-QS- Juni 24, 2012 · bearbeitet Juni 26, 2012 von -QS- Hallo! Die Kombination aus voller Replikation, Ausschütter und steuerlich unkompliziertem deutschen Domizil hat für mich bei der ETF-Auswahl einen hohen Stellenwert. Das lässt für meine Asset Allocation nach meinem Kenntnisstand nur ETFLab- und einige iShares-Produkte zu, wobei ich ETFLab bevorzuge, da meine Bank für deren Produkte besondere Gebührenkonditionen bietet. Die Auswahl ist also schon mal ein bisschen eingeschränkt. Gleichzeitig möchte ich bei meinem im Aufbau befindlichen "Weltportfolio" (mittelfristiges Ziel: 10.000 Euro "Einsatz") so wenige Positionen wie möglich halten, um die Gebühren möglichst niedrig und alles übersichtlich zu halten. Dass ich dabei ein paar Abstriche bei der Diversifikation machen muss, ist mir bewusst. Mein nach dem KISS-Prinzip erstellter Plan sieht derzeit wie folgt aus: 40% MSCI Europe 40% MSCI USA 20% iBoxx EUR Liquid Non-Financials Diversified Zunächst: Gibt es massive Einwände gegen diese minimalistische Allokation? Ursprünglich wollte ich noch den MSCI Japan mit hineinnehmen, habe mich aber aus Gründen der Vereinfachung dagegen entschieden. Gleiches gilt für den MSCI Emerging Markets, den ETFLab zudem leider per Swap abbildet und thesaurieren lässt, weswegen er meine Kriterien ohnehin nicht erfüllt. Staatsanleihen aus dem Investment-Grade-Bereich lasse ich bewusst außen vor; diesen Risikobereich decke ich durch eine Festgeldleiter ab. Mein Problem liegt jetzt darin, dass o.g. Aufteilung Großbritannien und die Schweiz mit zusammen fast 50% sehr stark gewichtet. Dies wäre nicht der Fall, wenn ich den EURO STOXX 50 heranziehen würde. Der hat wiederum naturgemäß überhaupt keinen GB- und CH-Anteil, was ich auch nicht so prickelnd finde. Zudem spricht aus meiner Sicht für den MSCI Europe, dass er mehr als 50 Titel enthält, die zudem auch über die verschiedenen Marktkapitalisierungen diversifiziert sind. Außerdem denke ich, dass ein so erzeugter "Anti-Home-Bias" im Depot vielleicht gar nicht so verkehrt ist. Den Europa-Anteil einfach auf beide ETFs aufzuteilen möchte ich aus den erwähnten Einfachheits- und Gebührengründen vermeiden. Soll ich unter diesen Umständen tatsächlich beim MSCI Europe bleiben? Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten. PS: Nebenbei noch eine andere, aber verwandte Frage. Wie relevant sind die teilweise niedrigen Fondsvolumina? Der MSCI Europe hat etwas über 23 Mio. Euro Volumen. Ich höre oft, dass dreistellige Millionenvolumen wünschenswert sind - bin mir aber nicht sicher, warum. Soll diese Empfehlung sicherstellen, dass der Fonds an der Börse hinreichend liquide ist oder gibt es einen anderen Grund? Korrektur: Hatte beim Volumen des ETFLab MSCI Europe versehentlich die falsche Währung angegeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juni 24, 2012 Hallo! PS: Nebenbei noch eine andere, aber verwandte Frage. Wie relevant teilweise niedrigen Fondsvolumina? Der MSCI Europe hat etwas über 23 Mio. Dollar Volumen. Ich höre oft, dass dreistellige Millionenvolumen wünschenswert sind - bin mir aber nicht sicher, warum. Soll diese Empfehlung sicherstellen, dass der Fonds an der Börse hinreichend liquide ist oder gibt es einen anderen Grund? Kurse werden von Market Maker/Designated Sponsor völlig unabhängig vom Fondsvolumen gemacht; Liquidität wird durch diese und nicht durch andere Marktteilnehmer hergestellt. Eine größere "Größe" schützt möglicherweise eher vor Schließungen einzelner ETFs - wobei ich mir im Zuge einer sicherlich irgendwann kommenden Marktbereinigung des ETF Marktes nicht sicher bin, ob ETFLAB zwingend zu den Überlebenden gehören wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
-QS- Juni 24, 2012 · bearbeitet Juni 24, 2012 von -QS- Meine Vorstellung von einer solchen Marktbereinigung wäre, dass voll replizierende ETF wie die von ETFLabs einfach ihre Bestände verkaufen könnten, um aussteigende Investoren auszubezahlen, selbst wenn das Fondsvolumen abrupt und massiv sinkt. Komplexe Swap- und Besicherungskonstrukte sind hier ja nicht vorhanden und die im abgebildeten Index enthaltenen Titel können ja normalerweise allesamt kurzfristig und liquide verkauft werden. Oder meinst du mit möglicherweise drohenden Schließungen, dass die Volumina so gering ausfallen, dass sich die Weiterführung für die KAG nicht mehr lohnt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ceekay74 Juni 25, 2012 Hallo! Die Kombination aus voller Replikation, Ausschütter und steuerlich unkompliziertem deutschen Domizil hat für mich bei der ETF-Auswahl einen hohen Stellenwert. Das lässt für meine Asset Allocation nach meinem Kenntnisstand nur ETFLab- und einige iShares-Produkte zu, wobei ich ETFLab bevorzuge, da meine Bank für deren Produkte besondere Gebührenkonditionen bietet. Die Auswahl ist also schon mal ein bisschen eingeschränkt. Gleichzeitig möchte ich bei meinem im Aufbau befindlichen "Weltportfolio" (mittelfristiges Ziel: 10.000 Euro "Einsatz") so wenige Positionen wie möglich halten, um die Gebühren möglichst niedrig und alles übersichtlich zu halten. Dass ich dabei ein paar Abstriche bei der Diversifikation machen muss, ist mir bewusst. Mit den von Dir genannten Parametern wirst Du kein komplettes Weltportfolio abbilden können. Volle Replikation und deutsches Domizil bekommst Du zumindest bei den EM nicht hin. Hast Du Dich mit den Replikationsmethoden auseinander gesetzt? Ansonsten hier mal lesen: KLICK Steuerlich unkompliziert muss ja auch nicht immer deutsches Domizil bedeuten. In der Vergangenheit haben die ausländischen thesaurierenden db-x keine ausschüttungsgleichen Erträge ausgewiesen und waren damit auch steuerlich unkompliziert. Zudem weisen die SWAP-ETFs der db-x-Reihe ein negatives Netto-Swap-Exposure von teilweise bis zu 30% aus, sind also mit 130% besichert. Wenn das nicht mehr ausreicht, dürfte die volle Replikation m.M.n. auch für die Tonne sein. Mein nach dem KISS-Prinzip erstellter Plan sieht derzeit wie folgt aus: 40% MSCI Europe 40% MSCI USA 20% iBoxx EUR Liquid Non-Financials Diversified Zunächst: Gibt es massive Einwände gegen diese minimalistische Allokation? Ursprünglich wollte ich noch den MSCI Japan mit hineinnehmen, habe mich aber aus Gründen der Vereinfachung dagegen entschieden. Gleiches gilt für den MSCI Emerging Markets, den ETFLab zudem leider per Swap abbildet und thesaurieren lässt, weswegen er meine Kriterien ohnehin nicht erfüllt. Staatsanleihen aus dem Investment-Grade-Bereich lasse ich bewusst außen vor; diesen Risikobereich decke ich durch eine Festgeldleiter ab. Mein Problem liegt jetzt darin, dass o.g. Aufteilung Großbritannien und die Schweiz mit zusammen fast 50% sehr stark gewichtet. Dies wäre nicht der Fall, wenn ich den EURO STOXX 50 heranziehen würde. Der hat wiederum naturgemäß überhaupt keinen GB- und CH-Anteil, was ich auch nicht so prickelnd finde. Zudem spricht aus meiner Sicht für den MSCI Europe, dass er mehr als 50 Titel enthält, die zudem auch über die verschiedenen Marktkapitalisierungen diversifiziert sind. Außerdem denke ich, dass ein so erzeugter "Anti-Home-Bias" im Depot vielleicht gar nicht so verkehrt ist. Den Europa-Anteil einfach auf beide ETFs aufzuteilen möchte ich aus den erwähnten Einfachheits- und Gebührengründen vermeiden. Soll ich unter diesen Umständen tatsächlich beim MSCI Europe bleiben? Bei der geplanten Anlagesumme würde ich keine Unternehmesanleihen ins Depot legen. Die Korrelation mit Aktien ist zu hoch und es gibt keinen großen Renditevorsprung gegenüber Sparbriefen aber sehr wohl ein Kursrisiko. Anstelle des MSCI Europe würde ich den iShares STOXX Europe 600 (DE) (DE0002635307) TER 0,21% (replizierend - ausschüttend) nehmen, ist in der TER etwas günstiger. Euro Stoxx 50 käme für mich nicht in Frage. Sollte doch noch der db-x EM in Frage kommen, hättest Du ein bis auf den Pazifikraum vollständiges Weltportfolio mit 3 (aktuell) steuerlich unproblematischen ETFs, wobei ich bei der genannten Summe 2 ETFs mit 70% MSCI World und 30% MSCI Emerging Markets sinnvoller fände. Meine Vorstellung von einer solchen Marktbereinigung wäre, dass voll replizierende ETF wie die von ETFLabs einfach ihre Bestände verkaufen könnten, um aussteigende Investoren auszubezahlen, selbst wenn das Fondsvolumen abrupt und massiv sinkt. Komplexe Swap- und Besicherungskonstrukte sind hier ja nicht vorhanden und die im abgebildeten Index enthaltenen Titel können ja normalerweise allesamt kurzfristig und liquide verkauft werden. Oder meinst du mit möglicherweise drohenden Schließungen, dass die Volumina so gering ausfallen, dass sich die Weiterführung für die KAG nicht mehr lohnt? "Komplexe Swap- und Besicherungskonstrukte" können also nicht so schnell aufgelöst werden wie Aktien bei physischer Replikation verkauft? Halte ich für ein Gerücht... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juni 25, 2012 · bearbeitet Juni 25, 2012 von Akaman Drohende Schliessungen hatten in den Forumsdikussionen mal eine gewisse Relevanz, damals, als sich etliche hier vor Einführung der Abgeltungssteuer ein "Ewigkeitsportfolio" zusammenbasteln wollten. Eine Schliessung in diesem Kontext hätte einen klaren Nachteil bedeutet, nämlich den Wegfall der (ansonsten "ewigen") Steuervorteile. Wer heute kauft, für den spielen diese Überlegungen überhaupt keine Rolle mehr. Wird ein Fonds eingestellt, wird er eben abgewickelt oder zusammengelegt. Na und? Hinsichtlich der EM stimme ich ck ausdrücklich zu: ich würde an deiner Stelle keinesfalls völlig auf sie verzichten. (Ich selbst habe sie sogar - verglichen mit den hier kolportierten Gewichtungen - übergewichtet.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
teffi Juni 25, 2012 Mein Problem liegt jetzt darin, dass o.g. Aufteilung Großbritannien und die Schweiz mit zusammen fast 50% sehr stark gewichtet. Wie soll denn das gehen? Du hast 40% USA im Portfolio, bleiben 60%, von denen sollen nur 17% Euroraum sein? Ansonsten gäbe es den schon genannten STOXX 600 iirc auch als EURO STOXX, mit entsprechend weniger Aktien. Dann fehlen Dir aber CHF und GBP (und die ganzen Nordwährungen) komplett. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
-QS- Juni 26, 2012 ceekay74, mit der Thematik Swap vs. Replikation habe ich mich auseinandergesetzt und auch bereits den von Dir verlinkten Beitrag von Licuala gelesen. Es ist natürlich subjektiv und vielleicht sogar naiv, aber wenn ich Aktien kaufe (wenn auch indirekt), dann möchte ich gerne Aktien halten. Ich fühle mich mit dem Gedanken einer Vollreplikation einfach wohler und nehme für diesen Luxus auch eine etwas höhere TER und eine stark eingeschränkte Fondsauswahl - und damit eine suboptimale Diversifikation - in Kauf. Deinen Hinweis bezüglich der Unternehmensanleihen habe ich aufgenommen und erwäge nun, statt des entsprechenden ETF lieber einen auf den MSCI Japan zu nehmen und damit die Aktienquote zu steigern. Ich hatte mir von einem Corporate-Bonds-ETF eine signifikant höhere Rendite als bei Festgeld und eine negative Korrelation zu Aktien erhofft. Wenn dies nicht der Fall ist, stecke ich das Geld lieber direkt in den Aktienteil und erhöhe gleichzeitig dessen Diversifikation. Danke für den Hinweis auf den iShares-ETF. Akaman, unter diesen Umständen ist das teilweise geringe Fondsvolumen bei ETFLab für mich tatsächlich kein Problem. teffi, ich hatte mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, dass mit dem MSCI Europe ca. 50% des Europa-Anteils meines Portfolios aus GB- und CH-Werten bestände. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ceekay74 Juni 26, 2012 · bearbeitet Juni 26, 2012 von ceekay74 ceekay74, mit der Thematik Swap vs. Replikation habe ich mich auseinandergesetzt und auch bereits den von Dir verlinkten Beitrag von Licuala gelesen. Es ist natürlich subjektiv und vielleicht sogar naiv, aber wenn ich Aktien kaufe (wenn auch indirekt), dann möchte ich gerne Aktien halten. Ich fühle mich mit dem Gedanken einer Vollreplikation einfach wohler und nehme für diesen Luxus auch eine etwas höhere TER und eine stark eingeschränkte Fondsauswahl - und damit eine suboptimale Diversifikation - in Kauf. Dann sagt Dir der Begriff Wertpapierleihe ja sicher auch etwas. Einen Tod muss man halt sterben, entweder Swap-Risiko oder Wertpapierleihe... Deinen Hinweis bezüglich der Unternehmensanleihen habe ich aufgenommen und erwäge nun, statt des entsprechenden ETF lieber einen auf den MSCI Japan zu nehmen und damit die Aktienquote zu steigern. Ich hatte mir von einem Corporate-Bonds-ETF eine signifikant höhere Rendite als bei Festgeld und eine negative Korrelation zu Aktien erhofft. Wenn dies nicht der Fall ist, stecke ich das Geld lieber direkt in den Aktienteil und erhöhe gleichzeitig dessen Diversifikation. Damit änderst Du aber Dein Risikoprofil, ich hoffe das ist Dir bewusst. Wenn Die ursprüngliche Aufeilung zwischen risikolosem und risikobehaftetem Depotanteil für Dich richtig war, würde ich den Anteil der Unternehmensanleihen eher in eine zusätzliche Sprosse der Sparbriefleiter oder in Tagesgeld investieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag