guthaben" weg. Dieses somit "umgetauschte" Geld wird doch dann nach anderen Anlagen suchen, z.B. Schulden/Anleihen anderer Länder/Unternehmen oder Eigenkapital von Unternehmen - zunächst doch egal, ob auf dem Primär- oder Sekundärkapitalmärkten. Also: Die Vermögensumschichtung muss m.E. nicht wieder in neue Schulden gehen, Du hast es doch selber kurz vorher geschrieben "Schulden ... anderer Länder/Unternehmen" Wann immer man ein Guthaben haben will, muß es eine Gegenseite geben, die einem die Rückzahlung "schuldet". Eigenkapital von Unternehmen ist etwas anderes, aber den meisten zu risikoreich. so dass eine "Schuldentilgung im Gesamtsystem" wirklich nicht erfolgen würde. Was ist für dich das "Gesamtsystem"? Einen anderen, weitgehend unerkannten Aspekt sehe ich in den generationenübergreifenden Schulden, buw. der generationen-übergreifenden Funtion von Schulden. Wenn wir für die Altersversorgung sparen, dann kann uns dieses Guthaben nur die dann arbeitende Bevölkerung "auszahlen", bzw. wir erwarten von denen, daß sie uns einen Teil des Arbeitsergebnisses, von Spargel über Autos bis zu künstlichen Kniegelenken abgeben. Dieses System könnte nicht funktioneren, wenn wir den zukünftigen Generationen nicht eine Art Verpflichtung auferlegen. Finanzieller Ausdruck dafür sind die abzuzahlenden Schulden, die unser Guthaben darstellen. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juli 2, 2012 Und wenn der Staat mir mein Geld zurück gibt kann ich es ausgeben(oder anderweitig anlegen), was vorher nicht möglich war, weil die Kohle gebunden war. Wie kommst du darauf, daß der Staat dir im Zuge der Schuldentilgung Geld zurückgibt? Du wirst eher im Gegenteil höhere Steuern zahlen müssen. Oder alternativ weniger staatliche Leistungen "bekommen", womit ich auch Straßenbau, Schulsanierung usw. meine. Und irgendwie ist es doch so, daß du auch Geld anlegen willst und/oder mußt, insbesondere für die Altersvorsorge. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BenGraham Juli 2, 2012 so dass eine "Schuldentilgung im Gesamtsystem" wirklich nicht erfolgen würde. Was ist für dich das "Gesamtsystem"? @Maikel: "Gesamtsystem" ist ein Begriff von Mr. Dax. Er meint damit das weltweite Finanzsystem. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BenGraham Juli 2, 2012 Danke für Euren Input. Ich hatte ja geschrieben "Also: Die Vermögensumschichtung muss m.E. nicht wieder in neue Schulden gehen, so dass eine "Schuldentilgung im Gesamtsystem" wirklich nicht erfolgen würde." Klarer hätte ich vermutlich sagen sollten: "Eine Schuldentilgung aus dem Gesamtsystem ist natürlich möglich - auf verschiedene Weise, die uns i.S. Staatsschuldenkrise in jedem Fall hilft". Akku5 stimmt mir offenbar als einziger hier unmittelbar zu. Akku5 stimmt mir offenbar auch als einziger zu, dass Mr Dax hier ganz daneben liegt - und von der Öffentlichkeit nicht korrigiert wird. Ich würde mir eigentlich mehr Unterstützung für meine These erwarten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 2, 2012 Ich hatte ja geschrieben "Also: Die Vermögensumschichtung muss m.E. nicht wieder in neue Schulden gehen, so dass eine "Schuldentilgung im Gesamtsystem" wirklich nicht erfolgen würde." Kannst du das auch bitte einmal verständlich ausdrücken>? Einen anderen, weitgehend unerkannten Aspekt sehe ich in den generationenübergreifenden Schulden, buw. der generationen-übergreifenden Funtion von Schulden. Altersvorsorge würde viel besser funktionieren ohne diesen schwachsinnigen "Aspekt" der unnötigen Proplemverlagerung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BenGraham Juli 2, 2012 · bearbeitet Juli 2, 2012 von BenGraham Ich hatte ja geschrieben "Also: Die Vermögensumschichtung muss m.E. nicht wieder in neue Schulden gehen, so dass eine "Schuldentilgung im Gesamtsystem" wirklich nicht erfolgen würde." Kannst du das auch bitte einmal verständlich ausdrücken>? Sorry, soll heißen: Geld (z.B. 1000 EUR), das mir Herr Schäuble überweist, weil er eine Anleihe zurückzahlt, die ich im Depot habe, kann ich z.B. in Aktien von Daimler anlegen (oder ein Fahrrad kaufen). Damit hat das Gesamtsystem weniger Schulden (= Auf der Welt wurden dadurch die Schuldenverträge um 1000 EUR reduziert, und andere Fianzverträge (hier: Unternehmerische Beteilungung) um 1000 EUR erhöht.) Das belegt, dass Mr Dax daneben liegt, wenn er sagt, dass auch bei Schuldentilgungen die Schulden im Gesamtsystem gleich bleiben. Korrekt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 2, 2012 · bearbeitet Juli 2, 2012 von BondWurzel Sorry, soll heißen: Geld (z.B. 1000 EUR), das mir Herr Schäuble überweist, weil er eine Anleihe zurückzahlt, die ich im Depot habe, kann ich z.B. in Aktien von Daimler anlegen (oder ein Fahrrad kaufen). Du hättest auch den Kauf nicht tätigen brauchen und direkt konsumieren können und ein anderer hätte gekauft...Herr Schäuble zahlt aber mit neuen Schulden zurück, die ich dann kaufe und keine Fahrräder kaufe...solange es keine "echte" Tilgung gibt, hat Mr. Dax recht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver Juli 2, 2012 ... Sorry, soll heißen: Geld (z.B. 1000 EUR), das mir Herr Schäuble überweist, weil er eine Anleihe zurückzahlt, die ich im Depot habe, kann ich z.B. in Aktien von Daimler anlegen (oder ein Fahrrad kaufen). Damit hat das Gesamtsystem weniger Schulden (= Auf der Welt wurden dadurch die Schuldenverträge um 1000 EUR reduziert, und andere Fianzverträge (hier: Unternehmerische Beteilungung) um 1000 EUR erhöht.) ... Herr Schäuble gibt Dir einen 1.000 Euroschein. Und was sind zwei 500 Euroscheine anderes als ein Zahlungsversprechen der EZB und somit eine Schuld? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Juli 2, 2012 Alleine die deutschen Spareinlagen/Festgelder reichen aus die deutschen Schulden ( also die Anleihen, Kassenkredite etc.) auf einen Knall zu tilgen, dies ginge natürlich nur quasi über eine sehr hohe Vermögenssteuer und dabei sind andere Vermögen wie Aktien oder Immobilien noch aussen vor... Ok, dann bin ich einverstanden! (Sorry, Bond - das konnt ich mir jetzt nicht verkneifen.) Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 2, 2012 · bearbeitet Juli 2, 2012 von BondWurzel ... Sorry, soll heißen: Geld (z.B. 1000 EUR), das mir Herr Schäuble überweist, weil er eine Anleihe zurückzahlt, die ich im Depot habe, kann ich z.B. in Aktien von Daimler anlegen (oder ein Fahrrad kaufen). Damit hat das Gesamtsystem weniger Schulden (= Auf der Welt wurden dadurch die Schuldenverträge um 1000 EUR reduziert, und andere Fianzverträge (hier: Unternehmerische Beteilungung) um 1000 EUR erhöht.) ... Herr Schäuble gibt Dir einen 1.000 Euroschein. Und was sind zwei 500 Euroscheine anderes als ein Zahlungsversprechen der EZB und somit eine Schuld? Habe noch nie Geldscheine von der ECB oder Herrn Schäuble bekommen, du? Beneidenswert, die 1948 schon volljährig waren. :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsen Juli 2, 2012 · bearbeitet Juli 2, 2012 von Zinsen Schulden können aus dem System verschwinden: Das nennt sich Insolvenz, Inflation, Substanzbesteuerung, Enteignung; nur die Guthaben werden wohl oder übel auch verschwinden, oder man redet sich ein paar Jahre ein, dass das Reihenhaus eine Millionenvilla ist, was am Ende aber auch aufs selbe hinausläuft. Der Müller redet zwar viel Stuss, aber in diesem Punkt hat er Recht. Schau dir mal die Staaten mit geringer Staatsverschuldung an, die haben ausnahmslos eine horrende Privatverschuldung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juli 3, 2012 · bearbeitet Juli 3, 2012 von Maikel Altersvorsorge würde viel besser funktionieren ohne diesen schwachsinnigen "Aspekt" der unnötigen Proplemverlagerung. Kannst du bitte einmal verständlich ausdrücken, was du damit meinst? Ich behaupte ja nicht, daß die Altersvorsorge der Massen über den Kapitalmarkt besser ist als z.B. über die gesetzliche RV. Sie ist aber eine Tatsache, und sollte daher bei der Schuldenproblematik berücksichtigt werden. Als unsere Politiker das Niveau der gesetzlichen RV gesenkt haben, haben sie scheinbar übersehen, daß sich aus der zusätzlichen privaten Altersvorsorge die Notwendigkeit zusätzlicher Schulden ergibt. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juli 3, 2012 · bearbeitet Juli 3, 2012 von Maikel Sorry, soll heißen: Geld (z.B. 1000 EUR), das mir Herr Schäuble überweist, weil er eine Anleihe zurückzahlt, die ich im Depot habe, kann ich z.B. in Aktien von Daimler anlegen (oder ein Fahrrad kaufen). Warum hast du das Geld denn erstmal in Staatsanleihen angelegt, und nicht gleich Aktien oder Fahrrad gekauft? Das Fahrrad kannst du natürlich kaufen, aber irgendwann willst oder mußt du ja auch mal Geld anlegen, insbesondere für die Altersvorsorge. Aktien sind formal keine Schulden, das ist richtig (bezüglich des Nennwertes bin ich mir da nicht ganz sicher), aber sie funktionieren nun mal nach dem Motto "leih bzw. gib mir Geld für mein Unternehmen; wenn es gut läuft, bekommst du Dividenden, wenn nicht, hast du Pech gehabt". Und sind somit, das brauche ich hier im Forum eigentlich nicht zu schreiben, unsicherer als Anleihen. Genauso wie bei Anleihen erwartest du doch auch bei Aktien, daß du dein Geld "zurückbekommen" kannst. Das funktioniert auch nur, wenn in Zukunft jemand bereit ist, dir dafür (genügend) Geld zu geben. Es ist allerdings kein formaler Vertrag, weil der "Schuldner" unbekannt ist. Andersherum würde es doch wohl kaum besser werden, wenn der Staat statt Anleihen "Staats-Aktien" ausgeben würde, mit einem Dividendenversprechen. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse Juli 3, 2012 ein staat ist aber nunmal kein unternehmen, sondern hat ganz andere aufgaben und funktionen. der vergleich hinkt genauso wie der zwischen staatsschulden und privaten konsumschulden. ein staat muss wirtschaftlich ganz anders handeln als ein unternehmen oder ein privatkonsument. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juli 3, 2012 ein staat ist aber nunmal kein unternehmen, sondern hat ganz andere aufgaben und funktionen. der vergleich hinkt genauso wie der zwischen staatsschulden und privaten konsumschulden. ein staat muss wirtschaftlich ganz anders handeln als ein unternehmen oder ein privatkonsument. Da kann ich dir voll und ganz recht geben. Was folgt für dich aus dieser Feststellung? Welchen Vergleich meinst du? Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse Juli 3, 2012 war nur ne allgemein bemerkung. unter anderem hört man ja bisweilen leute sagen:" wenn ich daheim mit meinem geld so wirtschaften und schulden machen würde wie die politiker, na da gute nacht...". das ist halt käse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Swai Juli 3, 2012 · bearbeitet Juli 3, 2012 von Swai Ich empfehle hier einigen dringend mal einen Grundkurs über den Aufbau unseres Schuldgeldsystems. Kann man z.B. bei der Bundesbank als pfd-Datei abrufen. Hier liegt so einiges im argen wie ich sehe. Um es kurz zu machen Ja, der Herr Dirk Müller hat völlig recht. Eine komplette Schuldentilgung ist in unserem Finanzsystem nicht möglich. Dies ginge nur durch einen vollständigen Reset und Löschung aller Schulden und Guthaben. Jeder Währungseinheit Schulden steht auch eine Währungseinheit Guthaben gegenüber. Wenn du Schulden tilgst, musst du also auch Vermögen tilgen. Daher: Ohne Schulden gibt es auch kein Vermögen. Das große Problem sind jedoch die Zinsen. Diese können nur durch neue Kreditaufnahme bezahlt werden. Also gar nicht. Bsp: Wenn ich 1.000 Euro Kredit aufnehme mit 3% Zinsen und diese nach einem Jahr zurückzahle, muss ich demnach 1.030 Euro insgesamt zurückzahlen. Die 30 Euro Zinsen müssen aber vorher erwirtschaftet werden. Wie geht das, wenn die insgesamte Geldmenge konstant bleiben soll? Gar nicht, es funktioniert nur, wenn sich wiederrum jemand anderes verschuldet. Eine vollständige Rückzahlung aller Schulden ist nicht möglich, ohne dass unser Geldsystem zusammenbricht. Hier wird der Prozess nocheinmal etwas erklärt (und nein, die Goldhasser müssen nicht gleich wegen dem Seiteninhalt auf die Barrikade springen): http://www.goldmoney.com/de/gold-research/chris-volke/das-exponentielle-schuldgeldsystem.html Es ist manchmal erschreckend, wie viele Leute tatsächlich glauben, dass Banken so funktionieren, indem sie Kundeneinlagen als Kredite vergeben. Den Begriff aktive Geldschöpfung hat praktisch niemand gehört. Banken stellen Buchgeld für Kredite einfach aus dem Nichts her, das ist lediglich ein Buchungssatz für sie. Gruß, Swai Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 3, 2012 · bearbeitet Juli 3, 2012 von BondWurzel Banken stellen Buchgeld für Kredite einfach aus dem Nichts her, das ist lediglich ein Buchungssatz für sie. Einiges stimmt ja was du schreibst, einiges aber nicht.....man kann nur über Beleihungen von Einlagen neue Kredite ermöglichen, da kommt nichts aus dem Nichts du Träumer ....wenn dieser Kredit wieder als Einlage hereinkommt, kann man ihn nochmal beleihen, das nennt man einen Hebel....ansonsten reichen schon die Spar- Termineinlagen in Deutschland um alle Schulden in Deutschland zu tilgen ohne Aktien und Immobilien und den Schmuck deiner Oma. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Swai Juli 3, 2012 · bearbeitet Juli 3, 2012 von Swai Einiges stimmt ja was du schreibst, einiges aber nicht.....man kann nur über Beleihungen von Einlagen neue Kredite ermöglichen, da kommt nichts aus dem Nichts du Träumer ....wenn dieser Kredit wieder als Einlage hereinkommt, kann man ihn nochmal beleihen, das nennt man einen Hebel....ansonsten reichen schon die Spar- Termineinlagen in Deutschland um alle Schulden in Deutschland zu tilgen ohne Aktien und Immobilien und den Schmuck deiner Oma. Ich zitiere einfach mal aus: Bundesbank: Geld und Geldpolitik (2010) Wie das Giralgeld der Geschäftsbanken in Umlauf kommt [...]Aber wie ist dieses Giralgeld entstanden? Der Vorgang entspricht der Entstehung von Zentralbankgeld: In der Regel gewährt die Geschäftsbank einem Kunden einen Kredit und schreibt ihm den entsprechenden Betrag auf dessen Girokonto gut. Wird dem Kunden ein Kredit über 1.000 Euro gewährt (z.B. Laufzeit 5 Jahre, 5%), erhöht sich die Sichteinlage des Kunden auf seinem Girokonto um 1.000 Euro. Es ist Giralgeld entstanden, bzw. wurden 1.000 Euro Giralgeld geschöpft. Die Giralgeldschöpfung ist also ein Buchungsvorgang. [...] Wenn eine Geschäftsbank einen Kredit gewährt, finanziert sie diesen in einem ersten Schritt dardurch, dass sie - wie oben beschrieben - den entsprechenden Betrag an Girelgeld selbst schafft. [...] Die Schaffung von Geld wird als Geldschöpfung bezeichnet. Sowohl die Zentralbank als auch die Geschäftsbanken können Geld schaffen. Giralgeld entsteht vor allem durch die Vergabe von Krediten. (Seite 68ff) Bei einer Kreditvergabe findet sich also ein ganz einfacher Buchungssatz bei der Bank: Aktiva: Forderungen erhöhen sich um 1.000 Euro Passiva: Spareinlagen erhöhen sich um 1.000 Euro Das versteht man unter aktiver Geldschöpfung. Der Hebel, auf den du dich beziehst, betrifft die Mindestreserveverpflichtung, mit der die Zentralbank den Hebel der Geldschöpfung steuern kann, soweit hast du recht. Das ändert jedoch ersteinmal nichts daran, dass die Bank Giralgeld für Kredite selbst erschafft. Im nächsten Schritt kommt es natürlich darauf an, ob der Kunde sein Geld von der Bank abzieht und konsumiert oder investiert, wodurch die Bank diese abfliessende Summe dann aus anderer Quelle refinanzieren muss (z.B. über den Interbankenmarkt oder über Neukunden). Gruß, Swai Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 3, 2012 · bearbeitet Juli 3, 2012 von BondWurzel Einiges stimmt ja was du schreibst, einiges aber nicht.....man kann nur über Beleihungen von Einlagen neue Kredite ermöglichen, da kommt nichts aus dem Nichts du Träumer ....wenn dieser Kredit wieder als Einlage hereinkommt, kann man ihn nochmal beleihen, das nennt man einen Hebel....ansonsten reichen schon die Spar- Termineinlagen in Deutschland um alle Schulden in Deutschland zu tilgen ohne Aktien und Immobilien und den Schmuck deiner Oma. Ich zitiere einfach mal aus: Bundesbank: Geld und Geldpolitik (2010) Wie das Giralgeld der Geschäftsbanken in Umlauf kommt [...]Aber wie ist dieses Giralgeld entstanden? Der Vorgang entspricht der Entstehung von Zentralbankgeld: In der Regel gewährt die Geschäftsbank einem Kunden einen Kredit und schreibt ihm den entsprechenden Betrag auf dessen Girokonto gut. Wird dem Kunden ein Kredit über 1.000 Euro gewährt (z.B. Laufzeit 5 Jahre, 5%), erhöht sich die Sichteinlage des Kunden auf seinem Girokonto um 1.000 Euro. Es ist Giralgeld entstanden, bzw. wurden 1.000 Euro Giralgeld geschöpft. Die Giralgeldschöpfung ist also ein Buchungsvorgang. [...] Wenn eine Geschäftsbank einen Kredit gewährt, finanziert sie diesen in einem ersten Schritt dardurch, dass sie - wie oben beschrieben - den entsprechenden Betrag an Girelgeld selbst schafft. [...] Die Schaffung von Geld wird als Geldschöpfung bezeichnet. Sowohl die Zentralbank als auch die Geschäftsbanken können Geld schaffen. Giralgeld entsteht vor allem durch die Vergabe von Krediten. (Seite 68ff) Bei einer Kreditvergabe findet sich also ein ganz einfacher Buchungssatz bei der Bank: Aktiva: Forderungen erhöhen sich um 1.000 Euro Passiva: Spareinlagen erhöhen sich um 1.000 Euro Das versteht man unter aktiver Geldschöpfung. Der Hebel, auf den du dich beziehst, betrifft die Mindestreserveverpflichtung, mit der die Zentralbank den Hebel der Geldschöpfung steuern kann, soweit hast du recht. Das ändert jedoch ersteinmal nichts daran, dass die Bank Giralgeld für Kredite selbst erschafft. Im nächsten Schritt kommt es natürlich darauf an, ob der Kunde sein Geld von der Bank abzieht und konsumiert oder investiert, wodurch die Bank diese abfliessende Summe dann aus anderer Quelle refinanzieren muss (z.B. über den Interbankenmarkt oder über Neukunden). Gruß, Swai Das ist einfach Unfug...Die Bundesbank kann Geld drucken, dass ist klar.....alle Banken müssen Kredite mit Sicherheiten oder EK hinterlegen..(Beleihungsgrundsätze), Ausnahme begrenzte Blankokredite....der Kredit kann auch an KK oder direkt an eine andere Bank gehen oder wird bar abgehoben..ansonsten lese dich bitte in die Anforderungen für das Kredigeschäft Basel II und III ein, damit man Basis für eine Diskussion hat...auch die neuen Kapitalregeln spielen eine Rolle...die neuen Tender bei der ECB zu 1% aus dem vorigen Jahr müssen auch unterlegt sein; man bekommt da nichts aus dem Nichts bzw. blanko... http://de.wikipedia.org/wiki/Basel_III http://www.gesetze-im-internet.de/kredwg/__10.html Sie soll ab 2018 als verbindliche Mindestgröße gelten. Übergangsweise ist eine Begrenzung der Bilanzsumme auf das 33,3-fache des gesamten Kernkapitals (Total Tier 1-Quote: 3 % der Bilanzsumme) vorgesehen. Ab 2015 ist der Verschuldungsgrad der Institute im Rahmen der Offenlegung nach Säule 3 zu publizieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BenGraham Juli 3, 2012 · bearbeitet Juli 3, 2012 von BenGraham Ich empfehle hier einigen dringend mal einen Grundkurs über den Aufbau unseres Schuldgeldsystems. Kann man z.B. bei der Bundesbank als pfd-Datei abrufen. Hier liegt so einiges im argen wie ich sehe. Um es kurz zu machen Ja, der Herr Dirk Müller hat völlig recht. Eine komplette Schuldentilgung ist in unserem Finanzsystem nicht möglich. Dies ginge nur durch einen vollständigen Reset und Löschung aller Schulden und Guthaben. Halt, halt, halt - bitte! Ich will doch nochmals auf meine Ausgangsfrage zurückkommen. Die These '"Aber soll ich Ihnen ein Geheimnis verraten? Schuldentilgung im Gesamtsystem ist gar nicht möglich! Warum? Weil Schulden auf der einen Seite immer auch Vermögen auf der anderen Seite sind." http://www.cashkurs....showUid%5D=3327 ist - in dieser allgemeinen Form - m.E. falsch. Jeder hier weiß doch, dass das internationale Finanzsystem auf "Geldschöpfung" basiert. Darüber müssen wir nicht reden. Auch müssen wir nicht darüber reden, ALLE Schulden zu löschen - das ist doch gar nicht die Frage. Es geht um Rückführung (sagen wir um ein Drittel) der weltweiten Schulden (=Schuldversprechen) - selbstverständlich werden dann auch Guthaben/Vermögen in gleicher Höhe zurückgeben (Logisch!). Die hohe Verschuldungsquote des Gesamtsystems ist ein Problem - ohne Krise z.B. auch bzgl. Inflation. Keine Frage. Mir geht es jetzt darum, dass man Mr. Dax nicht einfach sagen lassen darf, dass diese Rückführung unmöglich ist. Über Notenbankpolitik und Entschuldungsstrategien des Einzelnen/Staates/Unternehmens geht das m.E. in Theorie auf jeden Fall. Ob es die Anhänger des "Wirtschaftswachstums" oder die "Motivationstheorie von Politikern" aktuell zulässt - und ob es (wenn unsachgemäß umgesetzt) - zu schweren Verwerfungen ("Rezession") führen kann - das steht auf einem anderen Blatt - hierzu könnte Mr Dax ruhig Hypothesen entwickeln. Mich stört der "Absolutheitsanspruch von Mr Dax" und dass ihm dabei keiner widerspricht. Aber wahrscheinlich liegt das daran, dass er in einer "zweitklassigen" Liga diskutiert (Geldschöpfung gehört nicht in den Lehrplan des Bankkaufmanns?) und ihn die klugen Köpfe gar nicht beachten. Gibt es im Forum niemand mit einer Dissertation über Geldpolitik? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag