alles_klar April 22, 2012 · bearbeitet April 22, 2012 von alles_klar Hallo, Eines unserer aktuellen Finanzziele lautet: in ungefähr 6 Jahren möchten wir (meine Frau und ich) eine Immobilie (Eigenheim) erwerben bzw. bauen. Kaufpreis sollte inkl. aller Kosten max. 400.000€ sein. Während dieser 6 Jahre müssen wir jetzt das Eigenkapital für die Immobilie ansparen. Wir sind in der komfortablen Situation, dass wir monatlich 1.000€ beiseite legen können. In 6 Jahren ergibt das 72.000€, was einer EK-Quote von 18% entspricht. Dies ist auch unser erklärtes Anlageziel (wir möchten als EK noch unsere Riester-Banksparpläne leer räumen, daher ist die zusätzliche EK-Quote von 18% für uns ausreichend). Für uns stellt es momentan kein Problem dar, wenn wir mit dem Haus auch noch 1 Jahr warten, d.h. erst in 7 Jahren 72.000€ angespart haben. Unser maximaler Verlust nach 6 Jahren darf daher 12.000€ (1.000€ Sparrate mal 12 Monate) betragen, es ist also ein Verlust von ca. 16% vertretbar. Jetzt meine Frage: überall liest man, dass das Ansparen einer Immobilie immer total sicher sein soll, am besten mit Tages-/Festgeld. Wir überlegen aber, das Geld in Staatsanleihen (Eurozone und EM) in Form von Rentenfonds (ETF) anzulegen. Die aktuellen Tages-/Festgeldzinsen sind ja ein Witz. Da der Anlagehorizont über 1 Jahr variabel ist, können wir dann etwaige Verluste entweder aussitzen oder das Geld ab dem 5. Jahr in Tagesgeld umschichten, wenn die Kurse gut stehen. Mit der Investition in Anleihen versprechen wir uns eine höhere Rendite als bei Tages-/Festgeld bei natürlich höherem Risiko, das wir aber als vertretbar erachten. Was denkt ihr? Alternativen? Viele Grüße, Marcus Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein April 22, 2012 Es gibt Menschen, die haben eine klare Vorstellung von der Zukunft, z.B. die Zeugen Jehovas. Wie sieht es bei dir aus? Rechnest du mit (Hyper)-Inflation, einem Zusammenbrechen der Eurozone, der Finanzsysteme, der Zivilisation? Dann ist die Anlage natürlich schwierig, bzw. leicht: Nahrungsmittel und Waffen zur Selbstverteidigung. Nehmen wir als Ausgangspunkt Sparbriefe. Die bringen dir auf 6 Jahre ca. 4% Rendite p.a. und das Problem ist klar: wenn in 2-3 Jahren die Inflation bei 4% ist, hast du Pech gehabt. Du könntest also das Geld nur 4 Jahre anlegen (auch zu 4%) und darauf hoffen, dass du in 2 Jahren für weitere 2 Jahre dann wieder 4% Rendite kriegst. Wie es aber in 2 Jahre aussieht, kann dir niemand sagen. Bei Staatsanleihen gibt es z.B. A0TLEW aus Irland fällig am 18.10.2018 mit 6,3% Rendite. Falls Irland auch einen freiwilligen Griechenzwangstausch macht, hast du natürlich Pech gehabt. Falls 2018 Deutschland und Irland nicht mehr in einer gemeinsamen Währungszone sind, hat D aufgewertet und du hast auch Pech gehabt. Mit Firmenanleihen im Investmentgrade kommst du auch auf keinen grünen Renditezweig. In meinem Bonddepot greife ich daher vorzugsweise Werte an, die insbesondere die Sicherheitspropheten als Teufelswerk bezeichnen. Dafür habe ich CY und YtM von 7-10%. Das musst letztendlich du entscheiden. Bricht eure Welt zusammen, wenn ihr nicht 6 sondern 8 oder 10 Jahre auf die "eigene" (eigentlich gehört sie ja überwiegend der Bank) Immobilie warten müsst? Habt ihr euch zumindest halbwegs ernsthaft mit der Frage auseinander gesetzt, ob der Kauf wirklich das Beste ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord April 22, 2012 · bearbeitet April 22, 2012 von Nord Sparbriefe stehen in aller Regel nur Privatanlegern zu Verfügung und bieten deutlich bessere Konditionen als Anleihen gleicher Laufzeit eines Emittenten, dessen Bonität mit der der deutschen Einlagensicherung vergleichbar ist. Als Stabilitätsbaustein in der Anlagestrategie würde ich darauf also keineswegs verzichten. Ich würde Dir folgendes empfehlen: Leg von jeder Jahresrate soviel in Sparbriefen an, dass Du inklusive Zinsen nach Steuern am Ende der Laufzeit jeweils 12000 Euro hast. Damit hast Du Dein Investitionsziel erreicht und Du kannst den Rest quasi sorgenfrei mit nahezu beliebig hohem Risiko und entsprechender Rendite anlegen. Da würde ich Dir z.B. einen irgendeinen SmallCap-ETF empfehlen und/oder irgendwas mit Schwellenländern, wenn Du keine Angst vor Pfadabhängigkeit hast, vielleicht sogar was mit Leverage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
SkyWalker April 22, 2012 · bearbeitet April 22, 2012 von SkyWalker Warum nicht über einen sicheren Bausparvertrag jetzt schon günstige Finanzierungskonditionen für in 6 Jahren sichern? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
alles_klar April 23, 2012 Hallo und danke für die Antworten. Ihr habt natürlich recht: die Entscheidung zu dem Investment kann mir keiner abnehmen. Aufgrund der aktuellen Zinslage will ich mein Geld derzeit aber auch nicht für >3 Jahre binden, da kann ich auch gleich bei Tagesgeld bleiben. Die Idee mit den Wertpapieren in Form von Renten kam uns auch deswegen. Wir halten das Risiko für überschaubar, wenn der Großteil des Geldes in einem sicheren Fundament anderweitig angespart wird. Jetzt einen Bausparvertrag abzuschließen hatten wir auch schon im Sinn, hatten aber gelesen, dass die Differenz zwischen Darlehenszins in der Rückzahlungsphase und Guthabenzins in der Ansparphase auch bei steigenden Zinsniveaus relativ konstant bleibt. In diesem Fall wäre es ziemlich egal, zu welchem Zeitpunkt man einen Bausparvertrag abschließt und ob man die derzeit günstigen Konditionen mitnimmt. Ist das nicht der Fall? 1% Ansparzins momentan ist ja auch recht mager. Viele Grüße, Marcus Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Onkel Doktor April 23, 2012 Ich würde den Bausparvertrag auf jeden Fall als "Nummer sicher" bezeichnen. Die aktuellen Darlehenszinsen sind extrem gut, wer weiß, wie die Zinsen in 6 Jahren aussehen. Die Ansparzinsen sind das kleinere Übel. Es bringt dir ja nichts, wenn du mit deiner Geldanlage bis dahin an der Börse vielleicht 3-4% mehr rausholen kannst, wenn du dann für das Darlehen die nächsten 20 Jahre viel mehr ausgeben musst als bei einem Bausparvertrag. Wir hatten Glück und ich konnte Ende letzen Jahres die guten Zinsen für das Annuitätendarlehen sichern, aber wenn ich wüsste, dass ich in 6 Jahren erst bauen will, dann würde ich mit aller Macht nen Bausparer füllen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord April 23, 2012 Aufgrund der aktuellen Zinslage will ich mein Geld derzeit aber auch nicht für >3 Jahre binden, da kann ich auch gleich bei Tagesgeld bleiben. Die Idee mit den Wertpapieren in Form von Renten kam uns auch deswegen. Wir halten das Risiko für überschaubar, wenn der Großteil des Geldes in einem sicheren Fundament anderweitig angespart wird. Das ist ja völlig gaga! Wenn Dir die Bindung beim Sparbrief zu lange ist, warum willst Du dann in einen Renten-ETF, der im Mittel eine viel höhere Duration aufweist? Bei gleichem Bonitätsrisiko ist die Rendite wesentlich schlechter. Und wenn die Zinsen wieder ansteigen, ist es in den Renten schon eingepreist. Was beim Sparbrief verpasste Zinserhöhungen sind, sind beim Renten-ETF Kursverluste in gleichem Wert. Und viel schlimmer: Beim Renten-ETF kannst Du die Verluste nicht mal aussitzen, da kürzer laufende Papiere den Index verlassen und länger laufender aufgenommen werden, so dass die Duration ständig gerollt wird anstatt zu sinken. Ich habe den Verdacht, dass Du Dich noch nicht im geringsten mit dem Verhalten von Rentenmärkten und Renten-ETFs auseinandergesetzt hast, kann das sein? Abgesehen davon kann Deine Strategie natürlich auch niemals garantieren, dass Du nach spätestens 7 Jahren die 72000 Euro zusammen hast. Ich fasse nochmal zusammen: In gleichbleibendem Marktumfeld weniger Rendite, größeres Zinsrisiko, Investitionsziel nicht garantiert. Warum?? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
alles_klar April 24, 2012 · bearbeitet April 24, 2012 von alles_klar Wenn Dir die Bindung beim Sparbrief zu lange ist, warum willst Du dann in einen Renten-ETF, der im Mittel eine viel höhere Duration aufweist? Hm, aber beim Sparbrief habe ich doch eine fixe Laufzeit. Dass die Wertpapiere im Renten-ETF rollend sind, ist mir bewusst. Das hat aber auch zur Folge, dass ich das Geld dort jederzeit entnehmen kann und eben keine fixe Laufzeitbindung habe. Oder sehe ich das falsch? Bzgl. meines Wissens zu Rentenmärkten: klares jein an dich ;-) Ich habe mich in den letzten Monaten verstärkt mit der Thematik auseinander gesetzt und bin auch gewillt, hier viel zu lernen. Problematisch empfinde ich immer wieder, dass man überall nur Bruchstücke aufschnappt und ich somit zwar über Wissen in dem Bereich verfüge, ich es aber noch nicht immer zu einem Gesamtbild zusammensetzen kann. Das hat mir deine Antwort wieder gezeigt, daher vielen Dank dafür - ich gelobe Besserung! Und bevor der schlaue Spruch von jemand anderem kommt: ja, ich werde da wohl erst nochmal die Finger davon lassen und mir weiteres Wissen anlesen, sodass ich den Markt besser verstehe und besser entscheiden kann, was Sinn macht. Von daher: danke für den Zaunspfahl ;-) Ich fasse nochmal zusammen: In gleichbleibendem Marktumfeld weniger Rendite, größeres Zinsrisiko, Investitionsziel nicht garantiert. Warum?? "weniger Rendite"... ist das so? Bei einem Sparbrief erhalte ich momentan bei einer Bindung von 3-4 Jahren nicht mal 4% Rendite (eher gegen 3,5%). Und wenn in 1-2 Jahren die Zinsen gestiegen sind, hänge ich immernoch auf den 4% fest. Rentenpapiere brachten im Durchschnitt eine höhere Rendite, vielleicht könntest du deine Aussage daher nochmal erklären? Würde mich freuen. Viele Grüße, Marcus Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 24, 2012 Zum Ansparen mit mehr Risiko auch geeignet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ceekay74 April 24, 2012 "weniger Rendite"... ist das so? Im Gegensatz zu börsennotierten Anleihen sind Festgelder nicht vor Fälligkeit liquidierbar, daher erhält man i.d.R. eine Illiquiditätsprämie in Form höherer Zinsen. Dabei bitte Kosten für Kauf und Verkauf und die Laufzeit und das Ausfallrisilo beachten und nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Für eine LT2-Anleihe bekomme ich natürlich mehr Zinsen als für Festgeld mit Einlagensicherung. Bei einem Sparbrief erhalte ich momentan bei einer Bindung von 3-4 Jahren nicht mal 4% Rendite (eher gegen 3,5%). Und welche Rendite bekommst Du aktuell für in Laufzeit und Ausfallrisiko vergleichbare deutsche Staatsanleihen? Die Anleihen sind zwar jederzeit an der Börse verkaufbar, bei Zinserhöhungen fallen aber de Kurse... Und wenn in 1-2 Jahren die Zinsen gestiegen sind, hänge ich immernoch auf den 4% fest. Na und? Dafür hast Du dann auch schon 1-2 Jahre 4% Zinsen bekommen und nicht nur 1,5-2,65% auf dem Tagesgeld. Rentenpapiere brachten im Durchschnitt eine höhere Rendite ... und ein Ausfallrisiko siehe GR. Ich würde keinen ETF mit Iren, Spaniern, Portugiesen und/oder Italienern haben wollen. Spare auf dem Tagesgeldkonto an und schichte alle 6 Monate in Festgeld mit Fälligkeit in 2019 um. Kein Kursrisiko und je nach Sparerfreibetrag 3-4% Rendite vor/nach Steuer ist bei einem klaren Sparziel m.M.n. die beste/einzige Lösung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
psteinbrech April 24, 2012 wir (meine Frau und ich) [...] Unser maximaler Verlust nach 6 Jahren darf daher 12.000 (1.000 Sparrate mal 12 Monate) betragen, es ist also ein Verlust von ca. 16% vertretbar. [...] versprechen wir uns eine höhere Rendite als bei Tages-/Festgeld bei natürlich höherem Risiko, das wir aber als vertretbar erachten. Was denkt ihr? Alternativen? Hallo, ein Haus zu kaufen ist Stress. Ein Haus zu bauen ist richtig Stress. Und in beiden Fällen gibt es frustrierende Momente, u.A. wenn die ganzen Rechnungen von Notar, Gericht, Makler eintrudeln. Da gehst Du dann nämlich mit vielen 10.000 Euro in Vorleistung, ohne auch nur in dei Nähe eines Haustürschlüssels zu kommen. Wenn Du in dem Moment noch realisierst, dass Du nach sechs (sieben) Jahren Sparen und ggf. Verzicht 12.000 Euro im Orkus versenkt hast, dann wirst Du Dir in den A**** beissen und deine bessere Hälfte Dir an den Hals springen. Unterm Strich nützt es Dir nichts, jetzt nach der optimalen Rendite zu jagen und am Ende festzustellen, dass es nicht funktioniert hat. Wenn Du einen maximalen Verlust von 12.000 Euro in ein paar Jahren zumindest im Erwartungswert der Investition ausgleichen willst, musst Du Dein Geld für den gesamten Zeitraum zu mindestens 6,5% pro Jahr anlegen. Eine Investition zu konstanten 6,5% und einem maximalen Risiko von 16% zu finden, ist glaube ich nicht ganz leicht .. Ich an Deiner Stelle würde Sparbriefe und ein Tagesgeldkonto anlegen und die Fälligkeit auf heute in 5 Jahren legen. Dann bist Du auch noch flexibel genug, wenn sich eine gute Chance bietet oder sich eine Steigerung der Hypotheken-Zinsen abzeichnet. Gruß, Peter Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 24, 2012 · bearbeitet April 24, 2012 von BondWurzel Beim Hauskauf kann man so 10% draufrechnen..Makler, Steuern und Notar.....aber sowas weiß man doch vorher psteinbrech. Kaufpreis der Immobilie Grunderwerbsteuer 3,5 - 5,5% je nach Bundesland des Kaufpreises Notarkosten ca. 1-2 % des Kaufpreises Grundbuchamt ca. 0,5% des Kaufpreises (meist in den Notarkosten enthalten) Kosten für die Finanzierung (etwa 1-2% in Höhe der Darlehenssumme) evtl. Maklergebühren von 3 – 6% zzgl. MwSt. auf den Kaufpreis (je nach Region unterschiedlich) evtl. Zustimmung des Verwalters (ca. 200 €) evtl. Erschließungsgebühren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hddio April 25, 2012 · bearbeitet April 25, 2012 von hddio Ich würde auch auf Sparbriefe setzen, das ist einfach am sichersten! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
psteinbrech April 25, 2012 Beim Hauskauf kann man so 10% draufrechnen..Makler, Steuern und Notar.....aber sowas weiß man doch vorher psteinbrech. Moin, klar .. die Nebenkosten waren bekannt und eingeplant. Als alter Excel-Junkie habe ich das auch vorab rauf- und runtergerechnet. Nur lagen bei uns zwischen Kauf und Einzug so um die drei Monate, und es ist schon irgendwie frustrierend, wenn Du dauernd für Dinge zahlen musst, für die es keine adäquate Gegenleistung gibt ... Richtig geärgert habe ich mich damals - nachdem Makler, Steuer und Notar schon mit vier- bis fünfstelligen Beträgen zugeschlagen hatten - eine Rechnung von der Gemeinde über 20 Euro, um zu prüfen, ob ein Vorkaufsrecht besteht. Die kassieren > 10.000 an Steuern und wollen dann für so einen %§~^*/## noch Geld haben .. regt mich heute noch auf Ich hatte das in dem Zusammenhang nur geschrieben weil: Hätte ich in dem Moment auch noch auf mein Sparguthaben geschaut und realisiert, dass ich gerade 12.000 versenkt habe um vielleicht ein Prozent mehr Rendite rauszuquetschen, wäre ich wahrscheinlich richtig, richtig schlecht gelaunt gewesen. Gruß, Peter P.S.: Der Vorbesitzer ist mir auch auf den **** gegangen .. wie gesagt, Haus kaufen ist Stress. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
alles_klar April 25, 2012 Hi, Danke für die Gedankenhilfen. Dass ein Hausbau/-kauf Stress ist: keine Frage! Und die zusätzlichen Kosten für Notar, Grunderwerb etc. sind schon mit einberechnet, deswegen hatte ich anfangs auch "inkl. aller Kosten" geschrieben ;-) So wie es aussieht ist bei der Sparvariante zum Ansparen eine Sparbrief/TG-Kombi wohl am besten. Der Rendite-Unterschied von Rentenfonds ist da eher zu vernachlässigen bzw. aufgrund der unsicheren Zinsentwicklung wohl nicht vorteilhaft... Gut und danke für eure Gedanken dazu. Parallel werde ich aktuell mal nach einem Bausparer schauen, aber nicht das ganze Geld darauf setzen. Viele Grüße, Marcus Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 25, 2012 Beim Hauskauf kann man so 10% draufrechnen..Makler, Steuern und Notar.....aber sowas weiß man doch vorher psteinbrech. Moin, klar .. die Nebenkosten waren bekannt und eingeplant. Als alter Excel-Junkie habe ich das auch vorab rauf- und runtergerechnet. Nur lagen bei uns zwischen Kauf und Einzug so um die drei Monate, und es ist schon irgendwie frustrierend, wenn Du dauernd für Dinge zahlen musst, für die es keine adäquate Gegenleistung gibt ... Richtig geärgert habe ich mich damals - nachdem Makler, Steuer und Notar schon mit vier- bis fünfstelligen Beträgen zugeschlagen hatten - eine Rechnung von der Gemeinde über 20 Euro, um zu prüfen, ob ein Vorkaufsrecht besteht. Die kassieren > 10.000 an Steuern und wollen dann für so einen %§~^*/## noch Geld haben .. regt mich heute noch auf Ich hatte das in dem Zusammenhang nur geschrieben weil: Hätte ich in dem Moment auch noch auf mein Sparguthaben geschaut und realisiert, dass ich gerade 12.000 versenkt habe um vielleicht ein Prozent mehr Rendite rauszuquetschen, wäre ich wahrscheinlich richtig, richtig schlecht gelaunt gewesen. Gruß, Peter P.S.: Der Vorbesitzer ist mir auch auf den **** gegangen .. wie gesagt, Haus kaufen ist Stress. Das regt mich auch auf, dass neben den Steuern indirekt Steuern wie Gebühren in immer höheren Masse eingeführt werden. Melde mal einen Führerschein als verloren...insg. 70 einschl. neuer Führerschein und eidest. Versicherung sind fällig. Beim Haus selber gibt es anschließend auch genug Kosten und Gebühren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord April 25, 2012 Hm, aber beim Sparbrief habe ich doch eine fixe Laufzeit. Dass die Wertpapiere im Renten-ETF rollend sind, ist mir bewusst. Das hat aber auch zur Folge, dass ich das Geld dort jederzeit entnehmen kann und eben keine fixe Laufzeitbindung habe. Oder sehe ich das falsch? Siehst Du 100% richtig. Frage ist nur: Warum vorzeitig entnehmen? Möglichkeit 1: Du überlegst es Dir nochmal anders, weil Du feststellst, dass eine selbstbewohnte Immobilie doch nicht zu Dir passt oder Du lieber erstmal was anderes mit dem Geld anfangen willst. Möglichkeit 2: Die Zinsen steigen und Du willst was besser verzinsliches haben. Aber genau da liegt der Denkfehler: Wenn die Zinsen gestiegen sind, haben die Rentenmärkte schon nachgegeben. Du kommst zwar an das Geld und kannst es besser verzinst anlegen (bzw. kannst Du es einfach im Fonds lassen, da der ja die Duration für Dich rollt), Du hast aber entsprechend weniger Kapital, das hochverzinst arbeitet. Unterm Strich ein Nullsummenspiel. Bzgl. meines Wissens zu Rentenmärkten: klares jein an dich ;-) Ich habe mich in den letzten Monaten verstärkt mit der Thematik auseinander gesetzt und bin auch gewillt, hier viel zu lernen. Das wichtigste ist, dass Du Dir anschaust, welchen Einfluss Duration und Endfälligkeitsrendite auf Anleihekurse haben. Lies Dir einfach mal den Wikipediaartikel zu "Anleihe" durch und vielleicht noch ein paar Querverweise, dann sollte Dir an einigen Stellen schon ein Lichtlein aufgehen. "weniger Rendite"... ist das so? Bei einem Sparbrief erhalte ich momentan bei einer Bindung von 3-4 Jahren nicht mal 4% Rendite (eher gegen 3,5%). Und wenn in 1-2 Jahren die Zinsen gestiegen sind, hänge ich immernoch auf den 4% fest. Rentenpapiere brachten im Durchschnitt eine höhere Rendite, vielleicht könntest du deine Aussage daher nochmal erklären? Würde mich freuen. Die Betonung liegt auf "brachten". Bitte lass Dich nicht von den Anleiherenditen der letzten Jahre blenden. Bis etwa 2007 oder 2008 war es überhaupt kein Akt, 5% und mehr für relativ sichere Anleihen überschaubarer Laufzeit zu bekommen. Heute kannst Du froh sein, wenn es überhaupt noch 1% ist. D.h. Rentenfonds haben bis 2008 nicht nur von üppigen Endfälligkeitsrenditen profitiert, sie profitierten danach auch vom kontinuierlichen Einbruch der Zinsen, der die Anleihekurse durch die Decke schießen ließ. Die Ausgangssituation ist jetzt eine völlig andere: Du bekommst kaum Rendite und wenn die Zinsen wieder steigen, rauschen die Kurse gen Süden. Die Zinsen können zwar noch weiter fallen, es ist aber kaum noch Luft bis zum Boden. Die Kursgewinne wären minimal, die Verzinsung würde sich gleichermaßen in Luft auflösen. Ich würde die Effektivverzinsung von Renten-ETFs sehr ernst nehmen. Du wolltest Eurozone und EM Staatsanleihen. Vergleichen wir doch mal Renditen, Durationen (Zinsänderungsrisiko) und Volatilitäten: db x-trackers iBoxx Eurozone Soverigns Endfälligkeitsrendite-TER: 3,09%, Duration: 6,32, Volatilität 12m: 4,34% Enthält Anleihen u.a. von Italien, Spanien und Irland, Griechenland und Portugal sind aus nachvollziehbaren Gründen schon aus dem Index geflogen. db x-trackers Emergins Markets Liquid Eurobond Entfälligkeitsrendite-TER: 4,96%, Duration: 6,76, Volatilität 12m: 14,32% Enthält Anleihen u.a. von Venezuela und Ungarn Santander Sparbrief 5 Jahre mit Wiederanlage der Zinsen Endfälligkeitsrendite: 4%, Duration: 4,67, Volatilität 60m: 0% (da Auszahlung des Nennwertes) Deutsche Einlagensicherung Ich denke, das Urteil ist eindeutig. Zugegeben, bei den ETFs profotierst Du durchs Duration-Rollen noch vom "Rolling-down-the-yeald-curve-Effekt", aber dafür ist auch der Nennwert nach 5 Jahren nicht garantiert und die Bonität der Schuldner könnte einem noch die ein oder andere schlaflose Nacht bereiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher Mai 1, 2012 · bearbeitet Mai 1, 2012 von Chemstudent Zitat gekürzt. Santander Sparbrief 5 Jahre mit Wiederanlage der Zinsen Endfälligkeitsrendite: 4%, Duration: 4,67, Volatilität 60m: 0% (da Auszahlung des Nennwertes) Deutsche Einlagensicherung Ich denke, das Urteil ist eindeutig. Zugegeben, bei den ETFs profotierst Du durchs Duration-Rollen noch vom "Rolling-down-the-yeald-curve-Effekt", aber dafür ist auch der Nennwert nach 5 Jahren nicht garantiert und die Bonität der Schuldner könnte einem noch die ein oder andere schlaflose Nacht bereiten. Ich bin auch für den Santander-Sparbrief. Eventuell könnte man einen Teil noch in den ishares ETF für deutsche Jumbopfandbriefe legen. Dann hätte man noch eine "Liquiditätsreserve" bei ziemlich hoher Sicherheit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Mai 1, 2012 · bearbeitet Mai 1, 2012 von troi65 Ich bin auch für den Santander-Sparbrief. Eventuell könnte man einen Teil noch in den ishares ETF für deutsche Jumbopfandbriefe legen. Dann hätte man noch eine "Liquiditätsreserve" bei ziemlich hoher Sicherheit. Mach ich auch für den RK1-Teil auch so. Aufteilung RK1 grs. 2/3 in Sparbriefe (2- und 3 jährige ) und 1/3 in den oben benamsten Pfandbrief-ETF. Der hat - im Verhältnis zu Staatsanleihen-ETFs - eine noch günstigere TER , die mir nicht die Haare vom Kopf frist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag