StockJunky Juni 3, 2012 Da es hier ja nicht nur um investieren gehen soll, sondern auch um sparen, möchte ich gern mal eine Methode diskutieren, um seine eigenen Finanzen noch besser im Blick zu haben. Dabei geht es darum, dass ja jedes Produkt, das man kauft, irgendwann ersetzt werden muss. Bei Unternehmen wird dieser Abnutzungseffekt durch die Abschreibung in der Bewertung berücksichtigt. Privatpersonen kaufen häufig einen Kühlschrank und kümmern sich anschließend nur noch um die Unterhaltskosten. Wenn der Kühlschrank aber kaputt geht, stehen viele überrascht da und wissen nicht, wo sie das Geld her nehmen sollen. Mein Ansatz geht sowas, dass man sich eine Art Anlagespiegel für die eigenen Vermögenswerte und Wirtschaftsgüter erstellt, in dem Kleidung, Möbel, Geräte erfasst werden und diese dann über einen bestimmten Zeitraum linear "abschreibt". Diese Abschreibungssumme würde man dann jeden Monat als Sparbetrag auf einem Extrakonto erfassen und wäre damit entsprechend versorgt, wenn der Ersatzfall eintritt. Das hätte zwei Vorteile: Einmal weiß man genau, wie teuer die Anschaffung tatsächlich ist, weil man sie nicht nur einmal "Kauft" sondern den Sparbetrag jeden Monat auch vom Einkommen abziehen muss. Zum Zweiten kann man vermeiden, dass man einen Konsumkredit oder den Dispo anzapfen muss und dafür hohe Zinsen bezahlt. Ein kleines Beispiel eines Anlagespiegels und wie das System ausführlich funktioniert, habe ich ein meinem Blog über erfolgreiches Sparen mal beschrieben. Einigen ist die Methode eventuell auch als Freedom Account ein Begriff? Nun würde mich aber interessieren, was ihr von diesem System haltet? Spart ihr bewusst anhand eurer Ausgaben oder spart ihr einfach pauschal "was übrig bleibt"? Woher wisst ihr dann, wieviel Geld ihr für Instandhaltung und Reparaturen braucht und wieviel ihr tatsächlich langfristig weglegen könnt? Oder wie geht ihr das ganze an? Wartet ihr einfach, bis die Anschaffung fällig ist und finanziert sie dann aus eurem Einkommen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
abbreviation Juni 3, 2012 Pauschal mehrere Monatsgehälter liquide haben ist glaub ich die herrschende Meinung im Forum. Ist auch nicht so zeitraubend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky Juni 3, 2012 Ja, die Regel kenne ich ja auch. 6-12 Monatsgehälter als Cash-Reserve. Aber damit hat man ja immer noch keine echte Vorstellung über die wirklichen "Kosten" hinter den eigenen Vermögenswerten. Jedenfalls fällt mir das ziemlich schwer, das abzuschätzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tagesgeldkonto Juni 3, 2012 · bearbeitet Juni 3, 2012 von Tagesgeldkonto Ich mache jeden Monat um den 7.-10. rum eine Eigenkapitalbilanz. Dabei beziehe ich aber nur relativ liquide Mittel ein, d.h. Giro-, Tages-, Festgeldkonten, Bausparer und das zu dem Zeitpunkt befindliche Bargeld in der Geldbörse. Verbindlichkeiten sind nicht vorhanden. Den Zeitraum habe ich bewusst gewählt, weil dann erstmal alle fixen Kosten wie Versicherungen, Miete, etc. weg sind. Meinen Pkw habe ich nicht bilanziert, weil ich keine Vollkasko habe. Ein Ansatz mit dem Zeitwert oder Buchwert - so wie du es machst - lasse ich bei allen anderen Wirtschaftsgütern außen vor, da ich mich so bewusst ärmer rechne. Der psychologische Effekt ist dann, dass ich mehr spare. Ebenso lasse ich die Barwerte von Rentenansprüchen außen vor, da es zu langfristig ist und ich an das Geld im Notfall JETZT nicht rankomme. Darüber hinaus eine Exceltabelle mit Unterteilung in Notwendig, Standard und Luxus. Dazu einen Soll-Wert 15 % vom Netto und daneben der aktuelle Ist-Wert. So weiß ich immer, ob ich meine angepeilten 15 % schaffe. Gruß Tagesgeldkonto Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anleger Klein Juni 4, 2012 Darüber habe ich auch mal nachgedacht, aber dann beschlossen zugunsten der Vereinfachung grob abzuschätzen was ich denn im Worst Case brauchen würde und das liegt "unantastbar" auf dem Tagesgeld, es ist aber deutlich weniger als 6-12 Monatsgehälter, eher knapp eines aber in meiner persönlichen Situation vollkommen ausreichend. Interessant wäre wohl, welchen Aufwand man für den Anlagespiegel treiben muss und wie weit von dessen Ergebnis die "x-Gehälter-Regel" (bei konsequenter Einhaltung) entfernt ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky Juni 4, 2012 Ich mache jeden Monat um den 7.-10. rum eine Eigenkapitalbilanz. Dabei beziehe ich aber nur relativ liquide Mittel ein, d.h. Giro-, Tages-, Festgeldkonten, Bausparer und das zu dem Zeitpunkt befindliche Bargeld in der Geldbörse. Verbindlichkeiten sind nicht vorhanden. Den Zeitraum habe ich bewusst gewählt, weil dann erstmal alle fixen Kosten wie Versicherungen, Miete, etc. weg sind. Meinen Pkw habe ich nicht bilanziert, weil ich keine Vollkasko habe. Ein Ansatz mit dem Zeitwert oder Buchwert - so wie du es machst - lasse ich bei allen anderen Wirtschaftsgütern außen vor, da ich mich so bewusst ärmer rechne. Der psychologische Effekt ist dann, dass ich mehr spare. Ebenso lasse ich die Barwerte von Rentenansprüchen außen vor, da es zu langfristig ist und ich an das Geld im Notfall JETZT nicht rankomme. Darüber hinaus eine Exceltabelle mit Unterteilung in Notwendig, Standard und Luxus. Dazu einen Soll-Wert 15 % vom Netto und daneben der aktuelle Ist-Wert. So weiß ich immer, ob ich meine angepeilten 15 % schaffe. Gruß Tagesgeldkonto Wow das klingt ja noch etwas komplizierter als ich mir das vorgestellt habe! Ich stelle mir das eher vor, dsa regelmäßig dann zu machen, wenn man sich auch wirklich etwas neues anschafft. und das dann zum Neuwert anzusetzen. Einen Zeitwert verwende auch ich nicht. Das ist viel zu kompliziert. Die Zeit brauche ich nur um eine Sparrate zu bestimmen, um zum Zeitpunkt der Neuanschaffung das Kapital verfügbar zu haben. Darüber habe ich auch mal nachgedacht, aber dann beschlossen zugunsten der Vereinfachung grob abzuschätzen was ich denn im Worst Case brauchen würde und das liegt "unantastbar" auf dem Tagesgeld, es ist aber deutlich weniger als 6-12 Monatsgehälter, eher knapp eines aber in meiner persönlichen Situation vollkommen ausreichend. Interessant wäre wohl, welchen Aufwand man für den Anlagespiegel treiben muss und wie weit von dessen Ergebnis die "x-Gehälter-Regel" (bei konsequenter Einhaltung) entfernt ist. Hmm, eventuell reicht das auch. Ich finde aber, dass hier große Anschaffugen wie Möbel usw. deutlich "zu gut" weg kommen. Weil man ja im ernstfall immer "was billigeres" nehmen könnte. Mit einer realistischen Planung hat das dann nicht viel zu tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anleger Klein Juni 4, 2012 Darüber habe ich auch mal nachgedacht, aber dann beschlossen zugunsten der Vereinfachung grob abzuschätzen was ich denn im Worst Case brauchen würde und das liegt "unantastbar" auf dem Tagesgeld, es ist aber deutlich weniger als 6-12 Monatsgehälter, eher knapp eines aber in meiner persönlichen Situation vollkommen ausreichend. Interessant wäre wohl, welchen Aufwand man für den Anlagespiegel treiben muss und wie weit von dessen Ergebnis die "x-Gehälter-Regel" (bei konsequenter Einhaltung) entfernt ist. Hmm, eventuell reicht das auch. Ich finde aber, dass hier große Anschaffugen wie Möbel usw. deutlich "zu gut" weg kommen. Weil man ja im ernstfall immer "was billigeres" nehmen könnte. Mit einer realistischen Planung hat das dann nicht viel zu tun. Zu gut wegkommen ja, wenn man sie nicht berücksichtigt und seine persönliche Situation falsch eingeschätzt hat...bei mir konkret habe ich mit einfließen lassen, dass ich zur Miete inkl. Einbauküche wohne und daher für Kühlschrank o.ä. keine Rücklagen bilden muss da sie dem Vermieter gehören. Gleiches gilt für eventuelle Schäden am Haus, das ist dann Sache der Versicherung bzw. des Eigentümers. Eigene Haushaltsgeräte sind mit vielleicht 1000 Reserve auch leidlich abgedeckt, mehr brauchts da finde ich aber auch nicht. Zwecks Auto brauche ich dank Dienstwagen auch nichts sparen und hier kommt der Knackpunkt: Wenn absehbar wird, das sich beruflich etwas verändert muss ich anfangen dafür was zurückzulegen was bei zu wenig Zeithorizont knapp werden kann. Das erfordert dann Disziplin und etwas Vorausblick...ist aber nicht immer möglich...was verstehst du genau unter realistischer Planung? Den Anlagespiegel und/oder andere Varianten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Atros Juni 4, 2012 Mit einer realistischen Planung hat das dann nicht viel zu tun. Vor dem Hintergrund der schweren systematischen Schwächen/Fehler deines "Abschreibungs-Ansatzes", ist dieser Kommentar objektiv nicht nachvollziehbar.:- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag