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Was tun, wenn der EURO scheitert?

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RED-BARON
· bearbeitet von RED-BARON

Ich warte immer noch auf eine Definition von "zerreißen". Der Euro könnte genauso gut stark aufwerten, wenn die Südländer rausfliegen sollten.

 

das Risiko des Rausschmisses habe ich so verstanden, dass die Forderungen gegen die Staaten von seiten der nationalen ZB die weiter im EZB System

verbleiben nicht mehr eingetrieben werden können. Warum sollte dann der Wert des Euro steigen, wenn das übriggebliebene System ein große Anzahl

an Abschreibungen hat ? - verglichen mit der HRE zum Bsp. werden eben die nicht mehr einzuholenden Forderungen an den Steuerzahler durchgereicht ...

 

Der Wert des Euo mag dann vll. wieder stabil erscheinen, aber den Bürgern steht eben ein Forderung gegenüber. Die haben also nix davon. Global gesehen.

 

 

Würden die Forderungen gegen die ausscheidenden Staaten in EURO weiter bestehen und dieser stark aufwertet, nützt es auch niemandem, weil die Schulden

der ausscheidenden Länder erst recht unbezahlbar werden und abgeschrieben werden müssen ..

 

Irgendwie ein Teufelskreis, ich meine übrigens den Wert des EURO gegen Gold - welchen Vergleichswert ziehst du heran ? USD ??? :-

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Ich halte die Phantasie von Neuros, eben für genau das, eine Neurose. Eine Währung mit "atmenden" Geltungsbereich. Wie lächerlich ist das denn.

"Zerreißen" definieren?

Ist vielleicht ein unglücklich gewählter Begriff. Niedergang würde es wohl eher treffen.

Ich könnte mir vorstellen, dass zunächst die Zentrale in Frankfurt weniger Einfluss auf Geldversorgung hat, was zum Teil ja auch schon eingetreten ist, da private Entscheidungen den öffentlichen zuwiderlaufen (Kapitalflucht, Renationalisierung der Bankenlandschaften), um in einem zweiten Schritt zunehmends die Autorität über die einzelnen Mitgliedszentralbanken zu verlieren, welche die Geldversorgung "ihres" Gebietes in die eigene Hand nehmen. Dies hat man mit ELA/Tremontibonds zu einem geringen Teil auch bereits, allerdings mit Zustimmung. Wenn diese Entscheidungen autonom und im Widerspruch vorgenommen würden, wäre man wohl an dem Punkt, wo sich Dänemark und die Schweiz von der Kopplung verabschiedeten.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
das Risiko des Rausschmisses habe ich so verstanden, dass die Forderungen gegen die Staaten von seiten der nationalen ZB die weiter im EZB System verbleiben nicht mehr eingetrieben werden können. Warum sollte dann der Wert des Euro steigen, wenn das übriggebliebene System ein große Anzahl an Abschreibungen hat ? - verglichen mit der HRE zum Bsp. werden eben die nicht mehr einzuholenden Forderungen an den Steuerzahler durchgereicht ... Der Wert des Euo mag dann vll. wieder stabil erscheinen, aber den Bürgern steht eben ein Forderung gegenüber. Die haben also nix davon. Global gesehen. Würden die Forderungen gegen die ausscheidenden Staaten in EURO weiter bestehen und dieser stark aufwertet, nützt es auch niemandem, weil die Schulden der ausscheidenden Länder erst recht unbezahlbar werden und abgeschrieben werden müssen ..
Die Erhöhung der Schulden beispielsweise für ein Deutschland, das aus dem Euro ausscheidet und die D-Mark wieder einführt, würde dazu führen, dass Deutschland anschließend in eine ähnliche Situation gerät wie Japan, nur mit deutlich weniger Schulden als Japan (das bei über 220% des BIP liegt), trotz allfälliger Abschreibungen von Ansprüchen gegenüber anderen Euro-Raum-Mitgliedern.

Die Stärke des japanischen Yen wird aber nicht am Verschuldungsgrad Japans gemessen, sondern daran, was man an japanischen Exportprodukten damit kaufen kann. Warum sollte das mit der deutschen Mark anders sein?

 

Insbesondere sehen wir ja schon jetzt, dass Deutschland Fluchtkapital aus Südeuropa anzieht (der DAX hat die anderen europäischen Indizes in diesem Jahr outperformed, deutsche Immobilienpreise steigen); ein schwacher Süd-Euro würde aufgrund exzessiver Gelddruckerei auch in Zukunft weiter gegenüber der künftigen D-Mark abwerten, so wie die Lira schon vor der Euro-Einführung gegenüber der D-Mark abgewertet hat. Und da sich erstens die Währungspolitik des Süd-Euro inzwischen immer stärker derjenigen des US-Dollar angleicht (Staatsfinanzierung durch die Druckerpresse) und zweitens weder die USA noch Südeuropa einen Außenhandelsüberschuss haben (der eine stärkere Nachfrage nach ihrer Währung bewirken könnte), sollte sich der Süd-Euro ähnlich entwickeln wie der US-Dollar. Deshalb sollte auch der Dollar und die in Dollar gehandelten Rohstoffe gegenüber der neuen D-Mark tendenziell abwerten (was einen Ausstieg Deutschlands aus dem Euro zumindest für den Rentner bw. Sozialhilfeempfänger einigermaßen erträglich gestalten würde, während die Arbeitslosigkeit in Deutschland stark ansteigen und die Löhne in den Exportbranchen dramatisch sinken würden - denn Deutschland würde sich dann in dieselbe Produktivitätsfalle begeben wie Griechenland).

Diese Furcht vor einer starken Aufwertung einer künftigen D-Mark gegenüber anderen Währungen (und zwar nicht zuletzt auch Dollar und Yen!) ist m. E. der Grund, weshalb die deutsche Politik versucht, den Euro-Raum um jeden Preis zusammen zu halten. Würde die D-Mark in einem ähnlichen Maße aufwerten, wie der Schweizer Franken dies in der jüngeren Vergangenheit getan hat (weshalb die dortige Zentralbank ja entsprechende Maßnahmen ergreifen musste), dann würde dies die deutsche Exportindustrie erheblich treffen, und zwar am heftigsten dort, wo Japan wettbewerbsfähige Produkte auf dem Weltmarkt besitzt, also beispielsweise bei der Autoindustrie. Und dass die deutsche Politik ihre Exportwirtschaft untergehen lässt, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen - Angies aktueller Besuch in China zeigt ja, wie sehr sie sich als Vertriebsmitarbeiterin der Exportindustrie versteht.

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