Was tun, wenn der EURO scheitert?

[Karl Napf]

Die Frage, was tun wenn der EURO startet, hat offenischtlich viel mit Spekulation über künftige Wechselkursentwicklungen zu tun.

Die Schlußfolgerung von Jeremy Siegels Einschätzung wäre, in andere Währungsräume zu investieren

...es sei denn, man sitzt in einem Land, dessen (neue) Währung stark aufwertet (und dies droht Deutschland eher als jedem anderen Land). Dann ist jede andere Währung verkehrt.

[Horst Schlämmer]

wie ist ein Scheitern definiert?

Ist der Euro schon gescheitert, wenn ein paar Länder ihn als Währung abschaffen?

Der Euro scheitert doch nicht. Das Problem ist doch,dass Politiker den Euro benutzen, um einen Staat zu retten. Und den Staat retten sie, um die Banken zu retten.

Also haben wir eigentlich kein Europroblem,sondern eher ein Bankenproblem und ein Problem der Abhängigkeit der Europäischen Zentralbank von der Politik. Die Politik hat ja auch die selber aufgestellten Regeln nicht respektiert und vergéssen, dass eine Regel nicht nützt, solange niemand dafür sorgt, dass sie eingehalten wird.

Der Wert des Euro wird durch falsche und vorallem unkalkulierbare Politik geschwächt. Bei anderen Volkswirtschaften weiss man woran man ist. Bei Europa allerdings nicht. Das ist ein Hühnerhaufen von Politikern. Hier muss man nicht nur auf ein Huhn achten, sondern auf einen ganzen Stall! Sowas nennt man auch Unsicherheit.

[Maikel]

Das Problem ist doch,dass Politiker den Euro benutzen, um einen Staat zu retten.

Das sehe ich anders:

Griechenland wäre wohl am einfachsten zu "retten" (was immer man genau darunter versteht), wenn es zur Drachme zurückkehren könnte.

 

Das darf bzw. soll möglichst nicht passieren, denn sonst könnten ja einige "den Euro" als gescheitert ansehen. Und somit viele Entscheidungen der Politik nachträglich als grundfalsch.

 

Um Gr "koste es was es wolle" nicht aus dem Euro zu verlieren, werden den Griechen jetzt harte Sparmaßnahmen aufgedrückt.

 

Gruß, Michael

[Horst Schlämmer]

Die Rückkehr zur Drachme bedeutet kein Scheitern des Euros. Das wird nur von der Politik und der gleichgeschalteten Presse behauptet, um das dumme Volk zu beruhigen. In wirklichkeit sind es die Banken, die gerettet werden sollen. Eigentlich sollen sie nicht nur gerettet werden, sondern noch ein paar Extragewinne machen.

 

Vor der Zahlungsunfähigkeit Argentiniens galt dort auch der Dollar als Zahlungsmittel. Den Dollar hat das dann wenig interessiert. Argentinen hat alle Dollarguthaben einkassiert und zwangsumgetauscht gegen den Peso. Faktisch ist man also zum Peso zurückgekehrt,. Vorher war der Kurs 1:1, und dann plötzlich 1:3 :-)

Dann hat Argentinien einfach seine Schulden nicht mehr zurückgezahlt und auch keine Kredite mehr bekommen. Das Bankensystem ist zusammengebrochen. Argentinien finanziert sich jetzt hauptsächlich über den Export von Gensoja nach China.

 

Griechenland ist einer ähnlichen Situation. Zahlen sie ihre Schulden in Euro nicht zurück, dann ist das für den Euro egal. Leidtragende sind die Schuldner.

Führen sie die Drachme ein, ist es auch egal. Es hat das gleiche Ergebnis. Je länger man den Euro behält und je längern man Griechenland unterstützt, desto länger bekommen die Banken noch auf ihre schon abgeschriebenen Forderungen Extragewinne. Mit Sparen ist auch nichts gewonnen. Durch sparen verdient man nicht viel Geld! Man muss an der Einnahmeschraube drehen, wenn man die Schulden bezahlen will.

Und das traue ich den Griechen nicht zu, dass sie ihre Wirtschaft so umbauen, dass sie wettbewerbsfähige Güter in rauhen Mengen exportieren.

 

Was so schnell wie möglich passieren sollte, wäre der Offenbarungseid Griechenlands, die Pleite. Ob die dann hinterher die Drachme oder den Euro haben ist für den Euro egal. Allerdings wäre es für Griechenland selber die Möglichkeit für einen wirtschaflichen Neuanfang.

 

 

Für den Griechen macht es allerdings einen Unterschied. Passiert es wie in Argentinien, dann ist ihr Bankguthaben plötzlich nur die Hälfte wert. Bei Ihren Schulden wird man Ihnen sicher nicht entgegenkommen :-) Also werden auch die meisten Griechen privat pleitegehen. Möglicherweise setzt das neue Kräfte frei.

Aber die Griechenn sind auch nicht doof, zumindest einige.. Die nehmen nochso viel Kredit auf wie es geht und schaffen das Geld ins Ausland.

[€-man]

Es scheint Bewegung in die Angelegenheit zu kommen.

 

Börse Online

 

Gruß

-man

[am-ph]

In wirklichkeit sind es die Banken, die gerettet werden sollen.

 

EZB und Nationale ZB ja. Aber dafür haftet ja der Steuerzahler.

Welche Banken sollten jetzt noch nennenswerte Beträge im Feuer haben?

[Karl Napf]

Für den Griechen macht es allerdings einen Unterschied. Passiert es wie in Argentinien, dann ist ihr Bankguthaben plötzlich nur die Hälfte wert.) Aber die Griechenn sind auch nicht doof, zumindest einige.. Die nehmen nochso viel Kredit auf wie es geht und schaffen das Geld ins Ausland.

Genau das ist das Problem: Wer Geld hat, hebt es ab und bringt es dorthin, wo es nicht in Drachmen getauscht wird; wer das nicht kann (insbesondere Rentner und andere Leistungsempfänger - wer gibt denen einen Kredit?), der muss die Halbierung oder gar Drittelung seines Lebensstandards in vollem Umfang hinnehmen.

 

Jeder Grieche, der das begriffen hat, muss gegen die Einführung der Drachme sein, weil darunter zunächst einmal wieder nur der kleine Mann und seine Frau leiden. Deshalb wundert mich überhaupt nicht, dass Umfragen in Griechenland besagen, dass die Bevölkerung mehrheitlich im Euro bleiben will.

(Ob daraus folgt, dass diese Bevölkerung bereit ist, die dafür vertraglich zugesicherten Voraussetzungen einzuhalten, das scheint bisher nicht Thema der entsprechenden Umfragen zu sein, denn sonst bekämen die Kommunisten nicht die Mehrheit bei den nächsten Wahlen, wovon die Umfragen derzeit aber ausgehen.)

[Maikel]

dass Umfragen in Griechenland besagen, dass die Bevölkerung mehrheitlich im Euro bleiben will.

(Ob daraus folgt, dass diese Bevölkerung bereit ist, die dafür vertraglich zugesicherten Voraussetzungen einzuhalten, das scheint bisher nicht Thema der entsprechenden Umfragen zu sein,

Ich habe von Umfragen gehört, nach denen 80% der Griechen im Euro bleiben wollen,

aber auch 80% der Griechen die (dafür notwendigen) Sparmaßnahmen ablehnen.

 

Gruß, Michael

[BondWurzel]

dass Umfragen in Griechenland besagen, dass die Bevölkerung mehrheitlich im Euro bleiben will.

(Ob daraus folgt, dass diese Bevölkerung bereit ist, die dafür vertraglich zugesicherten Voraussetzungen einzuhalten, das scheint bisher nicht Thema der entsprechenden Umfragen zu sein,

Ich habe von Umfragen gehört, nach denen 80% der Griechen im Euro bleiben wollen,

aber auch 80% der Griechen die (dafür notwendigen) Sparmaßnahmen ablehnen.

 

Gruß, Michael

Deshalb müssen sie raus aus dem Euro.

[Herodot]

Oder drin bleiben und einen Marshallplan bekommen zum Aufbau der Wirtschaft. :-

[BondWurzel]

Oder drin bleiben und einen Marshallplan bekommen zum Aufbau der Wirtschaft. :-

 

Welche Wirtschaft soll denn aufgebaut werden?

[€-man]

Wirtschaft

 

In GR scheinen die Menschen das Bedürfnis nach viel Schatten zu haben.

 

Gruß

€-man

[troi65]

Wirtschaft

 

In GR scheinen die Menschen das Bedürfnis nach viel Schatten zu haben.

 

Gruß

-man

 

Spricht dafür, dass die Herstellung von Sonnenschirmen weiter boomen dürfte....

[Ramstein]

Oder drin bleiben und einen Marshallplan bekommen zum Aufbau der Wirtschaft. :-

Informierte Leute wussten es schon vorher, für die anderen hat es Sarazin jetzt noch mal auf den Punkt gebracht: Griechenland hat seit den EU-Beitritt 35 Marshallpläne (gemessen am Finanzvolumen) bekommen.

[BondWurzel]

Oder drin bleiben und einen Marshallplan bekommen zum Aufbau der Wirtschaft. :-

Informierte Leute wussten es schon vorher, für die anderen hat es Sarazin jetzt noch mal auf den Punkt gebracht: Griechenland hat seit den EU-Beitritt 35 Marshallpläne (gemessen am Finanzvolumen) bekommen.

 

Ken Wunder, dass sie sich daran gewöhnt haben. B)

[chaosmaker85]

Oder drin bleiben und einen Marshallplan bekommen zum Aufbau der Wirtschaft. :-

Dem schlechten Geld noch gutes hinterherwerfen... Ich denke dass Griechenland mit dem Euro nie mehr wettbewerbsfähig werden kann. Und das Hirngespinst mit der realen Abwertung wird mit den vorherrschenden politischen Verhältnissen nicht funktionieren.

 

Der Tag an dem GR aus dem Euro rausfliegt wird meiner Meinung nach ein guter Tag für Europa werden

[Herodot]

Dabei zeichnet sich ab, dass der bereits vereinbarte Fiskalpakt für mehr Haushaltsdisziplin um ein Wachstumspaket ergänzt wird. Die Europäische Investitionsbank (EIB) - die Hausbank der EU zur Förderung von Investitionen - soll mehr Kapital bekommen und mehr Projekte wie Bahntrassen, Straßen und Stromleitungen fördern. Das EIB-Direktorium sei gebeten worden, eine Kapitalerhöhung zu erwägen, sagte EU-Gipfelchef Herman Van Rompuy.

 

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso präsentierte einen Vorschlag, 7,3 Milliarden Euro aus dem EU-Budget auszugeben, um Jobs für junge Leute zu schaffen. Hiervon sollen vor allem Ländern wie Griechenland und Spanien profitieren.

 

http://www.wallstreet-online.de/nachricht/4931104-eu-gifpel-vertragstreue-griechenlands-gefordert-vorbereitung-austritt

 

Da kommt er auch schon, der Marshallplan für den Süden

[Maikel]

Die Europäische Investitionsbank (EIB) - die Hausbank der EU zur Förderung von Investitionen - soll mehr Kapital bekommen und mehr Projekte wie Bahntrassen, Straßen und Stromleitungen fördern.

 

Da kommt er auch schon, der Marshallplan für den Süden

Und hier kommt das Geld dafür her(?):

Bund streicht Städten Geld für Straßenbau

 

Gruß, Michael

[Horst Schlämmer]

In wirklichkeit sind es die Banken, die gerettet werden sollen.

 

EZB und Nationale ZB ja. Aber dafür haftet ja der Steuerzahler.

Welche Banken sollten jetzt noch nennenswerte Beträge im Feuer haben?

 

in erster Linie griechische Banken oder banken mit griechischen Töchtern. Allerdings auch ausländische. Französische Banken sind noch mehr betroffen als deutsche.

[Sulawesi]

[]

Dem schlechten Geld noch gutes hinterherwerfen... Ich denke dass Griechenland mit dem Euro nie mehr wettbewerbsfähig werden kann. Und das Hirngespinst mit der realen Abwertung wird mit den vorherrschenden politischen Verhältnissen nicht funktionieren.

 

Was bringt Griechenland eine Abwertung der Währung wenn überhaupt gar nix (null, nada) produziert wird das im Ausland gekauft werden könnte?

 

Dafür werden dann Importe richtig teuer, den fast alles kommt ja aus dem Ausland...

[Maikel]

Was bringt Griechenland eine Abwertung der Währung wenn überhaupt gar nix (null, nada) produziert wird das im Ausland gekauft werden könnte?

Dann sollten die Griechen sich schleunigst darum kümmern. Sonst können sie auf Dauer gar nicht bestehen.

Wie haben die das wohl vor Einführung des Euro hinbekommen?

 

Immerhin bieten sie schon mal den Tourismus an, der so etwas wie Export ist (weil Ausländer die Leistungen in Gr kaufen).

 

Gruß, Michael

[chaosmaker85]

Was bringt Griechenland eine Abwertung der Währung wenn überhaupt gar nix (null, nada) produziert wird das im Ausland gekauft werden könnte?

 

Dann sollten die Griechen sich schleunigst darum kümmern. Sonst können sie auf Dauer gar nicht bestehen.

Wie haben die das wohl vor Einführung des Euro hinbekommen?

 

In einer der letzten WiWo-Ausgaben wurden einige erfolgreiche griechische Unternehmen vorgestellt, deren Produkte auch erfolgreich im Ausland abgesetzt weren. Die Unternehmenslenker haben unisono auf die strukturellen Probleme (=Korruption, Bürokratie) verwiesen. Solange sich daran nichts ändert, sind die ganzen Milliarden allenfalls ein nettes Strohfeuer

[Maikel]

Die Unternehmenslenker haben unisono auf die strukturellen Probleme (=Korruption, Bürokratie) verwiesen. Solange sich daran nichts ändert, sind die ganzen Milliarden allenfalls ein nettes Strohfeuer

Das sehe ich auch so.

Auch ein hier öfters erwähnter Marshallplan nutzt nur etwas, wenn er auf "fruchtbaren Boden" fällt. Und das scheint z.Zt. in Griechenland kaum möglich zu sein.

 

Gruß, Michael

[Karl Napf]

Was bringt Griechenland eine Abwertung der Währung wenn überhaupt gar nix (null, nada) produziert wird das im Ausland gekauft werden könnte?

Immerhin bieten sie schon mal den Tourismus an, der so etwas wie Export ist (weil Ausländer die Leistungen in Gr kaufen).

Und der muss preislich mit dem Angebot des direkten Nachbarn Türkei konkurrieren können. Da wäre eine Abwertung durchaus eine Verbesserung der Wettbewerbsposition.

 

Aber wenn auch die Tourismus-Betreiber ihre Steuern nicht ordentlich zahlen, dann nützt der schönste Tourismus-Boom der Staatsschatulle wenig.

[Horst Schlämmer]

Die Russen sind schlauer als wir. Sie handeln antizyklisch und fahren jetzt gerade nach griechenland, während die Deutschen hysterisch reagieren und Griechenland meiden:

 

http://travel.mail.ru/news/63720/

 

was ich nicht wusste ist, dass die Griechen qualitativ hochwertige Nerzmäntel herstellen. Es gibt sehr billige Urlaubsangebote in Russland in Kombination mit der Verpflichtung einen Pelzmantel zu kaufen. Und was man so im Internet liesst, sind die Russen alle sehr zufrieden damit.

Ich würde jetzt auch nach Griechenland fahren