Peter87 Juli 2, 2012 · bearbeitet Juli 2, 2012 von Peter87 Guten Tag, meine Familie hat Oktober letzten Jahres ein Konto bei der Credit Suisse eröffnet. Keiner aus der Familie kennt sich mit Vermögensverwaltung aus. Ich habe mich damit letztes Jahr ein wenig beschäftigt, studiere aber etwas völlig anderes. Habe mir ein Buch darüber durchgelesen und gegoogelt. Ich war letztlich auf Empfehlung des Buches auf der Suche nach einem unabhängigen Finanzberater auf Honorarbasis, aber ich wusste keinen zu finden und das Potenzial verarscht zu werden ist aufgrund meines Laienwissen hoch. Bin bei meinen Recherchen auf Credit Suisse, Julius Bär und Laureus Ag gestoßen. Nach Einladen von Laureus AG und Credit Suisse haben wir uns bei der Credi Suisse eindeutig wohler gefühlt. Es handelt sich im 3 Konten. Eins in Höhe von 300.000 Euro wurde mit 20% Aktienanteil angelegt und die beiden anderen Konten (250.000 und 200.000) mit 40% (Credit Suisse MACS Calssic 40). Fast das gesamte damals liqueide Kapital wurde an die Credit Suisse übermittelt. Ansonsten gibt es noch ein ziemlich großen Bauernhof und keine weiteren Objekte die viel Wert haben. Die Gebühren für die Verwaltung betragen 1.1% vom Kapital jährlich und werden halbjährlich berechnet. Das haben wir so verhandelt von 1.25%. Der Kundenberater sagte, dass diese Pauschale 0,75% - 1,5% beträgt und jeweils individuell verhandelt wird. Da die Aktien damals eher im Keller waren haben sich die beiden 40er Portfolios positiv entwickelt bis letztens als die Aktien wieder sanken. Stand 31.05.2012 haben sich die 40er Konten um 4,62% (brutto) entwickelt. Davon müssen noch Steuern und die 1,1% abgezogen werden. Credit Suisse gibt hier 4,36% netto an vor Abzug der Steuern. Das bedeutet von 250.000 auf 260.000 angestiegen. Zwischenzeitlich stand das bei 269.000 (im März) Ich denke, dass es noch etwas gesunken ist aufgrund der Entwicklung am Aktienmarkt ?! Der nächste Bericht müsste bald eintreffen. MIr ist aber klar, dass man so etwas langfristig betrachten muss. Aber theoretisch hätte man alle Konten im März schließen können und hätte in 5 Monaten 8% Gewinn gemacht von 450.000 Euro und 3 oder 4% von 300.000. Meine Frage ist, ob ihr es als sinnvoll erachtet wenn man als Laie sein Vermögen von der Credit Suisse verwalten lässt. Keiner in der Familie kennt sich mit Vermögensverwaltung aus. Ich könnte mich damit auseinandersetzten, aber letztlich will ich auch nicht für das Vermögen von meinen Eltern und meiner Schwester verantwortlich sein. Was denkt ihr über diese Art von Vermögenverwaltung, vor allem unter dem Aspekt, dass keiner wirklich Ahnung von dem Thema hat. Ich habe einen völlig anderen Berufszweig gewählt und dafür 4 Jahre studiert. In diesem Beruf würde ich aber nie viel Geld verdienen. Anfangs 1.500 -1600 Euro wenn ich 40 Stunden arbeite. Potenzial nach oben ist gegeben aber reich wird man dadurch sicherlich nicht. Es wäre wahrscheinlich naiv zu denken, dass ich mit dem Vermögen von 250.000 Geld verdienen kann, wenn ich mich jetzt jahrelang intensiv mit dem Thema Investionen beschäftige oder? Für mich persönlich sind diese 250.000 Euro verdammt viel Geld, denn da ich durch meinen Beruf nie viel Geld verdienen werde ist das meine einzige Chance im Leben mehr Geld zu verdienen als der Normalverdiener. Was würdet ihr mir empfehlen? Vermögen weiter verwalten lassen? Vielen Dank! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bb_florian Juli 2, 2012 · bearbeitet Juli 2, 2012 von bb_florian Es wäre wahrscheinlich naiv zu denken, dass ich mit dem Vermögen von 250.000 Geld verdienen kann, wenn ich mich jetzt jahrelang intensiv mit dem Thema Investionen beschäftige oder? 250k sind zu wenig um davon zu leben. Selbst wenn du 8% jährlich verdienst (dafür muss man schon Risiken eingehen), bleiben 6% netto übrig, das sind 15k jährlich. Minus Inflation (das Vermögen soll erhalten bleiben, wenn du noch länger davon leben willst), sagen wir mal 3%, sind noch 7,5k übrig oder 625 Euro monatlich... Da sieht der "Beruf, in dem man nie viel Geld verdient", doch schon wieder ganz lukrativ aus, oder? Ob die Verwaltung bei der Credit Suisse was taugt, weiß ich nicht. Da müsstest du auflisten, in was momentan so investiert wird. Eine interessante Frage wäre, ob da Fonds enthalten sind und ob CS da auch noch Ausgabeaufschläge und/oder Kickbacks kassiert, dann könnten die Gesamtkosten auch deutlich mehr als 1,1% p.a. sein, aber ich weiß nicht, ob sowas überhaupt vorkommt, ist nur meine erste Idee. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Juli 2, 2012 · bearbeitet Juli 2, 2012 von Nudelesser Als erstes würde ich mir Klarheit über die tatsächlichen Kosten verschaffen (sind mit den 1,1% alle Kosten abgedeckt oder kommen Ausgabeausschläge, Fondvergütungen, Transaktionskosten dazu?). Wie hoch sind die Gesamtkosten? Als zweites könnte man die Performance mit einem simplen selbstgestrickten Depot vergleichen. Du findest z.B. hier im Forum eine Menge Tipps wie man auch als Laie ein Depot mit 20% oder 40% Aktienanteil zusammenstellen kann. Letztlich ist es eine Frage des Naturells. Wer sich um gar nichts kümmern will, ist mit einem Vermögensverwalter vielleicht nicht schlecht bedient. Wer bereit ist, sich in das Thema Geldanlage einzuarbeiten, der wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine bessere Lösung finden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chart Juli 3, 2012 · bearbeitet Juli 3, 2012 von chart @Nudelesser hat vollkommen recht. Wenn du dir im klaren bist ob du Lust, Interesse, Zeit usw. hast dich mit Geldanlage und deinem Vermögen zu beschäftigen, hast du schon eine wichtige Frage beantwortet. Denn ob man nun 10000€, 25000€ oder 250000€ hat, ist doch für die Geldanlage egal. Würdest du bei einem Vermögen von 25000€ auch einen Vermögensverwalter aufsuchen? Wenn nicht, warum bei 250000€? Auf die Kosten sollte man natürlich auch achten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter87 Juli 10, 2012 Danke für eure Antworten. Die 1,1% sind eine Allin Fee. Ausgabeaufschläge oder Transaktionskosten sind inbegriffen bzw. sie investieren nur in EFTs. Also bei 25.000 würde ich es nicht tun bzw. hätte ich es nicht getan. Aber jetzt wo du fragst ist es in der Tat Unsinn es dann nicht auch zu tun. Das Problem mit dem selber verwalten ist ja, dass ich ersten erstmal das Wissen dazu haben muss und zweitens müsste ich ja ständig darauf achten was passiert auf der Welt und rechtzeitig Aktien verkaufen und einkaufen... Macht ihr das alle selber und wenn ja, wenn man einmal das nötige Wissen hat, wie viel Aufwand kostet das dann? Danke Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
schinderhannes Juli 10, 2012 Macht ihr das alle selber und wenn ja, wenn man einmal das nötige Wissen hat, wie viel Aufwand kostet das dann? Die Frage ist eher, hättest Du Spass daran ? Wenn man sich damit quält ist es doch sinnlos. Sowas sollte man nicht als Aufwand sehen, sondern als Lernprozess. Ich beschäftige mich sehr viel mit Aktien/Börse etc., sogar mehr aus Interesse und Spass daran als wegen der reinen Geldanlage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter87 Juli 11, 2012 Das verstehe ich. Ob ich Spaß daran hätte würde sehr stark vom Erfolg abhängen. Grundsätzlich habe Spaß daran etwas zu erlenen um es umzusetzten, vor allem zu eigenem Nutzen. Aber wenn ich immer wieder Misserfolge herbei führe würde der Spaß sehr schnell versiegen.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
schinderhannes Juli 11, 2012 Wenn man mit WP handelt muss man auch mit Misserfolgen umgehen können. Man kann mit Musterdepots rumspielen wie man will, wenn man das 1. Mal echtes Geld verloren hat, dann ist das was ganz anderes. Aber daraus lernt man. Ich habe 2007/2008 mit dem Kauf von Aktien begonnen, vorher vereinzelt Fonds. Das war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Wenn man aber keinen Mist kauft wird man es auch nicht bereuen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Juli 11, 2012 · bearbeitet Juli 11, 2012 von Nudelesser Ob ich Spaß daran hätte würde sehr stark vom Erfolg abhängen. Grundsätzlich habe Spaß daran etwas zu erlenen um es umzusetzten, vor allem zu eigenem Nutzen. Aber wenn ich immer wieder Misserfolge herbei führe würde der Spaß sehr schnell versiegen.... Etwas selbst in die Hand zu nehmen, muss doch nicht heißen größere Risiken einzugehen. Im Gegenteil, Du kannst das Risiko/Chance Verhältnis des Depots exakt an Deine Bedürfnisse anpassen. Und mehr Arbeit muss es (auf Dauer) auch nicht bedeuten. Der eine kümmert sich täglich um sein Depot, der andere schaut es sich nur 1-2 x im Jahr an. Die Sache hat nur einen Haken: Wenn Du die Dinge selbst in die Hand nehmen willst, dann lässt es sich kaum vermeiden, erst einmal ein paar Monate in den Aufbau von Basiswissen zu investieren. Z.B. hier im Forum solltest Du alles Nötige dazu finden... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian Juli 12, 2012 @Peter87 Wenn ich das richtig verstehe, geht es um Geld der Eltern und nicht um das eigene. Und nach Bauchgefühl würde ich vermuten, dass du ca. 25 Jahre und am Anfang deiner Karriere stehst und die Eltern Mitte bis Ende 50. Die Eltern haben seinerzeit ihr Erspartes für ihren Lebensabend zurückgelegt. Da sie keine Ahnung, keine Zeit oder einfach keine Lust hatten, sich mit Vermögensplanung - und vorsorge zu beschäftigen, haben sie dies in professionelle Hände. Und das ist auch gut und vernünftig so. Dass dies Geld kostet, ist klar. Auch ein Steuerberater macht nichts umsonst. Die angegebene Provision ist handelsüblich. Credit Suisse ist eine Schweizer Bank. Da tut sich die Frage auf: "Warum bei der CS?" Wenn die Einnahmen in Deutschland deklariert werden, ist ja alles gut, sonst...... z,Z. macht man bei CS Kunden Jagd auf Steuerhinterzieher. Deine Rolle kann ich noch nicht einschätzen. Schielst du schon jetzt nach dem Erbe? Willst du statt eigenen Berufs Vermögensverwaltung bei den Eltern betreiben? Wie schon gesagt, sollte man das nur tun , wenn es Spaß macht. Gilt eigentlich für alle Dinge. Und das Vermögen reicht bei weitem nicht aus, das Leben und den Lebensabend von zwei Generationen damit zu bestreiten. Ob ich Spaß daran hätte würde sehr stark vom Erfolg abhängen. Grundsätzlich habe Spaß daran etwas zu erlenen um es umzusetzten, vor allem zu eigenem Nutzen. Aber wenn ich immer wieder Misserfolge herbei führe würde der Spaß sehr schnell versiegen.... Oh,oh. :thumbsup: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Juli 16, 2012 Hallo, was hat Dich / Euch an Laureus gestört? CS ist prinzipiell in Ordnung. Ihr seid vermutlich bei CS D und nicht CS CH. Bei CS muss man v.a. bei deren innovativen Produkten aufpassen, die einem dann später um die Ohren fliegen (Mezzanine, untere Klassen struktrurierter ABS-Portfolios, Versicherungsprämien-Investment usw). Die halten sich da für echt gut und könnten daher auch auf die Kundschaft überzeugend wirken. Aber vermutlich liegt Ihr mit Eurer Anlageumme noch niedrig genug, damit die Euch mit diesem Schrott verschonen. CH Großbanken sind ziemlich Hedgefonds-affin. Da müsst Ihr auch ein bisschen aufpassen. CS MACS Classic 40 gibt es auch als Fonds: http://www.google.de...L2s-yEg&cad=rja und http://www.google.de...uk1g2Cg&cad=rja Das sieht halbwegs okay aus. Renten z.T. direkt. Viel über ETF, bevorzugt physisch replizierende. Ein paar Immofonds-Altlasten, wo sie sich nicht mit Ruhm bekleckert haben. Das Ganze ist aber auch nichts besonderes. Sie werden auch die Quoten der verschiedenen Anlageklassen nicht stark variieren. Der potenzielle Vorteil gegenüber einer passiven Strategie ist daher relativ gering. 1,1% offizielle All-in-Fee könnten eine tatsächliche 1,3-1,4% sein (inkl. der ETF- und Fonds-TER). Das finde ich für 750.000 Euro Gesamtvolumen nicht wenig. Kleine, unabhängige Vermögensverwalter arbeiten ab 0,5%. Ihr zahlt halt den Namen CS mit und das Vorhalten mancher Services, die Ihr vermutlich nicht gar nicht braucht. Ich würde das Geld vermutlich in vier Segmente aufteilen, wenn ich es für meine Familie verwalten sollte: 10-20% Weltportfolio Aktien über ETFs 5-10% Gold, wenn man es mag (dann am besten als kleine Barren/Münzen im nahe gelegenen Bankschließfach für Not- und Chaos-Zeiten) 30-45% Tagesgeld, Zinswachstum, Sparbriefleiter -> breit gestreut über verschiedene Banken und verschiedene Bankgruppen (Genos, Sparkassen, usw). Auf gute Qualität achten! 30-45% in sorgfältig ausgewählte aktive Fonds, vorzugsweise von unabhängigen Vermögensverwaltern. Z.B. Carmignac Patrimoine, Starcap Argos und Winbonds, Flossbach von Storch Multi Opportunities, Ethna Global Aktiv (ev. auch Defensiv), M&G Optimal Income, Templeton Global Bonds u.ä. Die aktiven Fonds über ein Kickback-Depot, um die Kosten zu begrenzen (und natürlich ohne Ausgabeaufschläge). Insgesamt dürfte die Kostenbelastung nicht wesentlich über der tatsächlichen TER der CS liegen. Dafür sind die Risiken (Managerrisiko, Eventrisiko) aber wesentlich besser gestreut. Aktienquote dürfte nahe beieinander liegen. Das praktische Problem dürfte v.a. darin liegen, dass man es sich mit einer solchen Lösung mit den Eltern und der Schwester kräftig verderben kann, wenn irgendetwas schief geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag